Besser ne Haudrauf-"Witzfigur" mit kantigem Charme als ein Parfüm-Werbespot-Bond, wie Brosnan es zuletzt gewesen ist. Niemand hat Bond so sehr zur Muschi gemacht wie Brosnan - sorry, aber das musste jetzt mal raus. Man kann wirklich nur dankbar sein, dass wir im Deutschen wenigstens noch Frank Glaubrecht haben!
Ich sag doch: Connery war als Bond immer frech. Das war Moore auch, das war Lazenby auch, das ist Craig auch, aber Brosnan war das anfangs schon nur selten und am Ende überhaupt nicht mehr. Jeder Bond ohne Brosnan ist ein guter Bond. Nichts ists schlimmer als ein Bond, der Charmebolzen-Werbespots macht und solange Craig das bleiben lässt, kann er per se niemals so schlecht sein wie Brosnan mit seinen Schoko-Goldkügelchen war. Und solange kann Craig ergo auch nicht zur Witzfigur werden.
Die Abwesenheit des frechen Charmes ist m.E. auch der Grund, warum Dalton trotz seiner hohen Authentizität für viele dann doch nicht so recht funktioniert, womit sich ein eigentlich eigenartiges Phänomen erklären würde.
Für Craig gibt es hier nichts einzusehen, wohingegen Brosnan wohl längst eingesehen hat.... und wenn er nicht, dann zumindest die Macher der Reihe....
Im Übrigen hat Dietmar Wunder die reduzierte Art wie Craig die Rolle spielt ohne sie eindimensional wirken zu lassen, selbst eigentlich am allerbesten beschrieben. Guck dir mal den "Hier ab 4"-Beitrag im "Stuff"-Thread an. Craig als Bond ist alles andere als eine Witzfigur - man muss ihn nur kapieren. Das hat Wunder getan und das tue ich auch.
jeder bond ohne craig ist ein guter bond. für mich ist und bleibt craig eine witzfigur als bond. das nimmt ihm doch keiner ab. brosnan hingegen war witzig, smart und charmant, so wie ein bond sein sollte. mit moore der beste bond überhaupt.
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.01.2012 00:15
#108 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Witzig, smart und charmant ist auch Hape Kerkeling. Zu Bond gehört ein bisschen mehr.
Sicher - Craig legt die Rolle wesentlich rauher an als alle zuvor, aber dadurch ist er als Agent auch glaubhafter. Gerade in heutiger Zeit. Ein Turteltäubchen, nach dem sich alle Frauen umdrehen, wie Brosnan, würde im Feld keine Halbzeit überstehen...
Und abgesehen davon ist Craig ja offenkundig trotzdem ein Frauentyp - und wahrscheinlich sogar mehr als Moore es war.
Seit Connerys Bond war niemand so trocken und gleichzeitig frech und für die Frauenwelt verführerisch wie Craig. Selbst von den optischen Parallelen abgesehen, kommt er Connery daher klar am nächsten.
Zudem hat Craig den trocken Wortwitz drauf wie kein anderer. Mit Wunder in der Synchro wirkts sogar noch 'nen Tick edler. In der Tat nach Connery der beste Bond. Jetzt müssen nur noch die kommenden Filme wieder stimmen.
Aber wir schweifen ab.
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.01.2012 00:28
#110 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
In der Tat. Craig ist der Herr der trockenen Sprüche und hat auch das Pokerface erfunden. Was der Typ teilweise an Emotionen transportiert ohne auch nur eine Miene zu verziehen, ist Hammer.
Ich muss auch sagen, dass ich gegen Craigs O-Ton ein gewisse Abneigung habe, da ich diesen britischen Dialekt nicht mag, aber Wunder ist da einfach Vollendung.
Synchrontechnisch waren alle Bonds immer hammergeil. Ausnahmslos. Da gibt es echt nichts auszusetzen.
Zitat von MückeUnd abgesehen davon ist Craig ja offenkundig trotzdem ein Frauentyp - und wahrscheinlich sogar mehr als Moore es war.
vielleicht. vielleicht auch nicht. aber er ist kein bond. und wunder ist sandler, cuba gooding jr. oder don cheadle. aber sicher kein bond. eine doppelte katastrophe. schauspielerisch und synchrontechnisch.
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.01.2012 00:38
#112 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Ich würde mich hier eher John Connor anschließen wollen, der meinte, dass Wunder Gooding und Sandler in den Wind schießen sollte. Vor allem Sandlers Filme werden wirklich von Mal zu Mal peinlicher, obwohl du dir jedesmal denkst: DRUNTER gehts JETZT echt nicht mehr... Da sind mir selbst Goodings B-Klopper noch lieber.
Mag schon sein, aber "Casino Royale" war ein gutes Reboot, das auch filmstilistisch wieder alte Luft atmete. Jemandem wie Mendes traue ich auch zu, das wieder einzufangen, wohingegen sich Foster leider etwas in seinen Arthouse-Ambitionen verrannt hat.
Was die Bond-Interpretation angeht stoßen da einfach die Geschmäcker aufeinander.
Ich mag "meinen" Bond ja auch lieber etwas härter, fand Dalton toll, hab gelitten als es dann Brosnan wurde, und bin wieder enthusiastisch seit es Craig ist. Was Wunder angeht, halte ich ihn für eine gute Lösung, um Craigs Schauspiel adäquat ins Deutsche zu transportieren. Craig versteht es, Bond eine zweite Ebene zu geben, indem er die Emotionen unter der Oberfläche spielt und sie nicht frontal rauslässt. Letzteres hat Brosnan bisweilen gemacht (viel zu theatralisch die Szene, in der er Elektra erschießt, das hatte fast schon Soap-Niveau) Hier hat Glaubrecht auch in meiner Wahrnehmung echt noch ne Menge gerettet.
Ich glaube auch nicht, dass Craig im Deutschen mit Siebeck oder Kluckert besser gekommen wäre. Hier geht es nicht darum, ein möglichst tiefes Timbre zu haben, sondern dem Spiel des Akteurs (wie Rolf Schult das glaube ich mal gesagt hat) akustisch nachzusteigen.
Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die "ihren" Bond lieber als charmanten und selbstironischen Gentleman a la Roger Moore genießen. Das Schöne an den Bond-Filmen ist ja, dass sie sich von Zeit zu Zeit neu erfinden. Also für diejenigen zum Trost, die Craig nicht mögen: Irgendwann kommt ein Anderer und der macht's dann garantiert wieder ganz anders.
Sorry für das Off Topic. Eingefleischter Bond-Fan. Kann ich nicht gegen an.
Schönen Gruß ans Forum!
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.01.2012 10:56
#116 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Ich möche sogar fast die Behauptung wagen, dass Craig seit Connery der ERSTE Bond-Darsteller ist, der Bond wirklich spielt, sprich als Bond ganz anders wirkt als in seinen sonstigen Rollen und die Rolle auch bewusst abhebt. Wobei es bei Connery eher umgekehrt war, da seine Rollen in etwa "Marnie" oder "Shalako" wesentlich zugeknöpfter waren als als Bond, wohingegen Craig eher als Bond die Trockenheit nach außen kehrt bzw., wie du so schön sagst, eine zweite Ebene einführt, während er ansonsten angreifbarere, emotionalere Rollen spielt.
Zumindest bei Moore und Brosnan hat sich die Bond-Interpretation mit ihren sonstigen Rollen aus der Drehe total vermischt. Bei Lazenby muss man aber immerhin positiv erwähnen, dass er sich direkt nach seinem Einstieg mit Bond sehr wandelte, obwohl er danach teilweise Rollen spielte, die man ähnlich hätte machen können. Wobei man bei Lazenby sicher nicht davon sprechen kann, dass er Bond irgendwie bewusst von sonstigen Rollen abgehoben hat, die ihm in Hinterkopf geschwirrt haben mögen, sondern sich doch eher an Connery orientiert haben dürfte. Selbst Dalton war aber m.E. an sich eine ähnliche Schauspieler-Type, wie er auch Bond angelegt hat.
PS: Gegen Moore hab ich auch nichts, aber Brosnan war nicht selbstironisch. Charmant sicherlich, aber das war es eigentlich auch schon.
Zitat von StarbuckIch kann aber auch diejenigen verstehen, die "ihren" Bond lieber als charmanten und selbstironischen Gentleman a la Roger Moore genießen. Das Schöne an den Bond-Filmen ist ja, dass sie sich von Zeit zu Zeit neu erfinden.
schön, daß es noch welche gibt, die andere meinungen akzeptieren, im gegensatz zu mücke.
Zitat von StarbuckAlso für diejenigen zum Trost, die Craig nicht mögen: Irgendwann kommt ein Anderer und der macht's dann garantiert wieder ganz anders.
das ist auch meine hoffnung und ich hoffe das tritt sehr bald ein.
grüße ralf
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.01.2012 12:24
#118 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
mooniz, du verrennst dich. Er hat Brosnan genauso wie ich kritisiert. Und mit Moore hab ich ebensowenig ein Problem. Im Gegenteil: Den mag ich sogar gerne.
Lass gut sein. Du hast doch erst letztens dein Fett wegbekommen, als dich Donnie Darko hier zerlegt hat. Du solltest an deiner Glaubhaftigkeit arbeiten, da du sonst immer nur ein ungehörter, reaktionärer, nach absehbarer Zeit ausrastender Schreihals bleiben wirst, der nichtmal seine besten Ideen belegen kann und verirrst dich damit irgendwo zwischen "tragisch gescheitert" und "peinlich abgesoffen". Die Zahl der Leute, die dich ernst nehmen, schwindet zusehends. Das muss nicht sein.
Stell dir bitte mal folgende ein/zwei Fragen:
Was versprichst du dir eigentlich davon, immer nur zu rebellieren ohne dabei aber die geringste Überzeugungsarbeit zu leisten? Wozu führt das, außer dass du dich danach vielleicht besser fühlst?
Tatsache ist: Du überzeugst NIE, obwohl du dauernd nach vorne preschst, sondern erntest nur von Leuten Zustimmung, wenn sie mal dieselbe Meinung vertreten wie du...was man permanent erlebt, wenn man deine Beiträge verfolgt. Das sollte dir zu denken geben. Sätze wie "Stimmt, mooniz. Guter Gedanke." hab ich hier noch nie gelesen. Warum wohl....
Man hat manchmal das Gefühl, dass du vor allem gehört werden willst, aber es dir gar nicht darum geht, damit auch etwas zu bewegen. Arbeite an deiner Glaubwürdigkeit. Mehr kann ich dir nicht empfehlen. Du bist der König der unbegründeten Behauptungen und versuchst alles, was du nicht belegen kannst als Selbstverständlichkeit zu verkaufen. Komisch nur, dass es sehr viele Leute gibt, die anderer Ansicht sind als du. Sind dann offenbar alles Idioten.
PS: Das Schlimmste und Nervigste an dir ist, dass du anderen immer vorwirfst, was du selber die ganze Zeit machst. Du bashst Craig als erster, nennst ihn Witzfigur und versuchst sogar, ihn zur "Einsicht" zu drängen, dass er Bond bleiben lassen soll, was du wie eine völlige Selbstverständlichkeit darstellst, so als ob Craig ein Idiot wäre, wenn er das anders sieht als du - in Reaktion nehme ich Brosnan auseinander, das missfällt dir und plötzlich behauptest du, ich würde andere Meinungen nicht gelten lassen... Ja ne, is klar... Du lässt doch noch nichtmal die Meinung von Daniel Craig gelten, geschweige denn meine. Und jemandem, der unter derart krassen Wahrnehmungsstörungen leidet, soll ich dann abkaufen, dass Bierstedt tiefer als Umbach klingt, nur weil du das sagst, aber es nicht begründest?! Ey, mooniz. Du verlangst ganz schön viel...^^
mooniz, ernsthaft. Du bist kurz davor, dir hier jeglichen noch vorhandenen Credit zu verspielen und selbst zur Witzfigur zu werden. Das muss wirklich nicht sein. Du kennst viele Stimmen. Mach auch mal was draus.
also jetzt paß mal auf mücke. wir hatten ja auch früher unsere differenzen, aber das geht eindeutig zu weit.
erstens: mich hat hier niemand zerlegt. wenn du die posts hättest lesen können, die darko, mit seinem stasi gehabe gelöscht hat, sähe es wohl anders aus.
zweitens: die witzfigur bist du schon seit ein paar jahren hier, mit deinen romanposts, die inhaltlich nichtssagend sind. das wird dir regelmäßig gesagt, aber du verstehst es nicht.
drittens: ich habe wenigstens eine linie, von der ich nicht abweiche, weil ich sie für eminent wichtig finde, die kontinuität. ich will niemandem meine meinung aufzwingen, oder jemand anderen fertig machen. ich will meine meinung nur sagen. die ist, ich gebe es zu, manchmal von zuviel gefühl geleitet, aber so bin ich nunmal. das man das nach jahren hier im forum nicht sieht, finde ich... komisch. ich habe wirklich das gefühl, daß manche hier nur anderen ihre meinungen aufzwingen wollen. so wie du.
ich muß nichts draus machen. synchron ist nur ein hobby von mir.
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.01.2012 13:01
#120 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)