Zitat von MückeHölle, nein. Bierstedt ist, sorry, eine Beleidigung für den O-Ton. Sowas von fehlbesetzt, dass man schon fast Mitleid mit Herrn Bierstedt haben muss. Man kann ihn nicht gut finden, wenn man den O-Ton mag. Selbst Hemmo ist besser, weil der wenigstens noch einigermaßen tief klingt.
Tja, Mücke, der O-Ton ist eben nicht das einzige, was zählt. (Nach meinung mancher zählt jaa ohnehin nur die Kontinuität). Bierstedt mag weiter weg vom O-Ton sein, na und? Er liegt doch super drauf und besitzt sowas wie Wandlungsfähigkeit und Modulation. Er ist generell jemand, den ich gerne höre (nur nicht auf Clooney...). Dass hemmo besser wäre, weil er "wengstens tief klingt", kann jetzt nicht dein Ernst sein. Warum besetzen wir nicht Tilo Schmitz, der klingt auch tief? Oder wir schauen uns die Rolle an und freuen uns über Bierstedt.
Das Bierstedt es gut macht, bestreitet ja keiner. Aber er klingt nicht nur nicht wie der O-Ton, er hat auch einen ganz anderen Stimmcharakter. Ich kann schon verstehen das Mücke lieber Hemmo hören würde weil der wenigstens tief ist. Mir persönlich ist von Regen und Traufe zwar Bierstedt lieber, weil mir der Altersfaktor wichtig ist, aber so setzt halt jeder seine Prioritäten. Kritik MUSS erlaubt sein! Versteh überhaupt nicht warum du jetzt gegen Mückes Beitrag, der völlig in Ordnung ist, wetterst.
Mücke
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17.12.2011 22:40
#65 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Ganz ehrlich, aber ein sanft modulierender Tilo Schmitz, in ner Form, wie er sonst nie am Mikro zugelassen wird, wäre wahrscheinlich sogar spannender als Bierstedt. Dass Schmitz mittlerweile nur noch als Haudrauf-Röhre assoziiert wird, ist schlimm genug. Es steht immer noch Tilo Schmitz hinterm Mikro und nicht "die deutsche Stimme von Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan". Das sollte man mal festhalten. Wunder kann schließlich auch Sandler und Craig.
Ich finde, dass eine zu hohe Stimme überhaupt nicht mit Skarsgårds zurückgenommenem Spiel korrespondiert, das oft einzig davon lebt, dass er aus dem Mundwinkel irgendwelche Sprüche haucht. Sicher ist der O-Ton nicht alles, aber hier Bierstedt zu nehmen, ist im Grunde dasselbe, als hätte man Bernd Rumpf für Severus Snape ganz normal reden lassen!
Skarsgård ist in etlichen Rollen das Sinnbild der coolen Sau, die keine Miene verzieht, während sie dich mit Sprüchen vernichtend zur Strecke bringt. Und genau darüber lässt sich auch gut seine Art des Schauspiels erklären. Bierstedt ist da ein no-go. Von A bis Z und wieder zurück. Hemmo ist auch schlimmer als suboptimal, aber hat in puncto Tiefe wenigstens noch EINE Gemeinsamkeit mit dem Sinn der Vorlage. Und auch das nur im Ansatz. Wenn man schon untergeht, dann lieber 1:10 als 0:10.
Als ich vor kurzem ein Interview mit Plummer gesehen habe, fiel mir auf, dass Klaus Guth, der ihn ja beeindruckend in Star Trek 6 sprach, ziemlich nah ans Original kommt. Warum nicht wieder er?
Zitat von KelbeAls ich vor kurzem ein Interview mit Plummer gesehen habe, fiel mir auf, dass Klaus Guth, der ihn ja beeindruckend in Star Trek 6 sprach, ziemlich nah ans Original kommt. Warum nicht wieder er?
Wahrscheinlich, weil ein Münchner derzeit keine guten Chancen haben dürfte, für einen Star etabliert zu werden. Oder weil Guth nicht so oft für größere Rollen besetzt wird?
Mücke
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19.12.2011 08:27
#68 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
Waurm eigentlich nicht Jürgen Kluckert für Skarsgård? Der hat genau das richtige Soundbett und könnte etwas gegen das Image des lieben Bären anspielen. Wenn schon nicht Mendl oder jemand Marke DuMont, wäre Kluckert eine super Option.
Da ich es mit Sicherheit wieder nicht ins Kino schaffe, habe ich nun endlich mal den ersten TV-Film abgesehen, der noch immer auf meinem Festplattenrecorder schlummerte und da muss ich das hier mal zitieren:
Zitat von Slartibartfast1. Mann, sieht der Darsteller Daniel Craig ähnlich! 2. Mann, klingt Michael Lott nach Dietmar Wunder!
Ganz genau so erging es mir auch! Keine Ahnung, ob es nun eben stark durch den neuen Film (bzw. den Trailer) beeinflusst ist (wovon ich ausgehe) aber gerade Punkt 2 kann ich nur bestätigen (den ersteren ebenso): Echt starke Ähnlichkeit! Ich bin jetzt noch auf die weiteren beiden Teile gespannt - der erste war aber wirklich cool. Und mir gefiel auch Sandra Schwittau für Noomi Rapace. Erfrischend finde ich ohne jeden Zweifel aber den "europäischen" Look dieser TV-Verfilmung. Bin gespannt, ob die ich weiteren Teile auch qualitativ schlechter empfinden werde (es wurde hier erwähnt, dass dies anscheinend dem geringeren Budget einer reinen TV-Verfilmung geschuldet ist). Aber da die Hauptdarsteller dieselben bleiben, freue ich mich schon drauf.
Mücke
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20.01.2012 14:25
#72 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)
OV, obwohl ich Craigs Akzent nicht leiden kann, oder Synchro, wo mich Bierstedt das Fürchten lehren und Blumhagen mir bei Plummer mal wieder ein "nicht erste Wahl" abringen wird?!....
Lothar Blumhagen macht seine Sache in der Tat von Mal zu Mal besser. Den Eindruck hatte ich schon beim letzten Mal und wurde hier jetzt nochmal positiv überrascht. So langsam gewöhne ich mich dran.
Bierstedt spielt zwar gut, aber ist wirklich haarsträubend katastrophal fehlbesetzt - insbesondere in der Rolle. Da wäre selbst Hemmo zwei Level besser gewesen. Hier spricht ein Typ, der bereits Mitte der 60er(!) angefangen hat, Frauen zu vergewaltigen und umzubringen quasi mit demselben Tonfall wie George Clooney in "Emergency Room"? Was soll der Scheiß?! Bierstedt klingt für die Rolle mal locker 15 Jahre zu jung - es zählt schließlich das Stimmalter und nicht das tatsächliche. Dadurch dass er so abwegig jung tönt, wird die Auflösung auch ziemlich chaotisch und kaum nachvollziehbar. Man will ihn mit Bierstedt einfach nicht in den 60ern als bereits beinahe Erwachsenen verorten. Die Rolle(!) haut mit Bierstedt unterm Strich sowohl von der Wucht als auch dem Alter des Originals her absolut nicht hin. Bierstedt wirkt weder zermürbend noch abgehangen genug.
Fazit: Wenn's schon sein muss, dann zukünftig bitte wenigstens wieder Hemmo.
Mücke
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23.01.2012 16:11
#75 RE: Verblendung - The Girl with the Dragon Tattoo (USA, 2011)