Wen ich sehr gerne hör(t)e, das ist Harry Meyen. In passender Rolle mit fordernder Regie konnte er auch vor der Kamera sehr gut sein. Ein paar Synchronrollen hatte "Herr Schneider" ja durchaus, darunter durchaus bedeutsame. Aber insgesamt hätte sich hier sicher mehr ergeben können.
Zu Harry Meyen aber eine Frage an Experten: nicht nur bei Wikipedia, auch in diversen Publikationen ist zu lesen, daß Romy Schneider ihm zu mehreren Synchronregie-Einsätzen verhalf. Weiß jemand, ob das nur ihre Filme betraf oder welche Filme er sonst bearbeitete?
Von Ingmar Zeisberg findet sich in der Synchrondatenbank nur ein Eintrag für 1955. Sie hat aber auch Sylvia Pascal 1965 in "Schüsse aus dem Geigenkasten" synchronisiert. Eine hochinteressante Stimme, die ich gerne viel öfters gehört hätte.
Ich würde Thomas Kästner gerne öfter hören. Er ist ein ziemlich unverbrauchter Sprecher mit einer interessanten Stimme und Sprechweise. Wenn Sir Sean Connery noch Filme machen würde, wäre Kästner mein Favorit für ihn (ein Dankeschön an "John Connor"/"Fehmi" für den Tipp).
Albrecht Schönhals - bisher gibt es nur einen nachgewiesenen Einsatz 1950 in "Es tanzt die Göttin / Cover Girl" (USA 1944) als Doppelbesetztung in der eine Rolle sowohl in jung (Jess Barker) als auch in erwachsen (Otto Kruger) erscheint. Schönhals charismatische Stimme wäre auch in anderen Filmen eine Bereicherung gewesen. Kennt jemand noch weitere Einsätze?
Sybille Schmitz - fast schon grotesk mutet die Vorstellung ihres Einsatzes 1952 auf Barbara Britton im Lippert-Billigwestern "Zorro's Tochter / The Bandit Queen" (USA 1950) an. Sicherlich eine Brotarbeit mit der sich Schmitz kurzfristig über Wasser hielt. Zuvor war sie angeeckt, weil sie zahlreiche Filmangebote ausgeschlagen hatte, die ihr künstlerisch nicht anspruchsvoll genug waren. Dieser Ausflug in Synchronfach steht am Beginn ihres entgültigen Absturzes in Depression, Alkohol- und Tablettensucht. Leider ist die Synchronisation nicht greifbar um die Wirkung von Sybille Schmitz näher zu beurteilen, obwohl der Film am 04.12.1965 in der ARD gelaufen ist.
Fritz Kampers - das bayerische Urviech hatte 1950 eine Hauptrolle für den englischen Komiker Will Hay in der Klamotte "Otto zieh' die Bremse an! / Oh, Mr. Porter!" (UK 1937) und sprach im selben Jahr für Ed Begley jr. im Fox-Film "Strasse ohne Namen /The Street with no Name" (USA 1948).
Heli Finkenzeller - sie synchronisierte ihre Kollegin aus UFA-Tagen Käthe von Nagy 1952 in "Weisse Fracht für Rio / Cargaison Blanche" (FRA 1937). Insofern eine verpasste Chance, da Käthe von Nagy 1952 in Deutschland weilte, unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt im Film "Die Försterchristl" spielte und insofern für eine Selbstsynchronisation hätte gewonnen werden können. Von Nagy synchronisierte sich in der 1936 hergestellten Synchronfassung des französischen Films "Unter falschem Verdacht / La Route Impériale" (FRA 1935) selbst.
Hans Söhnker - hatte 1950 eine kurze Synchronphase für Rex Harrison ("Die Ungetreue / Unfaithfully Yours" (USA 1948), Laurence Olivier ("Besuch zur Nacht / The Divorce of Lady X" (UK 1938) und Michael Wilding sr. in "Ein idealer Gatte / An ideal Husband" (UK 1947). Gerüchten zufolge soll er 1949 auch Leslie Howard als Prof. Henry Higgings in Anthony Asquiths Verfilmung von George Bernard Shaws "Pygmalion - Roman eines Blumenmädchens" (UK 1938) gesprochen haben. Kann dies jemand verifizieren? Der Film lief wohl am 25.12.1979 in der ARD.
Sybille Schmitz - fast schon grotesk mutet die Vorstellung ihres Einsatzes 1952 auf Barbara Britton im Lippert-Billigwestern "Zorro's Tochter / The Bandit Queen" (USA 1950) an. Sicherlich eine Brotarbeit mit der sich Schmitz kurzfristig über Wasser hielt. Zuvor war sie angeeckt, weil sie zahlreiche Filmangebote ausgeschlagen hatte, die ihr künstlerisch nicht anspruchsvoll genug waren. Dieser Ausflug in Synchronfach steht am Beginn ihres entgültigen Absturzes in Depression, Alkohol- und Tablettensucht. Leider ist die Synchronisation nicht greifbar um die Wirkung von Sybille Schmitz näher zu beurteilen, obwohl der Film am 04.12.1965 in der ARD gelaufen ist.
Da Sybille Schmitz eine sehr eigenwillige, damals bereits als vorgestrig zu bezeichnende Sprechweise hatte und schon zu ihren besten Zeiten wie ein Relikt finsterer Theatertage wirkte, ist es vielleicht nicht von großem Schaden, daß hier keine regelmäßige Synchronarbeit zuwege kam. Wobei - ähnlich wie Zarah Leander hätte sie vielleicht ganz gut für Bela Lugosi gepasst, etwas mit Brummton abgemischt zur "Vermännlichung" der Stimme. Verzeihung, wenn das jetzt sehr hart klang...
Ich finde es schade, dass Stephan Orlac nicht häufiger synchronisert hat. Ich kenne ihn eigentlich nur aus Lars von Triers Serie GEISTER, wo er Holger Juul Hansen in der Rolle des Prof. Moesgaard, aber da war er fantastisch und für mich sogar der beste in einer sowieso schon großartigen Synchronisation. Eine sehr markante und interessante Stimme hat er auch.
Der in den 60er/70er-Jahren durchaus sehr bekannte niederösterreichische Schauspieler Josef Fröhlich war auch als Synchronsprecher tätig.
Vor der Kamera spielte er meist gebrochene Charaktere, Psychopathen oder Menschen unter Druck. Ihn jammern zu sehen als unschuldig Verhafteter war besonders beeindruckend.
Mir sind von ihm nur drei Synchroneinsätze bekannt und alle waren für die Aura Film und betont österreichisch gefärbt.
Er ist in den Aura-Bearbeitungen der tschechischen "Schwejk"-Filme mit Rudolf Hrusinsky zu hören in Nebenrollen, ebenso als Polizeiinspektor in "Mayerling".
Seine Stimme, die etwas wie ein phlegmatischer, unterschwellig aggressiver österreichischer Harald Leipnitz klang, hätte ich gerne öfters gehört. Er konnte auch nahezu akzentfrei sprechen, aber Klangfärbungen waren ja damals durchaus nichts Ungewöhnliches. In den drei Synchronrollen sprach er auch betont Österreichisch, er konnte das sonst auch fast weglassen.
Falls jemand diesen vergessenen, großartigen Schauspieler überhaupt noch wer kennt - sind da eventuell weitere Synchronrollen bekannt?
In Hamburg ist Grimm garnicht so selten zu hören, obwohl er eher Regie führt als spricht. Die meisten Rollen dürften nur noch nicht erfasst sein.
Was das "tolle und markante Stimme" betrifft: Da stimme ich sofort zu, aber ich kenne mindestens einen Herren im Forum, der extreme Probleme hat, sich Grimms Stimme einzuprägen.
Christian Günther hat laut Synchronkartei gerade mal zwei Sprechrollen, wobei eine davon jeder kennt.
Er spricht das legendäre Intro: "Er kommt..." - Knight Rider.
Ansonsten sprach er noch eine Rolle in einer Folge von Knight Rider. Naja, und als Erzähler von den Hörspielen, aber die kennt man ja vergleichsweise weniger.
Allerdings war Günther ja auch vielbeschäftigt als Radiomoderator und langjähriger Stadionsprecher von Werder Bremen.
Verwechselt ihr da nicht jemanden? Ihr meint wohl Michael Grimm! Matthias Grimm macht, auch in Hamburg, schon lange kein Synchron mehr, weder als Sprecher noch als Regisseur (glaube seit einer Krebserkrankung o.Ä.).
Aber wo du es sagst: Die letzten Arbeiten, die ich von ihm kenne, sind auch schon ca. 10 Jahre her... Gut möglich, dass er sich mittlerweile zurückgezogen hat.