Zitat von Isch im Beitrag #119Ästethische Begründungen finde ich übrigens nicht sonderlich überzeugend. Das ist reine Gewohnheit.
Wenn das so ist, dann eben diese Begründung: Es gibt offiziell überhaupt kein großes "ß" (Beweis: Die QWERTZ-Tastatur!). Nur weil sich ein paar Informatiker dafür einen ASCII-Code ausgedacht haben, landet es noch längst nicht in den Regeln.
Inwieweit das Vorhandensein in der QWERTZ-Tastatur ein "Beweis" für "offizielle" Existenz sein soll, sei mal dahingestellt. Sie orientiert sich jedenfalls an DIN-Normen, die das große ß 2007 aufgenommen haben, sodass es auch in der Expertentastatur T3 der QWERTZ-Tastatur vorkommt (auf der H-Taste). Dass es in den Rechtschreib-Regeln wäre, habe ich nie behauptet. In der amtlichen Versalien-Schreibweise von Ortsnamen ist es jedoch vorgeschrieben. So bekomme ich auch jede Woche korrekterweise die "GIEẞENER ZEITUNG". Und wenn man dem Zitat der Geschäftsführerin des Rates für deutsche Rechtschreibung glauben darf, das der Wikipedia-Artikel präsentiert, sind nun mit der "offiziellen" Einführung des Schriftzeichens auch die Voraussetzungen gegeben, es in zukünftigen Rechtschreibereformen zu berücksichtigen.
Zitat Auch Herr Keßler wird von niemand gezwungen, seinen Namen in Großbuchstaben zu schreiben - nur wenn er es tut, muss er sich halt an die Regeln halten. die Frage ist doch immer auch, wann und wo es tatsächlich vorkommt.
Auf seinem Personalausweis wird es vorkommen, wo es nach amtlicher Schreibweise auch mit ẞ geschrieben sein wird, wo ich es auch für durchaus wichtig halte, damit er richtig identifiziert wird. Man könnte jetzt allerdings darüber streiten, ob der Namen auf dem Perso unbedingt in Majuskeln geschrieben sein muss...
Und warum das große ß nützlich ist hat AMK schon beschrieben. Gerade Titel werden gerne in Versalien gesetzt. Wenn ich mir eine Dokumentation ansehe, bei der zu Beginn der Titel "PRODUKTION IN MASSEN" eingeblendet wird, wüsste ich gerne was auf mich zu kommt.
Na schön, ich geb mich geschlagen. Es könnte sich wohl wirklich demnächst was ändern. Dazu muss aber wirklich das neue große " ß " benutzt werden und nicht das kleine. Solange wird bei mir keine Gewöhnung eintreten. Frage: stimmt das mit der amtlichen Schreibweise im Perso wirklich? Die dürften auch kein großes "ß" verwenden.
In meinem neuen ist's jedenfalls so (wie es im alten war, weiß ich nicht mehr). Ich würde zwar nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen wollen, dass es tatsächlich das große "ß" ist (und nicht doch die Mischform), aber es sieht den verschiedenen Versionen, die man davon im Netz so findet sehr ähnlich. Es ist etwas "aufgeblasener" und ragt nicht nach unten heraus.
Zitat Mittendrin zwischen lauter Großbuchstaben einen Kleinbuchstaben zu setzen, geht jedenfalls nicht (nicht nur aber auch aus ästhetischen Gründen.
Man könnte im folgenden Beispiel "Kleinkapitälchen" statt "Kleinbuchstaben" verwenden, aber eine "reine" Großschreibung wäre nicht empfehlenswert, sodass ich jetzt einfach mal behaupte, dass man gelegentlich "zwischen lauter Großbuchstaben einen Kleinbuchstaben zu setzen" hat. (Ich hab´ auf die Schnelle nicht "ergoogeln" können, wie die "offiziellen" Regeln diesbezüglich sind:)
DeFOREST KELLEY IN "AUF DER SUCHE NACH DR. McCOY"
Letztlich wird man sich zu entscheiden haben, ob man der (vermeintlichen) Ästhetik den Vorzug gibt oder der Verständlichkeit. Ist letztere überhaupt erwünscht, spreche ich ihr den Vorzug zu. Das betrifft auch die von dir mal erwähnte Verwendung bzw. Nichtverwendung von Bindestrichen (bei "untereinander" geschriebenen Einzelbegriffen eines [Film-]Titels); ich bin natürlich für die Beibehaltung von Binde- bzw. die Verwendung von Trennstrichen, die ich erstens nicht als "unästhtetisch" empfinde und die man zweitens ja je nach Geschmack "positionieren" kann (bei zentriertem Text: das Wort "inklusive" Binde- oder Trennstrich zentriert setzen; das Wort "exklusive" Binde- oder Trennstrich zentriert setzen, d. h. den Binde- oder Trennstrich bewusst "nach rechts hinausragen" lassen; oder eine Art Mischung aus beidem, dem optischen Randausgleich beim Blocksatz entsprechend). Ich persönlich empfinde es jedenfalls als Unsitte, auf Buchcovern Binde- oder Trennstriche einfach wegzulassen (was sowohl bei reiner Groß- als auch bei normaler Groß- und Kleinschreibung begegnet) - und den Betrachter raten zu lassen, ob der Titel ausnahmsweise tatsächlich so lautet, wie er dasteht ...
Abschließend stelle ich "binswenweise" fest: Die Geschmäcker sind verschieden - sowohl in Sachen Schrift als auch in Sachen Synchronsprecher ...
Momentan wäre ich schon froh, der Bindestrich würde wieder als solcher identifiziert. Seit einigen Jahren muss er sich mit der Bezeichnung "Minus" herumschlagen...
Zitat von iron im Beitrag #118In diesem Fall ist es besser, eine Ausnahme von der reformierten "ss"- und "ß"-Schreibung zu machen.
Nur dass es eben keine Ausnahme ist. Die Regel, dass in großbuchstabigen Wörtern kein Kleinbuchstabe - als auch kein "ß" - stehen darf, wurde nie geändert.
Zitat von Isch im Beitrag #119Nichtsdestotrotz gibt es sogar Fälle, in denen ich es auch ästhetisch vorziehen würde. "FUẞSTEG" finde ich besser als "FUSSSTEG". Letzteres sieht auf den ersten Blick aus wie ein Geräuschwort aus Comics.
Bitte, was ist ein "Fußsteg"??? Okay, ich hab's gegoogelt, aber warum sollte ich sowas in Versalien setzen?
Ich meinte, in Wörtern, die nur aus Großbuchstaben zusammengesetzt sind, ausnahmsweise ein "SS" zu schreiben wo auch nach den neuen Rechtschreibregeln (hier wurde alles beim Alten gelassen, es warüberflüssig und verwirrend in dem Zusammenhang auf die Rechtschreibreform anzuspielen, sorry) wegen eines langen Vokals in der regel ein "ß" hingehört. Wenn tatsächlich unfreiwillig komische, oder peinliche Missverständnisse entstehen könnten, sollte mann die generelle Großschreibung vermeiden. Ansosten erschließt sich ein Wort aus dem Kontext. sich sollte stattdessen jedoch ein "Großes eszett" offiziell eingeführt werden, hielte ich das für eine interessante Neuerung und stehe ihr offen gegenüber. Dieser großbuchstabe müsste aber optisch deutlich vom üblichen "ß" unterscheidbar sein. Isch, du könntest dieses Wort ja auch mit Bindestrich schreiben. Diese Möglichkeit räumen die neuen Rechtschreibregeln für Wörter wie Fluss-Senke und sicher auch für FUSS-STEG ein. Aber ich gebe Slarti Recht, es wird so gut wie unwahrscheinlich sein, gerade dieses Wort generell in Großbuchstaben schreiben zu müssen.
Besonders toll für Synchronfans finde ich ja den Hinweis auf dem Backcover mit den bekannten Synchronsprechern Axel Stein, Elyas M Barek, Manuel Neuer und Ilja Richter. Immerhin haben Sie Ilja Richter erwähnt.
Zitat von batman im Beitrag #127Besonders toll für Synchronfans finde ich ja den Hinweis auf dem Backcover mit den bekannten Synchronsprechern Axel Stein, Elyas M Barek, Manuel Neuer und Ilja Richter. Immerhin haben Sie Ilja Richter erwähnt.
Ich glaube wir können in der heutigen Zeit froh sein dass Richter und Brock wenigstens besetzt wurden. xD
Für den Film natürlich auch, genau das hab' ich nebenbei geschrieben...;) Allerdings: wie kann für den Film jemand Werbung machen, den keiner kennt? Und naja, immerhin können sie sich auf diesem Wege in Erinnerung rufen.