Zudem kann ich Rogers Einschätzung bestätigen. Böll lehnt es prinzipiell ab, Schauspieler zu synchronisieren, die bereits so etwas wie eine deutsche Feststimme haben, es sei denn, die Umbesetzung erfolgt aus Krankheits - oder Verhinderungsgründen und er hat zuvor mit dem Stammsprecher Rücksprache gehalten. So übernahm er eine Rolle von James Spader erst, nachdem er sich bei Benjamin Völz vergewissert hatte, dass dieser tatsächlich nicht verfügbar war.
Im Übrigen verweigerte er nicht nur Johnny Depp in FdK sondern auch Brad Pitt in Troja.
Deswegen ist Marcus Off jetzt aber kein schlechter Mensch, nur weil er dann die Rolle des "Jack Sparrow" angenommen hatte. Dennoch generell ein feiner Zug und auch keine schlechte Idee, so etwas generell so zu handhaben. Siehe Arne Elsholtz im "Krieg des Charlie Wilson" - dort haben sich "Erstatz" und Stammkraft ja anscheinend auch abgesprochen, was ich sehr toll finde.
Da muß ich sagen, eine solche Einstellung muß ich Herrn Böll auch hoch anrechnen. Klingt sehr sympathisch. Was nicht heißen soll, daß die anderen, die die Rollen dann angenommen haben, Arschlöcher sind. Es ist halt eine Branche und kein Kunst als Selbstzweck.
Auch wenn ich auf Benjamin Völz für den nuschelnden Duchovny nicht verzichten möchte, vielleicht wäre Torsten Michaelis auch noch eine Alternative, die stimmlich nicht so weit weg wäre.
Viktor Neumann. Ich wäre allerdings auch nicht überrascht, würde die Fox ihren Sinn fürs Kommerzielle kurz vor knapp doch noch wiederentdecken und die paar Öcken extra freudig zu B.V. rüberschieben. Macht Sinn.
Ich find's niedlich, wie man seitens der Verhandlungspartner offenbar die Schuld auf Benjamin Völz schiebt. Die Verhandlungen seien ja an ihm gescheitert usw. usf. ... Wenn überhaupt hat es zu heißen, dass man zu keiner Einigung gekommen ist. Woran es gescheitert ist hat entweder konkret definitiert zu werden ("am Geld" allein ist kein Argument) oder - gebräuchlichererweise - gar nicht erörtert zu werden. So 'ne oberflächliche Schuldzuschieberei is' aber was ganz, ganz Peinliches. Ansonsten kannste ja als Person, die eingekauft werden soll, nur verlieren. Sinngemäß: "Du kriegst zwei Kugeln Eis." -> "Nö, is' mir zu wenig." -> "Na dann sind die Verhandlungen also an dir gescheitert, wir haben dir ja ein Angebot gemacht und du wolltest es nicht...". Super Strategie. Dieses Gehaltsforderungsargument ist überhaupt einfach ein Schmarrn, denn Benjamin Völz ist ja nun noch nichtmal einer, der gerade so für ein-zwei Stars zum Einsatz kommt. Er ist zwar auch kein Erich Räuker, aber das ist ja nix Negatives... Mal davon abgesehen könnte man für einen Film wie "Akte X" ja durchaus mal etwas mehr Geld ausgeben, als man es sonst tun würde... Mich interessiert der Film nicht die Bohne, aber dieses Thema schon.
In Antwort auf:David Duchovny ohne Benjamin Völz ist für mich undenkbar.
Ich war wirklich mal ein Akte-X-Hardliner, aber ich halte Benjamin Völz für wesentlich entbehrlicher, als viele andere Sprecher, die in letzter grundlos umbesetzt wurden. An einen neuen Sprecher würde man sich in diesem Fall - auch wegen der langen Abwesenheit - sehr schnell gewöhnen.