Genau genommen gab es den Plot, wo ein Vulkan (nicht Vulkanier!) ein Volk bedroht und die über die Hauptdirektive diskutiert wird, auch schon in der Data Folge "Brieffreunde" bei TNG...
Zitat von marakundnougat im Beitrag #225@ PeeWee - Den Plot mit der religiösen Anbetung der Enterprise-Crew durch ein einfacheres Volk gab es außerdem auch schon einmal ...
Bezieht sich der Kommentar auf den von PeeWee verlinkten Artikel?
Zitat von PeeWee im Beitrag #226Genau genommen gab es den Plot, wo ein Vulkan (nicht Vulkanier!) ein Volk bedroht und die über die Hauptdirektive diskutiert wird, auch schon in der Data Folge "Brieffreunde" bei TNG...
Touché^^ Ja, das bezog sich natürlich auf den Artikel. Mir war vor der Sichtung des Artikels gar nicht aufgefallen, dass die Ideen grötenteils aus der Resteverwertung waren. Ist aber für Star Trek auch nicht unüblich, hab ich das Gefühl. Bei der neuen "Enterprise"-Serie von vor ein paar Jahren wurden auch mehrfach alte DS9 oder Voyager-Folgen neu verarbeitet.
Ich fand den FIlm sogar noch grottiger als den ersten No Trek. Die Handlung hätte dümmer kaum sein können. Kurioserweise gab es im ersten Drittel des FIlms tatsächlich kleinere Lichtblicke, die ein wenig Anspruch hatten und fast hätten Star Trek sein können. Danach ging es steil bergab mit der Geschichte, Logik und vor allem der Glaubwürdigkeit. Boll hätte es nicht schlechter gemacht. Der Kanon wurde auch mal wieder mit Füßen getreten, wobei das jetzt keine Überraschung mehr war. Spoiler: Man fragt sich zum Beispiel, warum Khan einer anderen Ethnie angehört, ein Jahrzehnt zu jung ist und sein hoch angepriesener Intellekt überhaupt keine Rolle spielte.
Die Synchro ging so. Die Szene mit Kirk und "Harrison", die ich hier mal verlinkt hatte, stammt ja tatsächlich aus dem Film. Solche Schnitzer darf es eigentlich nicht geben. Sollte ich den Film noch mal irgendwann gucken, dann wohl im O-Ton. Aus Cumberbatch und Pseudokirk werden durch die zu hohen deutschen Stimmen ganz andere Figuren. Maire auf Alt-Spock fand ich jetzt auch nicht sonderlich passend, wüsste da aber keine passendere Alternative.
Wobei das mit der Zeitlinie ja auch eine völlig fadenscheinige Erklärung ist. Wenn man durch die Zeit zurückreist und einen ganzen Planeten auslöscht, müsste die Änderungen der Zeitlinie viel drastischer sein, als dass Chekov plötzlich ein rotes Hemd trägt oder Kirk und Spock die Plätze hinter/vor der Glaswand tauschen.
Zitat von SFC im Beitrag #231Der Kanon wurde auch mal wieder mit Füßen getreten, wobei das jetzt keine Überraschung mehr war.
Es gibt keinen Kanon. Das ist ein Re-Boot auf einer alternativen Zeitlinie.
Eben nicht. Die Zeitlinie läuft angeblich erst ab 2233 anders. Somit kann Khan nicht plötzlich ein abgemagerter, viel zu junger Brite sein, der wurde nämlich schon 1996 eingefroren. Ein echtes Reboot wäre wesentlich wünschenswerter gewesen, denn man irgnoriert auch viele Dinge, die trotz Änderung der Zeitlinie Bestand haben müssten. Ich unterstelle mal, das weißt du selbst. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass Abramsanhänger das Argument der alternativen Zeitlinie bewusst als Totschlagargument gebrauchen.
Zitat von marakundnougat im Beitrag #234Wobei das mit der Zeitlinie ja auch eine völlig fadenscheinige Erklärung ist. Wenn man durch die Zeit zurückreist und einen ganzen Planeten auslöscht, müsste die Änderungen der Zeitlinie viel drastischer sein, als dass Chekov plötzlich ein rotes Hemd trägt oder Kirk und Spock die Plätze hinter/vor der Glaswand tauschen.
Da liegt wohl an der EInfallslosigkeit der Autoren. Optisch und ideologisch sind die Änderungen ja schon gigantisch. Komischerweise schon bei er USS Kelvin, die angeblich noch Teil der echten Zeitlinie sein soll. Ich dachte immer, man hat sich für die alternative Zeitlinie entschieden, damit man beim Geschichtenerzählen nicht so viel Dinge beachten muss und frei erzählen kann. Wie No Trek Into Darkness zeigt, war es wohl eher ein Mittel, damit man munter Geschichten noch mal erzählen kann. (nur eben mit mehr Action und größeren Logiklöchern)
Das Problem mit der Kelvin seh ich auch - auch dazu hab ich mich in meinem Blog umfangreich genug ausgelassen.
Ja, der Kanon is fürn Arsch, um das mal klar auf den Punkt zu bringen. Der einzige Grund, warum man das nicht so sehr anprangern kann, wie man sollte, ist, daß es Star Trek selbst immer relativ egal war.
Nehmen wir das Borg Problem. Sie tauchen Ende der 1. Staffel TNG (ungenannt) am Rande der Neutralen Zone auf und zerstören Stützpunkte (was auch ein als Romulaner verkleideter Gul Dukat bestätigt). Dann schleudert Q die Enterprise in der nächste Staffel 1 Jahr weit weg und da ist dann das erste Zusammentreffen mit den Borg... das es auch gab in der Folge "The Raven" mit 7of9s Eltern VOR diesen Ereignissen und in der "The Thing" Folge von Enterprise, wo die Borg von First Contact ihren Absturz hatten. Kanon im Arsch (darf man Arsch schreiben?)!
Auch das Paralleluniversum, das bei Kirk eingeführt und bei DS9 schön weitergeführt wird, erhält eine rückwirkende Veränderung bei Enterprise, die jetzt nicht zwingend passt.
Ähnliches gilt für "Section 31": Bei DS9 eingeführt, bei Enterprise rückwirkend wieder aufgenommen. Nett, dass sie sich für den Film dran erinnern, blöd nur, daß die Abteilung immer so geheim war, daß niemand was darüber wußte und man auch nie so verflixt offen damit umgehen würde.
Dass du völlig recht hast, dass Khan sich nicht hätte verändern sollen, dass der Planeten-Killer irgendwann seinen Einstand geben sollte (denn DER wird durch die Veränderung der Zeitlinie garantiert nicht aufgehalten), das Design und Größe der Kelvin nicht passen, all das seh ich genauso - aber hey, ich bin nicht Zielpublikum, die scheren sich einen Dreck um das, was ich will.
Der Kanon war halt schon immer löchrig, aber man konnte mit einer Mischung aus Fantasie, Wunschdenken und weit hergeholten "Vielleicht war es ja so..."-Theorien eigentlich immer irgendwie alles passend machen (außer wie der Auftritt von Scotty in "Star Trek 7" mit dem in TNG zusammenpasst). Zum Beispiel waren 7of9s Eltern mit der Raven sehr weit gereist, möglicherweise sogar bis in den Delta-Quadranten, wo die Borg sich aufhielten und noch keine Anstalten machten, sich in Richtung Alpha- oder Beta-Quadrant aufzumachen. Da die Borg in der "Neutralen Zone"-Episoden nicht erwähnt werden, sind sie dort auch nicht offziell aufgetreten, auch wenn das vielleicht der ursprüngliche Gedanke war. Aber egal. Das ist jedenfalls alles mit dem Abrams' Filmen nicht möglich, da sie nicht auf die Schlüssigkeit setzen. Meiner Meinung nach aus Faulheit, alles auf die 700 Episoden und zehn Kinofilme abzustimmen und aus Angst, man könnte mit komplett neuen Figuren zu wenig Zuschauer bekommen. Da müssen dann natürlich wieder Kirk und Spock her, denen eben auch Nicht-Trekkies ein Begriff sind, auf die diese Filme sowieso abzuzielen scheinen.
Star Trek ab J.J. Abrams ist ein Reboot, Titulierung hin und oder her. "Alternative Zeitlinie", wenn man es aus der Filmhandlung heraus versteht, erklärt das Wenigste, benutze ich aber in der Tat als Totschlagargument, wenn ich keine Lust habe, mich mit Leuten über angebliche Ungereimtheiten auseinanderzusetzen, die in Wirklichkeit bewusste Neusetzungen sind.
Dass das "ursprüngliche Universum" identisch mit dem Universum der vorherigen Produktionen sei, ist wohl mehr eine - zugegebenermaßen nicht allzu intelligente - Anbiederung an die verkniffenen Altfans. Die ganze Dramatik von Spock Primes Auftritten beruht zugegebenermaßen auf der Annahme, dass an dieser Andeutung etwas Wahres dran sei. Sie funktioniert aber meines Erachtens auch so - freilich nicht logisch, aber dennoch irgendwie emotional.
Danke für all die tollen Antworten. Aber ich versteh mittlerweile nur noch Bahnhof.
Das "neue" Star Trek ist wohl einfach nichts für mich. Vielleicht liegt's auch einfach nur am Trash-Faktor, den ich in den neuen Filmen vermisse. Ein schlecht spielender Shatner mit Bauch und Future-Koteletten ist einfach nicht zu ersetzen.