Alexander Doering für Sam Worthington als "Jake Scully" in "Avatar - Aufbruch nach Pandora": Es passiert leider viel zu selten, dass auf unverbrauchten aufsteigenden Hollywood Schauspielern eine relativ unverbrauchte deutsche Synchronstimme gesetzt wird. Doering für Worthington war eine solche Wahl und funktionierte hervorragend. Doering gelingt es, Worthington im deutschen durch seine Stimme wiedererkennbar zu machen. Doerings Spiel harmoniert hervorragend mit Worthington und führt so zu einer mehr als gelungenen Besetzung.
Charles Rettinghaus für Robert Downey jr. in „Sherlock Holmes“, weil er manchmal auch auf Schauspieler paßt, die keine Schwarzen sind und hier den Spielart von Downey sehr gut trifft.
Charles Rettinghaus für Robert Downey, Jr. In „Stichtag“: Ich habe Charles Rettinghaus gewählt, da er mir als erstes durch den Kopf geschossen ist und weil ich fand, dass er in der Rolle brillierte sowie in 'Sherlock Holmes'. Er war sehr witzig in der Rolle und mir gefällt auch so seine Besetzung auf Robert Downey Jr., und kam bei mir in dem Film 'Stichtag' gut an. Prima. Das war eine Glanzleistung von ihm in 'Stichtag'. Klasse. Eine herausragende Synchronleistung.
Gerrit Schmidt-Foß für Leonardo DiCaprio in "Inception" (2010): Leonardo DiCaprio ist in den letzten Jahren gereift und hat sein Milchbubi Gesicht und Image hinter sich gelassen. Durch clevere Filmauswahl konnte DiCaprio sein Profil schärfen. Für den deutschen Zuschauer stellt sich jetzt die Frage, ob GSF mit seiner eher jugendlichen Stimmlage noch immer passend ist. Hier liefert "Inception" die Antwort, die nicht nur ein einfaches "Ja" sondern ein "Ja. Und wie!" ist. Dem Traumdieb Cobb im deutschen zu erleben, ist großes Synchron-Kino: GSF erreicht jede Nuance im Spiel von DiCaprio, von nahezu arroganter Überheblichkeit bis zum Verlust- und Trauerempfinden. Das alles gelingt ihm in einer hervorragend passenden Stimmlage, die wunderbar mit DiCaprios Auftreten verschmilzt. GSF spricht nicht nur DiCaprio, er IST der deutsche DiCaprio.
Ilja Richter in "Waltz with Bashir" : Ilja Richter kennt man im Synchronbereich fast ausschließlich in komischen Rollen, wie z.B. als Graf Duckula in der gleichnamigen Serie, als Erdmännchen Timon aus dem "König der Löwen" oder als Mike Glotzkowski in "Monster AG", um ein paar Beispiele zu nennen. In dem Film "Waltz with Bashir" kann man ihn mal in einer ernsten Rolle hören, eine Seite, die man bei ihm eigentlich nur aus Theateraufführungen kennt und die mal etwas anderes ist als die üblichen, bekannten Rollen.von Real - oder Animationsfilm, innerhalb des Zeitraums 2007 - 2010
Jochen Striebeck für Clint Eastwood in „Gran Torino“: Nachdem mit Klaus Kindler der Eastwood-Sprecher nicht mehr verfügbar war und auch sein Nachfolger Achim Höppner viel zu früh verstorben ist, stellte sich mit Eastwoods wohl letztem Film als Schauspieler für die deutsche Fassung das Problem einer adäquaten Neubesetzung. Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen hat Striebeck die ihm gestellte Aufgabe mit Bravur gemeistert. Sein Sprachvermögen hat alle Facetten von Eastwood und dessen Rolle als Walt Kowalski abgebildet, sei es die (vermeintliche) Härte, durch die immer wieder seine Verletzlichkeit und Gutmütigkeit durchscheint, sei es der trockene Humor oder das auf die Essenz reduzierte Schauspiel mittels gutturaler Laute. Striebeck ist mit Rolle und Schauspieler auf Anhieb verwachsen und gut Eastwood auch im deutschsprachigen Raum einen grandiosen Abschied beschert.
Manuel Straube als "James Brennan" (Jesse Eisenberg) in "Adventureland"
Martin Keßler für Nicolas Cage in „Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen“
Peter Flechtner für Billy Crudup als Dr. Manhattan in "Watchmen - Die Wächter": Die brillante Comic-Verfilmung "Watchmen" ist auch ein kleines Meisterwerk, was die deutsche Synchronisation betrifft. Besonders hervorheben möchte ich dabei allerdings Peter Flechtner, dessen synchronschauspielerische Leistung mir diverse Gänsehaut-Momente verschafft hat. Perfekt gelingt es ihm, den von Billy Crudup eindrucksvoll dargestellten Charakter im Deutschen einzufangen und dermaßen gefühlvoll zu interpretieren, dass man einfach nur sagen kann "Wow!" Tolle Leistung und für mich in jedem Fall eine Nominierung wert!
Thomas Vogt für Colin Firth in „A Single Man“: Die One-Man-Show von Colin Firth als am Leben verzweifelnder Hinterbliebener wird von seinem deutschen Sprecher wunderbar in unsere Sprachfassung übertragen. Genauso sensibel, genauso wechselvoll in den verschiedenen Gefühlslagen, dabei stimmlich dicht am Original – einfach wunderbar!
Tobias Kluckert für Gerard Butler in „Der Kautions-Cop“: Ein Multitalent in seinem Fach und passt dennoch zu Gerard Butler wie die Faust aufs Auge. Nicht nur optisch haben beide Gemeinsamkeiten, sie spielen in dieser Rolle auch unglaublich locker und leichtfüßig, sodass es ein Genuss ist, diesem hörbaren Spaß zu lauschen.
Tobias Nath für Justin Bartha in "Lieber verliebt" Tobias Nath schafft es mit viel Energie und Lebendigkeit der von Justin Bartha so sympathisch dargestellten Figur auch in der deutschen Fassung Glaubhaftigkeit und Sympathie zu verleihen
2. Synchronschauspielerin in einem Film/Hauptrolle
Anne Helm für Lily Cole in „Das Kabinett des Dr. Panassus“: Hier brillierte sie fabelhaft als weibliche Hauptrolle in dem Film 'Das Kabinett des Dr. Panassus' und sie hat eine ziemlich unverbrauchte, junge Stimme. Ich fand sie so wunderbar in Kombination mit Lily Cole und sie sollte sie in Zukunft auch Lily Cole synchronisieren. Sie hat perfekt zu der Rolle 'Valentina' und zu der zarten Figur gepasst.
Bettina Weiß [für Sandra Bullock in „The Blind Side“ : Sandra Bullock bekam für diese Rolle den Oscar und Bettina Weiß hätte ihn auch verdient. Ich bin ein großer Sandra Bullock Fan, aber Bettina Weiß schafft es jedes mal noch so viel mehr aus ihren Rollen heraus zu holen und zeigt in diesem Film erneut ihr unglaubliches Talent.
Claudia Urbschat-Mingues für Angelina Jolie in "Salt" (2010)
Sandra Schwittau für Noomi Rapace in „Vergebung“
Stella Sommerfeld für Saoirse Ronan in "In meinem Himmel": (2x) Stella Sommerfeld schafft es auf beeindruckende Weise, dem sensiblen Spiel von Saoirse Ronan auf ebenfalls sensible und einfühlsame Weise eine deutsche Stimme zu verpassen und zutiefst zu bewegen
Tanja Geke für Zoë Saldaña in „Avatar – Aufbruch nach Pandora“: (3x) - Mit geradezu schlafwandlerischer Sicherheit gelingt es der Schauspielerin, in ihrer Rolle auch die vielen künstlichen Laute in der Na’vi-Sprache in ihre Interpretation einfließen zu lassen, und dabei nichtsdestotrotz glaubwürdig Emotionen zu transportieren. - Zwar mag es für eine Synchronschauspielerin nicht ungewöhnlich sein, auch Fremdsprachen beim Synchronisieren zu sprechen, aber eine künstliche Sprache inhaltlich und künstlerisch wiederzugeben erfordert noch mehr Können. Geke hat die Vorlage durch Saldana großartig aufgegriffen und den Stolz und die Unabhängigkeit der Rolle Neytiri auch für den deutschen Zuschauer begreifbar gemacht. Eine wirklich runde Arbeit, die (hoffentlich) in den anstehenden Avatar-Sequeln ebenfalls ihre Fortsetzung findet.
Uta Hallant für Line Renaud in "Willkommen bei den Sch'tis": Es ist immer interessant, Synchronsprecher jenseits des Rollentypus zu hören, den sie üblicherweise sprechen. In diesem Fall galt es zudem einen speziell für diesen Film kreierten Dialekt zu sprechen, bei dem u.a. "s" und "sch" vertauscht wurden. Uta Hallant hat dies wunderbar gemeistert und füllt die Rolle von Line Renaud, die hier die Mutter des Postboten Antoine spielt, gut aus.
3.Schauspieler in einem Film/Nebenrolle:
Erich Räuker für Mark Strong als "Frank D'Amico" in "Kick Ass": Erich Räuker ist aus heutigen Großproduktionen nicht mehr wegzudenken, er spricht in nahezu allen Berliner Straßenfeger Synchros irgendeine beliebig wirkende Nebenrolle. Allerdings ist seine Rolle in "Kick Ass" eine absolut löbliche Ausnahme. Für Mark Strong, den er bereits herausstechend in "Der Sternwanderer" sprach, zieht Räuker hier alle Register, den Charakter des "Frank D'Amico" auf deutsch zu präsentieren: Total abgedreht, zwischen normalem Familienvater auf der einen und einem klassischen über- und abgedrehten Superschurken auf der anderen Seite. Herrlich fies.
Frank Glaubrecht für Bill Nighy in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1“ bzw. für Sam Shepard in „Brothers“: Auch in kleinen Nebenrollen kann Frank Glaubrecht mit seiner außergewöhnlichen Stimmbegabung punkten und auf seinen Schauspielern exzellente Leistungen erbringen. Wie die Originale lässt er sich nicht durch die Kürze des Auftritts in der Intensität seiner Darstellung beschränken.
Gerrit Schmidt-Foß für Jeremy Renner in „The Town - Stadt ohne Gnade“
Peter Gröger (Ich - Einfach unverbesserlich) Peter Gröger hat genau die freche Art der Rolle des alten Professors bei Gru in 'Ich - Einfach verbesserlich' wiedergeben und war auch perfekt in der Rolle. Mehr kann ich nicht sagen.
Sven Hasper für Tyler Hilton in "Charlie Bartlett": Sven Hasper gelingt es hier überzeugend und mit viel Witz und Esprit einer Figur glaubhaft und überzeugend seine Stimme zu leihen, die gut und gerne 20 Jahre jünger ist als er selbst.
Tobias John von Freyend für Eddie Alderson in „Der fremde Sohn“: Kinder und Jugendliche, die als Synchronsprecher auftreten, sind oftmals eine zweischneidige Sache, denn... es sind nun einmal Kinder und Jugendliche und keine erwachsenen Schauspieler mit jahrzehntelanger Erfahrung. Dennoch hat Tobias John von Freyend in der Rolle als Sanford Clark eine selbst nur beim Zuhören schwierige und kaum zu ertragende Vorlage einwandfrei und gänsehauterzeugend umgesetzt. Unabhängig von der hier sicherlich auch sehr guten Arbeit der Regie ist es ihm hoch anzurechnen, wie er trotz des sehr drastischen Textes (der Charakter schildert die systematische Ermordung von Kindern und seinen Anteil hieran) die Nöte und Ängste der Figur transportiert. Es bleibt zu hoffen, dass er auch weiterhin dem Synchrongewerbe erhalten bleibt.
Ricardo Richter für Tristan Wilds in „Die Bienenhüterin“ (R.C. Production) Ricardo zeigt in der Rolle erneut sein großes Können und vermittelt dem Zuschauer eindrucksvoll, wie gut er sich in seine Rollen hineinspielen kann. Nicht umsonst spricht er in anderen Filmen schon Hauptrollen, denn er hat das Zeug, einer von den ganz großen zu werden.
Tobias Kluckert für „Star Trek“: weil er es schafft, wie das fehlende Bindeglied zwischen Manfred Schott und Randolf Kronberg zu klingen, den beiden wichtigsten McCoy-Sprechern und dadurch ein bißchen das Gefühl vermittelt, man wäre im Star Trek Universum – was der Film selbst nicht so sehr schafft.
Tobias Kluckert für Tom Hardy in "Inception" (2010)
4.Synchronschauspielerin in einem Film/Nebenrolle:
Gundi Eberhard für Michelle Monaghan in „Stichtag“: Sie war perfekt als die Ehefrau, gespielt von Michelle Monaghan, von Robert Downey Jr. in 'Stichtag' und machte die Rolle somit sympathisch. Außerdem passt sie auch so zu Michelle Monaghan und sollte auch in Zukunft besetzt werden.
Kerstin Sanders-Dornseif für Susan Sarandon in „Im Tal von Elah“: In nur wenigen Szenen muss Sarandon die unterschiedlichsten Gefühlsstadien einer Mutter durchlaufen, die ihren Sohn verloren hat. Auch Kerstin Sanders-Dornseif gelingt es in der deutschen Fassung, diese Facetten der Trauer zwischen Wut, Schmerz und Verzweiflung eindrucksvoll zu artikulieren.
Luisa Wietzorek für Zoe Kazan in "Wenn Liebe so einfach wäre": Authentisch, erfrischend und energievoll leiht Luisa Wietzorek Zoe Kazan ihre Stimme und passt dabei wie die Faust aufs Auge. Eine Idealbesetzung
Marie-Luise Schramm für Amanda Bynes in „Einfach zu haben“(FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH) : Marie-Luise Schramm ist für mich das Aushängeschild und die einzige deutsche Verbindung zu Amanda Bynes. Die zickige Rolle in diesem Film hat unglaublich Spaß gemacht und man merkt einfach, dass hier ein Profi am Werk war.
Nana Spier für Kristen Wiig als Miss Hattie in "Ich -Einfach Unverbesserlich“ : Der Film bietet eine gehobene Synchro für einen Animationsfilm. In dem gut aufgelegten Ensemble sticht Nana Spier als fies förmliche Waisenhausleiterin Miss Hattie heraus. Hart und gemein zu ihren Mädchen und gezwungen höflich als dienstleistende Vermittlerin potenziellen Eltern gegenüber. Wunderbar gespielt, herrlich komisch. Grandios.
Natascha Geisler für Marion Cotillard in „Inception“: Verzweiflung, Wut und Geisteskrankheit sprachlich verkörpern zu müssen, ist keine leichte Aufgabe, doch Geisler hat die Gelegenheit genutzt um zu zeigen, dass ihr schauspielerisches Können auch diese Bereiche umfasst. Es reichen bereits wenige Worte von ihr, damit man als Zuschauer ein ungutes Gefühl bekommt, und in der Kombination mit Cotillard entsteht eine unvergessliche Filmfigur, die hell genug strahlt, um die Special Effects des Film in den Hintergrund zu verdrängen.
Nicole Hannak für Rooney Mara als Erica Albright in "The Social Network": (2x)
Petra Barthel für Julianne Moore in "A Single Man" (2009)
5.Synchronschauspieler in einer Serie/Hauptrolle
Patrick Winczewski für Tim Roth in "Lie to me" (2009-)
Philipp Moog für Neil Patrick Harris in „How I met your Mother“
Tobias Kluckert für Stephen Moyer in „True Blood“: Ein gängiges Vorteil sagt, dass Tobias Kluckert momentan nicht nur zu viele Rollen spricht, sondern auch auf die falschen Darsteller besetzt wird. Glücklicherweise trifft dies in keinster Weise auf seine Rolle in True Blood zu. Seine Stimme passt perfekt zu dem kultivierten Untoten, der seine wilde Natur zwar unterdrückt, die aber dennoch immer wieder hervorbricht. Kluckert vermag sowohl die verletzliche Seite als auch die unkontrollierte, kalte Seite der Rolle zu treffen und ist in diesem Fall und für diesen Schauspieler ein Glücksgriff gewesen.
Robin Kahnmeyer für James Roday in "Psych": Robin Kahnmeyer verschmilzt stimmlich nahezu mit James Roday und sorgt dadurch für einen hohen Unterhaltungswert.
Viktor Neumann für Dominic Purcell als "Lincoln Burrows" in "Prison Break": Ein absolutes Paradebeispiel für eine hervorragende Sprecher/Schauspielerbesetzung, die sich nicht sklavisch an den O-Ton klammert. Neumann gelingt es über die gesamte Laufzeit der Serie alle Seiten des Charakters wunderbar in der deutschen Version wiederzugeben. Vom hoffnungslosen, sich ergebenden Todeszellenhäftling, über liebevollem Vater und hartem Draufgänger. Auf ganzer Linie herausragend.
Wanja Gerick für Chad Michael Murray in „One Tree Hill“ (Antares): Völlig an der Originalstimme vorbei, doch selten hat eine Kombination so gut funktioniert. Wanja Gerick passt hervorragend auf Chad Michael Murray und es gelingt ihm, die so verschiedenen Töne, die diese Rolle mit sich bringt zu treffen und besonders in den leisen und nachdenklichen Szenen vollstens zu überzeugen.
6.Synchronschauspielerin in einer Serie/Hauptrolle
Anke Reitzenstein für Julianna Margulies in „The good wife“ (Cinephon) In der Synchronüberraschung des Jahres darf sie natürlich nicht fehlen. Anke Reitzenstein spielt die Rolle von Julianna Margulies einfach wunderbar. So viel Gefühl, so viel Klasse und zusammengefasst, ist es ein starkes Spiel und hier verschmilzt die Stimme mit der Figur.
Christine Stichler für Cobie Smulders in „How I met your Mother“
Melanie Pukaß für Marie-Louise Parker in "Weeds": Melanie Pukaß ist hier die Idealbesetzung für Marie-Louise Parker und passt stimmlich perfekt auf den skurillen Seriencharakter.
Monica Bielenstein für Marg Helgenberger in "CSI – Den Tätern auf der Spur" (2000-)
Regina Lemnitz in „Two and a Half Men“ Regina Lemnitz ist die perfekte Besetzung für Berta und macht ihre Synchronarbeit auch perfekt. Mehr kann nicht sagen.
Vera Teltz für Robin Tunney in „The Mentalist“: Die Rolle der Teresa Lisbon erfordert eine sensible Gratwanderung zwischen ihrer Eigenschaft als routinierte Agentin und als oftmals überforderte Aufpasserin von Patrick Jane, der sie mit seinen Eigenmächtigkeiten immer wieder sprachlos werden lässt. Teltz glänzt für Tunney in jeder Hinsicht und ist scheinbar problemlos in der Lage echte Autorität als Agentin und (die von ihr zeitgleich realisierte!) nicht vorhandene Autorität gegenüber Jane auszudrücken.
7.Synchronschauspieler in einer Serie/Nebenrolle:
Bernd Vollbrecht für Robert Knepper in „Prison Break“
Erich Ludwig für Michael Hogan als "Saul Tigh" in "Battlestar Galactica": (2x) - Erich Ludwig habe ich erst durch "Galactica" als Sprecher registriert. Ihm gelingt es, den trinkenden, gebrochenen und doch aufrechten Ersten Offizier des Kampfsterns "Galactica" auf großartige Weise ins Deutsche zu transportieren. Ob flachsend im Verbund mit Thomas Fritsch, oder als Widerstandsanführer: Das Spektrum seiner Rolle umfasst einen großen Raum, den er spielend zu füllen weiß. Hervorragende Leistung. - weil er es schafft, genauso dreckig zu klingen wie das Original – und das ist in diesem Fall etwas sehr gutes, denn es hebt sich ab von der glatten Eindeutschung, die gerne mal über solche Details drüberbügelt. Auf diese Weise wird er dem Original sehr gerecht.
Marius Clarén für Eric Szmanda in "CSI – Den Tätern auf der Spur" (2000-)
Oliver Siebeck (Two and a Half Men): Oliver Siebeck kommt bei der Rolle als 'Herb' super rüber und spricht in auch mit seinem Witz und Charm. Geniale Besetzung.
Rainer Fritzsche in der Rolle "Phil Myman" (Jonathan Slavin) in der Serie "Better Off Ted"
Robert Missler für Robert Sean Leonard in „Dr. House“: Als Synchronsprecher für Dr. James Wilson ist insbesondere eins gefragt: eine große Portion Resignation in der Stimme sobald man erkennt, dass man einmal mehr den kleinen Spielchen von House zum Opfer gefallen ist. Missler gelingt dies auf eine bewunderswerte Art und Weise, durch die man – ganz wie in der Vorlage – Wilson einfach nur für seine Geduld und seine Leidensfähigkeit bewundert.
Roman Wolko für Ben Feldman in „Drop Dead Diva“ (Scalamedia): Er ist der Sonnenschein in der Serie und sorgt für viele Lacher. Roman Wolko spricht diese Rolle wirklich sehr gut und überzeugt mit seinem Spiel und verleiht dem Ex-Engel eine unglaublich sympathische Ausstrahlung.
Stefan Günther für Kellan Lutz in "90210": Stefan Günther gelingt es perfekt, die unsympathische "Schmierigkeit" des von Kellan Lutz gespielten Charakters George auch in der deutschen Fassung glaubhaft rüberkommen zu lassen.
8.Synchronschauspielerin in einer Serie/Nebenrolle
Claudia Lössl für Kelli Williams in "Lie to me" (2009-):
Heidrun Bartholomäus für Sophie Stanton in "Jack the Ripper ist nicht zu fassen" (2009): Heidrun Bartholomäus schafft es, ihrer eher kleinen Rolle überzeugend und mit viel Feingefühl stimmliche Authenzität zu verleihen.
Liane Rudolph für Christin Baranski in „The good wife“ (Cinephon): Liane Rudolph ist einer der ganz Großen im Geschäft und kann mit ihrer Stimme unglaublich gut spielen. Von harten Stimmlagen bis hin zu ganz weichen Tönen, sie kann alles und verleiht dem, vielleicht auch ungewollt, immer eine Portion unterschwelligen Witz, der die Rolle zu etwas ganz besonderem werden lässt. Außerdem verschmilzt sie mit Christin Baranski und passt hier wie keine Andere. Einfach traumhaft. Schaukje Könning für Jennifer Taylor in „Two and a Half Men“: Schaukje Könning war genial für die Rolle der Chelsea und für mich auch die perfekte Synchronbesetzung der Darstellerin Jennifer Taylor (als ihre Vorgängerinnen).
Tanja Schmitz in der Rolle "Christine Hill" (Courtney Ford) in der Serie "Dexter" (Staffel 4)
Vera Teltz für Pamela Adlon in „Californication“: Schon wieder Teltz? Na klar – und diesmal in einer völlig anders angelegten Rolle. Ich ziehe meinen Hut davor, dass sie in der Lage ist die so niedliche und unverfrorene, so liebenswürdig und abstoßende, so unschuldig und so verkokste Rolle der Marcy Runkle so überzeugend darzustellen. Die Texte, mit denen sie sich hier in den Gehörgang des Zuhörers einbrennt, sind (fast) alle nicht jugendfrei, aber ohne Teltz wäre der „Koksschlumpf“ wohl nicht der heimliche weibliche Star der Serie.
Ich weiß, es ist nur die erste Kategorie und ich möchte nicht dazwischenfunken, aber wie sagt "Dr. Evil" alias "Mike Myers" so schön..."Interessant".^^
Da ist die Laudatio für Kluckert in Star Trek zu "Inception" gewandert. Dass "Inception" nicht den Eindruck erzeugt, im Star Trek Universum zu sein, finde ich gut
Klaus Bickert für „Avatar - Aufbruch nach Pandora“
Marie-Luise Schramm für „Einfach zu haben“ (FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH) Sie schafft es diese wunderbare Ausnahme-Komödie mit ihrem spritzigen Humor ins Deutsche zu übertragen, sodass nichts verloren geht. Diese Komödie macht einfach Spaß und zeigt, das Marie-Luise Schramm ein wunderbares Gespür für Humor hat, was sie ja schon seit Jahren immer wieder durch Schauspiel- und Synchronrollen unter Beweis stellen konnte.
Markus Jütte & Frank Schaff für "Ich - Einfach Unverbesserlich": - Neben der hervorragenden Regie stimmt bei "Ich - Einfach Unverbesserlich" auch das deutsche Dialogbuch aus der Feder von Markus Jütte und Frank Schaff. Zu keinem Zeitpunkt muss man als Zuschauer sich Gedanken über die Originalzeilen des Filmes machen. Gibt es ein größeres Lob? - Geniales Dialogbuch. Im Kino habe ich mich schief gelacht. Sehr witzig.
Mina Kindl für „Männer al dente“: Bei Komödien ist es immer eine besonders heikle Angelegenheit, eine treffende deutsche Übersetzung zu erschaffen. Da das Original hier aus dem Italienischen stammt, kommen noch der andere Sprachrhythmus und die höhere Sprachgeschwindigkeit erschwerend hinzu. Doch das Ergebnis gibt Mina Kindls Dialogbuch recht: Auch in der deutschen Fassung hat der Film Pep und Tempo, der Sprachwitz bleibt erhalten und die ausgelassene Stimmung überträgt sich auf den Zuschauer.
Sven Hasper für "Charlie Bartlett": Sven Hasper (im Film auch als Stimme von Tyler Hilton zu hören) gelingt es, die Dialoge auf großartige Weise ins Deutsche zu transportieren und ein Dialogbuch voller Wortwitz zu verfassen.
Sven Hasper(???) für "The Social Network"
Tobias Meister für "Inception" (2010) (FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH, Berlin)
10.Synchronbuch für Serie
??? für “Californication“ – bringt die Serie ungeschönt und unentschärft ins Deutsche. Diesem Mut gebührt bei dieser Serie durchaus Bewunderung und Anerkennung.
Bianca Krahl für "Death Proof - Todsicher": Man merkt merkt dem Film einfach an, wieviel Spaß die Darsteller bei ihrer Arbeit gehabt haben müssen, was sicherlich auch ein Verdienst der Regisseurin ist, die das Ensemble gut geführt hat.
??? für "Lie to me" (2009-) bei der FFS Film- und Fernseh-Synchron GmbH Berlin.
Timmo Niesner für „Fringe“ (Arena Synchron): Fringe ist ein absolutes Highlight der aktuellen Fernsehlandschaft und Timmo Niesner liefert sehr gute Arbeit ab. Die Serie besticht nicht nur durch sehr gute und passende Sprecher, sondern auch durch ein ausgefeiltes und stets passendes Dialogbuch.
11.Synchronregie für Film Dietmar Wunder für „Avatar - Aufbruch nach Pandora“
Frank Schaff für "Ich - Einfach Unverbesserlich" (2x) Schaff gelingt es abermals das Maximum aus seinen Sprechern herauszukitzeln. Oliver Rohrbeck glänzt als "Gru" und Nana Spier als "Miss Hattie". Hoch anzurechnen ist Schaff ebenfalls, dass es ihm gelingt, Jan Delay in dieses, sonst nur aus Profisprechern bestehende, Ensemble zu integrieren. Delay als verrückter Gegenspieler passt wunderbar und bringt eine ungewöhnlich stimmige Leistung für einen Synchronpromi. Egal ob Haupt- oder Nebenrollen: Hier wurde auf ganzer Linie hervorragend gearbeitet.
Katrin Fröhlich für "In meinem Himmel" (FFS)
Norman Matt für "The Expendables" (2010) bei der Splendid Synchron GmbH.
Norman Matt für „Inglourious Basterds“: Einen Film, der im Original in drei verschiedenen Sprachen gesprochen wird und dessen Reiz auch auf die daraus entstehenden Barrieren zurückzuführen ist, in eine deutsche Fassung zu bringen, ist keineswegs einfach. Norman Matt hat dies auf vorzügliche Weise gemeistert, indem er lediglich die englischen Passagen übersetzen ließ, die deutschen und französischen im Original beließ. Die Übergänge sind aufgrund einer exzellenten Schauspielerführung (zumeist mit den Originalschauspielern des Films) kaum auszumachen, das Ergebnis ist auch als bilingualer Film noch ein durchweg gelungenes Erlebnis.
Sven Hasper für "The Social Network"
Tobias Meister für „Inception“ (FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH) Ein hervorragender Film und Tobias Meister hat es verstanden seine Kollegen durch den Film zu führen und hat eine exzellente Arbeit abgeliefert.
12.Synchronregie für Serie
Dr. Harald Wolff für "Mad Men" (Cinephon)
Joachim Tennstedt für "Lie to me" (2009-) bei der FFS Film- und Fernseh-Synchron GmbH Berlin.
Martin Schmitz für „Two and a Half Men”(Cinephon)(7 Staffeln)
Martin Schmitz für „Pushing Daisies“ (Cinephon): Wer es schafft, dass Eva Michaelis derart hinreizend seufzt, dass einem das Herz aufgeht und man sich sofort so verträumt verhält wie Ned, der hat auf jeden Fall einen Preis verdient. Dazu kommen ausgefeilte Dialoge mit Staccato-Sätzen, Ausschweifungen und Stimmungswechseln – hier war sehr viel liebevolle Detailarbeit von Nöten, die man der deutschen Fassung jederzeit anmerkt. Ganz große Leistung!
Martin Schmitz für „The Vampire Diaries“(Cinephon) Die zu unrecht verteufelte Teen-Serie erhält durch Martin Schmitz eine sehr gute und passende Bearbeitung. Man merkt, dass er weiß, wie er „seine“ Sprecher zu führen hat und überzeugt hier auf ganzer Linie.
13.Neuentdeckung
Kaya-Marie Möller ist mir in dem letzten Jahr besonders positiv aufgefallen und hat mir gezeigt, dass sie eine sehr begabte junge Frau ist, die zurecht nun einige große Hauptrollen sprechen darf. Natürlich und erfrischend wirkt ihre Stimme und bringt eine besondere Leichtigkeit mit, um in ihrem Beruf, den sie schon einige Jahre ausübt, überzeugen zu können.
Luisa Wietzorek
Nicole Hannak
Stella Sommerfeld als Susie Salmon (Saoirse Ronan) im Film "In meinem Himmel"
14.Zeichentrick/Animation
#9 - "Nach dem Ende unserer Welt fängt ihre Mission an": Ein Animationsfilm, der nicht nur gänzlich ohne Prominente auskommt, sondern auch durch ein wunderbar zusammengestelltes Ensemble glänzt, ist nicht alltäglich. Die Synchro des Streifens ist von Anfang bis Ende gut besetzt, von Fred Maire über Philipp Brammer bis zu Timmo Niesner und sämtliche Dialoge lassen den Zuschauer zu keinem Zeitpunkt in Gedanken über den Wortlaut der originalen Sprache fallen. Großartig.
"Bolt - Ein Hund für alle Fälle": Liebevoll gestaltete Synchro eines großartigen Animationsfilm. Bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt.
“Ich - Einfach Unverbesserlich“ (2010)(Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke; Dialogbuch und Dialogregie: Frank Schaff)(2x)
“Rapunzel – Neu Verföhnt“ (FS Film- und Fernseh-Synchron GmbH; Buch & Regie: Katrin Fröhlich): Trotz einiger kleiner Macken hat die Deutsche Umsetzung von Rapunzel deutlich überzeugt. Sie hat gezeigt, dass auch eine Promi-Synchro gelingen kann und man hat in Katrin Fröhlich eine Frau gefunden, die viel von ihrem Handwerk versteht und den 50sten Disney Jubiläumsfilm zu einem besonderen Glanz verholfen hat.
Waltz with Bashir: Dieser Film fordert einen und ist sehr intensiv von der Wirkung her. Er ist auf jeden Fall einer der besten Filme der letzten Jahre. Hier wurde sowohl in der deutschen Synchronfassung vom Synchronensemble als auch vom Dialogautor und vom Synchronregisseur ganze Arbeit geleistet.
„Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ (Berliner Synchron AG Wenzel Lüdecke: für einen grandiosen spaßigen Animationsfilm, der in der deutschen Fassung durch keinerlei Besetzungsentgleisungen verunstaltet wird. Die Sprecher sind typgenau besetzt, orientieren sich zwar nicht zwangsläufig an den Stammsprechern der Originalbesetzung, was anhand der Charakteranimation aber auch nicht zwingend notwendig ist. Außerdem versuchte man nicht, durch unsinnige Promi-Besetzungen um Aufmerksamkeit zu heischen.
15.Klassiker vor 1990
"Falsches Spiel mit Roger Rabbit" (BSG, Buch & Regie: Lutz Riedel): Hermann Ebeling ist als Richter Doom fantastisch! Er trifft jede Nuance der Rolle, egal ob kalt-bedrohlich, sardonisch, verächtliches Zischeln oder überdrehtes Kreischen. Teilweise übertrifft er dabei Christopher Lloyd bereits brillianten O-Ton noch an Ausdruck. Daneben ist Wolfgang Ziffer in der Titelrolle hervorragend besetzt. Gleiches gilt für Joseline Gassen, Klaus Sonnenschein, Arnold Marquis und Gerd Duwner.
“Good morning, Vietnam“: Allein schon die Tatsache, dass sich Robin Williams seinerzeit in Cannes die deutsche Fassung zeigen ließ und danach Peer Augustinski gratulieren ließ, zeigt schon, dass allein Peer Augustinskis geradezu akrobatische Leistung eine Nominierung wert wäre. Allerdings darf man auch die ganzen anderen Mitwirkenden der Synchro nicht vergessen, die auch einen großen Teil dazu beigetragen haben und die deutsche Fassung zu einem Hörgenuß werden lassen. Es sind Thomas Danneberg, Manfred Lehmann, Santiago Ziesmer, Joachim Kerzel, Arnold Marquis, Thomas Petruo, Tobias Meister und viele mehr.
„Der Hofnarr“ (Berliner Synchron Wenzel Lüdecke. Synchronbuch: Fritz A. Koeniger. Dialogregie: Klaus von Wahl): Nicht nur, dass man hier Danny Kayes Wortakrobatik durch die Interpretation Georg Thomallas kongenial ins Deutsche gebracht hat, auch die Dialoge verdienen uneingeschränkt Respekt. Etliche der elementaren Dialogpassagen reimen sich im Original, was auch in der Synchronisation wunderbar funktioniert. „Der Wein ist rein in dem Kelch mit dem Elch“ – einfach herrlich.
“Der weiße Hai“ (1975)
“Die oberen Zehntausend“ (1956)
“Wir sind keine Engel“: – Pasetti, Niendorf und Tillmann übertragen das Trio ins Deutsche, daß es einfach eine Freude ist. Die Texte stimmen, das Timing stimmt, das Spiel stimmt – eine Synchro, die man jedes Jahr zu Weihnachten gerne genießen kann.
“Flashdance“: Ein wahnsinnig tolles 80er-Jahre-Feeling, eine berührende Story um ein Mädchen und ihren großen Traum, wunderbare Musik und die äußerst gelungene Synchronisation mit der hinreißenden jungen Maud Ackermann in der Hauptrolle - all das macht "Flashdance" für mich zu einem Kult-Klassiker, dem ich meine diesjährige Nominierung in dieser Kategorie widme! Nicht zuletzt, weil ich mir nun endlich kürzlich auch die DVD zugelegt habe. ;-)
“Mississippi Burning“: Die deutschen Sprecher in diesem Film sind – zumindest im verklärenden Rückblick – nahezu perfekt ausgewählt worden. Neugebauer brilliert als der unnachgiebige FBI-Agent Anderson, der Feuer mit Feuer bekämpfen will, während Kronberg die Zerrissenheit und Aufrichtigkeit von Agent Ward aufzeigt, der zunächst streng nach den Regenln vorgehen will und dann nach und nach seine Hilflosigkeit erkennen muss. Die beiden I-Tüpfelchen im Film sind Jochen Striebeck in einer äußerst intensiven Entführungsszene, und die Trauerpredigt von Herbert Weicker. Besonders letzterer tönt derart wortgewaltig in einigen Bildmontagen als Voice Over, dass sich die Haare aufrichten und man komplett in seinen Bann gezogen wird. Trotz kleinerer Doppelbesetzungen liegt der Film in einer deutschen Fassung vor, die man sich nicht besser wünschen könnte.
“Mitternachtsspitzen“
“Scarface“
16.Klassiker nach 1990
"Robin Hood - König der Diebe", 1. Synchro (FFS München, Buch & Regie: Arne Elsholtz): Manchmal braucht es leider eine im Vergleich deutlich schwächere Neubearbeitung, um die Qualitäten einer Synchro zu würdigen. Neben "Arielle" oder "Amadeus" wäre dieser Film ein solcher Fall. Frank Glaubrecht überzeugt in der Titelrolle, während er 2003 sein stimmliches Alter nicht überspielen konnte. Peter Fricke verleiht Alan Rickman als Sheriff von Nottingham weitaus mehr Charisma als der schauspielerisch schwächere Lutz Riedel. Wolfgang Hess und Hartmut Neugebauer sind als Bruder Tuck und Little John um Längen besser als ihre "Nachfolger" Tilo Schmitz und Roland Hemmo. In Nebenrolle glänzt diese Synchro zusätzlich noch mit Größen wie GGH, Holger Hagen und Manfred Lichtenfeld, die 2003 alle bereits verstorben waren.
“Basic Instinct“
“Grüne Tomaten“: Eine äußerst anrührende Geschichte um die Freundschaft von 4 Frauen in verschiedenen zeitlichen Epochen, die durch die ebenfalls sehr gelungene deutsche Synchronisation den letzten Schliff bekam und diesen Film zu einem meiner absoluten All-Time-Favorites macht!
“Heat“
“Im Auftrag des Teufels“: Dieser Film aus dem Jahre 1997 kann mit einer großartigen Synchronfassung überzeugen. Sowohl Benjamin Völz auf Keanu Reeves als Rechtsanwalt Kevin Lomax und Alexandra Wilcke, die Charlize Therons Spiel fantastisch rüberbringt (insbesondere auch den steigenden Wahnsinn bis hin zur Apathie), machen ihre Sache wunderbar. Frank Glaubrecht allerdings setzt dem Ganzen hier die Krone auf und liefert eine der besten Vorstellungen, wenn nicht sogar die beste Vorstellung seiner Synchronlaufbahn. Sein Spiel steht Al Pacino in nichts nach und er schafft es wirklich alle Facetten dieser Figur großartig wiederzugeben. Das ganze Ensemble inkl. ihm sorgt in dieser Synchronfassung für einen Hörgenuss erster Klasse.
“JFK – Tatort Dallas“: Rolf Schult für Donald Sutherland und Frank Glaubrecht für Kevin Costner liefern hier dank einer stimmigen filmischen Vorlage Leistungen für ihre Stammschauspieler ab, die sie nicht mehr toppen können. Dazu kommen großartige Sprecher in den Nebenrollen wie Jürgen Thormann, Thomas Petruo, Manfred Lehmann, F.G. Beckhaus, Monica Bielenstein, Mogens von Gadow u.v.a. In Summe ergibt sich ein großartiges Hörerlebnis zu einem großen Film.
“Last Boy Scout - Das Ziel ist Überleben“ (1992): Dieser klassische Buddy-Movie tönt im deutschen mit wohlbekannten Münchner Sprechern und einem wahrlich gut aufgelegtem Manfred Lehmann für Bruce Willis. Das Ensemble ist sehr gut zusammengestellt, vor allem Hans-Gerog Panczak und Reinhard Glemnitz stechen heraus. Doch vor allem lebt der Film von der wunderbaren Harmonie zwischen Udo Wachtveitl und Manfred Lehmann, so dass der Film zu einem wahren Genuss wird. Lustig, hart und skurril, ein echter 90er Action Streifen mit lässiger Synchro.
“Sieben“(1995)
“Star Trek - Treffen der Generationen“ (1994/95)
„American Beauty“ (1999) (Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke, Dialogbuch und Dialogregie: Lutz Riedel) Eine makellose deutsche Bearbeitung eines modernen Klassikers, bei dem die Stimmung der Vorlage exzellent in die deutsche Version transportiert wurde. Till Hagen hatte Kevin Spacey schon einige Male zuvor gesprochen, doch erst mit dieser faszinierenden Leistung dürfte er sich nachhaltig auf dem Schauspieler etabliert haben. Bis in die Nebenrollen gut besetzt und ganz im Sinne des Originals.
17.Serienklassiker
“Bonanza“ Kult-Westernserie und eine der bekanntesten US-amerikanischen Fernsehserien überhaupt. Die Familien-Saga um Ben Cartwright und seine drei Söhne auf der Ponderosa-Ranch besitzt auch heute noch eine riesige Fangemeinde.
„Catweazle“ (Deutsche Bearbeitung: Eberhard Cronshagen): Den hageren Zaubererzausel Geoffrey Bayldon alias „Catweazle“ mit dem eher kleinen und rundlichen Hans Hessling für die deutsche Fassung zu besetzen, erwies sich im Nachhinein betrachtet als vollkommen richtig. Hessling konnte den verschrobenen Charme des Magiers gleichwertig in die deutsche Fassung transportieren. Und diese zeichnet auch ein exzellentes Dialogbuch aus, bei dem Wortkreationen wie „Elektrik-Trick“ oder „vieräugiges Frettchen“ Einzug in die Alltagssprache hielten.
“Cybill“ (Arena Synchron Berlin; Buch & Regie: Boris Tessmann – 1995-1998): Cybill ist eine Sitcom die durch die Synchronisation noch mehr an Energie und Witz gewonnen hat Boris Tessmann verstand es, das Beste aus seinen Kollegen und Kolleginnen heraus zu holen und schuf damit einen Meilenstein im Sitcom-Bereich.
“Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau“: Mit dieser Serie (und auch mit der Synchronisation, die damals in Hamburg unter der Regie von Rüdiger Schulzki entstand) verbinde ich einfach sehr schöne nostalgische Kindheitserinnerungen, weshalb ich sie mir auch heute immer wieder gern anschaue und sie sich ihren Platz in dieser Kategorie verdient hat.
“Eine schrecklich nette Familie“: (2x) Eine Sitcom, die auch in der deutschen Fassung dank der schnodderigen Dialoge von Hans-Peter Kaufmann (auch Regie) nach wie vor unterhaltsam ist. Dazu kommt das wunderbare Ensemble mit Rüdiger Bahr, Kathrin Ackermann, Claudia Lössl, Dominik Auer, Erik Schumann u.a. die für viel Spaß beim Anhören und Anschauen dieser Serie sorgen.
“Mit Schirm, Charme und Melone“: eine der Serien, bei denen die Synchro auch heute noch funktioniert, auch wenn sie ein wenig aufgepeppt sein mag. Spielfreudige Schauspieler machen die Serie zu einem Ohrenschmaus – auch wenn Gerd Martienzen in jeder 2. Folge den Bösewicht geben darf. (bezieht sich auf die Folgen mit Diana Rigg, 1. Synchro, München)
“Raumschiff Enterprise“(1966-69)
“Saber Rider und die Star Sheriffs“ (FFS München, Buch & Regie: Ekkehardt Belle): Es gibt vermutlich nicht viele Synchros, bei denen die Beteiligten sich auch nach Jahren und Jahrzehnten gerne an die Aufnahmezeit zurück erinnern. (Und bei denen man als Fan den Wunsch verspürt, seinerzeit dabei gewesen zu sein!)
18.Zeichentrickklassiker
“Dschungelbuch“ (1968)
“Der Nußknackerprinz“ (USA 1990 – Deutsche Fassung: ?): Ein wunderbares Märchen mit einer liebevollen Synchronisation. Hier stimmt jeder Satz, hier stimmt jede Betonung und jedes Jahr verzaubert dieser Film mehr.
“Der rosarote Panther“ Herrlicher Zeichentrick-Klassiker der in der deutschen Fassung mit den gesprochenen Reimen von Gert Günther Hoffmann bis heute jung und alt fasziniert. Paulchen und seine Trickverwandten, wie etwa der Inspektor oder die blaue Elise, sind vom Bildschirm einfach nicht mehr wegzudenken.
“Incredibles - Die Unglaublichen“ (FFS Berlin/München, Buch & Regie: Frank Lenart): Im Vorfeld stöhnten einige über die angekündigten Promi-Besetzungen. Im Film selber harmonierten diese jedoch hervorragend mit ihren professionellen "Kollegen". Bei den Dialogen zwischen Markus-Maria Profitlich und Katrin Fröhlich fällt nicht im geringsten auf, dass er zuvor noch nie synchronisiert hatte, sie dagegen schon seit ihrer Kindheit im Geschäft ist.
“König der Löwen“
"Taran und der Zauberkessel": (2x) -Leider immer noch viel zu unterschätzter Disney-Klassiker, der auch in der deutschen Fassung mit einem großartigen Sprecher-Ensemble von Frank Schaff über Hermann Ebeling, Wolfgang Ziffer und Joachim Kemmer bis hin zu Wolfgang Völz, Bettina Schön, Almut Eggert und Peter Matic aufwarten kann. -Ein wunderbarer Disneyfilm aus den 80er Jahren, in dessen deutscher Fassung damals Leute wie Frank Schaff, Katja Primel oder auch Heinz-Theo Branding am Mikro glänzten.
„Wenn der Wind weht“ (1986):(2x) - Ein ungewöhnlicher Zeichentrickfilm mit einem radikalen und mutigen Thema. Die Originalfassung glänzte mit den Vollblutmimen Sir John Mills und Dame Peggy Ashcroft, denen man in der deutschen Fassung die nicht minder talentierten Peter Schiff und Brigitte Mira entgegenzusetzen wusste. Deren intensive Interpretation des naiven alten Ehepaares, das dem Tod nach der atomaren Katastrophe ausgeliefert ist, geht wahrlich ans Gemüt. - Ein sehr bedrückender Zeichentrickfilm aus dem Jahre 1986, indem es um einen atomaren Anschlag geht, an dessen Folgen ein Rentnerehepaar zugrunde geht.In der deutschen Fassung werden die beiden Hauptpersonen (die einzigen Charaktere) von Peter Schiff und Brigitte Mira gesprochen, die den Originalsprechern John Mills und Peggy Ashcroft in diesem Kammerspiel in nichts nachstehen.
19. Lebenswerk Schauspieler
F.G. Beckhaus (2x) Als Schauspieler hat man ihn als Kind bereits wahrgenommen in seiner Rolle als Atan Shubashi in Raumpatrouille Orion und auch heute noch legt er trotz seiner 83 Jahre ein gigantisches Pensum als Synchronsprecher hin. Für Robert Duvall ist er eine Traumbesetzung geworden und seine messerscharf vorgetragenen Dialoge für Ken Jenkins in Scrubs zeigen von einer Kraft und Stärke, die er hoffentlich noch viele Jahre am Mikrofon unter Beweis stellen kann.
Lothar Blumhagen
Niels Clausnitzer Eine Stimme, die ich sehr gerne höre. Egal, ob vornehm-distinguiert (dabei aber nie blasiert und arrogant wirkend), liebenswürdig, vertrottelt, wehleidig oder auch (durchaus überzeugend) tough und kalt: Es ist immer ein Genuß und ein Vergnügen!
Norbert Langer - Seit vielen Jahren bereichert er uns nun in Dokumentationen (zuletzt in "60 X Deutschland"), Serien ("Magnum", "Inspector Barnaby") oder Spielfilmen mit seiner wunderbaren Stimme. Sicherlich ist es auch ihm zu verdanken, dass die Serie "Magnum" hierzulande populär wurde und Thomas Magnum gewissermaßen zu seiner Paraderolle wurde auch wenn er noch viele andere Schauspieler gesprochen hat, darunter auch ein paar Mal Clark Gable. - (geb. 1941): Er hat die wohl schönste männliche "Synchronstimme" Deutschlands - eine sonore "Premiumstimme" zwischen Pathos und Selbstironie, die jeden Schauspieler akustisch "veredelt". Langer weckt die Lust am Zuhören: Mit angenehmer, sanfter, nachdrücklicher, eindringlicher, einfühlsamer und ironisch-distanzierter Stimme meistert er Synchron-, Off- und Hörspielsprecherrollen, indem er das "Naturgegebene" professionell und routiniert einsetzt - als Balsam und Labsal für die Ohren ... Darüber hinaus leistet er als Synchronregisseur solide Arbeit.
Jürgen Thormann (4x): - Michael Caine, Ian McKellen, John Hurt, Peter O'Toole oder Max von Sydow. Großartige Schauspieler, die Thormann hierzulande vertonte. Darüber hinaus glänzte er zuletzt in "Ratatouille" und auch seine Arbeit an Hörspielen hat im unzählige Fans eingebracht, gerade oder auch viele Kinder. Sein Schaffen gehört unzweifelhaft honoriert. -"Jürgen Thormann ist ein wunderbarer Sprecher. Er hat in seinen Jahren so viele Rollen gesprochen und sie alle mit Leben ausgefüllt. Er lebt für seine Arbeit, und das merkt man ihm auch an. Zu hören ist er in Filmen, Serien oder Hörspielen und beweist trotz seines Alters, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört und einfach ein Meister auf seinem Gebiet ist." - Eine Stimme, der man den Schalk im Nacken ihres Sprechers immer angehört hat. Vielleicht auch deswegen passte er schon vor Jahrzehnten so unschlagbar gut zum Meister des britischen Understatements, Sir Michael Caine. Im Laufe der Zeit hat er seinen wohl bekanntesten Star durch die unterschiedlichsten Rollen begleitet, Oscar-prämierte Rollen Caines ebenso makellos ins Deutsche herübergerettet wie eher unbedeutendere Rollen. Für diese grandiose Kombination und unzählige weitere herausragende Synchronleistungen (Peter O’Toole, Max von Sydow) gebührt Thormann die Ehre einer Auszeichnung für das Lebenswerk.
Wolfgang Völz (2x) Der unverkennbare Brummbass von Wolfgang Völz begeistert seit Jahrzehnten jung und alt in den verschiedensten Rollen, denen Völz immer wieder glaubhaft und authentisch Leben einhauchen kann. Diese Ehrung ist längst überfällig.
20.Lebenswerk Schauspielerin
Edith Hancke Kaum eine Stimme dürfte charakteristischer und auch von Laien leichter zu identifizieren sein als die der Berliner Schnodderschnauze, die die Synchronszene seit mittlerweile mehr als fünf Jahrzehnten bereichert. Ihr Timbre prädestinierte sie nicht nur vor der Kamera und auf der Theaterbühne, sondern auch im Synchronstudio für die eher komischen Parts. Hier schuf sie als „Baby Junior“ in „Die Dinos“ oder in ihren Rollen in Disney-Animationsfilmen („Susi und Strolch“, „Dumbo“) wahre Highlights. Sie schreckte aber auch nicht vor kontroversen Filmen (wie „Fritz the Cat“ oder „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten“) zurück und stellte ihre Wandlungsfähigkeit auch in ernsten Rollen (Hitchcocks „Saboteure“ oder „Menschenkind“) unter Beweis. Obwohl sie in all den Jahren kaum eine Stammschauspielerin bekam und relativ selten im Synchronstudio anzutreffen war, hat sie dort einen bleibenden Eindruck hinterlassen, den es zu würdigen gilt.
Gisela Fritsch(3x) Schrill und schrullig, warm und liebevoll, kratzbürstig und biestig... Gisela Fritsch hat mit ihrer einprägsamen und unverkennbaren Stimme eine breite Palette zu bieten und schafft es immer wieder, den Figuren, die sie spricht, Glaubhaftigkeit und Echtheit zu vermitteln.
Helga Trümper Eine der großen klassischen Frauenstimmen in der Synchronszene, sie sprach internationale Leinwandstars wie Catherine Deneuve (in Das Geheimnis der falschen Braut und neun weiteren Filmen), Faye Dunaway (u.a. Network), Stéphane Audran, Lois Maxwell, Jacqueline Bisset, Raquel Welch, Ursula Andress oder Julie Christie. Mit Ihrer wunderbaren zeitlosen Stimme sicherlich eine würdige Kandidatin für das Lebenswerk.
Uta Hallant Eine faszinierende Stimme, die man in den letzten Jahren leider viel zu selten gehört hat.
Regina Lemnitz Seit 1966 bereichert sie nun das Synchrongeschäft. Am bekanntesten ist sie natürlich als Stimme von Whoopi Goldberg, wobei sie ja auch viele andere Schauspielerinnen synchronisiert hat, wie z.B. Kathy Bates oder zuletzt Conchata Ferrell in "Two and a half men". Es macht Spaß ihr zuzuhören, besonders wenn sie ordentlich rumschnoddern und / oder alle Stimmlagen zum Besten geben darf, wie z.B. in "Jumpin Jack Flash".
Kerstin Sanders-Dornseif
Monica Bielenstein "Monica Bielenstein ist eine Göttin auf ihrem Gebiet. Mit ihrer Stimme verbinde ich so viele tolle TV- und Filmerlebnisse, und sie schlüpft in jede Rolle, als wäre sie ihr auf den Leib geschrieben worden. In all den Jahren hat sie nichts von ihrer fantastischen Ausstrahlung verloren und verdient eine Würdigung für ihr Lebenswerk."
Wieso ist der laut Synchrondatenbank am 25. November 2000 verstorbene Erich Ebert unter "Lebenswerk Synchronschauspieler" aufgelistet? Ich dachte, diese Kategorie müsste sich auf Lebende beschränken.