Interessant finde ich übrigens auch, dass Helmut Krauss ja ursprünglich aus Augsburg kam, aber man bei ihm nie etwas "Bayrisch-Schwäbisches" heraushörte... Selbst privat nicht. Ich hätte ihn auch ehrlich gesagt nicht in diese Richtung verortet.
Ich finde es immer faszinierend, wenn man sozusagen den Dialekt indirekt hört - dadurch, dass ein Schauspieler so deutlich dagegen angeht. Dass die überdeutliche Diktion von Lothar Blumhagen eine Kampfansage an seinen sächsischen Heimatdialekt war, steht für mich außer Zweifel, aber auch bei Klaus Kindlers oft sehr "ziselierter" Aussprache oder bei Herbert Weicker ("sch-teht", "Sch-paß") ist er klar und ich fühle mich durch gelegentliche Ausrutscher bestätigt.
Zitat Interessant finde ich übrigens auch, dass Helmut Krauss ja ursprünglich aus Augsburg kam, aber man bei ihm nie etwas "Bayrisch-Schwäbisches" heraushörte... Selbst privat nicht. Ich hätte ihn auch ehrlich gesagt nicht in diese Richtung verortet.
Du weißt ja nicht, ob seine Vorfahren auch aus der Gegend stammen. Wenn diese bspw. nach Augsburg Zugezogene waren, oder er bspw. "nur" da geboren ist, muss das ja nicht zwangsläufig auf ihn abgefärbt haben.
Zitat von anderto-krox im Beitrag #24Wobei man schon sagen kann, dass man manchen Stimmen, ohne dass sie einen Dialekteinschlag hätten, auf den man konkret mit dem Finger deuten könnte, ihre Herkunft anhört.
Ich finde, dass das bei Detlef Bierstedt und David Nathan der Fall ist. Dialekt sprechen beide im Synchron natürlich nicht - aber die Sprachmelodie deutet m. E. auf eine Berliner Herkunft hin. Fällt mir öfter auf, dass Berliner Sprecher - selbst wenn sie Hochdeutsch sprechen - eine gewisse "Härte" bzw. Direktheit in der Diktion haben (schwer, das zu beschreiben).
Schwer einzuordnen ist mMn Jürgen Prochnow. Er ist sowohl in Berlin als auch in Düsseldorf aufgewachsen, aber ich höre bei ihm selbst in Interviews weder den Berliner noch den Rheinländer heraus:
Und wie gesagt, es kommt ja auch auf das Umfeld, in dem er aufgewachsen ist an...wenn man von Geburt an bspw. in München lebt, beide Elternteile aber tiefste Rheinländer sind, dann kann sich das Bayerische möglicherweise auf den Dialekt auswirken, muss es aber nicht zwangsläufig. Manchmal enstehen auch "interessante" Mischformen :)