Ich find's eher albern, den Stoff in die moderne Welt zu übertragen. Sicher ganz nett, aber das Holmes-Feeling hängt nicht nur an der Charakterzeichnung.
@ Mücke: Solange überaus fähige Leute vor und hinter Kamera agieren*, ist Modernisierung kein Disqualifikationsgrund - und bei SHERLOCK werden die Figuren und patterns der Holmes-Mythologie nicht einfach in die Jetztzeit verfrachtet, sondern erfahren eine sehr vorteilhafte Erweiterung und Vertiefung. Ich war anfangs zwar auch skeptisch, aber gerade nach Ansicht der 2 Staffel bin ich hellauf begeistert, wie kreativ und intelligent man hier zu Werke gegangen ist!
*einziger WErmutstropfen: Andrew Scott/Moriarty (einfach nur schrecklich!)
Grüße, Fehmi
Mücke
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26.01.2012 11:23
#93 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
@John: Ich hoffe ja noch, dass dies nicht der echte Moriarty ist. Mein persönlicher Kniff wäre es gewesen, Moriartys Identität zu einem Twist zu machen. Mycroft ...
Nicht Moriarty in der Jetztzeit ist das Problem, sondern die Zeichnung des Gegenspielers als durchgeknallter Freak (mag ich generell nicht, nicht allein auf SHERLOCK bezogen).
@ Dubber: Hehe, die Idee mit dem Fake-Gegenspieler hat THE MENTALIST leider schon verbraten! Aber wer weiß...!
Grüße, Fehmi
Mücke
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26.01.2012 11:36
#96 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Ja gut, aber wenn du quasi alle Figuren wesentlich abwandelst und das Setting modernisierst... wo ist es dann noch Holmes? Außer "im Geiste" und dem Namen nach...
Ich halte Moriarty für eine ziemlich überzeichnete Figur, die sich im Raum Ernst Stavro Blofeld bewegt. Und der wurde bei Bond irgendwann auch, nicht ganz umsonst, auf Eis gelegt.
Hat man ja nicht, alle Figuren abgewandelt, im Gegenteil: die Kenntnis der Holmes-Mythologie (Holmes Drogensucht, seine angebliche Misogynie etc.) verschafft einem beim Zuschauen ein enormes Surplus! Deine Kritik würde ich da eher an die Adresse der von dir geschätzten Craig-Bonds schicken.
Zitat von Dubber der Weiße@John: Sollte ich "The Mentalist" doch gucken? Klingt smart.
Isses. Und Off hat einen seine besten Einsätze in dieser Serie. @ alle: Ich hab zwar ein Fünkchen gesprüht, was Downey anging, aber ich konnte nicht wissen, dass es in so ein Pulverfass fällt. Wir sollten die Diskussion in einen Thread zu Avengers oder Holmes verlegen.
Mücke
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26.01.2012 11:55
#101 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Huch, hoffentlich bin ich jetzt mit meinem Beitrag nicht im falschen Thread, wenn doch, bitte in den SHERLOCK HOLMES-Thread verschieben!
Mmmh ja, sehr guter Film, habe mich bestens unterhalten, auch wenn etwas mehr Mut zur künstlerischen Freiheit gegenüber den Vorlagen (Roman und Erstverfilmung) nicht verkehrt gewesen wäre. Hinsichtlich Regie, Staraufgebot und production value toppt er die Schweden-Fassung mühelos. Diesen Vorzug werden US-Produktionen für mich immer haben, zumal wenn die Besetzungen wie hier alle erste Sahne sind. Hübsche Idee auch, alle Rollen mit nordisch aussehenden Schauspielern zu besetzen. Max von Sydow hätte man eigentlich auch irgendwo unterbringen können.
Auch Craig hat mir hier endlich einmal sehr gut gefallen, inklusive Wunder – er soll bitte auch künftig immer solche Rollen sprechen und seine Cuba Gooding Jr.s und Adam Sandlers in den Wind schießen. Bierstedt fand ich auch klasse, seine Stimme passte hervorragend zum öligen Charme von Skarsgård, hat ihn auch nicht so sonderlich verjüngt, meine ich. Blumhagen ist sowieso immer über jeden Zweifel erhaben. Kaya Marie Möller war auch super, endlich eine Jungsprecherin ohne nervige Manierismen und Ami-Girl-Sound. Nur mit Irina von Bentheim hatte ich so meine Probleme, mal wieder… (btw: eine Promisynchro mit Erika Berger wäre hier doch drin gewesen, oder? )
Aber kann mir bitte jemand erklären, warum der alte Hendrik Meyerh… äh Henrik Vanger (Christopher Plummer) mehr Haare auf dem Kopp hat als der junge (Julian Sands)?
Grüße, Fehmi
Mücke
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26.01.2012 22:19
#103 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Das Hightlight der Synchro war zweifellos Olaf Reichmann!
Siebeck auf Craig konnt ich mir im Dialog übrigens nicht mehr so recht vorstellen. War da mit Wunder eigentlich ganz glücklich. Siebeck hatte in der Rolle so nen leicht monotonen Einschlag Marke Oliver Stritzel, der mir nicht wirklich gefiel.
Bierstedt war schauspierlerisch absolut gut, aber ich bin mit dem O-Ton vertraut genug, um mich dafür zu verbürgen, dass er ihn wesentlich verjüngt - 10-15 Jahre. Das mag im Allgemeinen noch irgendwo vertretbar sein, aber in der Rolle ist es schwachsinnig. Der gute Stellan wirkt im Original auch nicht ölig, sondern ziemlich genau so - fast schon überzogen - cool, wie Mendl ihn gesprochen hat. Bierstedt hat mit dem Original weder stimmlich noch wirkungstechnisch auch nur im Ansatz irgendetwas zu tun. Er macht von A bis Z etwas völlig anderes aus ihm.
ich fand den film auch ganz gut. craig sollte nur noch solche rollen spielen. als bond ist er eine witzfigur, daß sollte er mal endlich einsehen. bei solchen filmen paßt auch wunder sehr viel besser drauf, aber glücklich bin ich mit ihm auf craig immer noch nicht.
grammaton, bearbeite doch mal deinen anfangspost. da sind einige doppelt drin und sie heißt kaya marie möller.