Ich ahnte, dass du mir die Belege für deine Betrachtungsweise schuldig bleiben würdest, weil die Belege unmöglich so stichhaltig sein könnten, dass deine Auffassung auch mich überzeugen würde. Wenn deine Position nicht über eine bloße Behauptung hinaus standhalten kann, dann wirst du auch sicher Verständnis dafür haben, dass es besser für mich ist, deine Position nicht zu meiner zu machen. Aber tröste dich: Wenn ich "Any Old Port in a Storm" auf Englisch gucke, dann schaue ich auch deine bevorzugte Langfassung, weil ich mir nur die Synchro gekürzt habe.
Wie gesagt: Ich hätte nicht so allergisch reagiert, wenn du deine Schnittfassung nicht irgendwann so vollmundig als beste Fassung gepriesen hättest, die man doch gleich in der ARD hätte senden können. Wenn jemand sowas sagt, fühle ich mich ziemlich übergangen.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #526Ich ahnte, dass du mir die Belege für deine Betrachtungsweise schuldig bleiben würdest, weil die Belege unmöglich so stichhaltig sein könnten, dass deine Auffassung auch mich überzeugen würde.
Ich glaub, dies ist der Kasus Knacksus. Ich will dich doch gar nicht überzeugen. Ich lege dir nur laufend dar, warum mich deine Auffassung nicht überzeugt und warum ich Kürzungen bei dieser Folge verabscheue.
Zitat Wenn deine Position nicht über eine bloße Behauptung hinaus standhalten kann,
Das ist schon mal keine bloße Behauptung, weil dieses Anhimmeln nicht nur mir aufgefallen ist. mln.jdz sprach diesen Punkt auch an, ist also keine Halluzination von mir.
Zitat dann wirst du auch sicher Verständnis dafür haben, dass es besser für mich ist, deine Position nicht zu meiner zu machen.
Ich muss dich ja auch nicht überzeugen. Das war auch nicht meine Absicht, denn ich habe ja schon geschrieben, dass du meinetwegen deine persönliche Fassung so oft konsumieren kannst, wie du willst.
Du musst auch nicht nachvollziehen, warum ich die Folge nur in ihrer ungekürzten Version mag. Es genügt mir nur, dass du akzeptierst, dass dies, was ich dargelegt habe, meine Gründe sind und für mich reicht.
Zitat Aber tröste dich: Wenn ich "Any Old Port in a Storm" auf Englisch gucke, dann schaue ich auch deine bevorzugte Langfassung, weil ich mir nur die Synchro gekürzt habe.
Mir ist das doch völlig Schnurz. Mir geht nur manchmal der Hut hoch, wenn jemand meint, es besser zu wissen und Empfehlungen für Schnippeleien ausgibt, die ich nicht nachvollziehen kann. Da interveniere ich, allein schon, weil in einem Forum auch noch andere außer uns lesen. Und die sollen noch eine zweite Meinung lesen. Du kannst meinetwegen Columbo mit 80 Werbeunterbrechungen, in Schwarzweiß, auf dem Kopf stehend auf 40 Minuten gekürzt gucken. Das kannst du halten, wie du willst.
Ich wüsste nicht, an welcher Stelle ich gesagt haben soll, dass optimalerweise jeder meinen "Düppeldipp'schen Cut" nachmachen sollte, sondern ich schrieb, dass ich für mich selbst diesen Schnitt besser finde, und dann habe ich noch verstehen wollen, warum das Kürzen auf die üblichen 70 min für die ARD-Donnerstagsreihe 1975 nicht in Frage gekommen war, so dass man diesen Columbo außerhalb der Serie zu einem späteren Zeitpunkt an einem Samstag gezeigt hat. So eine Sonderbehandlung müsste man doch begründen können, und die Gründe hat mir niemand dargelegt. Ich denke dabei auch an die vielen Columbo-Fans, die vielleicht aufgrund des ungewohnten Sendetermins damals Peter Falks Lieblingsfolge erst Jahre später oder niemals zu sehen bekamen, weil sie samstags etwas anderes zu tun hatten als fernzusehen und weil es noch keine Videorekorder gab. Denn bestimmt waren die Einschaltquoten von "Wein" damals geringer als die Einschaltquoten der anderen TV-Premieren. Darüber habe ich aber leider keine Aufzeichnungen.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #528und dann habe ich noch verstehen wollen, warum das Kürzen auf die üblichen 70 min für die ARD-Donnerstagsreihe 1975 nicht in Frage gekommen war, so dass man diesen Columbo außerhalb der Serie zu einem späteren Zeitpunkt an einem Samstag gezeigt hat. So eine Sonderbehandlung müsste man doch begründen können, und die Gründe hat mir niemand dargelegt.
Du willst Gründe wissen, warum man etwas nicht gekürzt hat? Bisher werden doch immer Gründe dafür gesucht, warum etwas gekürzt wurde; und jetzt will jemand eine Erklärung haben, warum etwas nicht gekürzt ist?
Ok, ich spiel dieses Spiel mal mit. Diese Folge wäre in den 70ern die einzige 90-Minuten-Folge gewesen, die die ARD um satte 20 Minuten gekürzt hätte. Vielleicht kam man bei der ARD einfach nicht auf so eine abwegige Idee. Diese Folge erfuhr keine Sonderbehandlung. Die einzige Sonderbehandlung, die diese Folge erfuhr, war, dass man sie überhaupt einkaufte. Zu diesem Zeitpunkt hatte es die ARD nämlich nur auf 70-Minüter abgesehen. Die weiteren 90-Minüter kleckerten erst nach 1976 daher.
Du kannst es nicht nachvollziehen, dass man bei der ARD zu diesem Zeitpunkt nicht so einen radikalen Schnitt wagte. Ich begrüße es hingegen sehr, dass man ihn offensichtlich nicht wagte oder für nötig erachtete. Und dabei sollte man es auch belassen.
Zitat von andreas-n im Beitrag #529 Du willst Gründe wissen, warum man etwas nicht gekürzt hat? Bisher werden doch immer Gründe dafür gesucht, warum etwas gekürzt wurde; und jetzt will jemand eine Erklärung haben, warum etwas nicht gekürzt ist?
Genau. Wenn andere Folgen sinnlos gekürzt worden sind, stellt sich bei allen ungekürzten Folgen die Frage, warum hat man diese verschont? Weil jede Szene wichtig ist? Und dann fängt man an zu prüfen, ob wirklich jede Szene wichtig ist.
Zitat Diese Folge wäre in den 70ern die einzige 90-Minuten-Folge gewesen, die die ARD um satte 20 Minuten gekürzt hätte.
Das ist schon falsch. "Etüde in Schwarz" lief auch 1975 in der Donnerstags-Serie und wurde um mehr als 20 min gekürzt. Vielleicht nicht direkt von der ARD, weil bekanntlich diese Folge auch in Amerika in der Kurzfassung zu sehen war, aber die Frage "Wer war der Täter?" stellt sich bei der Columbo-Reihe nicht. Deine weitere Argumentation fällt deswegen in sich zusammen und du müsstest es noch einmal versuchen.
Zitat von andreas-n im Beitrag #529 Du willst Gründe wissen, warum man etwas nicht gekürzt hat? Bisher werden doch immer Gründe dafür gesucht, warum etwas gekürzt wurde; und jetzt will jemand eine Erklärung haben, warum etwas nicht gekürzt ist?
Genau. Wenn andere Folgen sinnlos gekürzt worden sind, stellt sich bei allen ungekürzten Folgen die Frage, warum hat man diese verschont? Weil jede Szene wichtig ist? Und dann fängt man an zu prüfen, ob wirklich jede Szene wichtig ist.
Dann geh doch mal alle ARD-Folgen durch. Und zwar Szene für Szene. Viel Spaß.
Zitat
Zitat Diese Folge wäre in den 70ern die einzige 90-Minuten-Folge gewesen, die die ARD um satte 20 Minuten gekürzt hätte.
Das ist schon falsch. "Etüde in Schwarz" lief auch 1975 in der Donnerstags-Serie und wurde um mehr als 20 min gekürzt. Deine weitere Argumentation fällt deswegen in sich zusammen und du musst es noch einmal versuchen.
Die ARD hat diese Fassung also um 20 Minuten gekürzt und diese Fassung haben sie auch den Japanern und den Franzosen zukommen lassen?
Zitat von andreas-n im Beitrag #531 Dann geh doch mal alle ARD-Folgen durch. Und zwar Szene für Szene. Viel Spaß.
Das habe ich für mich schon gemacht. Bei den 70-Minütern ist grob gesagt jede Szene wichtig, sogar bei den gekürzten Folgen wurden mitunter wichtige Szenen weggeschnippelt. Und bei den 90-Minütern finden sich immer - und deswegen auch bei "Wein" - eine oder zwei Füllszenen, die man für die Story nicht zwingend gebraucht hätte, die man aber teilweise schmerzlich vermissen würde, nachdem man sie einmal gesehen hat.
Zitat
Die ARD hat diese Fassung um 20 Minuten gekürzt und diese Fassung haben sie auch den Japanern und den Franzosen zukommen lassen?
Ich denke nicht, dass die ARD ihre Einkäufe in Kanada getätigt hat und deswegen nie die vollständige "Etüde" aus den USA zu sehen bekam. Sie wird sich also auch hier bewusst gegen eine Langfassung entschieden haben.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #530 Das ist schon falsch. "Etüde in Schwarz" lief auch 1975 in der Donnerstags-Serie und wurde um mehr als 20 min gekürzt. Vielleicht nicht direkt von der ARD, weil bekanntlich diese Folge auch in Amerika in der Kurzfassung zu sehen war, aber die Frage "Wer war der Täter?" stellt sich bei der Columbo-Reihe nicht. Deine weitere Argumentation fällt deswegen in sich zusammen und du müsstest es noch einmal versuchen.
Eins vorweg: Als ich eben schon mal auf diesen Beitrag antwortete, stand dort der von mir fett markierte Teil noch nicht. Sonst hätte ich diesen Absatz schon angesprochen. Ich nehme an, dieses entscheidende Detail ist dir erst bei meinem nächsten Post aufgefallen. ;)
Macht ja nichts, ich werde nun darauf eingehen: Was ist denn das für eine Begründung? Es ist immer noch ein Unterschied, ob man selbst kürzt oder ob man eine Fassung geliefert bekommt, die nahezu perfekt ins Programmschema passt. Da fällt bei mir nichts in sich zusammen. Und deine Spekulationen, woher sie sie bekamen und ob die ARD von einer Langfassung wusste, sind auch keinen Pfifferling wert. Das lässt sich nicht vergleichen. Ich bleibe dabei: Die ARD hat in 1975/1976 nicht so stark herumgekürzt, also gab es hier kein Vorbild, auf das man sich berufen kann, und damit Basta.
Ein Tipp für die nächste "Runde": Geh von "Columbo" weg und schau, wo die ARD tatsächlich zu dieser Zeit so viel herauskürzte. So als neue Munition, quasi. Es gibt sicher noch was. Ich für meinen Teil habe aber keine Lust mehr. Wenn ich so ein Theater will, dann gehe ich in ein Debattierclub.
Zitat von andreas-n im Beitrag #531 Dann geh doch mal alle ARD-Folgen durch. Und zwar Szene für Szene. Viel Spaß.
Das habe ich für mich schon gemacht. Bei den 70-Minütern ist grob gesagt jede Szene wichtig, sogar bei den gekürzten Folgen wurden mitunter wichtige Szenen weggeschnippelt. Und bei den 90-Minütern finden sich immer - und deswegen auch bei "Wein" - eine oder zwei Füllszenen, die man für die Story nicht zwingend gebraucht hätte, die man aber teilweise schmerzlich vermissen würde, nachdem man sie einmal gesehen hat.
Dann zähl sie doch auf! Schreib sie hier nieder und wir diskutieren uns bis zum St.-Nimmerleinstag über jede Szene die Köppe heiß. Warum denn nur bei der Wein-Folge? So, mir reicht's. Wenn es schon wieder eher darum geht, sich argumentativ gegenseitig zu überbieten und auszustechen (Zitat: "Du musst es noch mal versuchen."!), als um ein Interesse an einer Beantwortung der Frage, dann kann diese Frage meinetwegen gerne unbeantwortet bleiben. Ich spiel das Spiel nicht mehr mit.
Zitat von andreas-n im Beitrag #533 Als ich eben schon mal auf diesen Beitrag antwortete, stand dort der von mir fett markierte Teil noch nicht. Sonst hätte ich diesen Absatz schon angesprochen. Ich nehme an, dieses entscheidende Detail ist dir erst bei meinem nächsten Post aufgefallen. ;)
Nein, dieses Detail ergänzte ich direkt nach dem Überdenken, noch bevor blitzschnell schon wieder eine Antwort von dir kam. Es ist ja nicht so, dass ich in den Columbo-Sachbüchern überlesen hätte, dass die Etüde auch anderswo gekürzt lief.
Zitat Die ARD hat in 1975/1976 nicht so stark herumgekürzt.
Aber nur weil sie keine Gelegenheit hatte, an anderen 90-Minütern herum zu kürzen, weil sie eben wie du selber sagtest bis auf den Wein nur die 70-Minüter ausgestrahlt hat.
Zitat Dann zähl sie doch auf! (...) Ich spiel das Spiel nicht mehr mit.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #535[quote=andreas-n|p7442280] Alleine macht's ja auch keinen Spaß...
Da du ohnehin mit keiner meiner Antworten zufrieden warst, wirst du es verkraften. Aber, ein paar kann ich ja noch geben: Willkür seitens der ARD. Wenn man ohne Not einige Folgen kürzte, warum dann hier nicht quasi umgekehrt? Vielleicht wollte man auch ausprobieren, wie eine ungekürzte 90-Minuten-Folge ankommt? Vielleicht wurde sie auch bereits eingekauft und synchronisiert, bevor der 70-Minuten-Sendeplatz für die Serie feststand? Es gibt so viele Erklärungsansätze. Ich bin zwar selbst nicht ganz so zufrieden mit ihnen, aber vielleicht stellen die dich zufrieden.
Oder ganz einfach: Die Redakteuere der ARD haben lange nach Szenen gesucht, die sie rausschneiden können, aber nichts gefunden. Vielleicht haben sogar Köpfe geraucht und man hat sich die Nächte um die Ohren geschlagen und trotzdem wurde nichts gefunden, was man entfernen könnte. Oder die VDFS (Vereinigung Deutscher Fernsehschnippler) hatte grad zum Streik aufgerufen. Manchmal liegen die Antworten auf der Hand.
Die naheliegendste aller Erklärungen ist dir nicht eingefallen: Man wollte vielleicht die Füllszenen kürzen, merkte aber dabei, dass man nicht so viel Überflüssiges zusammenkriegt, dass man den Wein auf maximal 75 min reduziert bekommt, und dann dachte man sich: Wenn wir die vielleicht 82 min gesunde Lauflänge sowieso nicht in das Donnerstags-Format von 21:00 bis 22:15 einpassen können und wenn wir sowieso einen Sondersendeplatz dafür einrichten müssen, dann brauchen wir auch gar nicht erst anzufangen mit der Reduzierung. Auf diese Weise blieben die langatmigen Szenen drin.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #537Die naheliegendste aller Erklärungen ist dir nicht eingefallen: Man wollte vielleicht die Füllszenen kürzen, merkte aber dabei, dass man nicht so viel Überflüssiges zusammenkriegt, dass man den Wein auf maximal 75 min reduziert bekommt, und dann dachte man sich: Wenn wir die vielleicht 82 min gesunde Lauflänge sowieso nicht in das Donnerstags-Format von 21:00 bis 22:15 einpassen können und wenn wir sowieso einen Sondersendeplatz dafür einrichten müssen, dann brauchen wir auch gar nicht erst anzufangen mit der Reduzierung. Auf diese Weise blieben die langatmigen Szenen drin.
Dann hast du ja eine Erklärung gefunden. Ich hoffe, du bist damit glücklich.
So ganz glücklich bin ich damit nicht, denn meine Erklärung setzt voraus, dass die ARD-Cutter mitdenken können und dabei feststellen: Hey, diese Szene müssen wir drin lassen, sonst versteht man hinterher dies und das nicht mehr. So viel Durchblick traue ich denen aber nicht zu, und bewiesen haben sie ihren fehlenden Durchblick bei ihrer Kürzung von "Mord unter sechs Augen": Als Helen Stewart in der ARD-Fassung zu Columbo sagt "Sie führen ja gründliche Untersuchungen durch für einen Mann, der an mich nur die Frage gestellt hat, ob ich eine Brille trage oder etwas getrunken hatte!", da muss sich der Zuschauer fragen: Hä, wann hat Columbo das denn gefragt? Denn die Befragung, auf die Helen an der Stelle Bezug nimmt, fehlte vorher.
Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #539So ganz glücklich bin ich damit nicht, denn meine Erklärung setzt voraus, dass die ARD-Cutter mitdenken können und dabei feststellen: Hey, diese Szene müssen wir drin lassen, sonst versteht man hinterher dies und das nicht mehr. So viel Durchblick traue ich denen aber nicht zu, und bewiesen haben sie ihren fehlenden Durchblick bei ihrer Kürzung von "Mord unter sechs Augen": Als Helen Stewart in der ARD-Fassung zu Columbo sagt "Sie führen ja gründliche Untersuchungen durch für einen Mann, der an mich nur die Frage gestellt hat, ob ich eine Brille trage oder etwas getrunken hatte!", da muss sich der Zuschauer fragen: Hä, wann hat Columbo das denn gefragt? Denn die Befragung, auf die Helen an der Stelle Bezug nimmt, fehlte vorher.
Dazu kann ich nichts sagen. Die ARD-Fassung dieser Folge ist die einzige, die mir noch fehlt. Bist du sicher, dass du die erste Schnittfassung der ARD hast und nicht eine, die noch mal nachträglich für eine Wiederholung gekürzt wurde?