Zitat von berti im Beitrag #30 Mich würde natürlich interessieren, ob er mal (wie manche seiner Kollegen) bestimmte Synchronrollen erwähnte, die ihn besonders gefordert haben und die ihm aus anderen Gründen sehr im Gedächtnis geblieben seien. Bei zweien könnte ich mir das vorstellen; mal sehen, ob sicher der Verdacht bestätigt!
Welche zwei meinst du? "Spiel mir das Lied und du bist tot" und "Die zwölf Geschworenen" oder?
Zitat von berti im Beitrag #30 Mich würde natürlich interessieren, ob er mal (wie manche seiner Kollegen) bestimmte Synchronrollen erwähnte, die ihn besonders gefordert haben und die ihm aus anderen Gründen sehr im Gedächtnis geblieben seien. Bei zweien könnte ich mir das vorstellen; mal sehen, ob sich der Verdacht bestätigt!
Welche zwei meinst du? "Spiel mir das Lied und du bist tot" und "Die zwölf Geschworenen" oder?
Nein, ganz kalt: "Der Gefangene" und Urteil von Nürnberg" Ersteren, weil diese Rolle sicher enorme Anforderungen stellte und Arnold Marquis die Aufnahmen für diesen Film offenbar stark im Gedächtnis geblieben sind (er nannte den Einsatz für Jack Hawkins als eine seiner Lieblingsrollen). Letzere, weil Borchert für Burt Lancaster nicht nur ungeheuer emotional sein musste, sondern auch harte, (selbst-)anklagende Texte hatte, die heute Allgemeingut in Gedenkreden etc. geworden sind, aber 1961 extrem radikal gewirkt haben müssen, gerade für jemanden aus seiner Generation. Und angesichts der Tatsache, dass er seine Parteimitgliedschaft zunächst verheimlichte und dadurch Schwierigkeiten bekam, war es für ihn sicher keine Rolle "wie jede andere".
hallo ihr lieben, die ihr nach meinem geschichtchen zu e.w.borchert einen beitrag hier eingestellt habt. zu jeannot morgen,zuden andern jetzt: zu berti speziell: das weiß ich leider nicht, ob e.w. borchert bestimmte synchronrollen im nachhinein favorisiert hat. ich hatte mit ihm keinen kontakt, und bei den gesprächen mit menschen, die ihn gut kannten, ging es mir mehr um diesen "vorfall 1946". ja, thomas bräutigam wußte das auch. mir persönlich gefiel borchert noch sehr als sprecher des onkels von göran in "sie tanzte nur einen sommer" (dea 1952).....am schluß die trauerrede zum unfalltod der kerstin. großartig, schaut mal rein in den film. tschüß sagt hans, der wolf.
hallo jeannot, will deine frage auf seite 2 beantworten: ja, bei weiteren 4 synchros von sowjetischen filmen von ca. mitte des jahres 1947 wurde der name des dt. sprechers der hauptrolle nicht genannt in den werbematerialien, so daß anzunehmen ist: der name fehlt auch in den vorspännen. die anderen beteiligten dt. sprecher sind in den werbematerialien genannt. es sind dies die filme : liebe siegt/ der weg zum k.o. / der mittelstürmer /das duell. ich habe noch eine broschüre aus dem nachkrieg, da ist diese sache noch deutlicher bei den 4 filmen zu sehen als in den filmprogrammen. gruß hans der wolf
Dann weiter zur nächsten Größe der Branche: Hättest du Informationen über Holger Hagen? Er war eines der absoluten "Schwergewichte" der Branche, aber trotz seiner umfassenden Synchron- und Theaterarbeit ist mir über ihn als Mensch wenig bekannt, abgesehen von den Bemerkungen seiner Witwe Bruni Löbel in ihren Memoiren und seinem auch woanders erwähnten gewerkschaftlichen Engagement. Gerade aufgrund seiner sehr ungewöhnlichen Lebensgeschichte finde ich es schade, dass er offenbar nie in einem Interview etwas mehr von sich erzählte (oder sogar Memoiren schrieb).
hallo berti, mit holger hagen hatte ich 1995 briefkontakt. er teilte mir u.a. folgendes mit: 1951 hat er zum ersten mal synchronisiert, und zwar in hamburg bei der RANK. seine erste synchronrolle dort war folgende: er sprach den schwarzen englischen schauspieler earl cameron, den er auch später in anderen rollen synchronisierte. er teilt ferner mit, daß er in mehr als 2000 kino - und tv-filmen synchronisierte. der brief stammt vom 10.7.95, er schreibt zum schluß :"nur noch in seltenen ausnahmefällen tauche ich im synchronstudio auf." mehr weiß ich leider über holger hagen nicht zu sagen. gruß hans der wolf. p.s. : den filmtitel seines ersten films, in dem er synchronisierte (s.oben), nannte er nicht.
ja, bitte, berti und alle anderen, die auf diese seite gehen : nennt weitere namen von synchronkünstlern oder überhaupt schauspieler, vielleicht weiß ich ja ein bischen was, was bei wikipedia und anderen webseiten nicht steht..... tschüß sagt für heute hans, der wolf.
hallo , ich nochmal: lese gerade in wikipedia zu H. H.: da steht was von 200 synchros. aber ihr könnt mir glauben, hier in dem brief, der vor mir liegt, sind wirklich 2000 von herrn hagen angegeben. hans, der wolf
sch....eibenkleister ! das kommt davon, wenn man einen satz nicht zuende liest. in wikipedia steht: mehr als 400, nicht 200 kino- und tv- rollen synchron. aber immer noch 1600 unterschied. hans der wolf
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #36hallo berti, mit holger hagen hatte ich 1995 briefkontakt. er teilte mir u.a. folgendes mit: (...) mehr weiß ich leider über holger hagen nicht zu sagen.
Damit haben sich bereits einige andere Fragen erübrigt, die ich ansonsten gestellt hätte und die mich schon seit ein paar Jahren beschäftigen.
hallo freunde von kleinen geschichten rund um die synchronisation ! heute ein neues geschichtlein. es geht heute um zwei defa-künstler, die ihr, liebe forumteilnehmer aus den alten bundesländern, wahrscheinlich nicht so gut kennt; aber ich kann mir vorstellen, daß auch viele fans aus den neuen ländern hier lesen, und die wird das sicher interessieren, zumindest die älteren.also : G Ü N T H E R S I M O N war bis zu seinem so tragischen frühen tod im jahre 1972 einer der besten und populärsten film- und später auch tv-schauspieler der ddr. sein bekanntester film war der zweiteiler über den arbeiterführer ernst thälmann aus den 50ern. plötzlich, 1972 wie gesagt, kam die nachricht aus den medien, daß simon im alter von 47 jahren verstorben war. die todesursache wurde nicht genannt wie in den meisten fällen, wenn prominente ddr-künstler diese welt verlassen mußten oder auch wollten, das sehen wir nachher noch. nach der politischen und wirtschaftlichen wende habe ich endlich den todesgrund simons von einem aufnahmeleiter erfahren: simon ver starb nach einer operation, bei der ihm krampfadern an den beinen entfernt wurden. also kein krebs, kein suizid, kein zutodesaufen....... damit wir den bogen zu synchron hinkriegen: er hat auch recht viel, bis ca. 1970, synchronisiert. ich hab seine stimme immer sehr gern gehört. er hat sogar jean gabin mitte der 50er gesprochen, kaum vorstellbar. ich hab den film leider nicht gesehen. stichwort zutodesaufen: es war zu ddr-zeiten schon durchgesickert, daß er weder die damenwelt noch einen guten tropfen verschmähte. er hatte, und das ist wirklich war, probleme mit seinem selbstbewußtsein......
jetzt zu lore frisch, die mit 2-3 großen schönen rollen in defa-filmen der 50er sehr bekannt wurde. "zar und zimmermann"(1956) war ihr größter erfolg, dieser tolle film auch in der bundesrep. lief. in dieser zeit war sie recht häufiger gast in den defa-synchronstudios. mehrere bekannte stars hat sie gesprochen: marina vlady, giovanna ralli u.a. lore frisch kam aus bayern (dort schon einige spielfilme, siehe wikipedia oder imdb) 1954 zur defa, wohnte bis 1959 in westberlin und siedelte in diesem jahr in die ddr nach potsdam über. wie mir "mein" aufnahmeleiter sagte, erhoffte sie sich dadurch weitere große rollen bei der defa. diese hoffnung erfüllte sich aber nur z.teil. ja , sie drehte noch, aber keine wichtigen großen rollen mehr. das soll aber nicht der grund für ihren freitod im jahre 1962 in ihrer wohnung durch gasvergiftung gewesen sein, sagte mir der aufnahmeleiter. sie war mit schauspielerkollegen alexander hegarth liiert, welcher aber ostberlin verließ und zu seiner frau in westdeutschland zurückkehrte....... liebe verehrte lore, das ist doch kein einziger kerl wert...... in den medien wurde nur ganz kurz der tod von lore frisch gemeldet. als todesursache wurde angegeben : unfalltod. ja , so war das damals............beim nächsten mal gehts wieder lustiger zu, eine wie ich finde ganz tolle ost-westgeschichte aus dem jahr 1956.... euer synchronopa.
Spielte der Komponist Gerd Natschinski in Lore Frischs Leben eine Rolle oder spielt mir hier meine Erinnerung einen Streich? Ich glaube mich an Andeutungen meiner Eltern zu erinnern.
Zitat von Mailman im Beitrag #41Mir hat Günther Simon am besten als unfähiger Leiter in "Der Frühling braucht Zeit" gefallen. Ein zu Unrecht ziemlich unbekannter Film.
Ja, er hatte leider keine noch in der Wendezeit bekannte Stars, die ihm Aufmerksamkeit verschafften. Immerhin eine Gelegenheit, Eberhard Mellies in einer differenzierten Hauptrolle zu erleben. Und (im Rollenprofil) Vorzeigekommunist Simon in einer solchen Rolle - das war die pure Besetzungsprovokation.
hallo jeannot und die anderen interessierten ! von einem techtelmechtel gerd natschinski - lore frisch ist mir nichts bekannt. aber von so einem zwischen günther simon und lore frisch schon. hätts mit reinnehmen können, ja. one- night - stand nennt man das wohl heute. dagegen war der alexander hegarth definitiv ein lebensabschnittspartner von der lore.
ja, er war , der günther simon , d e r positive held schlechthin bei defas und auch beim tv. in recht wenigen rollen durfte er auch anders sein.
Es ist wirklich eine Freude, deine Geschichten zu lesen :-).
Nun möchte ich dich auch nochmal nach einem bestimmten Sprecher fragen und ob du vielleicht etwas von oder über ihn berichten kannst, nämlich MANFRED SCHOTT!
Von Denen, die mit ihm zusammen gearbeitet haben, gibt es langsam auch nicht mehr so viele und man hört eigentlich äußerst selten etwas über ihn aus erster Hand.
Hast du Herrn Schott vielleicht einmal persönlich erlebt oder hast mal etwas von Kollegen darüber gehört, was er so für ein Mensch war?
Und wen seiner beiden großen "Stamm-Schauspieler" sprach er wohl lieber: Nicholson oder Hoffman ;-)?