Zumindest was markante Stimmen betrifft. Leider war ja schon damals eine gewisse Tendenz zu einander ähnlichen und teilweise auch farblosen Stimmen zu beobachten, die sich ja heute zum (in meinen Ohren) Problem ausgeweitet hat (nicht nur in Hamburg). Außerdem sind die Filme wohl als ein großes Paket synchronisiert worden, weshalb wahrscheinlich die meisten Sprecher so viele Rollen vieler Filme an 1 oder 2 Tagen in einem Rutsch einsprachen (was das Ganze deutlich preiswerter macht: eine Grundgage und obendrauf die für die Takes anstatt für jeden einzelnen Film eine Grundgage + Takehonorar).
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #361Zumindest was markante Stimmen betrifft. Leider war ja schon damals eine gewisse Tendenz zu einander ähnlichen und teilweise auch farblosen Stimmen zu beobachten, die sich ja heute zum (in meinen Ohren) Problem ausgeweitet hat (nicht nur in Hamburg).
Das kommt mir auch so vor. In Berlin sind es meines Erachtens vor allem die vielen Grundgagenabgreifer, also die die immer nur One-Liner sprechen, die ich nicht auseinanderhalten kann. In Hamburg trifft dies auch auf "normale" Nebenrollensprecher zu. Hamburger Synchros klingen für mich daher sehr oft irgendiwe "steril", weil eine Stimme wie die andere klingt.
Zitat Außerdem sind die Filme wohl als ein großes Paket synchronisiert worden, weshalb wahrscheinlich die meisten Sprecher so viele Rollen vieler Filme an 1 oder 2 Tagen in einem Rutsch einsprachen (was das Ganze deutlich preiswerter macht: eine Grundgage und obendrauf die für die Takes anstatt für jeden einzelnen Film eine Grundgage + Takehonorar).
Das ist ja grundsätzlich so bei Serien. Wenn ich Serienführer erstelle und mich dementsprechend genau mit den Nebenrollenbesetzungen auseinandersetze, kann ich oft richtig vorhersagen, dass mir dieser oder jener Sprecher in einer der nächsten Folgen wieder begegnen wird.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #361Außerdem sind die Filme wohl als ein großes Paket synchronisiert worden, weshalb wahrscheinlich die meisten Sprecher so viele Rollen vieler Filme an 1 oder 2 Tagen in einem Rutsch einsprachen (was das Ganze deutlich preiswerter macht: eine Grundgage und obendrauf die für die Takes anstatt für jeden einzelnen Film eine Grundgage + Takehonorar).
Das ist ja grundsätzlich so bei Serien. Wenn ich Serienführer erstelle und mich dementsprechend genau mit den Nebenrollenbesetzungen auseinandersetze, kann ich oft richtig vorhersagen, dass mir dieser oder jener Sprecher in einer der nächsten Folgen wieder begegnen wird.
Naja, bei Columbo schon eher ungewöhnlich, da es Filme aus mehreren Jahrezehnten sind, die hier en bloc bearbeitet wurden; aber im Grunde hast du Recht: Das traf in den neunzigern auf viele Serien zu, die von den Privaten synchronisiert wurden.
Bei Hamburger Sprechern habe ich das Problem zum Glück nicht so stark, weil ich die Sprecher (im Gegensatz zu Berlin und München) kaum im Ohr haben und ich viele auch nach mehrmaligem hören kaum markant finde und wiedererkenne. Die klingen für mich alle ziemlich ähnlich und austauschbar, was damals zum Glück noch nicht so verbreitet war wie heute. Zumindest in Berlin und München gab es damals noch sehr markante Stimmen.
Zwischendrin lief's schon mal gut, aber ich fand, dass gerade bei vielen Stargästen bei "Columbo" die Besetzung versagte, die man in Hamburg zuschanzte.
Ich denke da an Leonard Nimoy. Rolf Boysens Stimme mag erstaunlich ähnlich klingen, aber es fehlte ihm der besondere Flair und Nimoy mit Boysen wirkte auf mich richtig unsympathisch - selbst im Rahmen dessen, dass er keinen großen Sympathieträger spielte. Vor allem der Gegensatz zum so vertrauten Hans Hessling in dieser Folge machte ein gewisses Ungleichgewicht für mich aus.
Mag sein, dass ich bei William Shatner auf GGH fixiert bin. Ich mag Peter Kirchberger sehr gerne, aber für Shatner sagte er mir einfach nicht zu. Es fehlte hier auch das "Besondere".
Kaum ein Schauspieler wurde in "Columbo" so vergeudet wie Vincent Price. Angeblich lag das auch an Peter Falk, der ein Veto gegen den "Horrorman" in einer Hauptrolle einlegte (er lehnte auch Christopher Lee als Gaststar ab). Scheinbar gab es aber schon den Vertrag und Price wurde mit einer Gastrolle abgespeist. Die gibt ja nun wirklich nicht viel her, aber Price ist nunmal Price! Ihn mit Richard Münch zu besetzen, der auch in dieses softe Nebenstimmenensemble Hamburgs passt, raubt dem Gastauftritt aber jeden letzten Flair. Münch war ein toller Schauspieler und großartiger Synchronsprecher, in den 70ern war er aber berufsmüde und seine wenigen Synchronrollen waren einfach mal so reingesprochen.
Bei vielen dieser Gaststars fehlte mir einfach stimmlich der passende Flair.
Zitat von Eifelfilmfreak im Beitrag #360So sehr mir Biederstaedt als Columbo gefällt, so sehr muss man doch eines kritisieren: In jedem Film hört man immer nur die gleichen Stimmen: Immer wieder Lakenmacher, Richert und vor allem Kirchberger! Grützner,Sehrndt und Tennigkeit stehen da kaum nach! Der Sprecherpool in HH war damals wohl sehr dünn......
Mir geht's vor allem mit Horst Stark so, der gefühlt in jeder zweiten ARD-Folge als Widersacher zu hören ist.
Stark führt zwar die "Mörderliste" mit vier Einsätzen an, aber nur einer davon war für die ARD, nämlich "Doppelter Schlag". "Geld, Macht und Muskeln", "Blutroter Staub" und "Tödliche Kriegsspiele" entstanden erst für RTL bzw. CIC. Schon komisch, wie Eindrücke täuschen können, ging mir genauso. Aber er hatte ja auch noch einige Nebenrollen.
Platz zwei mit jeweils drei Einsätzen teilen sich übrigens Eckart Dux (wobei eine seiner Folgen, "Etüde in Schwarz", aufgrund Neusynchro in der Versenkung verschwunden ist), Reinhard Glemnitz (aufgrund der Neusynchro von "Wenn der Schein trügt") und Peter Fricke.
Zitat von fortinbras im Beitrag #364Ich denke da an Leonard Nimoy. Rolf Boysens Stimme mag erstaunlich ähnlich klingen, aber es fehlte ihm der besondere Flair und Nimoy mit Boysen wirkte auf mich richtig unsympathisch - selbst im Rahmen dessen, dass er keinen großen Sympathieträger spielte.
Hier muss ich leider widersprechen. Natürlich denken wir bei Leonard Nimoy eigentlich immer automatisch an Herbert Weicker, aber für diese spezielle Rolle als Dr. Mayfield war Boysen für mich eine ausgezeichnete Besetzung, gerade weil Nimoy hier einen der kältesten und unsympathischsten Mörder in der gesamten Columbo-Serie verkörpert hatte. Weicker hätte den Unsympathen bestimmt nicht so überzeugend rübergebracht, gerade weil viele Zuschauer in einem solchen Fall die Rolle des Dr. Mayfield möglicherweise zu sehr mit der Rolle von Mr. Spock (zumindest im Unterbewusstsein) verglichen hätten, der bei der dt. Erstausstrahlung von "Zwei Leben an einem Faden" im Februar 1975 in Deutschland schon sehr bekannt und beliebt war.
Zitat von fortinbras im Beitrag #364Mag sein, dass ich bei William Shatner auf GGH fixiert bin. Ich mag Peter Kirchberger sehr gerne, aber für Shatner sagte er mir einfach nicht zu. Es fehlte hier auch das "Besondere".
Hier widerspreche ich dafür überhaupt nicht, Kirchberger auf Shatner war für mich eine der schlimmsten Fehlbesetzungen eines Gaststars in der gesamten Serie, wobei die betreffende Folge "Mord im Bistro" auch nicht viel besser ist.
Dafür passten aus meiner Sicht Heinz Drache (für zwei 70er-Folgen) und Wolfgang Draeger (für eine 90er-Folge) auf einen der besten Columbo-Gegenspieler überhaupt, Patrick McGoohan, nahezu perfekt!
Zitat von fortinbras im Beitrag #364Ich denke da an Leonard Nimoy. Rolf Boysens Stimme mag erstaunlich ähnlich klingen, aber es fehlte ihm der besondere Flair und Nimoy mit Boysen wirkte auf mich richtig unsympathisch - selbst im Rahmen dessen, dass er keinen großen Sympathieträger spielte.
Hier muss ich leider widersprechen. Natürlich denken wir bei Leonard Nimoy eigentlich immer automatisch an Herbert Weicker, aber für diese spezielle Rolle als Dr. Mayfield war Boysen für mich eine ausgezeichnete Besetzung, gerade weil Nimoy hier einen der kältesten und unsympathischsten Mörder in der gesamten Columbo-Serie verkörpert hatte. Weicker hätte den Unsympathen bestimmt nicht so überzeugend rübergebracht, gerade weil viele Zuschauer in einem solchen Fall die Rolle des Dr. Mayfield möglicherweise zu sehr mit der Rolle von Mr. Spock (zumindest im Unterbewusstsein) verglichen hätten, der bei der dt. Erstausstrahlung von "Zwei Leben an einem Faden" im Februar 1975 in Deutschland schon sehr bekannt und beliebt war.
Mit Weicker hätte er wahrscheinlich nicht ganz so eklig gewirkt, obwohl ich Weicker durchaus zugetraut hätte, diese Rolle ganz anders anzulegen, als den Vulkanier Spock. Man nimmt ja auch Nimoy den Mörder ab, obwohl er damals bereits als Spock sehr bekannt war. Warum hätte das mit seiner deutschen Stimme nicht funktionieren sollen? Wenn die Sprecher gut sind - und Weicker würde ich dazu zählen - sollten sie "ihrem Star" auch durch verschiedene Rollen folgen können. Traute man den Leuten leider zu selten zu; mittlerweile wahrscheinlich zu recht.
Zitat von Klaus im Beitrag #367 Dafür passten aus meiner Sicht Heinz Drache (für zwei 70er-Folgen) und Wolfgang Draeger (für eine 90er-Folge) auf einen der besten Columbo-Gegenspieler überhaupt, Patrick McGoohan, nahezu perfekt!
Drache war ja auch Kontinuität zu "Geheimauftrag für John Drake" und ist daher umso erfreulicher - passt auch neben Horst Naumann meiner Meinung nach am besten. (Selbst GGH funktionierte für mich in Eissation Zebra nicht so gut auf McGoohan.)
Weicker wurde sicher nicht aus künstlerischen Gründen umbesetzt, sondern weil man damals vor allem in Hamburg einen Dreck auf Kontinuität geachtet hat. Er war ja nicht der einzige, der ohne Stammstimme rumlief. GGH wurde ja auch nicht von Shatner gesprochen.
Was man aber nicht unbedingt vergleichen kann, denn Shatners Episode wurde erst 1992 synchronisiert und da hätte der stark gealterte GGH wirklich nicht mehr so gut gepasst, zumal er für seinen Patrick Macnee ja zur gleichen Zeit nach Hamburg geholt wurde.
Ich glaube schon, dass es GGH 1992 noch irgendwie hinbekommen hätte, für den jüngeren Shatner zu sprechen. Der wirkte hier ja schon auch deutlich älter als in der "Star Trek"-Serie.
Shatner mag nicht der große Schauspieler sein, aber er hat einen gewissen Flair und er ist eben der GastSTAR. Leider, bei aller Kompetenz, ist Peter Kirchberger nicht unbedingt jemand, dessen Stimme diesen "Star-Flair" hat.
Und das ist es, was ich bei vielen Hamburger Columbo-Folgen bedaure, dass zahlreiche GastSTARS wenig startaugliche Stimmen haben. Aus Berlin geliehene Stimmen wurden dann mitunter auch noch krass fehlbesetzt.
Eine der schlimmsten Fehlbesetzungen der gesamten Columbo-Synchrongeschichte ist Wolfgang Völz für Nicol Williamson. Eine meiner liebsten Episoden, aber Völz ist krass in der Rolle. Er bemüht sich, aber er ist einfach kein eiskalter Mörder.
Zitat von fortinbras im Beitrag #371Ich glaube schon, dass es GGH 1992 noch irgendwie hinbekommen hätte, für den jüngeren Shatner zu sprechen. Der wirkte hier ja schon auch deutlich älter als in der "Star Trek"-Serie.
Eine der schlimmsten Fehlbesetzungen der gesamten Columbo-Synchrongeschichte ist Wolfgang Völz für Nicol Williamson. Eine meiner liebsten Episoden, aber Völz ist krass in der Rolle. Er bemüht sich, aber er ist einfach kein eiskalter Mörder.
Naja, vielleicht hat man den Aufwand dann doch gescheut, wenn GGH wahrscheinlich ohnehin nur so halb gepasst hätte. Er klang 1992 schon ziemlich alt und da es keine Rollenkontinuität war wie bei STAR TREK (wo ihn auch einige in den späten Folgen schon grenzwertig finden) kann ich das schon verstehen, dass man das nicht gemacht hat. GGH passte damals sehr gut auf den alten Macnee und man holte ihn ja dann auch für den alten Shatner, auf den er ebenfalls gut passte, in "Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter" (allerdings war das eine Münchner Synchro). Ich kann also schon verstehen, dass man hier altersgemäß besetzte und wohl auch kostengünstiger - funktioniert aber für mich trotzdem nicht. Ob GGH wirklich funktioniert hätte wage ich aber auch irgendwie zu bezweifeln. Er klang damals schon ziemlich hoch und Shatner war hier noch nicht so alt, dass das gut gepasst hätte.
Mit Völz hingegen kann ich gut leben; mit ihm hatte ich nie eine Problem in der Rolle. Warum muss ein Mörder egtl. eiskalt klingen. Wenig subtil, wie ich finde.
Zitat von fortinbras im Beitrag #371Eine der schlimmsten Fehlbesetzungen der gesamten Columbo-Synchrongeschichte ist Wolfgang Völz für Nicol Williamson. Eine meiner liebsten Episoden, aber Völz ist krass in der Rolle. Er bemüht sich, aber er ist einfach kein eiskalter Mörder.
So fehlbesetzt finde ich ihn gar nicht. Er ist sicher etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenigstens chargiert er noch nicht so sehr, wie Jahre später, wo er sich es scheinbar angewöhnt hatte, sondern geht die Rolle nüchtern und etwas kälter als sonst an und das ist für mich schon ein Pluspunkt. Gibt es jemanden, den du lieber in dieser Rolle gehört hättest ?
Zitat von Lammers im Beitrag #373Gibt es jemanden, den du lieber in dieser Rolle gehört hättest?
Siehe dazu fortinbras´ früheren Beitrag: "Sorry, Herr Völz...!
Wolfgang Völz für Nicol Williamson in "Columbo: Mord per Telefon".
Eine meiner Lieblingsfolgen (nicht zuletzt wegen Columbos unbezahlbarem Hund - wo kriegt man so ein phänomenal agierendes Tier her?), aber leider finde ich, daß sie sehr unter der Fehlbesetzung mit Wolfgang Völz für Williamson leidet. Auch wenn er hier noch nicht so kauzig-knautschig klang wie später in der "Matthau-Phase" und sich bemüht: es klappt einfach nicht. Völz' Stimme paßt erstens mal schon gar nicht zu Williamson selbst, ausserdem auch nicht zu dessen Spiel. Völz kann andere Arten von Mörder spielen, aber keine so eiskalt abgefeimten, die eine ziemliche Überlegenheit ausstrahlen. Vermutlich hätte der für sein Opfer eingesetzte Hans Sievers besser gepasst.
Sievers, Wolfgang Kieling, Helmo Kindermann, Manfred Reddemann - man hätte vor Ort einige passendere Sprecher gehabt." (Wegen Problemen mit der Suchfunktion habe ich den Beitrag "direkt" zitiert, statt ihn zu verlinken.)
Ich finde Völz keineswegs übel in der Rolle und dass hier gegen sein Klischee besetzt wurde, macht die Wahl auch besonders und bemerkenswert - kein schlechter Effekt für einen Columbo-Mörder (da arbeitet die Omnipräsenz mancher Stimmen innerhalb der Columbo-Reihe leider sehr entgegen gesetzt). Für mich eine seiner besten Rollen, weitaus hörenswerter als bspw. der gelangweilte Hartmut Reck für John Cassavates. Kindermann war schon nicht mehr aktiv (galt wohl sogar als verstorben), Reddemann - um Gottes Willen, das wäre die Farblosigkeit in Person gewesen und mit Sievers geht's mir kaum anders. Einzig Kieling hätte ihm bestimmt eine besondere Note verleihen können. Aber ich bin wie gesagt mit Völz' Besetzung durchaus zufrieden.