Passt vielleicht nicht ganz in diesen Thread rein, aber ist eigentlich bekannt, welche Sprecherin oder welcher Sprecher das früheste Geburtsdatum hatte? Gibt ja so einige, die bereits im 19. Jahrhundert geboren wurden. Ob es bereits in den 30ern möglicherweise 70-80-jährige Sprecher gab (wenn auch wohl nur ganz wenige)?
Wer nun wirklich das "früheste" Geburtsdatum hatte, kann ich nicht sagen, aber ein paar "alte" Geburtsdaten hätte ich anzubieten:
Arnold Korff (Charles Irwin in Der Jazzkönig, DF 1930) wurde am 2. August 1870 in Wien geboren. Er starb 1944 in New York. Franz Kreidemann (James Harcout in Der Wahnsinn des Dr. Clive) wurde am 29. Mai 1871 in Brandenburg geboren. Er starb 1953 in Hamburg. Toni Tetzlaff (Karin Swanström in Der Schwur des Armas Beckius), geb. 13. März 1871 in Mainz, gest. 16. Dezember 1947 in Berlin. Eduard von Winterstein (zu seinen seltenen Einsätzen gehört Ilja Sudakov in Beherrscher der Luft), geb. 1. August 1871 in Wien, gest. 22. Juli 1961 in Berlin, DDR. Otto Stoeckel (u.a. Finlay Currie in Ivanhoe, Henry Stephenson in Meuterei auf der Bounty), geb. 6. August 1873 in Buttelstedt, gest. 17. 11. 1958 in Berlin-Halensee. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. "Ältere Semester" habe ich bisher aber keine erfasst.
In Arnes Datenbank findet sich noch Hedwig Bleibtreu (Jg. 1868), aber da sie "nur" mit Selbstsynchros erfasst ist, würde ich sie an dieser Stelle nicht mit aufnehmen. Der früheste mir bekannte Todesfall eines Schauspielers mit Synchronerfahrung ist Hans Peppler, der am 20. Dezember 1930 mit nur 47 Jahren in Berlin starb.
Bei Filmdienst steht zwar OmU, das bezieht sich aber eindeutig auf die West3-Ausstrahlung. Von einem reichsdeutschen Einsatz steht da wie so oft nichts und natürlich auch nicht, ob synchronisiert oder nicht. Da kann man sich auf Paimanns Listen verlassen.
Weiß einer von euch, wer die Hauptfigur Mabuse in „Das Testament des Dr. Mabuse“ (1933) gesprochen bzw. geflüstert hat? Ich kenne die Stimme von Rudolf Klein-Rogge, der ist es eindeutig nicht, dessen Stimme war viel tiefer und rauer. Für mich klingt das eher wie Fritz Lang selbst, etwas schrill und eine eher hohe Tonlage. In einem Interview von 1968 hat Lang gesagt, dass er die Dialoge der Mabuse-Figur selbst geschrieben und ihm die Worte ihm den Mund gelegt hat, was auch immer das bedeutet.
Zitat von HalexD im Beitrag #101In einem Interview von 1968 hat Lang gesagt, dass er die Dialoge der Mabuse-Figur selbst geschrieben und ihm die Worte ihm den Mund gelegt hat, was auch immer das bedeutet.
In diesem Fall war wohl eher gemeint, dass er Mabuse Worte Hitlers "in den Mund gelegt" habe, um vor Letzterem zu warnen - eine der vielen Legenden, die Lang in die Welt gesetzt hat.
Ich habe vor Jahren mal irgendwo gelesen, dass für eine frühe Filmsynchronisation tatsächlich Kulissen nachgebaut wurden, in denen die Synchronschauspieler dann agierten. Aber wo? Bräutigam, dieser Thread... nicht zu finden. Hat jemand zufällig eine Ahnung und Quellenangabe?
Quellenangabe nicht, aber das war "Oliver Twist". Könnte also aus den Erinnerungen von Wolfgang Kieling stammen. Wobei ich glaube, das werden (wenn es überhaupt stimmt) eher grobe Gerüste gewesen sein, um die Akkustik nachzustellen (ähnlich den Gerüsten, auf denen die Schauspieler agierten, die Vorlagen für Disney-Filme waren).