Zitat von SFCWoran liegt das eigentlich, dass in alten Synchros beim Wort Start nicht Schtart, sondern tatsächlich das englische start gesprochen wurde. Gab es das vorher nich in der deutschen Sprache?
Möglich. Jetzt wo du´s sagst, fällt mir ein, dass ich in älteren Synchros auch manchmal "stoppen" statt "schtoppen" gehört habe.
Zitat von Stefan der DEFA-FanDas könnte an den Nordlichtern liegen - in Hamburg wird S-T tatsächlich so ausgesprochen (und nicht als "scht").
Das kann bei Benno Hoffmann in "Liebesgrüße aus Moskau" natürlich der Fall gewesen sein ("Stoppen Sie, Mr. Bond!"). Spontan fällt mir kein Beispiel eines anderen Sprechers ein.
@SFC: Wüsstest du spontan, bei welchen Sprechern dir die Aussprache von "Start" aufgefallen ist? Vielleicht waren die ja auch aus dem norddeutschen Raum.
Zitat von Andy-CHier gehören dann ja wohl auch die Versuche der Herren Pampel, Ott, Glaubrecht, Jepsen etc. dazu in »Shogun« Japanisch (und gelegentlich Portugiesisch und Hölländisch) zu sprechen. Wie sie das gehandhabt haben, wäre übrigens auch mal 'ne viel interessantere Frage an Wolfgang Pampel gewesen, als die ewig gleichen zu »Star Wars« und »Indy«.
Pampel UND Indy: In "Indiana Jones und der Tempel des Todes" sprach Pampel außerdem indisch; angeblich aber sollen die vorgeblichen Inder eigentlich Singhalesen gewesen sein und auch in ihrer Sprache gesprochen haben (>es gibt so viele indische Dialekte, da denkt jeder, es ist ein Dialekt aus einem anderen Teil des Landes<), Pampels Passagen bei der Synchro aber sind (nach dieser Quelle) tatsächliches Indisch.
@bertie: Ich hab da ein oder andere Stimme im Kopf, kann die aber leider keinem Namen zuordnen. Mit alten Sprecher kenne ich mich leider nicht so gut aus. Das sind meistens Stimmen, die es heute gar nicht mehr gibt und in den 60ern zum Teil überbesetzt waren.
Gerd Martienzen wurde in Belgien geboren und hat (laut Thomas Bräutigam) in seinen ersten drei Lebensjahren nur Französisch gesprochen. Witzigerweise wurde er ja später DIE Stimme eines gewissen Franzosen. Hat er in einer Synchro eigentlich mal Französisch gesprochen? In "Das Privatleben des Sherlock Holmes" sprach er ja kurz Russisch (für Clive Revill).
nun, demnächst wird charles rettinghaus in tropic thunder chinesisch sprechen. Lustig ist dabei, dass er dies dann als robert downey jr. in seiner rolle als schwarzer schauspieler macht. charles rettinghaus spricht also einen weißen, der einen schwarzen spielt, der chinesisch spricht. ganz schön "um die ecke"
Zitat von SFCWitzig finde ich es immer, besonders in älteren FIlmen oder auch heute noch bei älteren Sprechern, wenn man raushören kann, dass die kein Wort Englisch sprechen. Zum Beispiel sagt Horst Sachtleben bei Boston Legal immer Retschell bei Rachel und zwar mit deutscher Betonung auf SCH und E. GG Hoffman hat auch immer Enterprise genauso ausgesprochen, wie man "Entaprais" im Deutschen lesen würde. Ihr kennt sicher auch solche Beispiele.
Bei Synchros aus der "guten, alten Zeit" hört man öfter Aussprachen von englischen Namen, die heute jeden Englischlehrer an einem Gymnasium die Hände über den Kopf zusammenschlagen lassen würden.
Gerade in Synchros aus dieser Zeit sticht für mich Holger Hagen in umgekehrter Hinsicht heraus. Bekanntlich ist Hagen in den USA aufgewachsen, hat am Broadway gespielt und sprach Englisch wie ein Amerikaner. Ich nenne mal zwei seiner Einsätze für David Jansen als Beispiele. In "Die grünen Teufel" stellt er sich mit "George Beckworth, News Chronicle" vor. Er betont dabei das "th" korrekt und spricht "Chronicle" mit amerikanisch gerolltem "r" aus, obwohl er die Worte ziemlich beiläufig sagt. In "Verschollen im Weltraum" spricht er den Namen der Raumfähre "Ironman 1" aus, ohne dabei das "r" zu betonen, was die anderen Synchronsprecher dagegen tun.
Zwar keine Beispiele aus Synchros, aber immerhin: Friedrich Schütter ist in Brasilien aufgewachsen und dürfte wohl Portugiesisch gesprochen haben. Ernst Konstantin stammte aus Odessa und war laut Thomas Bräutigam im Krieg als Russisch-Dolmetscher tätig.
Randolf Kronberg sprach aufgrund der Tatsache, dass er einen Teil seiner Schauspielausbildung im Actors Studio in New York genoss, sehr gut englisch, was man in einer Kurzdokumentation mit dem Titel The voice of Clint Eastwood in Germany (1985), in der es um Synchronisation in Deutschland geht, gut hören kann.
Mir ist vorgestern bei der Neusynchro von "Vertigo" aufgefallen, dass Martina Treger die englischen Namen amerikanisch ausspricht. Sie muss daher wohl mal in den Staaten gelebt und/oder gearbeitet haben. Ich habe in den üblichen Quellen (Wikipedia, Bräutigam etc.) nichts derartiges gefunden.