Pete meinte im Mai, u.a. bei Marianne Wischmann einen bayrischen Einschlag gehört zu haben. Ich höre hingegen einen rheinischen, würde ich sagen ("eigenachtich, Wochte" usw.) Sie stammte aus Düsseldorf, wie ich bei Wikipedia erfahren konnte. In Gott vergibt, wir beide nie und Maria Callas' einizigem Film fiel mir diese r-Aussprache schon auf, und ging davon aus, das müsste sie sein, bevor ich Marianne Wischmann später entgültig an ihrer Stimme erkannte.
Bei Erik Schumann fiel mir des Öfteren auf, dass er immer wieder das "K" betont aussprach, (z.B. bei "danken": dank'n, denken: denk'n), wo die SprecherInnen aus Deutschland es eigentlich sonst immer mit einem "verschluckten" "g" aussprechen (ebenso wie hauptsächlich im Norden und Osten Östereichs üblich) Da wo ich lebe, spricht man das "K" innerhalb von Wörtern (sowie am Wortanfang) auch betont aus, im Dialekt noch mit einem harten Rachenlaut). Auf Grund seiner sächsischen Herkunft und weil er lange in Bayern lebte, kommt mir das schon sehr ungewöhnlich vor.
Bei Erik Schumann schrieb ich nicht bayerischen Einschlag, sondern lediglich eigenes Sprachmerkmal (edit: Oh, ich habe Schumann mit Wischmann verwechselt; Du meintest ja sie, sorry!)! Ich meine aber jedoch schon, dass er für mich "ei" zumindest oft aussprach wie ein Bayer und Österreicher oder jedenfalls in die Richtung. Selbiges vernehme ich ebenfalls bei Marianne Wischmann. Es ist jedoch ja möglich, dass sich manche Sprecher auch nur eine eigene Sprechweise angeeignet bzw. sie einfach haben, sodass man meint, es wäre auf einen Dialekt zurückzuführen, aber sie sprechen es bei sich einfach nur automatisch oder gewollt so aus ohne den Bezug und/ oder weil sie es so mögen bzw. ihnen die Aussprache so gefällt. Natürlich denke ich ist auch regionaler Einfluss möglich, wenn man das täglich so um sich herum hört. Ein weiterer möglicher Grund: Ein Elternteil oder beide Eltern sind ursprünglich aus der jeweiligen Region, in deren Dialekt/ Einschlag der Sohn/ die Tochter spricht und diese/r übernahm das so, kenne ich von jemandem aus meiner Umgebung.
Zitat von Pete im Beitrag #108Da müsste ich auch mal genau hinhören!
Es ist jedoch ja möglich, dass sich manche Sprecher auch nur eine eigene Sprechweise angeeignet bzw. sie einfach haben, sodass man meint, es wäre auf einen Dialekt zurückzuführen, aber sie sprechen es bei sich einfach nur automatisch oder gewollt so aus ohne den Bezug und/ oder weil sie es so mögen bzw. ihnen die Aussprache so gefällt.
So wie bei Manfred Schotts ungewöhnliche Aussprache der "Sch", "St" und "Sp"-Laute, die ja glaube ich auch nicht auf einen Dialekt zurückzuführen, sondern einfach eine Eigenheit von ihm sind.
Ich glaube, das fiel mir noch gar nicht besonders auf.
Kann es nicht auch einfach sein, dass sich bestimmte Sprecher eine bestimmte Sprechweise angewöhnen könnten z. B. durch die Schauspielschule oder natürlich noch eher den Sprechunterricht?
Ich hab leider keine Sound-samples von ihm, sonst würde ich dir das gerne zeigen, aber ich denke du wirst es merken nachdem du es hieer gelesen hat. Ich finde er betont diese Laute sehr stark und spricht sie ungewöhnlich lang aus (also von der zeit her).
So wie Du das beschreibst, erinnert mich so eine Sprechweise eher an Herbert Weicker; die war ja in jedem Fall auch eigen; ich denke man kann sagen sehr präzise - genau in der Betonung.
Wenn morgen bei ZDFneo eine "Raumschiff Enterprise"-Folge in der ZDF-Synchro läuft, könnte ich mal genauer hinhören bei "Pille".
In der "Poirot"-Folge "Erpressung und andere Kleinigkeiten" sagt Kathrin Ackermann (geboren in Wiesbaden, aber lange in München tätig): "Versucht der Kerl mir doch allen Ernstes weiszumachen, dass er Kinese ist!", nachdem sie in einer früheren Szene "China" noch hochdeutsch ausgesprochen hatte.
In "Wolken sind überall" hört man bei Friedrich Schoenfelder einen berliner Einschlag, wenn er von "unschuldjen" oder "anständjen" Menschen spricht. Aus heutiger Sicht könnte man sagen, dies sei nicht so ungewöhnlich bei einem Mann, der so lange in Berlin gelebt und gearbeitet hat. Aber die Synchro entstand 1960, als er gerade erst wieder seit zwei Jahren fest in der Stadt engagiert war, nachdem er zuvor mehrere Jahre Engagements in Städten wie Stuttgart oder Göttingen gehabt hatte. Jedenfalls wirkt die Einfärbung gerade bei einem Sprecher amüsant, der nicht nur ein relativ "nobles" Image hatte, sondern auch noch besonders populär durch ein Musical wurde, in dem es um die Unterdrückung gerade dieses Dialekts geht! In Synchronrollen ist mir ein solcher Einschlag bei ihm bisher noch nie untergekommen. Aber vielleicht kennt jemand weitere Beispiele dafür?
Zitat von AnimeGamer35 im Beitrag #63Keine Ahnung, ob das Dialekt ist (war), aber Veronika Neugebauer hat als Ash in Pokémon öfters Sätze wie "Team Rocket flüchtet mit seinem Ballon!" gesprochen. Dabei sprach sie Ballon immer "Bah-lohn" aus.
Wahrscheinlich, denn im süddeutschen Raum werden Balkon und Pension ja auch so ausgesprochen, wie man die schreibt.
In dem "Saber Rider"-Hörspiel "Der Verräter" spricht Florian Halm (in München geboren, aufgewachsen und lange als Sprecher aktiv) "Balkon" ebenfalls "süddeutsch" aus.
Und wieder einmal Wolfgang Lukschy: Lee Marvin beklagt sich in einer Szene von "Cat Ballou", dass er eine "unruhje Nacht gehabt" habe, und in einer anderen über das "dreckije Hotel".
Zitat von berti im Beitrag #119Und wieder einmal Wolfgang Lukschy: Lee Marvin beklagt sich in einer Szene von "Cat Ballou", dass er eine "unruhje Nacht gehabt" habe, und in einer anderen über das "dreckije Hotel".
Bei Lukschy ist das doch Standard. Da gibt's doch eigentlich in fast jedem Film irgendeine eigenartije Formulierung.