Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass Bond in Goldfinger den guten Q als K bezeichnet? GGH sagt Guten Morgen K - nicht Q. Ist mir gerade aufgefallen. Schon bekannt?
Zitat von ronnymiller im Beitrag #152Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass Bond in Goldfinger den guten Q als K bezeichnet? GGH sagt Guten Morgen K - nicht Q. Ist mir gerade aufgefallen. Schon bekannt?
Ja Ebenso die "Billionen", die da in Fort Knox gelagert werden Schmälert Filmn als auch Synchro aber kein Stück.
Ein richtiger Bond-Film beginnt mit der Gunbarrel-Sequenz. Das gehört dazu wie die Reißzähne zu Dracula oder die spitzen Ohren zu Mr. Spock.
Da gibt es den alten Spruch, daß Tradition die Weitergabe des Feuers ist und nicht der Asche.
Alle feurigen Elemente der Bond-Tradition sind irgendwie flöten gegangen. Warum etwas neu definieren, was sich verfestigt hat und keine Definition mehr braucht?
Natürlich sind alle Bond-Filme Kinder ihrer Zeit, was einige Aspekte anbelangt. Aber daß sie sich so lange gehalten haben, das hat vor allem damit zu tun, daß sie gewissen erschaffenen Traditionen treu blieben.
Wenn ich James Bond will, will ich James Bond. Wenn ich John Le Carre will, will ich John Le Carre. Die Politik der Eon Film, (oberflächlich-pseudopsychologische) Tiefe a la Le Carre mit typischer Blockbuster-Action zu mischen, ist idiotisch. Das geht nicht auf, weil es nicht zusammengehört. Die Bond-Filme mit Brosnan sprangen von einer Orientierungslosigkeit zur nächsten, vor allem "Stirb an einem anderen Tag" war eigentlich nur noch peinlich in fast jeder Hinsicht (das Tarn-Auto, der Bösewicht, Halle Berry, Madonnas Titelsong, die Dialoge, etc). Mit den Craig-Filmen ging's noch mehr bergab. Mir scheint, man orientiert sich an Orientierungslosigkeit gemischt mit "Mission Impossible"-Blaupause.
Die Pre-Title-Sequenz von "Skyfall" beinhaltet mehr Nonsens als mancher Bond-Film im gesamten zu bieten hat. Trotzdem macht es keinen Spaß, weil nämlich jeglicher Humor fehlt und jegliche so notwendige Ironie. Wenn Bond eine Brücke runterstürzt ins Wasser und dann im Strom weitergetrieben wird und einen gefährlichen Wasserfall runterfällt, dann gefälligst mit einer aufblasbaren Schwimmweste im Sakko und einer Zigarre im Mund.
Die Humorlosigkeit der letzten Bond-Filme ist betrüblich. Alles was Bond ist, wurde ohnehin auf ein Minimum reduziert oder entfernt. "Political Correctness", vor allem in Bezug auf Frauenrollen, hat in einem Bond-Film nichts zu suchen.
James Bond - das ist eine überhöhte Figur, die in einer eskapistischen Welt Abenteuer erlebt. Die bodenständigeren Bond-Filme wie "Liebesgrüße aus Moskau", "Im Geheimdienst ihrer Majestät" oder "In tödlicher Mission" verzichten niemals gerade auf die Stärken der imaginären Bond-Welt.
Ich will einen Bösewicht, der etwas darstellt. Die Finsterlinge der letzten Jahre sind nur mehr Verbrecher, wie es sie in der realen Welt gibt. Das ist langweilig und wenig unterhaltsam. Sind sie unrealistisch verzerrt, kommen solche Peinlichkeiten ans Tageslicht wie im erwähnten "Stirb an einem anderen Tag".
Ich fürchte, auch die Wiederkehr von Spectre und die Mitwirkung von Christoph Waltz (von dem wohl kaum mehr als eine "Inglorious Basterds"-Selbstpersiflage zu erwarten ist) wird nichts daran ändern.
Die Politk, wie Eon die alten Bond-Filme gegen die neuen ausspielt, ist auch grotesk und wird weltweit medial weitergetragen. Ein neuer Bond ist allein schon deshalb besser, weil er mehr Geld gekostet hat und mehr einspielte.
Das ist zu relativieren: die alten Budgets waren zu ihrer Zeit immens hoch, nur werden sie kaum mal inflationsbereinigt angegeben. Weiters zählen nur die Ersteinspielergebnisse und nicht alle weiteren Einnahmen. Es wird auch nie erwähnt, wie sehr sich der internationale Markt verändert hat. Seit "Goldeneye" sind Bond-Filme auch im ehemaligen Ostblock zu sehen und somit ist von Vornherein ein Vorteil gegenüber älteren Kinostarts zu verbuchen. Und ein guter Teil der Einnahmen kommt wohl daher, daß Bond als Marke noch zieht und sich die Hoffnung noch nicht selbst zerstört hat, daß vielleicht doch noch ein echter Bond kommt. So lange es sich finanziell auszahlt, wird man wohl so weitermachen. In die Kulturgeschichte ist Bond bereits eingegangen, aber hier spielen die neuen Filme keine Rolle mehr. Sie sind nicht mehr oder kaum noch von Standard-Actionfilmen zu unterscheiden, im Unterschied zu früher. Vielleicht wäre es besser gewesen, mit Bond aufzuhören oder die Filme einfach in den 60er-Jahren spielen zu lassen.
Die Bond-Romane von John Gardner waren für mich das perfekte Bindeglied zwischen allem, was für Bond steht und dessen, wie sich die Welt verändert hat. Schade, daß man nie auf einen seiner Romane zurückgriff.
Ach ja, und es wäre schön, wenn man sich auch wieder der musikalischen Tradition erinnern würde. Hatte David Arnold nach Eric Serras desaströsem "Goldeneye"- Score klassischen Barry als Vorbild genommen (wenn auch mit zuviel Elektronik), so wurden seine letzten Scores nur mehr "Hans Zimmer-Standardklang", David Newman macht da keine Ausnahme....aber das ist eine andere Geschichte.
Zitat Da gibt es den alten Spruch, daß Tradition die Weitergabe des Feuers ist und nicht der Asche.
Der Satz ist Spitze. Wie auch der Rest deiner Analyse.
Ich mag den Satz auch sehr und benutze ihn auch ziemlich häufig. Er hat aber eine ganz andere Bedeutung als dargestellt und passt mehr zur Craig-Ära als zu allem anderen.
Er passt gerade auf den neuen Q und die neue Moneypenny, die eben genau das Feuer weitergeben.
Die Humorlosigkeit der letzten Bond-Filme ist betrüblich.
Also wenn ich mir die Szene mit Q im Museum oder die Einführung von Silva auf Hashima-Island anschaue, dann ist das genau der Bondhumor, den ich haben will!
Ich will einen Bösewicht, der etwas darstellt. Die Finsterlinge der letzten Jahre sind nur mehr Verbrecher, wie es sie in der realen Welt gibt. Das ist langweilig und wenig unterhaltsam. Sind sie unrealistisch verzerrt, kommen solche Peinlichkeiten ans Tageslicht wie im erwähnten "Stirb an einem anderen Tag".
Was DAD betrifft, stimme ich dir voll und ganz zu. Die langweiligsten Bondschurken gab es in der späten Moore-Ära (Zorin ausgenommen).
Ich fürchte, auch die Wiederkehr von Spectre und die Mitwirkung von Christoph Waltz (von dem wohl kaum mehr als eine "Inglorious Basterds"-Selbstpersiflage zu erwarten ist) wird nichts daran ändern.
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie häufig doch Christoph Waltz unterschätzt und nur auf IB reduziert wird. Seht euch "The Zero Theorem" oder demnächst "Big Eyes" an, dann werdet auch ihr überzeugt...
Zitat von fortinbras im Beitrag #158 Die Politk, wie Eon die alten Bond-Filme gegen die neuen ausspielt, ist auch grotesk und wird weltweit medial weitergetragen. Ein neuer Bond ist allein schon deshalb besser, weil er mehr Geld gekostet hat und mehr einspielte.
Eon hat nie die alten gegen die neuen Filme ausgespielt. Ganz im Gegenteil werden immer alle Filme gelobt. Spectre soll sich zum Teil z. B. an OHMSS und LALD orientieren.
Zitat von fortinbras im Beitrag #158Vielleicht wäre es besser gewesen, mit Bond aufzuhören oder die Filme einfach in den 60er-Jahren spielen zu lassen.
Genau das wäre doch der größte Bruch mit der Reihe, die immer in der jeweiligen Gegenwart spielt.
Zitat von fortinbras im Beitrag #158David Newman macht da keine Ausnahme....aber das ist eine andere Geschichte.
Also zum einen heisst der Komponist von "Skyfall" und "Spectre" Thomas Newman und nicht David Newman. Zum anderen hat eben jener wieder mehr an die klassischen Bond-Soundtracks angeknüpft. "Volontary Retirement" aus "Skyfall" geht z. B. wieder sehr in Richtung "Goldfinger".
Oh, die hatte ich ja ganz vergessen, die Musik von Herrn Newman. Ja, die ist ein wenig neben der Spur - will sagen: Als austauschbare Actionmukke mag das ja ganz gut sein, aber es ist fern von dem, was die guten Bond-Komponisten im Laufe der Jahre geschaffen haben. Ein Bond-Sountrack, sage ich belehrend, ist dann perfekt, wenn er eine wunderbare Symbiose aus dem Titelsond und dem Bond-Thema eingeht. Damit wird er sowohl dem Film als auch auch der Reihe als Ganzem gerecht, ist gleichermaßen identifizierbar wie eigenständig - und nicht austauschbar. Newmans Musik hat damit nix zu tun. Barry war ein Meister darin, Arnold hatte seinen eigenen Stil, der bis auf den verschissenen Toast super funktioniert hat, George Martin hat einen wunderbaren Soundtrack für LALD (sieht abgekürzt bescheuert aus) geschrieben, beim Rest will mir spontan kein gutes Beispiel einfallen. Newmans Soundtrack klingt für mich, als ließe er drei mögliche Schlußfolgerungen zu: a) er sollte nicht, b) er konnte nicht, c) er wollte nicht. Das, meine kleinen Droogies, ist KEIN Bond-Soundtrack - also bitte, holt Arnold zurück oder zeigt diesem Neumann, wie's gemacht wird!
Ich finde den Skyfall-Soundtrack von Newman sehr gut, weil er sich wie gesagt auch ziemlich am frühen Barry orientiert. Aber Geschmäcker sind da eben verschieden.
Die Musik in Skyfall hat doch mit Barry so gar nix zu tun - auch nicht mit dem "frühen". Der Skyfall Soundtrack von Newman ist von vorne bis hinten ziemlicher Mist.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #163Die Musik in Skyfall hat doch mit Barry so gar nix zu tun - auch nicht mit dem "frühen". Der Skyfall Soundtrack von Newman ist von vorne bis hinten ziemlicher Mist.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #163Die Musik in Skyfall hat doch mit Barry so gar nix zu tun - auch nicht mit dem "frühen". Der Skyfall Soundtrack von Newman ist von vorne bis hinten ziemlicher Mist.
Hört euch einfach "Voluntary Retirement" aus Skyfall an und dann hört euch "Golden Girl" aus Goldfinger an. Dann seht (bzw. hört ^^) ihr die Gemeinsamkeiten.