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Dieses Thema hat 382 Antworten
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 Filme: Klassiker
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berti


Beiträge: 17.876

31.03.2017 22:01
#91 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Danke!
Du hast nicht zufällig mal etwas gehört, ob er bestimmte Sprecher besonders gerne besetzte? Denn es gab früher Vermutungen, dass er GGH und Martin Hirthe gerne einsetzte.

Lammers


Beiträge: 4.165

01.04.2017 12:35
#92 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #87
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #82
JOSEF "JUPP" WOLF, chef der ultra: sehr begabt in allem, was ein leiter einer solchen firma beherrschen muß.

Gutes Stichwort! Einige seiner Synchros gehören zum Besten, was ich aus dieser Hochphase der Branche kenne, aber über ihn als Mensch ist mir bisher nichts bekannt.


Dem kann ich mich nur anschließen. Besonders ist mir von Josef Wolf die Synchro von "Wer den Wind sät..." aus dem Jahre 1960 in Erinnerung geblieben. Ein guter Synchron-Cast von dem mir vor allem Heinz Drache für Gene Kelly (der hier mal richtig fies sein darf) und Konrad Wagner für Fredric March als konservativer Bürger, der, neben anderen auch, die darwinistische Theorie vehement bestreitet. Viel ist mir von dem Film nicht mehr in Erinnerung, aber die Synchro des Films ist eine der Besten, wenn nicht sogar DIE beste Synchro, die ich je gesehen habe.

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

01.04.2017 18:12
#93 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

tut mir leid, BERTI, hab da leider nichts gehört, weder betreffs dieser beiden künstler noch betreffs anderer.
und schumann - stass hatte wir gerade besprochen.

ja, LAMMERS, tolle synchro. der film lief in der ddr auch in dieser fassung. ob allerdings konrad wagner erste wahl für frederic
march war, da hab ich meine zweifel. wenn 2 nicht konnten, nahm man halt den dritten. es gab termine.......gruß hans.

Lammers


Beiträge: 4.165

02.04.2017 19:09
#94 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #93
ja, LAMMERS, tolle synchro. der film lief in der ddr auch in dieser fassung. ob allerdings konrad wagner erste wahl für frederic
march war, da hab ich meine zweifel. wenn 2 nicht konnten, nahm man halt den dritten. es gab termine.......gruß hans.


Interessant. Weißt du zufällig, wie er auf Heinz Drache für Gene Kelly kam ? Rein theoretisch könnte es durchaus ein Rollencast gewesen sein, aber waren es vielleicht auch terminliche Gründe oder sogar der Wunsch von Josef Wolf, dass Drache Kelly hier seine Stimme leihen durfte ?

kinofilmfan


Beiträge: 2.660

03.04.2017 09:47
#95 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Zu Josef Wolfs frühen Synchroneinsätzen: auch Kürschners Biographisches Theaterhandbuch (1956) nennt bei Josef Wolf "Synchronisation dt. Filme in Hollywood 30". Lt. den Unterlagen über Josef Wolf im Bundesarchiv will er ja (nach eigenen Erinnerungen) ja die Hauptrolle (Lew Ayres) in "Im Westen nichts Neues" gesprochen haben. Das war allerdings Fritz Ley. Bislang bin ich davon ausgegangen, dass er da schlichtweg eine Rolle verwechselt hatte. Mittlerweile glaube ich, dass er da überhaupt nicht mitgesprochen hat, sondern vermutlich den Film an sich verwechselt hat. Denn wenn er in den USA tätig war, konnte er schlecht auch in Berlin tätig sein.

Bemerkenswert für mich: ich besitze ja eine ganze Reihe von Synchronbesetzungen aus den 1930ern, Josef Wolf ist mir bislang noch nicht untergekommen (weder als Sprecher noch als Autor oder Regisseur)- allerdings ist da vieles auch noch nicht erforscht worden.

Und noch etwas ungeklärtes: eine Zeitlang war er ja unter dem Pseudonym "Wolfgang Fels" tätig- warum eigentlich? (Die Frage wird vermutlich nie geklärt werden...)

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

03.04.2017 13:20
#96 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

schade, LAMMERS, leider kann ich dir nicht sagen, wie juppi wolf auf heinz drache für gene kelly kam und ob es betr.
drache ein rollencast war.obs wolfs wunsch war, weiß ich auch nicht. zum rollencast werde ich bald ein geschichtlein
erzählen, gut , daß du das stichwort gegeben hast.

zum "im westen nichts neues", erstsynchro 1930, KINOFILMFAN, hab ich nichts von der mitwirkung wolfs als synchhron-
sprecher gehört. der herr labenski, der 2007 gestorben ist, hat ja den film in den 80ern als redakteur betreut bei
dieser neusynchro; er hätte mir den namen josef wolf oder wolfgang fels sicher genannt, wir sprachen über die erstsynchro.

jetzt reiche ich aus o.g. artikel aus dem FILMECHO nr. 44/1970 die filmtitel nach, in denen josef wolf die hauptrollen 1930
in phliadelphia für den dt. markt synchronisierte: KING OF THE DAWN, HELLS`S ISLAND; MELODY MAN . gruß hans.
synchronisierte

Lammers


Beiträge: 4.165

03.04.2017 17:11
#97 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #96
schade, LAMMERS, leider kann ich dir nicht sagen, wie juppi wolf auf heinz drache für gene kelly kam und ob es betr.
drache ein rollencast war.obs wolfs wunsch war, weiß ich auch nicht. zum rollencast werde ich bald ein geschichtlein
erzählen, gut , daß du das stichwort gegeben hast.


Prima. Da bin ich mal gespannt.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.475

03.04.2017 17:17
#98 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Er hat eine glänzende Wahl getroffen. Sie gehört zu den tollsten Besetzungen, die es gibt. Man stelle sich bloß z.B. Erik Ode in dieser Rolle vor. Grausig! 😬

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

03.04.2017 20:22
#99 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

bin mit dir einer meinung, SILENZIO !

LAMMERS, vorher kommt , in einigen tagen, aber noch meine geschichte der TAUWETTERZEIT bis 1958. diese spielte sich zwar in der
ddr ab, eine spezifische sache im zweiten deutschen staat, aber dennoch durchaus - wie ich finde - auch für alle anderen
synchronfreunde interessant, und zwar aus verschiedenen gründen. da kommen u.a. namen drin vor, die wir a l l e kennen,
egal wo wir seinerzeit zu hause waren oder jetzt sind. gruß hans.

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

05.04.2017 17:01
#100 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

hallo synchronfreunde ! wie angekündigt, geht es jetzt um die TAUWETTERZEIT beim defa-synchronstudio in berlin-
johannisthal . es betrifft die jahre 1954 bis 1957/58. dieser begriff wird verschiedentlich gewählt für die angegebene
zeit, weil es nach dem tod von stalin 1953 kulturelle liberalisierungstendenzen in der ddr gab. ich kürze jetzt ab,
sonst vermindert sich euer interesse, und das, um was es dann in der praxis ging, kommt er erst noch. stichwort also
praxis: in eben dieser kam es zu verstärkten kontakten mit westdeutschen filmschaffenden und zu einer beträchtlichen
zunahme von westlichen filmen im kinoprogramm der ddr.
der neue kulturminister, überhaupt der erste der ddr, war 1954 berufen worden, er hieß johannes r. becher, dichter und
kommunist. sein programm lautete: "zur verteidigung der einheit der deutschen kultur". da wir hier bei einem (wunder-
baren) s y n c h r o n - forum sind, soll jetzt nur d i e s e kunstgattung innerhalb der tauwetterzeit beschrie-
ben werden. das o. g. programm hatte zur folge, daß von 1954 bis 1957/58 besonders viele vor allem westberliner
schauspieler vom defa-synchronstudio engagiert wurden. in den filmprogrammen zu ausländischen filmen wurden meistens
die deutschen synchronsprecher-/innen genannt, also abgedruckt, so daß man gut sehen konnte und kann, wer da alles
an westlichen, zumeist westberliner künstlern bei defa-synchron arbeiteten.
r

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

05.04.2017 17:34
#101 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

es geht weiter. Jetzt will ich zum wichtigsten kommen und euch die bekanntesten westdeutschen (meist in berlin/west wohnhaft)
SCHAUSPIELER/SPRECHER nennen, die in der angegebenen tauwetterzeit in berlin (ost) synchronisiert haben, der/die eine mehr,
der/die andere weniger:
CURT ACKERMANN/WOLF MARTINI/PAUL EDWIN ROTH/DIETRICH HAUGK/RALPH LOTHAR/REINHARD KOLLDEHOFF/WALTER SUESSENGUTH/WOLFGANG KIELING/

WERNER PETERS/RAINER BRANDT/HANS KRULL/HARALD SAWADE/HANS EMONS/ALFRED HAASE/FRIEDHELM VON PETERSSON/GERD FRICKHÖFFER

GISELA REISSMANN/URSULA TRAUN/HILDE SESSACK/EVELYN LAZAR (die spätere moderatorin der berliner abendschau)/EVA KOTTHAUS/
MARIA HÄUSSLER (tochter von richard häussler)RENATE KÜSTER/ LINA CARSTENS/AGATHE POSCHMANN

das sind wohl die wichtigsten von vielen anderen.

mit der kulturkonferenz der SED im oktober 1957 wurde dieser tauwetterzeit aus ideologischen und anderen
gründen ein ende gesetzt.
zwar wurden bis zum mauerbau 1961 weiterhin westberliner schauspieler und regisseure im defa-synchronstudio be-
schäftigt, aber weitaus weniger......
nun will ich für die politischen daten meine quelle nennen: es ist die defa -regieassistentin von 1955 bis 1960
und synchronregisseurin von 1961 bis 1986 frau margot seltmann.
die sprecheraufstellung ist von mir.
dazu noch folgendes: viele werden die namen von z.b . PAUL ESSER oder HEINZ VOSS oder LORE FRISCH
oder...oder... in der aufstellung vermissen. ich habe die westberliner weggelassen, die an ostberliner theatern
oder beim ost-rundfunk oder beim defa-studio für s p i e l f i l m e
engagiert waren.es war schon etliche zeit vor der TAUWETTERPERIODE usus,
daß etliche dieser auch bei der defa synchronisiert haben. diese haben also direkt mit der beschriebenen
tauwetterzeit nichts zu tun. daher ließ ich sie also weg. euer hans, der synchronopa.

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

05.04.2017 17:37
#102 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

P:S:: es gäbe noch viel zu sagen, aber ich wollte nicht, daß es zu lang (-weilig) wird. wem`s (noch) nicht
genügt, bitte meldet euch . hans.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.301

05.04.2017 19:36
#103 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

Ich vermute, dass Du aus den besonderen genannten Gründen auch Kurt Ulrich weggelassen hast, der zwar in Westberlin wohnte (soweit ich weiß), aber praktisch NUR bei der DEFA synchronisierte, hier aber in exponierten Heldenrollen (namentlich war er der Stammsprecher für Gerard Philipe) - bis der Mauerbau dem ein plötzliches Ende machte.

Gruß
Stefan

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

06.04.2017 12:39
#104 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

ja, STEFAN, ich habe kurt ulrich weggelassen, weil er bereits 1952 bei der defa synchronisierte, auch dann ab fast der selben zeit in
defa-spielfilmen mitwirkte, daher kein "produkt" der tauwetterzeit war. gruß hans. da fällt mir ein , daß kurt ulrich ab herbst
1961 in berlin(west) synchronisiert hat, z. b. robert hossein in einem krimi, eins/ zwei rollen weiß ich dann noch, müßte wg. der
titel nachgucken. später war kurt ulrich regisseur von unterhaltungssendungen (z.b. der goldene schuß, noch später dann bei
"aerobic") beim zdf. da las ich im abspann seinen namen und hab an ihn geschrieben über meine westverwandten c/o zdf, bekam
antwort von ihm, und nach der wende haben wir dann mehrmals telefoniert. er ist jahrgang 26 und hat vor 3-4 jahren noch gelebt, ich
wünsche sehr, daß er prima gesund und munter jetzt ist.

Hans-Joachim Albrecht


Beiträge: 1.443

07.04.2017 19:32
#105 RE: Der Synchronopa erzählt... Zitat · antworten

hallo synchronfreunde ! vor einigen tagen hatte ich euch deutsche Synchronsprecher, fast alle beheimatet in berlin/west,
genannt, die bei der defa synchronisiert haben, in der sogenannten TAUWETTERZEIT.
heute will ich euch, der vollständigkeit halber, auch die westberliner schauspieler nennen, die bei der defa und vorgänger
tobis-filmkunst (1945/46) synchronisiert haben unabhängig von besagter tauwetterperiode.

hier die wichtigsten künstler aus berlin/west in der zeit zwischen 1945 und 1950 :

PAUL KLINGER, E.W.BORCHERT, HARRY GIESE, FRITZ LEY, WOLFGANG LUKSCHY, AXEL MONJE´ , CARL RADDATZ, O.E.HASSE,WERNER PLEDATH,
PAUL ESSER, CLAUS HOLM, EDUARD WANDREY, ERICH FIEDLER; WALTER RICHTER, ARNOLD MARQUIS, ERICH DUNSKUS, ARNO PAULSEN, WALTER
BLUHM, FRIEDRICH MAURER, KLAUS MIEDEL, HANS_GEORG LAUBENTHAL, LOTHAR FIRMANS, HANNS EGGERTH und seine gattin PAULA PAULSEN-
EGGERTH, WALTER ALTENKIRCH, C.W. BURG , KARL HELLMER, OTTO MATTHIES, HANS NIELSEN; HANS LEIBELT; PAUL HENCKELS (letztere 3
nur 1-2 einsätze),HARRY FRANK plus einige, die schon unter TAUWETTER genannt sind, die also später nochmal zur defa zurück-
kehrten
CHRISTINE LEMBACH, GUDRUN GENEST, TIL KLOCKOW, ERIKA GOERNER, RUTH HELLBERG, LU SÄUBERLICH

jetzt diejenigen westberliner schauspieler unter dem genannten aspekt 1951 bis 1961 :

ALEXANDER HEGARTH, KURT ULRICH; HARTMUT RECK; HANS _RÜDIGER RENN;ALBERT VENOHR; ERNST LEGAL; HANS ULRICH;
KURT MÜHLHARDT; HANS W.HAMACHER, THEO SHALL, HEINZ VOSS, GERHARD BIENERT; HANS WEHRL, FRED KRONSTRÖM,
RUDOLF WESSELY , HUBERT SUSCHKA
TAMARA OSSKE, MARGRET HOMEYER, LORE FRISCH, URSULA BURG, ELFIE GARDEN
und viela andere, die nicht so bekannt sind, gilt für a l l e angaben hier. machts gut. hans.

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