"Herr Käplän" ist ein gutes Beispiel, wo Deutsch und Englisch merkwürdig durcheinander gewürfelt wurden. Die Kombination wäre hierzulande zwar im normalen Sprachgebrauch legitim, aber es geht in der Synchronisation auch darum, die Kultur und den Lokalkolorit des Originals zu transportieren. Gerade bei Filmen, die ersichtlicherweise in einem anderen Land spielen, sollte darauf Rücksicht genommen werden.
Oh, da war ich wohl im falschen Thread unterwegs... Aber es passt ja zumindest von der Basis her.
Wie geschrieben, ist es mir ein Rätsel, wieso in manchen älteren Filmen eine solche Unterscheidung vorgenommen wurde. Die häufig von Synchronsprechern angeführte Begründung für eine solche Aussprache ("man wusste es damals halt nicht besser.") ist eher schwach. Wie schon erwähnt, die Sprecher haben damals wie heute die entsprechenden Takes im Originalton gehört, bevor sie ihren Text einsprachen, weswegen ich es einfach nur absurd finde, dass so bewusst an manchen Stellen die deutsche Aussprache gewählt wurde, obwohl dazu kein ersichtlicher Grund bestand. Mangelnde Kenntnis der englischen Sprache kann es ja im Falle von "Mischung" nicht gewesen sein. Ich könnte mir das, wie geschrieben, nur über die "historisch korrekte" Ebene oder aber, was ich mir durchaus vorstellen könnte, auch über den beruflichen Hintergrund des zuständigen Regisseurs erklären, sollte dieser etwa Theaterregisseur gewesen sein. So wäre dieser Aussprachenmischmasch auch nachvollziehbar. Soll ich meine Äußerungen denn nun "umbetten", oder sind sie trotzdem noch mit dem Thread vereinbar?
Unsere Off-Topic-Beiträge könnte man verschieben,aber dieser Faden wird ohnehin bestimmt bald wieder für einige Zeit "auf Eis gelegt" und die darauf folgenden Beiträge werden dafür wieder beim Thema bleiben.;)
Ich wollte mich hier nur auf die lebenden Sprachen beschränken. Aber falls man ein Film vom Lateinischen oder Altgriechischen ins Deutsche übertragen werden sollte, hätte er natürlich auch einen Vorteil.
Zitat von Angel_5In dem Deutschen Film Tod in Miami spielte Bodo Wolf einen Minister und sprach auch einige Sätze in einem perfekt Englisch.
Tatsächlich perfekt? Das wäre erstaunlich, denn er stammt aus der DDR, und dort waren Englischkenntnisse ja weit weniger verbreitet als im Westen.
Vielleicht lag es auch an einem Coach, dass es "perfekt" klang; denn in dem soeben verlinkten Interview von Media-Paten bekennt er, kein Englisch zu können.
In dem Musical "Ein süßer Fratz" spricht Friedrich Joloff (für Michel Auclair als Professor Flostre) recht gut französisch; mit dem Akzent in den deutschen Passagen scheint er sich schwerer getan zu haben
Ernst Meincke sprach in der ersten Folge von Star Trek: Picard ein paar Zeilen auf Französisch. Klang für meine ungeschulten Ohren realistisch, da habe ich schon kernigere Aussprachen gehört.
"Columbo" war ein Prüfstein der italienischen Sprache für einige Synchronsprecher. Andreas von der Meden habe ich ja schon erwähnt, aber auch Horst Stark durfte (in "Tod am Strand") mit einem ziemlichen Tempo ein paar Sätze all italiano plappern. Entweder beherrscht er diese Sprache oder er hat vorher ordentlich geübt.
Zitat von berti im Beitrag #46Laut einem Schauspielerlexikon von 1986 spricht Christian Rode Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Neugriechisch und Italienisch.
Von seinem perfekten Italienisch kann man sich beispielsweise in "Tee mit Mussolini" (1999) ein Bild machen
Darsteller Mino Bellei sieht ihm zudem in diesem Film ein wenig ähnlich.
Zitat von berti im Beitrag #123In einem neulich verlinkten Interview erwähnt Bernd Rumpf, dass er über Kenntnisse im[...]Italienischen [...]verfüge.
In "Ein Quantum Trost" muss er auf Adolfo Cieli einige Sätze in dieser Sprache sprechen. Ebenso sagt Dietmar Wunder für Craig als Bond auf Spanisch, dass er und seine Begleiterin (Gemma Arterton) Lehrer auf Urlaub seien und im Lotto gewonnen hätten(lt. UT).
Monica Bielenstein wurde in Brasilien geboren. Wie sie gegenüber Media-Paten erzählte, war das dortige Portugiesisch ihre Muttersprache, danach kamen Englisch und Französisch hinzu; Deutsch lernte sie erst mit 13.
Das führt mich gleich zu der Frage, ob sie überhaupt mal die Möglichkeit bekommen hat, ihre Kenntnisse in diesen Sprachen - spezeiell in (brasilianischem) Portugiesisch - wirklich einsetzen zu können (oder zumindest in Synchronrollen mit Akzent)? Ich kann mich jedenfalls an keine entsprechenden Synchroneinsätze von ihr erinnern.