Also dieses "typische Sächsische" (darauf wollte Stefan wahrscheinlich hinaus) hab ich bei Pampel jetzt nicht gehört, allerdings auch kein Wienerisch. Es ist aber irgendwas da, was mich kurioserweise ein wenig an Reiner Schöne erinnert hat. Bei ihm höre ich nämlich in Interviews auch immer eine leichte dialektale Färbung heraus.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #269 Will sagen: Wenn du über Jahre mit echten Sachsen zu tun hattest, hörst du eher solche Details heraus als Andere (Silenzio war ja reichlich überrascht, als er erfuhr, dass Pampel aus Leipzig stammt).
Oh, hatte ich das mal geschrieben? Wusste ich gar nicht mehr. Dass er ursprünglich aus dem Osten kam, wusste ich schon. Nur nicht, dass es Leipzig bzw. Weimar war. Hatte ihn irgendwie nach Ost-Berlin gesteckt.
Nein ich bin kein Sachse. Ich bin Schwabe. Mit Sprech- und Schauspielausbildung und insofern recht sprachaffin.
Im Schwäbischen gibt es - ebenso wie im Sächsischen - diese wahnsinnig weit hinten im Rachen artikulierte Laute. Und quasi nur dort. Das macht diese Dialekte ja so abgefahren - und ja - eher unbeliebt. Das höre ich durchaus raus.
Beruflich habe ich viel in Bayern zu tun. Daher habe ich auch diesen Dialekt im Ohr. Und der Österreichische Dialekt ist nach Klassifizierung auch ein Bayrischer Dialekt. Und bei Herrn Pampel hat auch dieser Zungenschlag abgefärbt. Mehr als ein Zungenschlag ist es aber nicht.
Ich muss schon sagen, es wundert mich, dass darüber überhaupt diskutiert wird. Das hat man gehört. Fernab von allen Argumenten über die jeweils eigene Regionalität. Und nochmal: In seinen Rollen hört man das natürlich nicht. Ich kenne viele Sprecher, die privat Dialekt sprechen und am Mikro nicht. Professionalität eben.
Diesmal aus der Hörspielreihe "Sherlock Holmes-die neuen Fälle"; "Das Rattenproblem": Holmes und Dr. Watson sehen sich in ihrem Hotelzimmer schon mal um und Holmes (Christian Rode) stellt fest, dass die Fenster und die Balkoohnntür geschlossen seien. Wenig später mutmaßen sie, wie der Verdächtige das Zimmer verlassen haben könnte. Nachdem andere Optionen ausgeschlossen wurden fragt Dr. Watson (Peter Groeger): "Vielleicht doch lieber über den Balkoohn?"? Und Sherlock Holmes entgegnet: "Die Balkoohntür ist verriegelt!" Und zu guter Letzt er zu Groeger: "Sie haben die Balkkoohntür geöffnet!"
Für michs besonderes nicht aber für einen gebürtigen Hamburger wie Rode und seinem Kollegen Groeger, der aus der späteren DDR kam (die beide in Berlin gearbeitet haben), höchst ungewöhnlich...!
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #80Aus den 50ern gibt es bei Ackermann da eine Menge Beispiel, auch in "Die Abenteuer der drei Musketiere": "Ich habe eine Schwäche für die Mutjen" (das soll "Mutigen" heißen) oder "Der Ball fängt in wenjen Minuten an."
In "Die Caine war ihr Schicksal" spricht er in mehreren Szenen vom "Richtjen".
Ebenfalls aus diesem Jahrzehnt stammt die Synchro von "Bei Anruf Mord", in der er auch subtil berlinerte ("Richtje", "Jetzje", "Einzje", ""schwerfällje Polizei").
Edgar Ott in "Balduin, der Ferienschreck": "Für'n kleinen Scherz hab' ich immer Verständnis. Aber jetzt werd' ich langsam ungemütlich, Sie Nervensäje!"
Ich habe mir gestern mal wieder Spaceballs angesehen und da ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass Elke Heidenreich mit 'ner sehr leichten, aber hörbaren Pott-Färbung spricht („Wer is dat denn?“; „Ich bin ja so aufgerecht, ich konnte mein Öl nich' mehr halten.“). Kann vielleicht auch von der Regie gekommen sein, aber angesichts der Tatsache, dass Heidenreich in Essen aufgewachsen ist, kann ich mir vorstellen, dass das auch ein wenig unterschwellig mit reingeflossen ist.