"Sunday, Bloody Sunday" geht mit dem Thema Homo- bzw. Bisexualität (und bei ersterer auch deren Verheimlichung) sehr dezent um, überzeichnete Figuren oder Klischees wären bei diesem ruhigen und sensiblen Film fehl am Platze, was auch die Synchro berücksichtigt. Allenfalls eine von Jon Finch gespielte schwule Nebenfigur bekam einen ganz leichten tuntigen Einschlag; Joachim Kemmer gelang das ähnlich zurückhaltend wie bei Derek Jacobi in "Der Schrecken der Medusa", wo es mir beim früheren Sehen des Films gar nicht aufgefallen war. Jedenfalls kam mir hier wieder in den Sinn, dass Stefan einmal meinte, Kemmer sei "ein sehr subtiler und feinsinniger Sprecher" gewesen.
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #214Das war zwar eine "DS-Synchro", aber nicht von Brunnemann. Michael Richter konnte sein "Sprüche-Talent" hier wieder mal nicht zügeln.
Da hab' ich mich verzettelt, weil ich zwei Kommentare gleichzeitig bearbeitet und die Übersicht verloren habe. Tja, das Alter fordert wohl langsam seinen Preis. . Mein Beitrag hat sich auf einen "Silenzio-Kommentar"(#88)zur Synchro von "Die Armee der Supernieten" bezogen.
Ein weiteres Beispiel, dass zwar einen Synchronsprecher betrifft, aber keine Synchronarbeit: In der Serie "Es muss nicht immer Kaviar sein" spielt Hans Zander eine Rolle mit dezentem (aber trotzdem deutlichen) tuntigen Einschlag.
Horst Stark hatte auch ein paar solche Rollen: In der Folge "Adamcos" von "Catweazle" spricht er einen klischeehaft homosexuellen Antiquitätenhändler, in dem Film "Das Geheimnis des gelben Grabes" synchronisiert er seinen Namensvetter Horst Frank in der Rolle eines homosexuellen Tanzlehrers. Kennt vielleicht noch jemand weitere ähnliche Rollen von Horst Stark?
Zitat von MrTwelve im Beitrag #223Kennt vielleicht noch jemand weitere ähnliche Rollen von Horst Stark?
In einem neulich geposteten Thread aus der Rekonstruktion von "Den Seinen gibt´s der Herr ..." ging er in diese Richtung (er war dort für Bourvil zu hören). Als es im "Bobcast" neulich um das Hörspiel "Der magische Kreis" ging, meinte Kai Schwind, Stark würde sich als Marvin Gray tuntig anhören. Den Eindruck hatte ich eigentlich nicht; er klang für mich eher etwas affektiert und teilweise zugleich nervös.
Das ist Blödsinn, was Kai Schwind erzählt. Ich fürchte, er ist aber zu tief in der LGBTQ+-Szene verankert, um nicht bei affektierter, hochnäsiger Spielweise an die Klischeedarstellung Homosexueller zu denken.