Schaue gerade „Ritter der Kokosnuss“ (bin gerade in so einem kleinen „Mittelalterfieber“, bzw. besser gesagt im „historische Filme-Fieber“) und wollte schnell mal meinen Senf zur doch recht umstrittenen Fassung abgeben. Ich will zwar keine Endlosdiskussion auslösen (denke mal, das wurde hier schon oft genug thematisiert), aber positiv an der Fassung finde ich tatsächlich, dass man hier nicht für ein und denselben Schauspieler immer den gleichen Sprecher besetzt hat – dadurch wirkt der Film mMn viel organischer und „hochkarätiger“ besetzt. Hätte man bspw. Danneberg als Franzose (waren das zu dem Zeitpunkt nicht eigentlich Normannen? oder noch eher Gallier) mit Akzent besetzt, wäre das aus meiner Sicht ab einem gewissen Zeitpunkt störend gewesen – nicht alles was im Original funktioniert, klappt auch auf Deutsch. Für die anderen Schauspieler-Doppelbesetzungen gilt das Gleiche. Was das Dialogbuch angeht, muss ich mich aber leider der vorherrschenden Meinung anschließen. Zu 75% ist das völlig an der Intention des Filmes vorbeigedonnert…platte Kalauer, die nicht zünden und kindische „Kackscheiß-Niveau“-Sprüche, die so richtig nach „wir müssen dem Zuschauer mit dem Vorschlaghammer zeigen, was wir lustig finden“ klingen. Klar, es gibt Ausnahmen…die Schloss-im-Sumpf-Szene ist – wie hier bereits geschrieben – auch aus meiner Sicht wirklich gut übersetzt und auch die „68er-Bauer-Szene“ ist abgesehen von den völlig deplatzierten (weil absolut sinnfreien) Bemerkungen über Ostfriesen und Kanaster richtig gut gelungen…..aber der Rest…..uaaah. Insbesondere Schloss Dosenschreck und die Ritter vom Ni klingen so richtig gewollt lustig. Schmunzeln musste ich jedoch wieder über die Passage „als wenn wir die geilen Chicks nicht besser kennen würden“ – hätte nicht gedacht, dass der Begriff 1975 schon verbreitet gewesen ist und Christian Rode als schwarzer Ritter, der stellenweise nicht nur wieder sehr nach Norbert Gastell, sondern fast schon nach Homer Simpson klang.
Kurzum, die Besetzung ist ne 10/10, das Buch maximal ne 2,5/10.
Ausgehend von dem aktuellen Asterix-Beitrag dürfte die "Alte Schachtel", die kurz vor dem Buschmann auftritt (Zitat: Nein kein einziges Gebüsch), Erna Haffner sein.