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Dieses Thema hat 932 Antworten
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smeagol



Beiträge: 3.900

27.12.2014 13:00
#91 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Ich glaube, einiges wird hier zu stark polarisiert bzw. viel zu heftig und meiner Meinung nach (!) falsch dargestellt.

Zunächst mal sind die Bondfilme immer ein Kind ihrer Zeit - und es gibt keinen Grund, sich für einen der Darsteller oder Filme zu schämen. Wenn Filme für nachfolgende Generationen (zu der ich auch angehöre) anders funktionieren als für das zeitgenössische Publikum, dann ist das für mich nicht unbedingt verwunderlich.

Für mich (Baujahr 1974, erster Bondfilm im Kino war "Lizenz zum Töten"!) funktionieren die meisten (aber bei weitem nicht alle) Connery-Bondfilme besser als Moore-Bondfilme - doch jeder Ära (wenn man im Falle von Lazenby auch nur von einem Film sprechen kann) konnte ich mindestens einen Film abgewinnen, der mir gefallen hat. Meine Favoritenliste zählt hauptsächlich Connery und Craig - doch durchaus auch Moore (2x), Lazenby (1x), Brosnan (1x) und Dalton (1x). Einige "klassische" Bondelemente wurden (wie es schon korrekt angemerkt wurde) auch in den Moore-Bonds schon weggelassen - oft ist das kein Makel.

Nach "Austin Powers" *musste" man die Serie rebooten, denn einige "klassische Bondelemente" wurde durch diese (hervorragende!) Persiflage einfach dermaßen präsent komisch in die Köpfe gehämmert, dass man einen anderen Kurs einschlagen *musste*. Ich glaube fest daran, dass dies in der Retrospektive ebenso wichtig war, wie seinerzeit Connery mit viel viel Geld zu "Diamantenfieber" zurück zu holen, bevor man erneut einen neuen Darsteller einführte. Zudem hat die "Bourne"-Reihe einen neuen Maßstab für Actionszenen gesetzt - auch hier musste man "nachziehen" (was in "Casino Royale" hervorragend funktionierte, in "Ein Quantum Trost" jedoch viel zuviel des "Guten" war). Von daher halte ich Aussagen wie "Familie Broccoli sind die Fans egal / schxxx auf die klassischen Elemente" usw. für falsch bzw. überzogen. Man hat eine sehr gute Kurskorrektur vorgenommen - das Einspielergebnis aller drei Craig-Bondfilme gibt ihnen Recht.

Ob einem Craig als Bond zusagt oder nicht ist eigentlich nebensächlich - denn er ist der Bond "dieser" Generation und mir persönlich gefällt er nach Connery am besten. Aber selbst Craig sagt, dass er sich wünscht, dass man einige der "klassischen Bondelemente" - unter anderem den Humor - zurück bringt. Das hat man (meiner Meinung nach) in "Skyfall" auch schon ansatzweise gemacht (Q, Moneypenny, DB5) und ich denke, genau das wird man in "SPECTRE" fortsetzen.

Das Schöne ist doch, dass man eben durch den Reboot viele dieser "klassischen Bondelemente" nach und nach wieder einführen kann ... eben so, wie man sie seinerzeit nach "Dr. No" auch nach und nach erst eingeführt hat! Ich stimme natürlich zu, was die Gunbarrel-Sequenz angeht - die WILL ich auch unbedingt wieder am Anfang haben. Blödsinn, das bei Skyfall nicht zu machen, da stimme ich völlig zu (bei den ersten beiden Craigfilmen lasse ich das als "Stilmittel" gelten wegen Reboot und das die ersten beiden Filme quasi zusammen gehören).

Wenn man von Lazenby absieht, waren alle Bond-Darsteller gute Schauspieler und haben die Rolle stets gut ausgefüllt - das immer auch Gurkenfilme dabei waren ist nicht ihr Verschulden. Ich glaube aber nicht, dass SPECTRE eine solche Gurke wird ... nicht in meinen Augen. Klar liegt (für mich) die Messlatte hoch, da mir alle drei Craig-Bondfilme sehr gut gefielen. Aber da man kaum vom gewählten Stil abweichen wird, sehe ich da keine Gefahr. Nur bitte nieee wieder solch überzogene Wackelkamera wie in "Quatum". Und bitte nicht Andrew Scott als Blofeld auftreten lassen - das fänd' ich glaube ich nicht so toll ... lasse ich aber auf mich zukommen.

ich freu mich einfach drauf - und hoffe (erneut) auf viele Fleming-Elemente im Drehbuch.

Samedi



Beiträge: 16.435

27.12.2014 13:40
#92 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

@ smeagol:

Zu allem vollste Zustimmung!!!

Slartibartfast



Beiträge: 6.667

28.12.2014 13:04
#93 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von Samedi im Beitrag #90

Um die Diskussion zu erleichtern, könntest du ja sagen welchen Moore-Film du "klassisch" findest.


Klassisch ist nicht unbedingt ein Prädikat für einzelne Filme, sondern für wenn übehaupt für eine Ära. Ausdrücklich nicht meinte ich damit besonders Fleming-hafte Filme, also warum kommst du immer wieder damit daher?
Ja, Moore hatte einige Brüche, und Moonraker war überladen, aber ist dennoch ein Klassiker, weil er aus der klassischen Ära stammt, die auf jeden Fall bis Dalton geht, wie ich auch schon begründet habe.
(Brüche gab es übrigens dauernd: In OHMSS verliebt sich Bond, in DAF sieht man zu viel Amerika, in LTK agiert Bond ungewohnt brutal etc.)
Klassische Elemente sind:
- das Gunbarrel-Intro
- der pre title
- der main title
- der Titelsong
- die Musik von John Barry
- Q's Auftritt
- Q's Wunderwaffen
- Moneypennys Auftritt
- die Bondgirls
- die Superschurken
und noch vieles andere

All das war besonders in den Moore-Filmen, aber insgesamt in allen Filmen bis 1987 conditio sine qua non. Ab da kippte man immer mehr über Bord. Es begann mit der feministischen Moneypenny in Goldeneye, ging weiter mit dem zu mordernen Titelsong und dem schlechten Spagat zwischen hartem Anfang und späterer Comicwelt von DAD, und es erreichte seinen Höhenpunkt mit den Craig-Ära, wo die (an sich guten) Filme, plötzlich ohne Not auf immer mehr dieser Markenzeichen verzichteten, wovon das Gunbarrel-Intro zwieffellos das wichtigste ist. Man darf schon dankbar sein, das es pre title und main title noch nicht erwischt hat.

Das ist so ähnlich wie die farbigen Titel in den Edgar-Wallace-Filmen und die Schüsse am Anfang, gefolgt von Peter Thomas' Musik (oder der von Martin Böttcher). Der "Frosch mit der Maske" ist ein toller Früh-Wallace, doch fehlen leider noch dererlei klassische Wallace-Markenzeichen, welche die Serie später so unbverwechselbar gemacht haben.

ronnymiller ( gelöscht )
Beiträge:

28.12.2014 13:09
#94 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Eine wichtige Korrektur an smeagol habe ich: In Quantum gibt es praktisch in keiner Szene eine "Wackelkamera". Quantum ist extrem schnell geschnitten und arrangiert, aber die typischen "Bourne Teil 2 und 3" Handkamera Szenen sind hier nicht eingesetzt worden.

Samedi



Beiträge: 16.435

29.12.2014 00:09
#95 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #93


Das ist so ähnlich wie die farbigen Titel in den Edgar-Wallace-Filmen und die Schüsse am Anfang, gefolgt von Peter Thomas' Musik (oder der von Martin Böttcher). Der "Frosch mit der Maske" ist ein toller Früh-Wallace, doch fehlen leider noch dererlei klassische Wallace-Markenzeichen, welche die Serie später so unbverwechselbar gemacht haben.



Bei Wallace stimme ich dir völlig zu!

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #93

Klassisch ist nicht unbedingt ein Prädikat für einzelne Filme, sondern für wenn übehaupt für eine Ära.



Wenn eine Ära wie die Moore-Ära eben so unterschiedliche Filme enthält bei denen eben genau diese klassischen Merkmale fehlen, dann muss man sehr wohl auf die einzelnen Filme eingehen und kann nicht alle über einen Kamm scheren.

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #93
Brüche gab es übrigens dauernd: In OHMSS verliebt sich Bond, in DAF sieht man zu viel Amerika, in LTK agiert Bond ungewohnt brutal etc.



Das ist mir schon klar, dass es mehrere Brüche gab. Die gravierendsten waren jedoch die nach MR und nach DAD. Der Bruch in DAF ist aber nicht die Location Amerika, sondern vielmehr die ganze slapstickhafte Art des Films, welche dann in der Moore-Ära so übernommen wurde. OHMSS und LTK sehe ich weniger als Bruch, sondern vielmehr als Ausreisser an. Die Filme davor und danach sind ja jeweils ganz anders.

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #93

Klassische Elemente sind:

- die Musik von John Barry




Die Musik stammt in drei von sieben Moore-Bonds nicht von John Barry. Sind diese Filme also keine klassischen Bondfilme?

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #93


Klassische Elemente sind:

- Q's Auftritt



Kommt in LALD nicht vor. Somit auch kein klassischer Bond?

So könnte ich mit einer ganzen Latte weiterer "klassischer" Bondmerkmale weitermachen.

Aber nochmal:

Ich mag die Moore-Bonds auch. Ich finde es nur unfair, die Moore-Bonds zur klassischen Bond-Ära zu erheben, obwohl sie selbst mit eben dieser zigfach gebrochen haben, nur um sie dann gegen die Craig-Ära auszuspielen.

PS:

Dein Lieblingsfilm in der Moore-Ära würde mich trotzdem interessieren.

Slartibartfast



Beiträge: 6.667

29.12.2014 02:37
#96 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von ronnymiller im Beitrag #94
Ich mag die Moore-Bonds auch. Ich finde es nur unfair, die Moore-Bonds zur klassischen Bond-Ära zu erheben, obwohl sie selbst mit eben dieser zigfach gebrochen haben, nur um sie dann gegen die Craig-Ära auszuspielen.

Ach darum gehts dir nur? Moore allein wollte ich nie gegen Craig ausspielen. Aber seit Craig will man Bond neu erfinden, ohne Bond neu zu erfinden. Und das ist bisher gründlich in die Hose gegangen.

Zitat von ronnymiller im Beitrag #94
Dein Lieblingsfilm in der Moore-Ära würde mich trotzdem interessieren.
FYEO und OP und explizit nicht der überschätzte TSWLM. (Ich liebe diese Abkürzeritis.)
Unter Kennern würde ich noch hinzufügen, dass "The Living Daylights" einer der besten Moore-Bonds war.

Jayden



Beiträge: 6.526

29.12.2014 08:53
#97 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Moin moin,

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #96
Aber seit Craig will man Bond neu erfinden, ohne Bond neu zu erfinden. Und das ist bisher gründlich in die Hose gegangen.

bitte? Unter Craig ist die Reihe nicht nur kommerziell wieder erfolgreich geworden, sondern hat zahlreiche neue Fans dazu gewonnen, die auch die früheren Filme sehen. Man hat das erreicht, was bei Star Trek gründlich in die Hose gegangen ist, nämlich durch das Reboot das Franchise neu zu beleben. Craig hat genauso viele klassische Bondmomente hervorgebracht wie seine Vorgänger, und genauso oft mit ihnen gebrochen. Genau das macht doch den Reiz aus: vertraute Elemente bei gleichzeitiger Unberechenbarkeit. Und ein kleines Highlight aus meiner Erstsichtung von Casino Royale im Kino: seit James Bond jagt Dr. No habe ich in keinem Bondfilm einen derart guten Einsatz der Bondmusik und der Worte "Mein Name ist Bond ... James Bond" erlebt und dem spontanen Applaus im Saal nach ging es nicht nur mir so

Von daher werde zumindest ich mich jetzt entspannt aus der Diskussion wieder ausklinken, da ich mir die Vorfreude auf den neuen Film nicht durch Diskussionen über "Was ist Bond und was ist Bond nicht" nehmen lassen möchte. Ich hoffe, euch geht es ähnlich

MfG,

Jayden

Slartibartfast



Beiträge: 6.667

29.12.2014 11:18
#98 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von Jayden im Beitrag #97
Moin moin,
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #96
Aber seit Craig will man Bond neu erfinden, ohne Bond neu zu erfinden. Und das ist bisher gründlich in die Hose gegangen.

bitte? Unter Craig ist die Reihe nicht nur kommerziell wieder erfolgreich geworden, sondern hat zahlreiche neue Fans dazu gewonnen, die auch die früheren Filme sehen.

danke.
Mag sein, dass das statistisch gesehen so ist, aber wir reden seit 3 Seiten darüber, dass einige das eben nicht so sehen und es wurde mehrfach betont, welche Bondelemente seit Craig sträflich vernachlässigt wurden.
Aber um deinen Beitrag aufzugreifen: Man könnte den Craig-Filmen am ehesten vorwerfen, dass es immer ganz knapp daneben war, aber eben unnötigerweise. Das macht es irgendwie schlimmer, als wenn der Film an sich nicht funktioniert, weil man dann den Eindruck hat, dass Absicht dahinter steckt.
Setzt das Gunbarrel an den Anfang, streicht den blöden Spruch von Q, gebt Bond gleich am Anfang ein ordentliches Auto (eins das nicht in einer Garage vergammeln musste) und überarbeitet die Vorstellung von Moneypenny und SKYFALL wäre ein guter Bond.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

29.12.2014 11:43
#99 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Es ist kurios. Ich lese seit ein paar Seiten mit und bin mir immer noch nicht sicher, ob ihr euch gerade ernsthaft unterhaltet oder mit Ironie nur so um um euch werft. Ihr könnt konkrete Listen der Bondelemente aus der Hüfte, halt, aus dem Gunbarrel schießen, und beklagt das Abweichen von der hinreißend detaillierten Formel als "sträflich vernachlässigt". Beim letzten Brosnan wurde beklagt, dass man die "klassischen Elemente" lächerlich aussehen ließ - yo, nur 'ne Vermutung, aber vielleicht sind sie es einfach durch Weiterdrehen der Erde seit Hochphase der Elemente?

Sind Bond-Fans am Ende so gestrig wie die Hardcore-TOS-Nerds, die bei jeder Änderung den intergalatischen Dschihad ausrufen? Oder wie "Rocky Horror"-Freaks, die jede Woche ins Stammkino stöckeln und in Strapsen mitgrölen? Übersehe ich hier ein paar Smileys - das wäre mir ein Quantum Trost. 10 wären aber nicht genug. Ich meine, klar, leben und sterben lassen. Ich spüre auch nicht den Hauch des Todes, weil ihr eventuell irre gestrig seid. Dennoch: Zur Gestrigkeit sagt der Doktor No! No! No!

Samedi



Beiträge: 16.435

29.12.2014 11:53
#100 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #98
Man könnte den Craig-Filmen am ehesten vorwerfen, dass es immer ganz knapp daneben war, aber eben unnötigerweise. Das macht es irgendwie schlimmer, als wenn der Film an sich nicht funktioniert, weil man dann den Eindruck hat, dass Absicht dahinter steckt.
Setzt das Gunbarrel an den Anfang, streicht den blöden Spruch von Q, gebt Bond gleich am Anfang ein ordentliches Auto (eins das nicht in einer Garage vergammeln musste) und überarbeitet die Vorstellung von Moneypenny und SKYFALL wäre ein guter Bond.




Aha. Du wirfst der Craig-Ära also vor, super Filme hervorgebracht zu haben, die nur kleine Mängel haben und stellst deshalb diese Mängel (die die Moore-Ära auch hatte) so extrem heraus. Eine bemerkenswerte Sichtweise...

Zu den einzelnen von dir beschriebenen Elementen:

Die Gunbarrel war für Skyfall auch für den Anfang geplant, wurde dann aber nach hinten verschoben, weil sie mit der Pre-Title (die ähnlich beginnt, wie die Gunbarrel selbst) nicht kompatibel war. In Spectre (und darum geht es doch hier eigentlich) wird sie zu 99 % wieder am Anfang stehen.

In der klassischen Ära wurde auch nie ein "blöder Spruch" von Q gestrichen. Die Szene im Museum könnte übrigens klassischer nicht sein.

Wie sollte man einen Bond zum Jubiläum klassischer gestalten als mit dem Aston Martin (inklusive Schleudersitz) aus Goldfinger???? Im Übrigen ist Craig glaub ich sogar der einzige, der in drei Filmen Aston Martin fährt. Klassischer geht es also bei dem Thema nicht!

Zum Thema Moneypenny in Skyfall hab ich doch vorher schon alles nötige geschrieben. Ich finde die Szene super!!!!

Slartibartfast



Beiträge: 6.667

29.12.2014 14:10
#101 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von Samedi im Beitrag #100
In der klassischen Ära wurde auch nie ein "blöder Spruch" von Q gestrichen.

Bei dir hat man zu oft den Eindruck, dass man ältere Beiträge immer wieder neu zitieren muss, weil sonst sofort Missverständnisse entstehen. Mit "blöder Spruch" war der Satz über die explodierenden Kugelschreiber gemeint, die man angeblich nicht mehr nötig habe. Was ich darüber denke, habe ich ja mehrfach erläutert.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #99
Beim letzten Brosnan wurde beklagt, dass man die "klassischen Elemente" lächerlich aussehen ließ

Ja, und genau das lässt sich auch völlig widerspruchsfrei beklagen, weil die ganzen Markenzeichen den Vorteil haben, zeitlos zu sein, wenn man es nicht übertreibt, was in DAD der Fall war.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #99
Ich spüre auch nicht den Hauch des Todes, weil ihr eventuell irre gestrig seid. Dennoch: Zur Gestrigkeit sagt der Doktor No! No! No!

Und das ist es, was mich an Skyfall aufregt: Der herablassende Versuch, den Fans der ersten Stunde zu erklären, dass sie gestrig sind. Was soll das? Kann man keine Serie überarbeiten, ohne die - wie gesagt zeitlosen - Elemente anzutasten? Wenn das Gunbarrel an den Anfang sollte, dann hätte man den Film halt so drehen müssen, dass es geht.
Ich möchte nochmal betonen, dass es mir bei meiner Kritik nicht um Craig geht, auch nicht um die Neudefinition der Figur. Das ist alles okay so. Meine Kritik geht gegen die Produzenten und die seltsame Distanzierung von ihren eigenen Wurzeln. (Das hat TNG übrigens mit TOS nie gemacht.)

Samedi



Beiträge: 16.435

29.12.2014 15:06
#102 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Wenn als einzige Kritikpunkte von dir an Skyfall die Gunbarrel (die in Spectre wieder am Anfang stehen wird) und ein einziger Satz von Q (den er in Spectre wsl auch nicht wieder sagen wird) übrig geblieben sind, dann ist ja alles in bester Ordnung. ^^

Und nochmal zu "Octopussy", deinem Lieblingsfilm in der Moore-Ära:

Genau dieser Film ähnelt doch über weite Strecken mehr einem Abenteuerfilm als einem "klassischen" Bondfilm. Die berüchtigte Tiger-Szene und der Tarzan-Schrei setzen dem ganzen noch die Krone auf.

Slartibartfast



Beiträge: 6.667

29.12.2014 18:34
#103 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von Samedi im Beitrag #102
Wenn als einzige Kritikpunkte von dir an Skyfall die Gunbarrel (die in Spectre wieder am Anfang stehen wird) und ein einziger Satz von Q (den er in Spectre wsl auch nicht wieder sagen wird) übrig geblieben sind, dann ist ja alles in bester Ordnung. ^^

Ja, schon, aber ich glaube irgendwie nicht mehr daran. Wen man in Skyfall ein Gunbarrel-Intro gewollt hätte, hätte man keine Einstellung gedreht, welche im Grunde ein Ersatz-Gunbarrel ist, und dann behauptet, es hätte als Intro "nicht funktioniert".
Zitat von Samedi im Beitrag #102
Und nochmal zu "Octopussy", deinem Lieblingsfilm in der Moore-Ära
Nicht DEM Lieblingsfilm, sondern einem von dreien. (Schon wieder gibst du mich falsch wieder. Warum?)
Genau dieser Film ähnelt doch über weite Strecken mehr einem Abenteuerfilm als einem "klassischen" Bondfilm. Die berüchtigte Tiger-Szene und der Tarzan-Schrei setzen dem ganzen noch die Krone auf.[/quote] Die paar Szenen, die "nur" nach Abenteuer aussehen, kann der Film ertragen. Mir gefällt er aber wegen der DDR-Story und Louis Jourdan ist als Bösewicht auch zweiter Kajüte, wäre da nicht der wunderbare Steben Berkoff:-)
Der Tarzanschrei hat sich hervorragend eingefügt, genau wie der Tigerspruch und die Schlangenmusik als Erkennungscode. Ganz anders Niveau als DAD, soviel wirst du zugeben.

John Connor



Beiträge: 4.883

29.12.2014 18:34
#104 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von smeagol im Beitrag #91
Ich glaube, einiges wird hier zu stark polarisiert bzw. viel zu heftig...


Und GENAU SO muss es sein, wir sind leidenschaftliche Bond-Fans und nicht steife Mitglieder eines Jane Austen-Clubs - noch nie was von Sick Boy gehört?

Zitat von smeagol im Beitrag #91

Nach "Austin Powers" *musste" man die Serie rebooten, denn einige "klassische Bondelemente" wurde durch diese (hervorragende!) Persiflage einfach dermaßen präsent komisch in die Köpfe gehämmert, dass man einen anderen Kurs einschlagen *musste*.


Einspruch! Nach der Logik hätte man nach Charles Feldmans CASINO ROYALE von 1967 im Speziellen, den unzähligen Bond-Parodien der 1960er im Allgemeinen oder - anderes Extrem - den bierernsten Le Carré-Verfilmungen ebenfalls einen Kurswechsel vornehmen müssen. Hat man aber nicht - zu Recht! Denn die Bond-Produzenten von damals wussten: sie waren Trendsetter, sie gaben den Ton an, sie agierten, sie reagierten nicht.

Zitat von smeagol im Beitrag #91
Wenn man von Lazenby absieht, waren alle Bond-Darsteller gute Schauspieler und haben die Rolle stets gut ausgefüllt...


Mega-Einspruch! Siehe unten.

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #89
Craig ist nicht das Problem...


Doch, Craig ist das zweitgrößte Problem sogar!

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #101

Ich möchte nochmal betonen, dass es mir bei meiner Kritik nicht um Craig geht, auch nicht um die Neudefinition der Figur. Das ist alles okay so.


Sorry, aber für mich ist da gar nix okay - weder Craig noch das die Neudefinition der Figur (Problem numero uno).

Ob man die klassischen Versatzstücke über Bord wirft oder nicht, stört mich ehrlich gesagt nicht so stark wie die Zerstörung der Pop-Ikone Bond.
Okay, ich habe zu diesem Thema nichts Neues beizutragen, aber ich kann es auch nicht so stehen lassen, dass weder Craig noch der Neuansatz kein Problem für mich wären. Was ich vor zwei Jahren im Zuge der SKYFALL-Aufführung (davor und danach) dachte, hat sich nicht grundlegend geändert, deshalb an dieser Stelle (Verzeihung!) nur ein Zitaten-Ragout:

Zur Neudefinition des Bond-Charakters:

Zitat von John Connor im Beitrag RE: James Bond 007 - Skyfall (2012)


Heutigen Zuschauern mögen die frühen Bond-Filme aufgrund ihres Tempos, ihrer Ästhetik möglicherweise antiquiert vorkommen, aber da sie in erster Linie die Attraktivität des Bond-Charakters ins Zentrum rückten, funktionieren sie m.E. auch heute noch großartig. So eine Figur war zum damaligen Zeitpunkt ein absolutes Novum in der Filmgeschichte, so eine lustorientierte, hedonistische Figur, die sich selbst nicht ernst nahm und nebenbei auch größenwahnsinnigen bösen Jungs das Handwerk legte. Wenn man sich dagegen anschaut, welche Clowns uns heutzutage als Ladykiller und Verführer verkauft werden, von Charlie Harper bis Barney Stinson, dann finde ich es ziemlich bedauerlich, dass man aus Bond einen geistigen Bruder von Jason Bourne gemacht hat.


Zitat von John Connor im Beitrag RE: James Bond 007 - Skyfall (2012)
Bond war in den Sechzigern ein popkultureller Trendsetter, spätestens seit MOONRAKER imitiert er andere Erfolgsrezepte (...)

Klar gibt es bei Bond neben fundamentalen auch unverbindliche Charakter-Komponenten. Das Hartgesottene etwa, das Ernsthafte oder das Romantische (die Connery auch alle bedient hat) machen meines Erachtens nicht unbedingt den definitorischen Kern der Bondfigur aus, wohl aber das Hedonistische, das Charmante, das Selbstironische und die Libido – Dalton konnte diesem Image nicht gerecht werden, Craig tut es auch nicht. Aber genau darin unterscheidet sich Bond von allen anderen popkulturellen Heroen und ist genau deshalb ein oft kopiertes Ideal des Männlichen gewesen. Deswegen eben fällt es mir schwer, Craigs Performance als bondish anzusehen. Die Macher vertrauen der Originalität und Attraktivität der Bond-Figur nicht mehr.


Zum Craig-Bond:

Zitat von John Connor im Beitrag RE: James Bond 007 - Skyfall (2012)
Craig ist m.E. das größte Manko der jüngsten Bond-Filme (...). Erstens macht es keinen Spaß, seine hässliche Visage auf der großen Leinwand zu sehen, zweitens kann er aufgrund seiner Statur und Mimik gar nicht anders, als Bond verbissen anzulegen. Brosnan war es in seinen Actionszenen, da gehe ich absolut mit, aber Craig ist es durch die Bank weg. Mit einem jüngeren und souveräner aufspielenden Bond-Darsteller wäre der Reboot der Reihe auf jeden Fall besser geglückt.

Craig ist ein schlechter Schauspieler. Er ist deshalb ein schlechter Schauspieler, weil sein Rollenrepertoire extrem beschränkt ist. Man nimmt ihm den Womanizer nie und nimmer ab, er kann mir Frauen nicht umgehen, er agiert ihnen gegenüber wie ein abgewiesener Pennäler, der seinen Frust mit gespielter Arroganz zu übertünchen versucht. ... (M)an kann einen Neuanfang nach dem Motto: wie Bond zu dem wurde, der er ist, doch nicht mit einem Mittvierziger, der wie ein Mittfünfziger aussieht, sich aber wie ein High School-Doofie gebärdet, überzeugend an den Mann bringen.

(I)ch würde auch die Connery-Bonds der Sechziger als Messlatte ansehen, als Standards, welche die Bond-Figur definiert haben. Auf keinen Fall den Bond der Fleming-Romane. (...) ohne den Film-Bond wäre Fleming längst der Vergessenheit anheim gefallen. Der Rekurs der Craig-Macher auf Fleming ist absolutes PR-Gewäsch.
(...)
Craig kann nicht locker. Bei ihm wirkt jedes Bonmot so, als hätte er sich zuvor in seinem stillen Kämmerlein Karteikarten mit pseudo-coolen Sprüchen für alle Eventualitäten angelegt, die er dann später von sich geben kann. Das Deutsche kennt dafür den wunderbaren Ausdruck „aufgesetzt“ – genau so wirkt sein Bond. Sein Bond ist nicht souverän, er steht nie über den Dingen.

Samedi



Beiträge: 16.435

29.12.2014 18:41
#105 RE: James Bond 24 (2015) Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #103
Ganz anders Niveau als DAD, soviel wirst du zugeben.



Naja, wobei das auch kein Lob wäre. Octopussy und DAD sind für mich zusammen der Tiefpunkt der Bondreihe.

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Farb-Legende: blau = Spekulation, orange = Trailer-Besetzung, grün = endgültige Besetzung, rot = Korrektur/Ergänzung zur endgültigen Besetzung


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