In diesem Interview erwähnt David Nathan (bei 0:35), dass er seine erste Rolle (elf Takes) mit zehn Jahren bei der DEFA in einem chinesischen Film gehabt habe:http://www.youtube.com/watch?v=bltQLk5UuYQ
Neugierig geworden durch Peters Hinweis auf die frühen Synchronisationen der 40er habe ich mir MIT BÜCHSE UND LASSO angesehen - mit erstaunlichem Ergebnis: In dem Film sind zwei spätere DEFA-Schauspieler zu sehen, die auch viel für die DEFA synchronisierten. Das wären Gerry Wolff (Walter Baldwin/Stan, Depot Master) und Gerhard Bienert (Harry Woods/George Clews) Interessant, das Wolff ja erst ab 51 für die DEFA arbeitete. Gruß, Rolf
Was mich in meiner Annahme bestätigt, dass in "Ivanhoe" tatsächlich Gerd Ehlers für Sebastian Cabot zu hören ist (in den 50ern waren ja ab und an ostdeutsche Schauspieler für MGM-Synchros zu hören - selten, aber immerhin).
Zitat von LammersUta Hallant hat in einem Interview aus diesem Forum erzählt, dass sie ihre erste Synchronrolle in dem Film "Exodus" von Otto Preminger (USA 1960) hatte, wo sie Jill Haworth (Rolle: Karen Hansen) sprach, für die man damals eine Synchronstimme suchte.
Allerdings sind bei Arne insgesamt sechs noch frühere Rollen aufgelistet:http://www.synchrondatenbank.de/sprecher...1390&syncsort=1 Falls die Rollenzuordnung oder die chronologische Auflistung der Filme nicht falsch sind, müsste Frau Hallant sich geirrt haben. Vielleicht ist ihr die Rolle in diesem Epos (im Unterschied zu den vorherigen Filmen) besonders gut im Gedächtnis geblieben?
Zitat von Stefan der DEFA-FanIn "Außer Atem" hört man als Antonio Friedrich-Georg Beckhaus. Kein Zweifel möglich, er ist es - Jahre vor seinem wirklichen Einstieg in die Synchronisation. Beckhaus in Hamburg? Nicht so unglaubwürdig, wie es scheint - sein damaliger Chef Gründgens (wie er selbst erzählte) hatte entschieden etwas gegen >profane< Nebenjobs seiner Schauspieler, trotzdem rutschte Beckhaus bspw. in zwei ungenannten Nebenrollen in Edgar-Wallace-Filmen durch (er nahm wohl zurecht an, dass Gründgens sich diese Art Filme ohnehin nicht ansehen würde) - beide wurden in Hamburg gedreht, im Real-Film-Studio, wo auch "Außer Atem" synchronisiert wurde (wenn auch zwei Jahre vorher).
In der Synchrondatenbank ist als Beckhaus´ früheste Rolle der Taxifahrer in der Zweitsynchro von "Arsen und Spitzenhäubchen" augelistet. Allerdings handelt es sich hier um eine BSG-Arbeit von 1962. Danach folgt zunächst seine Selbstsynchronisation in einem Jerry Cotton-Film, und dann erst Einsätze für andere Schauspieler. Jemand erwähnte mal, dass er im "Ölprinzen" kurz zu hören sei. "Außer Atem" kenne ich noch nicht, dafür ist mir aber eine andere Rolle von ihm bekannt, die er ein Jahr später in Hamburg gesprochen hat: Gestern habe ich nach längerer Zeit wieder "Das Geheimnis der gelben Narzissen" gesehen. In dieser deutsch-englischen Coproduktion sprachen manche Schauspieler ihre Rollen für die deutsche Version selber, andere wurden nachsynchronisiert, und zwar von Hamburger Sprechern. Gegen Ende des Films (1:15 auf der DVD) spricht Oberinspektor Whiteside mit einem Kriminalbeamten namens Osborne (Michael Collins*). Der Sprecher erinnerte mich sehr an F. G. Beckhaus, obwohl er natürlich jünger als in späteren Rollen klang. Da fiel mir ein, dass du eine Hamburger Rollen von ihm aus dieser Zeit bereits genannt hattest. Ein Blick in die Liste bei Imdb bestätigte ihn als Sprecher in der deutschen Fassung:http://www.imdb.com/title/tt0054912/fullcredits#cast Ist er dir in dieser Rollen auch aufgefallen?
*Kleine Randnotiz: Es handelt sich dabei um jenen Michael Collins, der einige Jahre später in der Originalfassung von "Goldfinger" Gert Fröbe nachsynchronisierte.
Hallo, das war tatsächlich Beckhaus in AUSSER ATEM (für Henri-Jacques Huet). Bereits 1959 sprach Beckhaus für Brialy in SIE KÜSSTEN UND SIE SCHLUGEN IHN. Gruß, Rolf
Herbert Weicker sprach in "Die nackte Stadt" in einer Szene einen Typen, der sich als Täter ausgibt, ohne es gewesen zu sein, was die Polizisten auch sofort erkennen. Die Synchro ist offenbar von 1949 - satte 3 Jahre vor Weickers erstem Eintrag in der Synchron-DB.
Zu Beginn dieses Interviews erzählt Anna Carlsson, dass sie ihre erste Rolle in einer "grauenhaften" spanischen Daily Soap gehabt hätte. Den Namen der Serie wisse sie nicht mehr, aber dafür, dass ihre Rolle "Linda" hieß. http://www.sprecherforscher.de/69/anna-carlsson/
Zitat von Markus Ich mache einen eigenen Versuch: Zu Beginn von "Topas" (1969) ist als Leiter einer Führung durch die Porzellanmanufaktur der junge Joachim Kerzel zu hören - die früheste Rolle, die mir von ihm untergekommen ist.
Ich habe Kerzel sogar noch früher gehört. Im Antonioni-Klassiker "Blow up" spricht er Peter Bowles. Die Synchro ist von 1967.
Etwa in der Mitte von "Frankensteins Braut" hört man Kerzel als einer der beiden Jäger, die das Monster bei dem blinden Einsiedler vorfinden. Der Film wurde im Juni 1970 vom Hessischen Rundfunk ausgestrahlt. Da die Synchro aus Berlin stammt, in ihr jedoch Wolfgang Draeger und Holger Hagen zu hören sind, hatte ich mal vermutet, dass sie einige Jahre früher entstanden sein könnte. Wenn dem so war, wäre das ein weiterer Kandidat für Kerzels erste Rolle.
Margot Leonard erzählte mir vor einigen Jahren, ihre erste Rolle beim Synchron sei Jane Powell in dem MGM-Film LIEBE AN BORD (Luxury Liner), USA 1948, Dt. EA. 20.02.1951 gewesen. Sie erinnerte sich auch, dass Siegfried Schürenberg (hier vermutlich für George Brent) wie ein Papa zu ihr war und ihr den Einstieg ins Business sehr erleichtert hatte ebenso wie Dialogregisseur Erik Ode. DIE LETZTEN VON FORT GABLE (MGM 1949; für Marta Mitrovich) hatte bereits am 10.11.1950 deutsche Erstaufführung, ebenso wie DIE TODESKURVE (UA 1949; für Mary Hatcher) bereits am 29.12.1950. LIEBE AN BORD mag dennoch bereits früher fertig synchronisiert gewesen sein und nur einen späteren Starttermin erhalten haben.
Apropos Leonard - wäre Sie für die Nachsynchros der "Mit Schirm, Charme und Melone" Episoden für SAT.1 damals wirklich undenkbar gewesen? Also rein von der Stimme her? Habe ich mich immer schon gefragt ?!
Bin kürzlich zufällig auf die vielleicht allererste wirkliche Heldenhauptrolle von Friedrich Schoenfelder gestoßen. In dem Western "Todesfaust", der Ende Juni 1956 in unsere Kinos kam, sprach er John Payne (witzigerweise mit Heinz Engelmann auf Ronald Reagan im Gegenpart, der auf Reagan aber tatsächlich besser passte als auf Payne, den er ja eigentlich öfter mal sprach).
Nur wenige Synchronrollen von Schoenfelder datieren davor, wovon unter den in der Synchron-DB vermerkten eigentlich nur Richard Conte in "Geheimring 99" als wirklich große Rolle gezählt werden kann - was allerdings eine Schurkenrolle war.
Wann war Marianne Lutz zum ersten Mal in einer Synchronisation zu hören? Was immer ihr vermutet - geht weiter zurück. Ihre erste Rolle hatte sie schon 1947! In "Es blinkt ein einsam Segel" - so alt, dass es noch nicht einmal eine DEFA-Synchro ist - hier war noch Helmut Brandis' Phoenix-Film am Werk.