Leinhos hatte eben immer eher eine interessante Stimme als dass er schauspielerisch viel geboten hätte. Friedhelm Eberle wäre eine interessante, allerdings gewöhnungsbedürftige Variante in Leipzig gewesen (relativ nahe an Fiedler & Krüger, die ja beide nicht sonderlich gut hier abschneiden, obwohl ich sie gar nicht verkehrt fand, kein Vergleich freilich mit Schoenfelder und Schellow).
Mir ging's nur um die schwächeren Sprecher von Cushing. Marquis und Fiedler fallen da in eine ganuz andere Kategorie...die der furchtbaren.
@ Stefan:
Leinhos' Stimme ist tatsächlich interessant, nur leider bleibt er in der Rolle sehr flach (die ohnehin nur dürftig charakterisiert ist).
Übrigens bekam ich mal eine kleine Information über die Sprecher der Kino-Synchronisation von "Yeti, der Schneemensch". Aber leider ohne Rollenzuordnung...so kämen für Cushing und Forrest Tucker wahlweise Curt Ackermann oder Peter Pasetti in Frage, wobei ich hier eindeutig Pasetti vorziehen würde bei Cushing.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #61...Fiedler & Krüger, die ja beide nicht sonderlich gut hier abschneiden...
Ach was, zwei unerhebliche Contra-Stimmchen Die Fiedler-gut-Finder sind klar in der Überzahl, keine Sorge...
Zitat von fortinbras im Beitrag #62 Übrigens bekam ich mal eine kleine Information über die Sprecher der Kino-Synchronisation von "Yeti, der Schneemensch". Aber leider ohne Rollenzuordnung...so kämen für Cushing und Forrest Tucker wahlweise Curt Ackermann oder Peter Pasetti in Frage, wobei ich hier eindeutig Pasetti vorziehen würde bei Cushing.
Diese Konstellation würde auch viel besser zu den Rollencharakteren passen als andersherum - interessante Besetzungen jedenfalls, so sie denn stimmen.
Als gesichert angesehen kann nur werden, daß "Yeti" und der weitere Hammer-Film "Die gelbe Hölle" aus der selben Quelle stammen und daß Erich Ebert in beiden zu hören war. Ackermann und Pasetti sind auch in besagtem Film zu hören. Meine Quelle waren private Aufzeichnungen eines ehemaligen Filmvorführers, über deren Zuverlässigkeit ich relativ wenig sagen kann.
Pasetti für Cushing wäre sicher eine schöne Besetzung. Ackermann war mir zu voluminös für ihn, zumindest in "Unter schwarzem Visier".
"Frauen um Richard Wagner"-Korrektur: Wolfgang Stumpf
Und gleich bei meinem guten alten Peter bleibend:
nachdem ich gerade an einer alternativen Liste zu ihm arbeite, die ich demnächst posten werde, ist mir etwas aufgefallen.
Die sogenannte "Karnstein"-Trilogie baut ja nur lose aufeinander auf, aber kleiner Bezüge gibt es, bzw macht es Sinn, sie in der gedrehten Reihenfolge zu sehen (kein Muß).
Die deutsche Kinoauswertung brachte zu allererst den mittleren Film am 17. 3. 1972 in die Kinos, gefolgt vom dritten am 14. 4. 1972 und der Auftakt kam gar erst am 24. Mai 1973 in die Kinos.
Alternative Synchronliste, sortiert nach Erstaufführungs- / - ausstrahlungsdaten. Nicht in allen Fällen ließ sich das genau feststellen.
Die zeitliche Ordnung beinhaltet einige interessante Aspekte, wie ich finde. Synchronfirmen werde ich beizeiten alle bekannten nachtragen.
Datum / Titel / Verleih / Synchronisationsort / Sprecher:
Teil I: Film- und Fernsehsynchronisationen bis einschließlich 1969
--. 11. 48: Hamlet (Deutsche London / Hamburg) - HARALD WOLFF 11. 3. 49 (Österreich/BRD 17. 10. 50): Dick und Doof als Studenten (Transcontinental / Berlin) - JOHN PAULS HARDING 8. 4. 50: Der Mann mit der eisernen Maske (Dietz Film / Berlin) - KURT HEINTEL 29. 7. 53: Moulin Rouge (Deutsche London / Hamburg) - ERNST KUHR 22. 12. 54: Unter schwarzem Visier (Columbia / Berlin) - CURT ACKERMANN 15. 7. 55: Frauen um Richard Wagner (Gloria / München) - WOLFGANG STUMPF 28. 10. 55: Das Ende einer Affäre (Columbia / Berlin) - WILHELM BORCHERT 31. 8. 56: Alexander der Große (United Artists / ? ) - ??? 27. 9. 57: Frankensteins Fluch (Warner / München) - HANS NIELSEN 7. 3. 58: Yeti, der Schneemensch vom Himalaya (Deutsche Fox / München) - ??? 20. 6. 58: Kinder der Straße (Rank / Hamburg) - PAUL EDWIN ROTH 5. 9. 58: Frankensteins Rache (Columbia / Berlin) - SIEGFRIED SCHÜRENBERG 12. 12. 58: Dracula (Universal / Berlin) - ERICH SCHELLOW 17. 3. 59: In letzter Stunde (ARD / Hamburg) - RICHARD MÜNCH 27. 11. 59: Der Hund von Baskerville (United Artists / Berlin) - ERICH FIEDLER 31. 12. 59: Die Rache der Pharaonen (Universal / Berlin) - ERICH SCHELLOW 25. 3. 60: Beherrscher der Meere (Warner / München) - WOLFGANG EICHBERGER 4. 11. 60: Der Arzt und die Teufel (Universal / Berlin) - ERICH SCHELLOW 24. 11. 60: Dracula und seine Bräute (Universal / München) - WOLFGANG EICHBERGER 28. 7. 61: Das Schwert des Robin Hood (Columbia / Berlin) - FRIEDRICH JOLOFF 31. 7. 1961: Der rote Herzog (Bavaria / ? ) - ??? 12. 9. 1961: Ein Mann geht seinen Weg (United Artists / Berlin) - ??? 13. 10. 1961: Die Bucht der Schmuggler (Bavaria / München) - WOLFGANG BÜTTNER 18. 4. 62: Zone des Schweigens (Ring Film / München) - CHRISTIAN MARSCHALL 1. 1. 1963: Die Bande des Captain Clegg (Universal / Berlin) - FRIEDRICH JOLOFF 21. 8. 1964: Die brennenden Augen von Schloß Bartimore (Columbia / Berlin) - ARNOLD MARQUIS 8. 1. 65: Frankensteins Ungeheuer (Universal / Berlin) - FRIEDRICH SCHOENFELDER 22. 7. 65: Herrscherin der Wüste (MGM / Berlin) - FRIEDRICH SCHOENFELDER 21. 1. 66: Die Todeskarten des Dr. Schreck (Rank / Berlin) - WOLFGANG ENGELS 29. 4. 66: Der Schädel des Marquis de Sade (Paramount / Berlin) - FRIEDRICH SCHOENFELDER) 10. 2. 67: Insel des Schreckens (Universal / Berlin) - FRIEDRICH SCHOENFELDER 28. 9. 67: Frankenstein schuf ein Weib (Centfox / Berlin) - FRIEDRICH SCHOENFELDER 9. 1. 68: Der Foltergarten des Dr. Diabolo (Columbia / Berlin) - PAUL EDWIN ROTH 16. 1. 68: Mit Schirm, Charme und Melone (ZDF / Berlin) - KLAUS MIEDEL 19. 7. 68: Die Bestie mit dem Skalpell (Columbia / München) - ERNST SCHLOTT 29. 11. 68: Wissen ist Macht (Alpha Film / Berlin - THOMAS DANNEBERG 14. 3. 69: Das Blutbiest (RCS / ?) - ??? 23. 8. 69: Sherlock Holmes (ARD-Dritte Programme / ?) - ??? 19. 9. 69: Frankenstein muß sterben (Warner / Berlin) - FRIEDRICH SCHOENFELDER
Zitat von fortinbras im Beitrag #6723. 5. 87: Die Rückkehr des Dr. Phibes (ARD / Hamburg) - GERD VESPERMANN (...) 92: Im Bund mit dem Teufel / Phibes, Teil 2 (Orion Video / Berlin) - CHRISTIAN RODE
Ist definitiv sicher, dass die Videosynchro erst 1992 entstand? Bisher hieß es, sie sei kurz vor oder nach der ARD-Synchro entstanden. Und ist Gerd Vespermann bei der ARD sicher? Im Thread über die beiden Fassungen wurde er noch nicht genannt, und da Vespermann sicher vielen ein Begriff ist, hätte ihn eigentlich schon jemand identifizieren können (auch wenn diese Fassung schon lange nicht mehr lief). Die Rückkehr des Dr. Phibes
Das mit "Dr. Phibes" ist mir entgangen, das muß ich nachbessern. Die Fernsehfassung der ARD lief auch im ORF, die fand ich sehr schwach. Gerd Vespermann stand mal auf einer Liste, weiß momentan nicht auf welcher - seither führe ich ihn. Ich glaube, der Stand auf einer Sprecherliste zum Film, die mir der ARD-Kundenservice anno 94/95 zusandte. Ich habe die Fassung letztmals um das Jahr 2000 herum gesehen und kannte damals Vespermanns Stimme so oder so nicht.
Noch einen Nachsatz zu nicht nachvollziehbaren Besetzungen bei Peter Cushing:
Wer ist bloß auf die Idee gekommen, Horst Naumann für ihn zu besetzen??? Hier merkt man aber auch noch einen Unterschied zwischen ihm und Arnold Marquis, bzw dem Synchronregisseur und dessen Anleitung. Marquis bemühte sich deutlich um Zurückhaltung und hätte deutlich lauter und dröhnender sein können. Horst Naumann indes spricht in "Shock Waves" laut und dröhnend einen ehemaligen SS-Offizier mit ziemlichem Befehlston und erschlägt den fragilen, wenn auch in der Rolle zäh und konsequent agierenden Peter Cushing. Die Synchro klingt überhaupt billig und hat neben Naumann für Cushing ein weiteres Gusto-Stück dieser Art zu bieten: Herbert Weicker erschlägt mit seiner aufgedrehten Stimme auch John Carradine.
Naumann ist grundsätzlich absolut nicht der Stimmtyp für Cushing, weswegen mich die Besetzung wirklich vor ein Rätsel stellt. In München hätte man Holger Hagen, Leo Bardischewski oder sogar den passenderen Christian Marschall nehmen können - Letzterer hätte vor allem auch zum schrägen Hintergrund der Geschichte gepaßt. Aber Naumann - das ist mir ein Rätsel...
Heute vor zwanzig Jahren ist Peter Cushing verstorben. Wie doch die Zeit vergeht!
Wenn man sich so Cushings Sprecher anschaut/-hört und mit seiner eigenen Stimme vergleicht, dann ist es wohl nur einmal gelungen, eine Stimme zu finden, die seiner sehr ähnlich war: Ernst Schlott. Dennoch waren es vor allem Erich Schellow und Friedrich Schoenfelder, die schlichtweg auch den Geist seiner Darstellungen rüberbrachten und ihn ideal trafen.
Mal ein wenig "Gossip" in Gedenken an den Schauspieler, auf den ich persönlich niemals verzichten möchte:
* Ein Zitat: "I think, Sherlock Holmes is the answer to most actors dream!"
* Noch ein Zitat (translated): "Es gibt Menschen, die wirklich glauben, daß ich zusammen mit Christopher Lee in einer düsteren Höhle in Cornwall lebe und wir uns dort das Leben schwer machen!"
* Sherlock Holmes nannte er einen schwierig darzustellenden Charakter, er sei wie ein "YoYo". Aber auch aus einem anderen Grund sei er in seinem Fall "really good acting" gewesen: Cushing wurde vom Pfeifenrauchen leicht übel, weswegen er stets ein Glas Milch griffbereit hielt, um die Übelkeit zu überdünchen.
* Bis zuletzt bekam er noch einige Fanpost. Laut seiner ehemaligen Sekretärin Joyce Broughton hat sich die Post, die sie wegen Fragen zu ihm bekommt, im Lauf der Zeit vervielfacht - und erstaunlich viele der Schreiber sind sehr jung. Der Anfang der Dekade neu aufkeimende "Star Wars"-Rummel ließ offenbar eine neue Generation an Fans entstehen. Mein Neffe Fabian, geboren 2003, findet seine Filme zwar etwas seltsam alt, sieht sie aber gerne an und Cushing ist für ihn der böseste Kerl in der ganzen Galaxis.
* Für Harry Potter-Fans: Daniel Radcliffe outete sich einmal als Fan von Peter Cushing (bereits vor "Die Frau in schwarz") und die Autorin Joanne K. Rowling soll auf die Frage, wer den Direktor der Zauberschule spielen soll, angeblich "someone like Peter Cushing" gesagt haben.
* Cushing selbst liebte Filme. Sein Idol in jungen Tagen war Tom Mix. Zu seinen späteren Lieblingsschauspielern zählten Humphrey Bogart und William Holden.
* Zu seinen Leidenschaften zählten klassische Cartoons, die er in und auswendig kannte. Das teilte er mit Christopher Lee - die beiden haben auch regelmäßig mit kindlicher Begeisterung die Cartoons imitiert.
* Die OP-Szene in "Frankenstein muß sterben" ist zwar nicht übermäßig blutrünstig, aber durchaus etwas ekelerregend - wegen der Geräusche. Diese entstanden, weil Cushing an einem Krautkopf schnitt und sägte. Für den damals noch relativ unerfahrenen Simon Ward keine einfache Sache, denn er habe stets sein Lachen unterdrücken müssen, wenn Cushing todernst am Krautkopf operierte.
* Das Ende von "Dracula" sollte etwas anders sein: Van Helsing zieht ein Kruzifix hervor und treibt den Vampir in die Sonne. Cushing war das zu langweilig, er wollte für's Finale etwas wie aus den alten "Swashbucklers". Der Sprung auf die Tafel, das Herunterreissen der Vorhänge und die zum Kreuz gemachten Kandelaber: all das war Cushings Idee und bereicherte den Film sehr.
* Wie es sich für einen Horrorfilmstar gehört: Peter Cushings Grab ist schon lange verwaist und - leer!!! Seine Urne und die seiner geliebten Frau wurden an einem anderen Ort bestattet oder die Asche verstreut - wo, das weiß nur die Familie von Joyce Broughton.
* Die BBC zeigte im Rahmen des Nachrufes eine Kollage aus vielen Filmszenen, die mit der Musik aus "Schindlers Liste" unterlegt war.
* In England ist Cushing natürlich präsenter als bei uns. Nicht nur, daß es in seinem ehemaligen Wohnort Whitstable ein kleines Museum gibt und viele Örtlichkeiten, die an ihn erinnern - seine Filme laufen rauf und runter, das ganze Jahr über.
Der ganz grosse Cushing-Fan bin ich nicht, aber ich seh ihn immer sehr gern. Schade, dass man ihn in späteren Jahren nicht öfters in so ironischen Gentleman-Rollen gesehen hat, wie David Niven sie spielte. Cushing wäre vielleicht, auch wenn er nie den Dracula gespielt hat, in VAMPIRA deutlich überzeugender gewesen als Niven.
Mein Beileid, Fortinbras! Das sag ich jetzt natürlich mit Augenzwinkern, weil du ihn ja nicht gekannt hast. Aber ich weiss, dass er dein absoluter Liebling ist.
Durch und durch ein Vollprofi, der darum bemüht war, immer das Bestmögliche zu liefern – gleichgültig, ob die jeweilige Arbeit als Beitrag zur 'seriösen Kunst' oder zur 'Trivialkultur' vermarktet wurde.
Eine meine Lieblingsanekdoten von Cushing: als er während der Dreharbeiten zu THE MUMMY das reißerische Postermotiv mit der Mumie sah, deren durchbohrter Körper effektvoll von Licht durchflutet wird, soll er dies für eine unfaire Irreführung des Zuschauers gehalten haben, da im Drehbuch nichts auf einen solchen visuellen Gag schließen ließ. Daraufhin soll er den Regisseur Terence Fisher kurzerhand überredet haben, die betreffende Kampfszene entsprechend anzupassen - in der dann umgeschriebenen Szene kämpft er mit einer Harpune gegen die Mumie, sodass das Loch auf den Plakaten einigermaßen motiviert erscheint.