Zitat von bertiSprach Heinz Engelmann denn zu dieser Zeit bei anderen Regisseure eher negative Rollen?
Vor allem sprach er so ab Mitte der 60er vermehrt Nebenrollen schon gesetzterer Männerfiguren. Dass ihn Köhler 1969 auf Richard Greene besetzt hätte, kann ich mir jedenfalls überhaupt nicht vorstellen.
Ach so, der Akzent lag eher auf "Hauptrolle" als auf "positiv". Dass Engelmann ab den späten Sechzigern kaum noch größere Rollen sprach, war mir auch schon vor einiger Zeit aufgefallen.
Das ist ja geradezu niedlich, was J.F. Manera da im 5. Teil gemacht hat - schwarz-weiss-Szenen (aus dem Titanic-Film "A Night to Remember") in einen Farbfilm einzubauen. Damit konnte er so unmöglich durchkommen, dass man fast schon eine absurde Absicht dahinter vermuten könnte (nach Ed Woods Motto "Die Szene ist so spannend, das bemerkt kein Zuschauer")!
Zitat von lupoprezzoSoweit ich das in Erinnerung hab: Bei zweiten Film gibt's auch ein paar deutsche "Exkusiv-Szenen" (zudem ist die Szenenreihenfolge teils anders), beim dritten wurde nur gekürzt - bei den letzten beiden ebenso, glaub ich.
Diese deutschen Exklusiv-Szenen sind auf youtube (das sind wohl die Kinowelt-Aufnahmen) deutlich daran zu erkennen, dass sie eine schlechtere Bildqualität mit leichtem Wackeln und starken Verschmutzungen haben - und solche sind auch in den Filmen 4 und 5 zu sehen.
Zitat von LammersFerner ist mir aufgefallen, dass Herbert Weicker Dr. Fu Man Chu im zweiten Film der Reihe mit Akzent spricht, dagegen in den anderen Filmen ohne. Sehr merkwürdig.
Ein bißchen Akzent ist in fast allen Filmen zu hören - und so erheblich stärker fand ich ihn im zweiten Teil nicht. Fu Man Chu hat ebenim Lauf der Jahre gelernt, besser englisch zu sprechen.
"Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu" Dialogregie: Kurt E. Ludwig
Da bin ich mir ziemlich sicher, denn er hat einen winzigen Cameo-Auftritt als Straßenverkäufer und die Sprecherwahl passt zu ihm - es gab tatsächlich nicht viele Regisseure, die zu dieser Zeit Engelmann besetzten.
Zitat von Stefan der DEFA-FanEin bißchen Akzent ist in fast allen Filmen zu hören - und so erheblich stärker fand ich ihn im zweiten Teil nicht. Fu Man Chu hat ebenim Lauf der Jahre gelernt, besser englisch zu sprechen.
Meinst du jetzt Christopher Lee oder Herbert Weicker ? Das Original kenne ich nämlich (noch) nicht.
Zitat von Stefan der DEFA-FanDas ist ja geradezu niedlich, was J.F. Manera da im 5. Teil gemacht hat - schwarz-weiss-Szenen (aus dem Titanic-Film "A Night to Remember") in einen Farbfilm einzubauen. Damit konnte er so unmöglich durchkommen, dass man fast schon eine absurde Absicht dahinter vermuten könnte (nach Ed Woods Motto "Die Szene ist so spannend, das bemerkt kein Zuschauer")!
Das ist sicher auf dem Mist von Produzent Harry Alan Towers gewachsen, der ja auch die Drehbücher und Storys zu den Filmen schrieb und dann ja auch das "Stock footage" einkaufen musste. Die Sprengung des Staudamms später im Film ist auch irgendwo geklaut.
Zitat von bertiKomisch: Herbert Weicker wurde auch in Berlin und Hamburg aus Kontinuitätsgründen besetzt, bei Nayland Smith wechselte der Sprecher ständig (der Schauspieler allerdings auch).
Weicker ist auch mit das beste an diesen Synchros. Ansonsten geht's ja auch bei den anderen festen Rollen (Dr. Petrie, Lin Tang) bunt durcheinander und das obwohl ja alle Filme beim gleichen Verleih waren.
Gibt es bei den wiederkehrenden Rollen Nayland Smith, Dr. Petrie und Lin Tang denn jeweils einen Sprecher, den du am besten fandest? (Ich weiß, aufgrund der wechselnden Darsteller bei Smith ist diese Frage sicher nicht so leicht zu beantworten.)
Bei "Dr. Petrie" fand ich Ernst Konstantin am besten, wobei die unbekannte Hamburger Stimme auch nicht schlecht war. Bei "Lin Tang" muss ich zugeben, dass die wechselnden Stimmen durch den ganz leichten Akzent (vielleicht besser als melodische Sprechweise beschrieben) relativ gut "kaschiert" werden. Fällt mir schwer da eine Favoritin auszumachen. Wenn ich eine Stimme wählen müsste, dann vielleicht Marianne Lutz. Sie klingt etwas jünger, was ich für Fu Man Chus Tochter passend finde.
Zu den "Naylands": Bei Nigel Green war Ackva eine gute Wahl, für Douglas Wilmer würde ich Siegmar Schneider den Vorzug geben, wobei Acvka hier evtl. sogar auch denkbar gewesen wäre. Richard Greene ist schwer einzuordnen, weil er ich seinen beiden Auftritten sehr unterschiedlich zu agieren hat: Im vierten Teil ist er ja größtenteils "außer Gefecht" und hat eine sehr passive Rolle, während er im letzten Teil wieder ordentlich mitmischt. Von daher lässt sich die unterscheidliche Besetzung in gewisser Weise sogar nachvollziehen: Engelmann wirkt halt zupackender als Thomas Reiner. Engelmann als Brite wirkt allerdings doch sehr seltsam*, weshalb ich es dann doch auch im letzten Film bei Thomas Reiner belassen hätte.
* kaum eine Stimme assoziere ich mehr mit amerikanischen Männerrollen
Zitat von berti Was meinen andere dazu, die ebenfalls alle Filme der Reihe kennen (z. B. lupoprezzo und Stefan)?
Hi Berti,
um da so richtig was zu sagen zu können, müsste ich die Filme wohl nochmals ansehen. Die Synchros zum ersten und vierten Teil sind mir als sehr gelungen in Erinnerung. Bei den anderen Teilen haben mich die deutschen Fassungen nicht so überzeugt, was teilweise aber auch an Details gelegen haben kann, z.B. dass sich Wolfgang Kieling im dritten Teil nicht selbst sprach.
Danke für die Antwort! Wenn ich alle Filme kenne, werde ich dazu auch noch etwas schreiben. Zuvor wäre hier ein Gedanke, auf den mich Stephen neulich gebracht hat. Er hat zwar eigentlich nichts mit Synchronisation zu tun, aber egal:
Zitat von StephenEngelmann als Brite wirkt allerdings doch sehr seltsam* (...)kaum eine Stimme assoziere ich mehr mit amerikanischen Männerrollen
Wäre Stewart Granger nicht eigentlich ein geeigneter Darsteller für die Rolle des Nayland Smith gewesen? Zu dieser Zeit spielte er in mehreren europäischen Coproduktionen mit deutscher Beteiligung, war bei der Wahl seiner Stoffe nicht gerade wählerisch, und wäre dank Old Surehand für das deutsche Publikum ein Zugpferd gewesen. Darauf gekommen bin ich, weil Lord Peter vor einiger Zerit mal schrieb, dass kaum ein anderer britischer Schauspieler auf ihn so "amerikanisch" wirke wie Granger.
Um den Forschungsstand zusammenzufassen: Beim ersten Film wäre Horst Sommer denkbar, vielleicht auch (wegen seines Cameos) Werner Uschkurat. Beim vierten ist Köhler belegt (wenn die Angabe im Vorspann nicht falsch sein sollte), beim fünften ist K. E. Ludwig sehr wahrscheinlich. Völlig offen sind dagegen noch der zweite und dritte Teil.
Zitat von lupoprezzoDIE 13 SKLAVINNEN DES DR. FU MAN CHU The Brides of Fu Man Chu, GB/D 1966 (...) Feng BURT KWOUK Wolfgang Draeger (...) Kontrollassistent ERIC YOUNG Gerd Duwner
Irgendwie witzig: In zwei Filmen ("Goldfinger, Ein Schuss im Dunkeln") war Burt Kwouk kurz zuvor von Gerd Duwner gesprochen worden, hier dagegen von Wolfgang Draeger, während Duwner dafür drei (!) andere Chinesen spricht.
Zitat von StephenBei "Dr. Petrie" fand ich Ernst Konstantin am besten, wobei die unbekannte Hamburger Stimme auch nicht schlecht war. Bei "Lin Tang" muss ich zugeben, dass die wechselnden Stimmen durch den ganz leichten Akzent (vielleicht besser als melodische Sprechweise beschrieben) relativ gut "kaschiert" werden. Fällt mir schwer da eine Favoritin auszumachen. Wenn ich eine Stimme wählen müsste, dann vielleicht Marianne Lutz. Sie klingt etwas jünger, was ich für Fu Man Chus Tochter passend finde.
Zu den "Naylands": Bei Nigel Green war Ackva eine gute Wahl, für Douglas Wilmer würde ich Siegmar Schneider den Vorzug geben, wobei Acvka hier evtl. sogar auch denkbar gewesen wäre. Richard Greene ist schwer einzuordnen, weil er ich seinen beiden Auftritten sehr unterschiedlich zu agieren hat: Im vierten Teil ist er ja größtenteils "außer Gefecht" und hat eine sehr passive Rolle, während er im letzten Teil wieder ordentlich mitmischt. Von daher lässt sich die unterscheidliche Besetzung in gewisser Weise sogar nachvollziehen: Engelmann wirkt halt zupackender als Thomas Reiner. Engelmann als Brite wirkt allerdings doch sehr seltsam*, weshalb ich es dann doch auch im letzten Film bei Thomas Reiner belassen hätte.
* kaum eine Stimme assoziere ich mehr mit amerikanischen Männerrollen
Nun habe ich endlich alle Filme sehen können, mich dabei teilweise (meist aufgrund unfreiwilliger Komik) amüsiert, teilweise leider auch den Kopf schütteln müssen. Bei Ernst Konstantin und Howard Marion Crawford stimme ich dir zu. Den unbekannten Sprecher in der "Rache" fand ich erfrischend unverbraucht, aber auch irritierend, weil ich bei so alten Synchros ansonsten bei den (männlichen) Sprechern größerer Rollen nur selten völlig auf dem Schlauch stehe. In Hamburg kenne ich eben kaum jemanden. Klaus W. Krause ging stimmlich stark in Konstantins Richtung, weswegen ich ihn problemlos akzeptieren konnte. Mit Paul Bürks konnte ich mich dagegen gar nicht anfreunden. Dass Konstantin im letzten Film nicht mehr dabei war, könnte damit zu tun haben, dass es ihm gesundheitlich nicht gut ging (er starb schließlich zwei Monate nach der Premiere mit nur 61 Jahren). Krause wäre mir als Ersatz sehr viel lieber gewesen. Warum man ihn nicht nahm, ist mir unverständlich. Wenn jetzt jemand einwendet, dass Krause doch im Vorgänger eine größere Rolle hatte: Bürks war dort ebenfalls zu hören. Dass Lin Tang so viele verschiedene Sprecherinnen hatte, wäre mir normalerweise gar nicht aufgefallen. Einen wirklichen Bruch habe ich da nicht bemerkt. Wolf Ackva hätte ich mir neben Nigel Green auch bei Richard Greene vorstellen können, besonders beim letzten Film, bei Douglas Wilmer weniger (der wirkte irgendwie zu "schmal" für den doch eher kräftigen Ackva). Engelmann hätte zu Green(e) ebenfalls ganz gut gepasst. Thomas Reiner dagegen funktionierte wohl wirklich nur, weil Nayland Smith fast den ganzen Film über durch seine Erblindung passiv und hilfsbedürftig ist und erst im Finale aktiv ins Geschehen eingreifen kann. Bei den anderen Filmen hätte Reiner wohl nicht gepasst. So sehr ich Friedrich Schoenfelder schätze, aber hier passte er nicht, zumal er Wilmer (der tatsächlich nur vier Jahre jünger war) älter wirken ließ. Hätte dieser (wie im nächsten Film) graue Haare gehabt, wäre das was anderes gewesen. Siegmar Schneider hätte bei den "13 Sklavinnen" sicher auch gut gepasst, aber bei den doch sehr aktiven Rollen im ersten und im letzten Film?