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Dieses Thema hat 102 Antworten
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 Filme: Klassiker
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berti


Beiträge: 17.847

30.06.2020 19:21
#61 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Gut, dass Peters zu dieser Zeit hauptsächlich bei der Ultra synchronisierte, war mir jetzt nicht bewusst. Er drängte sich mir jedenfalls aus optischen Gründen auf.
Apropos "Sprecherprofil der May-Filme": War Marquis als Bösewicht in diesem Film nicht auch eher ungewöhnlich? Denn ansonsten scheint er nach meinem Eindruck in dieser Reihe eher auf positive oder allenfalls ambivalente ("Unter Geiern") Figuren besetzt worden zu sein.
Das soll jetzt nicht als Indiz für die Regie von wem auch immer gewertet werden; es war mir nur so aufgefallen.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

12.07.2020 23:16
#62 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Nachdem ich gerade "Scaramouche" (1963) wieder gesehen habe, der gar nicht übel besetzt ist, aber seeeeeehr klischeehaft, votiere ich umso stärker für Konrad Wagner als Synchronregisseur von "Winnetou 2" & "3". Und Hans F. Wilhelm bleibt meine Nr. 1 für "Winnetou 1".

Gruß
Stefan

edit: Mittlerweile habe ich mich dahin korrigiert, dass ich "Winnetou 2" Peter Elsholtz zuordne, tatsächlich wegen Eckelmanns Besetzung. Er war damals noch neu im Synchrongeschäft und trotz deutlichen Mangels an jugendlichen Stimmen war (und blieb) er rarer Gast im Studio. In zwei Filmen mit fast identischer Besetzung ("Taras Bulba", "Romolus und Remus"), die trotz fehlender endgültiger Bestätigung ziemlich klar Elsholtz zuzuordnen sind (Mini-Cameo für ihn), war Eckelmann in "karrierefördernden" größeren Rollen zu hören. Das sind alles keine BEweise, aber HINweise - und es ist durchaus logisch, dass ein Regisseur nacheinander in Folge für mehrere Filme verantwortlich zeichnete, sogar für unterschiedliche Produzenten (immerhin hängte sich Brauner ordentlich an seinen Konkurrenten an).

berti


Beiträge: 17.847

05.08.2020 08:46
#63 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Ich wollte hier zwei Besetzungen aus "Unter Geiern" hervorheben, die im Kontext der Karl-May-Synchros herausstechen:
Zunächst Heinz Engelmann für Stewart Grangers als Old Surehand: Er passte so perfekt zu Grangers Spielweise, dass man sich wundert, dass zuvor niemand auf diese Besetzung gekommen war, nicht einmal Alfred Vohrer, der in "Zwischen Hass und Liebe" noch auf Curt Ackermann setzte. Die beiden früheren Stammsprecher Ackermann und Lukschy kann ich mir beide nicht vorstellen, Axel Monjé war zu dieser Zeit bekanntlich schon tot und hätte wohl nicht "robust" genug geklungen. Und so sehr ich Paul Klinger schätzte, hätte dieser wahrscheinlich das Augenzwinkern der Rolle getroffen, hätte aber etwas ZU jovial geklungen. Nein, Engelmann war wirklich ideal, ich hätte ihn mir zu dieser Zeit generell als Stammsprecher vorstellen können; bei den "drei Dschunken" etwa klang Ackermann viel zu gesetzt.
Engelmanns Besetzung sticht nicht nur dadurch heraus, dass er ansonsten nie bei Karl May zu hören war, sondern auch dadurch, dass er um 1965 deutlich weniger synchronisierte als einige Jahre zuvor, was vielleicht auch mit seinen häufigen Fernsehrollen zu tun hatte. William Holden "verlor" er etwa um diese Zeit, auf John Wayne wurde er schon ab 1960 einige Jahre nicht mehr besetzt, auch sonst hörte man ihn nach meinem Eindruck nicht mehr so häufig in Hauptrollen wie in den 50ern. Interessanterweise verdankte er Alfred Vohrer auch eine ungewöhnliche Besetzung vor der Kamera: im "Gasthaus an der Themse" spielte er eine zwielichtige Rolle, die einen Kontrast zu seinen Ermittlern und "rechtschaffenen" Figuren darstellte.
Daneben sticht auch Claus Holm für Mihail Baloh heraus, der hier eine Rolle synchronisiert, die er theoretisch auch selbst hätte spielen können. Ungewöhnlich erscheint es nicht nur, weil Holm ansonsten bei Karl May nicht zu hören war, sondern auch, weil er generell nach meinem Eindruck kaum größere Rollen synchronisiert hat. Hier jedenfalls war er exzellent, ich könnte mir aus dem Sprecherpool der Reihe niemand anders vorstellen. Aber auch jenseits davon fielen mir als passende Besetzung allenfalls Holger Hagen ein, der zu dieser Zeit bekanntlich öfter in Berlin arbeitete und sowohl die scheinheiligen als auch die härteren Momente der Rolle getroffen hätte. Oder vielleicht auch (Stefan möge mir verzeihen!) Paul-Edwin Roth.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

05.08.2020 08:54
#64 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Da gibt's nichts zu verzeihen, wobei ich mir Roth absolut nicht in der Rolle vorstellen kann. Aber auch Holm als Schauspieler bringe ich mit der Rolle nicht zusammen - wobei ich einräumen muss, dass Holm sprecherisch sowohl hier als auch in "Der Schut" (also doch noch ein Karl-May-Auftritt) eine gänzlich andere Seite zeigte, als man von ihm gewohnt war.
Engelmanns reduzierte Sprechereinsätze gingen wohl darauf zurück, dass er zu dieser Zeit Chef der Synchronabteilung des ZDF war (so irgendwo zu lesen, aber frag mich nicht wo) und mehr als genug Organisationskram am Hals hatte. Seine große "Stahlnetz"-Zeit lag ja eigentlich früher und die war kein Hindernis für ihn.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.847

05.08.2020 10:25
#65 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Da du Roth mal als einen "farblosen" Sprecher bezeichnet hattest (was ich so nicht sagen würde) hatte ich schon damit gerechnet, dass du ihn dir hier nicht vorstellen kannst. Hagen vermutlich auch nicht? Ganz kurz kam mir sogar Friedrich Schoenfelder in den Sinn.
Holm wirkte trotz seiner Größe und Kräftigkeit auf mich mitunter auch sehr sensibel und verletzlich, daneben durchaus würdevoll; Letzteres hätte zu den scheinheiligen Momenten der Rolle gepasst. Dass er im "Schut" auch zu hören ist, war mir ganz entgangen.
Was Engelmann betrifft, so meinte ich nicht allein "Stahlnetz"; er war einige Jahre generell in verschiedenen Fernsehserien präsent. So oder so ist es auffällig, dass er um 1965 im Synchronbereich nicht mehr zur wirklichen Oberliga zu gehören schien, anders als einige Jahre zuvor.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

03.09.2021 20:48
#66 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Wahrscheinlich habe ich Pierre Fromonts Sprecher aus "Der Schut": Gerhard Schinschke.
Eine Stimme, die bei mir kaum hängen bleibt und ein Sprecher, der oft reichlich unterspannt wirkt. In "Derek Flint - hart wie Feuerstein" hört ich ihn ein klein wenig kräftiger sprechen und entdeckte plötzlich eine hörbare Ähnlichkeit mit "Galingré" - noch etwas mehr Energie drauf gerechnet.

Gruß
Stefan

Bodo


Beiträge: 1.489

04.09.2021 15:00
#67 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Das wär ja'n Ding! Ich hab's auch nie geschafft, den ins Ohr zu kriegen. Könntest du aus diesem Film vielleicht ein Sample machen und einstellen?
Ich habe vorhin mal in "Die Vögel" hineingeschaut und Schinschkes Rolle gesucht - er hatte eineinhalb Sätze (als Fischer). Du könntest recht haben, aber das war mir zu kurz, um mir da eine Meinung zu bilden.
Wenn ich Zeit finde, hör ich auch noch in "Extrablatt" rein.
Bin jedenfalls sehr gespannt.
Gruß
B o d o

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

06.01.2022 19:44
#68 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Spinne ich oder höre ich in "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" gegen Ende Konrad Wagner mit einem Miniauftritt als Kiowa-Häuptling? Das wäre zwar eine Überraschung, wenn Philipp nicht selbst Synchronregie führte (wo dies doch vor und nach seiner Filmregie-Karriere sein Metier war), wäre aber eine weitere Unterstützung für meine Theorie, dass Wagner bei einigen späten Winnetou-Filmen Synchronregie führte.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.847

06.01.2022 20:38
#69 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #68
Spinne ich oder höre ich in "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" gegen Ende Konrad Wagner mit einem Miniauftritt als Kiowa-Häuptling? Das wäre zwar eine Überraschung, wenn Philipp nicht selbst Synchronregie führte (wo dies doch vor und nach seiner Filmregie-Karriere sein Metier war), wäre aber eine weitere Unterstützung für meine Theorie, dass Wagner bei einigen späten Winnetou-Filmen Synchronregie führte.

Ich habe den Film zwar ewig nicht mehr gesehen; aber wäre eine kurze Rollen von Wagner ein so starkes Indiz?
Sowohl in "Sunday, Bloody Sunday" als auch im "Spion, der aus der Kälte kam" hat er jeweils zwei kleine Rollen, ohne Regie geführt zu haben (das war in beiden Fällen Klaus von Wahl).

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

06.01.2022 20:43
#70 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Mehr als der Gruß "Komoto lali" ist es nicht, das ist schon verdammt wenig - deshalb bin ich mir bei der Stimme auch nicht so sicher.

Gruß
Stefan

MrTwelve



Beiträge: 1.178

10.06.2022 18:47
#71 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Da an Pfingsten ja wieder "Der Ölprinz" im ZDF lief, möchte ich das mal als Anlass nehmen, auf einen Post im Edgar-Wallace-Forum hinzuweisen:

http://1686.homepagemodules.de/t59114f22...html#msg7402587

Es geht um die Saloon-Szenen mit Heinz Erhardt. Zunächst hat bei diesen Szenen nicht Harald Philipp Regie geführt, wie beim restlichen Film, sondern Alfred Vohrer (in den Berliner CCC-Ateliers). Dieser war somit an allen drei Surehand-Filmen beteiligt.
Interessant ist aber die andere Sache:
In diesen Szenen tritt wohl Alexander Welbat als Darsteller auf. Er soll einen Banditen mit Bart spielen. Das ist online sonst nirgendwo angegeben, keine Liste nennt Welbat bei den Darstellern.
Der Film ist ja sowohl in der Spencer-Hill-DB als auch in der Heinz-Erhardt-DB ganz gut gelistet, beide Listen zeigen die gleichen Bilder bei den unbekannten Darstellern. Der Bandit links tritt bei den Saloon-Szenen auf. Ist er das?

Frank Brenner



Beiträge: 11.912

10.06.2022 19:14
#72 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Ja, das ist Welbat!

MrTwelve



Beiträge: 1.178

23.11.2022 21:00
#73 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Auf der ersten Seite des Threads wurde ja auf die tschechische Website über die Karl-May-Filme verwiesen. Ich habe mir mal den Artikel über "Der Schatz im Silbersee" auf deutsch übersetzen lassen: https://karlmay-cz.translate.goog/filmy/...&_x_tr_pto=wapp

Den Angaben hierzufolge hatte Alfred Vohrer die Dialogregie bei "Der Schatz im Silbersee" in der Ultra-Film, Berlin. Vohrer in der Dialogregie für einen Reinl-Film?
Na ja, immerhin: Ursprünglich wollte Horst Wendlandt bekanntlich ja Alfred Vohrer als Regisseur beim Schatz im Silbersee, nur Constantin Film setzte Harald Reinl durch. Hat Wendlandt dann Vohrer eventuell zumindest für die Dialogregie durchgedrückt?
Dann wäre Vohrer mit Niendorf, Stass, Martienzen und Clasen nach Hamburg gegangen, um dort den Film zu synchronisieren. Wäre das denn denkbar?

Begas


Beiträge: 2.636

24.11.2022 05:54
#74 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Wer sagt denn, dass die Angabe auf der tschechischen Seite korrekt ist?

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.228

24.11.2022 10:09
#75 RE: Karl May-Filme Zitat · antworten

Die einzige bisher (meiner Meinung nach) diskutable Angabe der Ultra Synchron (nicht Vohrers!!) für den "Silbersee" steht im Karl-May-Filmbuch von Michael Petzel, der sich wahrscheinlich auf offizielle Unterlagen stützte. Die ignoriert allerdings auch komplett, dass es sich größtenteils um eine hamburger Sprecherbesetzung handelt und auch das Atelier hörbar nicht das der Ultra in Berlin war.

Gruß
Stefan

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