Zitat von fortinbras im Beitrag #257Müsste ich einen Preis vergeben für den idiotischsten deutschen Titel - ich würde wohl glatt "Notlandung auf Galileo 7" auswählen. Nicht, weil er so originell oder dämlich ist, daß es wieder Charme hat, sondern weil das einfach zum Himmel schreit.
Warum heben eigentlich so viele diesen (bekanntermaßen falschen) Titel so hervor? Da jemand zwei Eigenanmen verwechselt, mehr steckt doch nicht dahinter. Gerade in ST gab es viel schlimmere Titel ("Die Spitze des Eisberges" zum Beispiel).
Zitat von John Connor im Beitrag #273 und: KLEPTO - DIE FARBE ROT (für MARNIE).
Wann das kein Hitchcock wäre, sondern ein Giallo, würde ich den Titel lieben.
Zitat von Harvey im Beitrag #49[...]wie viele unserer freundlichen Zehenläufer in deutsche Filmtitel geschmuggelt wurden, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben: z.B.: Piu Forte Ragazzi (1972) – Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle Thunderbolt And Lightfoot (1974) – Die Letzten beißen die Hunde Shout At The Devil (1976) – Zwei wie Hund und Katz’ Man Trouble (1990) – Man Trouble – Auf den Hund gekommen
In "Man Trouble" kommt aber ein Schäfer(Wach)hund vor: Siehe hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Man_Trouble...n_Hund_gekommen [/quote] Einige Titel sind als Redensarten gemeint und in "zwei Himmelhunde" werden die beiden Hauptfiguren von Spencer und Hill an zwei Stellen als solche bezeichnet: das erste mal in einer Szene vor dem Vorspann ("Ihr Himmelhunde ihr!") und später als sie im Urwald mit anderen Menschen zusammenkommen ("man nennt euch die Himmelhunde"). Also gerade in diesen Filmen passen diese Vierbeiner doch perfekt hin!
Zumindest laut Suchfunktion wurde einer der unsinnigsten deutschen Titel noch nicht genannt:
"Die rote Lola"!
Marlene Dietrichs Charakter heißt Charlotte und hat nirgends etwas Rotes an sich (oder sollte man den Blutfleck auf ihrem Kleid so deuten?). Eine wirklich dämliche Anspielung auf "Der blaue Engel". So viele Hitchcocks haben Alternativtitel bekommen - da hätte man hier wirklich zum originalen "Lampenfieber" zurück kehren können.
Ein Foto vom Lehrer Lempel mit seinem Rohrstock würde besser unter deinen Nickname passen.
Du hast mich bereits kritisiert für meine Kritik an "Notlandung auf Galileo 7" und es bestand kein Anlass zur Wiederholung. Es sei denn, du bist noch immer so schockiert darüber. Aber wenn man sich so durch die Forumsbeiträge der ganzen Jahre liest, stößt man immer wieder auf dein Muster - zuerst eine Ermahnung, dann wird das wieder mal ausgegraben und der symbolische Rohrstock angewandt. Wenns dir Freude macht, so schrei ich halt "Autsch!".
Als Metapher fand ich "Spitze des Eisbergs" übrigens durchaus angebracht, während "Notlandung AUF Galileo 7" schlichtweg ein eklatanter Fehler ist, der mehreren Beteiligten hätte auffallen müssen und ähnlich unlogisch ist wie "Der 4 1/2 Billionen Dollar-Vertrag", wo man beim Ansehen auch die Hände verzweifelt ringt, weil's unlogisch ist.
Immerhin kann man dankbar sein, dass die Stümper, die die Rekonstruktion für die klassische Serie machten, nicht gleich die ganze Episode neu gemacht haben.
@ Stefan der DEFA-Fan:
"Die rote Lola" ist tatsächlich ein dämlicher Titel, der sich nur auf Marlene beziehen kann. Aber im Grunde ist sogar das misslungen, weil sie war ja die fesche Lola im "blauen Engel", deshalb hätte der Film genaugenommen "Die blaue Lola" heissen müssen.
"Lampenfieber" wäre tatsächlich ein guter Titel gewesen, wenngleich nicht sehr markant - aber besser als die blöde Lola...
"Lola pennt" wäre aber etwas für eine neue Dvd-Vermarktung.
Ich fand immer den deutschen Titel des Films "The Sound of Music" blöde. Daraus machte man "Meine Lieder- meine Träume". Sicherlich wollte man den Titel "Die Trapp Familie" nicht nehmen, wegen der Verwechslungsgefahr. Aber wie wäre es mit "Der Klang der Lieder" oder "Das Lied der Berge". Ebenfalls ärgere ich mich immer über den Titel "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" mit Dame Angela Lansbury. Der heißt im Original "Bedknobs and Broomsticks".
Zitat von Celedain im Beitrag #291Ich fand immer den deutschen Titel des Films "The Sound of Music" blöde.
Wenn es sich nicht vermeiden lässt und ich über diesen Film sprechen muss, weigere ich mich den deutschen Titel zu gebrachen - ich kriege es einfach nicht über die Lippen. Genauso bei SINGING IN THE RAIN - ich käme mir echt doof vor, wenn ich DU SOLLST MEIN GLÜCKSSTERN SEIN sagen müsste.
Zitat von John Connor im Beitrag #292Genauso bei SINGING IN THE RAIN - ich käme mir echt doof vor, wenn ich DU SOLLST MEIN GLÜCKSSTERN SEIN sagen müsste.
Hätte schlimmer kommen können, wenn sie den deutschen Liedtitel von Singin in the Rain genommen hätten: Ich bin heut so verdreht
Die Umtitelungen auf VHS sind ja auch ein Thema für sich. Dass der DEFA-Film "Spur des Falken" in den West-Kinos umbenannt wurde in "Brennende Zelte in den Schwarzen Bergen" ist noch nachvollziehbar (da Hustons "Maltese Falcon" wenige Jahre zuvor unter diesem Titel gezeigt wurde), wenn auch etwas plump. Aber was hat sich Videoanbieter Centurion dabei gedacht, ihn unter dem Titel "Indianermassaker" heraus zu bringen mit dem Untertitel "Rottet sie aus!" und dem Vermerk "uncut" (was angesichts der Längenangabe schon mal nicht stimmen kann), obwohl der Film im Stil der Winnetou-Klassiker keinerlei blutige Szenen hat? Eieieieieieieiei ...
"Piratenjagd" - was könnte sich dahinter wohl verbergen? Der Film wurde von Carol Media heraus gebracht - also werden Piraten in diesem Film nur eine untergeordnete Rolle spielen. Kommen sie überhaupt vor? Im Grunde nein. Entführer - ja, auf einem Schiff - ja. Aber trotzdem sind sie keine Piraten. Und gejagt werden sie auch nicht - wer sollte das denn tun? Die Entführten an Bord des Schiffes? Nein, denn dazu müssten sie außerhalb des Schiffes sein, dann wären sie aber keine Entführten mehr. Die Lösung des Rätsels habe ich im Prinzip schon genannt: dahinter verbirgt sich eine Verfilmung von "Kidnapped", die das ZDF später als "David Balfour: Zwischen Freheit und Tod" ausstrahlte (prätentiöser, aber treffender). Carol Media ist ja bekannt dafür, die blödsinnigsten Titel (oft noch kombiniert mit Titelbildern, die nicht das Geringste mit dem entsprechenden Film zu tun haben) für ihre Veröffentlichungen auszusuchen. Glücklicherweise ist die Synchronisation weitaus hochwertiger als man danach erwarten könnte (mit einer unorthodoxen Schurkenrolle für Wilfried Herbst!)
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #295Die Umtitelungen auf VHS sind ja auch ein Thema für sich.
Da habe ich jetzt noch etwas gefunden, das mich glattweg umgehauen hat. Der stille und anspruchsvolle DEFA-Film "Die Verlobte" wurde auf Video (zu Vorwendezeiten) umgetitelt zu ... "Das Frauengefängnis in der Gestapo". De facto hätte sich kein Käufer beschweren können, denn ein solches kommt ja vor - aber was Käufer dieser Kassette sich von diesem Film versprachen, ist so weit wie nur irgend möglich von dem entfernt, was sie bekamen; und für dieses Meisterwerk ist der Titel geradezu eine Demütigung.
Und noch ein DEFA-Film, der sich eine Umtitelung auf Video gefallen lassen musste: Die schwerfällige Anna-Seghers-Verfilmung (!) "Das Licht auf dem Galgen" wurde dank Centurio-Video zu "Folterkäfig". Muss ich noch mehr sagen? Wohl kaum.
Nein, dahinter verbirgt sich keine "italienische Schlachtplatte" (wie es anderswo ausgedrückt wurde), sondern ein zahmer englischer Psychothriller, der unter dem originalgetreuen Titel "Diagnose: Mord" auch im DDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde (sprich: absolut nicht blutrünstig). Hier sollte ein ganz falsches Publikum angelockt werden, dass entsprechend wohl auch sauer reagierte, als es statt blutdürstenden Kannibalen einen Psychiater vorgesetzt bekam, der die Polizei austricksen will.
Ein ähnlicher Fall (falls dieser noch nicht genannt wurde) wäre Lucio Fulcis Giallo "Una sull´altra": Die beiden englischen Titel "One on Top of the Other" und "Perversion Story" wecken ja schon falsche Assoziationen, aber was bitte soll man erst bei "Nackt über Leichen" erwarten? Natürlich gibt es die zu dieser Zeit und bei diesem Genre üblichen Sex-Einlagen, aber diese sind (vergleichsweise!) dezent und bieten keineswegs das, was man bei so einem Titel denken könnte. Ich wage die These, dass es sicher recht viele Zuschauer gab, die beim Kinobesuch bzw. später beim Kaufen der VHS/DVD mit ETWAS falschen Erwartungen an den Film herangingen.
Ein Beispiel neueren Datums: "David Copperfield" erhielt den Zweit- oder Nebentitel (wie immer man das ausdrücken möchte) "Einmal Reichtum und zurück". Wenn es sich um eine völlig verballhornende Verfilmung, verlagert in die Gegenwart der Beverly-Hills-Teenager-Sphäre handeln würde (wie immer sowas funktionieren könnte), ergäbe es das noch einen gewissen Sinn. Aber für jede halbwegs seriöse Dickens-Verfilmung ist das nur noch demütigend.