Zitat von berti im Beitrag #465Da ich in der nächsten Zeit wohl nicht ins Kino kommen werde, einige den Film aber schon auf Deutsch gesehen haben: Kam der "Agent?" - "Provokateur!" - Dialog aus dem Trailer dort in dieser Form auch vor? Und wenn: Wurde er dort wieder wörtlich übersetzt?
Slartibarfast, jetzt hast du eine Fage vorweggenommen, die mich auch schon länger interessiert! Aber ebenfalls Danke, dass du diese Frage nach dem "Agent-Provokateur" gerade gestellt hast. Jetzt kann ich sie mir ersparen. Schade eigentlich, dass der Dialog so geblieben ist wie im trailer, nachdem die Verbindung von Agent und Provokateur im Deutschen ja nicht üblich ist. War Bond eigentlich im Bild zu sehen als er dieses Wort in den und genommen hat? "Provokation" hätte mir besser gefallen, wie ich in deisem Thread schon gepostet habe und würde perfekt zu den Lippenbewegungen passen. Dieser Begriff wäre imho. durch die Bondreihe gedeckt gewesen.
Ich möchte in dem Zusammenhang einen Satz aus einer Dialogsszene aus "Stirb an einem anderen tag" zitieren, in der M von Jinx wissen will, was sie über Bond weiß: "Er ist ein stumpfes Instrument, dessen primäre Methode die der Provokation ist."
@ Slartibartfast: Ich hoffe, dass du mit der Zeit deinen Frieden mit dem Film findest -> manche Dinge stellen sich zumindest mir nicht so dramatisch dar wie dir.
Generell fand ich es nämlich gut, dass das Hauptaugenmerk auf der Geschichte lag und man die Bondmerkmale (die alle vorhanden waren) passend eingegliedert hat. Die Brosnan-Bonds sind (leider) warnende Beispiele dafür, was passiert, wenn man die Story der Form unterordnet.
Zur Gunbarrel: war m.E. genau richtig positioniert. Zu Beginn hätte sie dem Fluss der Geschichte doch deutlich gestört (Bond "stirbt" schließlich) und an der Stelle, an der sie kam, fand ich sie genau richtig (nämlich nachdem Bond vollständig auferstanden ist).
Zum Bond-Girl: ähm, Eve? Auch wenn es nicht das 08/15-Ende ist, fand ich die Aussicht auf weitere Ritte auf der Rasierklinge mit ihr und Bond viel prägnanter und passender als ein stereotypes Ende im Bett.
Zur Altersfrage: das biologische Alter war doch gar nicht gemeint, sondern die Frage, inwieweit ein Agententyp wie Bond noch zeitgemäß ist in der heutigen Welt. Dies greift eher die Thematik aus GoldenEye auf und ist angesichts der aktuellen Entwicklungen auf der Welt eine mehr als berechtigte Frage.
Bzgl. Q könntest du Recht haben, aber da warte ich erstmal auf die nächsten Filme. Aber auch hier war die erste Szene doch unter einem Aspekt Bondtradition pur: man beachte den ersten Auftritt der Figur in James Bond jagt Dr. No. Und das Distanzieren war doch sehr deutlich ironisch (er nutzt sogar das Wort "eigentlich") und als er sich dann noch einmal umdreht dachte ich schon, dass er doch einen explodierenden Stift dabei hat Die Sache mit seinen Computerspielerein ging mir aber auch zu weit und ich hoffe, dass man hiermit in den nächsten Filmen sparsamer umgeht.
@ iron: Es gibt einen Grund, warum man "Provokateur" genommen hat -> nämlich die nächste Wortassoziation Frau - Provokateurin. Hätte man "Provokation" genommen, würde diese Weiterführung nicht mehr so gut funktionieren.
Zitat von Jayden im Beitrag #470 @ iron: Es gibt einen Grund, warum man "Provokateur" genommen hat -> nämlich die nächste Wortassoziation Frau - Provokateurin. Hätte man "Provokation" genommen, würde diese Weiterführung nicht mehr so gut funktionieren.
Das wollte ich auch noch antworten. Danke, Jayden.
Zitat von Jayden im Beitrag #469 Ich hoffe, dass du mit der Zeit deinen Frieden mit dem Film findest
Ich hoffe es auch.
Zitat von Jayden im Beitrag #469 Zur Gunbarrel: war m.E. genau richtig positioniert. Zu Beginn hätte sie dem Fluss der Geschichte doch deutlich gestört (Bond "stirbt" schließlich) und an der Stelle, an der sie kam, fand ich sie genau richtig (nämlich nachdem Bond vollständig auferstanden ist).
Einpruch. Schon mal "You Only Live Twice" gesehen? Nein, das Gunbarrel muss am Anfang kommen, da verstehe ich keinen Spaß. Wir haben seinerzeit sogar geraten, aus welchem Film das Intro stammt. Auch die vermeintlich gleichen sehen nämlich stets ein wenig anders aus. Aber das schweift ab....
Zitat von Jayden im Beitrag #469Zum Bond-Girl: ähm, Eve? Auch wenn es nicht das 08/15-Ende ist, fand ich die Aussicht auf weitere Ritte auf der Rasierklinge mit ihr und Bond viel prägnanter und passender als ein stereotypes Ende im Bett.
Von mir aus, vielleicht... aber sie fehlte dennoch beim Showdown.
Zitat von Jayden im Beitrag #469Die Brosnan-Bonds sind (leider) warnende Beispiele dafür, was passiert, wenn man die Story der Form unterordnet.
Der Plural steht hier zu Unrecht. DAD war ein Reinfall, aber TND ist ein durchaus unterhaltsamer Bondfilm, den ich (zumindest am heutigen Tag) SKYFALL deutlich vorziehe. (GE und TWINE gelten ja gemeinhin als gelungen.)
Zitat von Jayden im Beitrag #469Zur Altersfrage: das biologische Alter war doch gar nicht gemeint, sondern die Frage, inwieweit ein Agententyp wie Bond noch zeitgemäß ist in der heutigen Welt. Dies greift eher die Thematik aus GoldenEye auf und ist angesichts der aktuellen Entwicklungen auf der Welt eine mehr als berechtigte Frage.
Es war auch biologisch gemeint. Bond wird mit ergrautem(!) Bart gezeigt und fällt kurz darauf vom Reck. Wenn das keine Hinweise sein sollen... Die andere Frage mag berechtigt sein, wenn man die Figur realistisch sehen will. So gesehen war weder Connery noch Moore "zeitgemäß". Sie waren einfach Bond. Die Diskussion über die Sinnhaaftigkeit von Nachrichtendiensten erinnert schon fast an den aktuellen Untersuchungsausschuss für die Verfassungsschutzaffäre. Sowas will ich in einem Bondfilm wirklich nicht haben.
Zitat von Jayden im Beitrag #469Bzgl. Q könntest du Recht haben, aber da warte ich erstmal auf die nächsten Filme. Aber auch hier war die erste Szene doch unter einem Aspekt Bondtradition pur: man beachte den ersten Auftritt der Figur in James Bond jagt Dr. No. Und das Distanzieren war doch sehr deutlich ironisch (er nutzt sogar das Wort "eigentlich") und als er sich dann noch einmal umdreht dachte ich schon, dass er doch einen explodierenden Stift dabei hat Die Sache mit seinen Computerspielerein ging mir aber auch zu weit und ich hoffe, dass man hiermit in den nächsten Filmen sparsamer umgeht.
Mag sein, dass ich diesen Aspekt zu krass sehe. Wie gesagt, ich hatte Wishaw für sehr geeignet gehalten. Aber als er das mit dem Stift sagte, hätte ich ihm am liebsten damit seinen "Earl Grey" umgerührt
Zitat von Mücke im Beitrag #463Rückprojektionen sind ein traditionelles Verfahren. Sie wurden in den alten Bond-Filmen nicht absichtlich schlecht gemacht. Es waren Rückprojektionen - keine schlechten Rückprojektionen.
Exakt das ist es - es waren auf der Höhe der technischen/filmischen Entwicklung angefertigte Effektszenen. So gegenwärtig einem die Connery Bondfilme noch vorkommen sollte man nicht vergessen, dass sie (größtenteils) aus den 1960er Jahren stammen. Und dafür war das alles sehr gut gemacht.
Zitat von Mücke im Beitrag #463Die Computeranimationen in "Stirb an einem anderen Tag" hingegen waren handwerklich unter aller Sau, gemessen an dem, was bei Computeranimationen sonst möglich ist.
Dem möchte ich 100% beipflichten - die Effekte waren einfach nur grausig (vor allem die Surfszene) und einem solchen Multimillion-Dollar Produkt nicht angemessen.
Die Nachwirkung des Films ist übrigens für mich stärker als es bei anderen Filmen der Fall war - so, dass ich ihn eigentlich direkt nochmal sehen wollen würde. Man hat meiner Meinung nach sehr viel richtig gemacht und doch einiges gewagt - schließlich ist SKYFALL alles andere als ein Bond nach der Goldfinger-Formel. Aber jetzt in der Retrospektive entwickelt sich die Reihe doch Stück für Stück weiter in die bekannte Bondrichtung. Angefangen mit dem ganz wunderbaren Titellied - eingebettet in einen Vorspann, der eines Maurice Binder würdig gewesen ist. Der neue Q gefällt mir sehr gut, denn er belebt die Sticheleien zwischen Bond und Q auf eine moderne, frische Art wieder. Was mir nicht gefiel und weiterhin nicht gefällt ist halt die Moneypenny Sache - auch wenn ich die Argumente durchaus nachvollziehen kann. Aber für mich passt die Sache halt nicht - ich fand's immer besser zu denken, dass Bond halt Moneypennys Schwarm aber nicht ihr Ex-Liebhaber ist. Aber ist Ansichtssache - für einige geht das so in Ordnung. Ich hoffe, die Spielchen in M's Vorzimmer gehen aber auf die Qualität der alten Bondfilme zurück ohne zu viel Anspielungen auf ein vergangenes Abenteuer..
Der Bösewicht hat mich zuerst am meisten polarisiert und indifferent aus dem Kino entlassen. Der Kommentar, er wäre eine Art Joker im Bonduniversum trifft es ganz gut. Für mich aber reiht er sich direkt hinter jemandem wie Dr. No ein - ein mit heutigen Stilmitteln und einer "modernen" Interpretation entspringender Superschurke. Hätte er irgendwo in einem umgebauten Vulkan mit verätzten Händen gesessen und von dort aus seinen Cyberkrieg geführt, hätte jeder darauf gewartet, dass Austin Powers durchs Bild läuft. Von daher eine gute und durchaus gewagte Variante des Bond'schen Superschurken.
Einfach genial waren auf jeden Fall die Verfolgungsjagd auf dem Zug, die Szenen in Shanghai und natürlich der Auftritt des DB5. Da war ich hellauf begeistert und die Art, wie der gute alte DB5 in die Story eingebunden wurde war sehr clever - ich war und bin hellauf begeistert. Der DB5 ist halt ein eigenständiger Star im Bondzirkus. Ebenso wie das ganz im Stil der Connery-Bonds eingerichtete Büro von M. Geahnt hatte ich es jedoch schon vorher - anhand von Fienes Anzug und altem Büro, welches direkt aus den 60ern zu stammen schien.
Der Schluß war theatralisch und ob M unbedingt sterben musste ist Ansichtssache. Der Moment war bewegend - schließlich spielt sie nun offensichtlich eine Art Mutterrolle für ihn. Gewagt, aber aus meiner Sicht gut.
Kurzum: Kein 08/15 Bond, gewagt und weit entfernt vom Gaga-Bond a la Brosnan (obwohl auch diese einfach ein Produkt ihrer Zeit waren und mir gefielen alle recht gut bis auf DAD). Mir gefällts aber es darf nun auch aus meiner Sicht ruhig weiter Richtung klassischer Bondfilme gehen. Da mit dem Tod von M nun ein entscheidender Handlungsbogen und eine Entwicklung der Figur des James Bond abgeschlossen sind, gehe ich davon aus, dass Bond 24 von der Formel her wieder mehr Richtung Goldfinger gehen wird. Man kann einige jetzt stärker herausgestellte Eigenschaften und den Background Bonds ruhig mitmnehmen - also so etwas wie eine Mischung aus "Im Geheimdienst ihrer Majestät" und "Goldfinger" im Resultat. Da Craig noch 2 Filme machen will: Nur zu! Aber bitte schnell
Die Potter-Assoziation hatte ich auch. Meiner Meinung nach hat der Film zwei Kernprobleme: Zum einen die schamlosen zahlreichen Anleihen bei "The Dark Knight", zum anderen die Tatsache, dass es mehr ein M-Film als ein Bond-Film ist.
Es kann sogar sein, dass ich den Film mit Brosnan richtig blöd gefunden hätte, zumal die ganzen Szenen rund um M dann wirklich peinlich gekommen wären. Der Stoff hat Craigs Robustheit definitiv gebraucht, um nicht als Melodram zu enden.
Ich finde, dass der Rolle "M" generell viel zu viel Raum eingeräumt wurde, seitdem Judi Dench sie übernommen hat. Und das findet in "Skyfall" nun seinen Höhepunkt. Bei Connery wäre M wahrscheinlich einfach in der opening-Sequenz getötet worden und nach den Credits hätte Connery sich dann für den Rest des Films auf die Jagd nach den Tätern begeben und wäre dabei mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert worden. Konnte man hier aber nach den beiden Vesper-Lynd-Filmen nicht mehr wirklich machen, da es dann nochmal dasselbe gewesen wäre. Blöde Situation.
M mit einer namhaften SchauspielerIN zu besetzen halte ich für einen grundsätzlichen strategischen Fehler, der Bond im eigenen Film streckenweise zur Nebensache werden lässt.
An "Casino Royale" reicht "Skyfall" keinesfalls heran, da "Casino Royale" wesentlich mehr Bond-typische Elemente hatte... schon angefangen beim Aufbau der Story. Dass "Skyfall" teilweise als DIE große Bond-Wiedergeburt dargestellt wird, verstehe ich nicht, da der Film gerade nach hinten raus absolut untypisch für die Reihe ist.
Dass Bond hier als Wrack verkauft wurde, fand ich allerdings nicht so schlimm, da es - meines Erachtens - eher so war, dass man versuchte, ihm das einzureden als dass es wirklich so gewesen ist. Von daher sehe ich hier keine Diskrepanz mit Craig oder der Tatsache, dass er noch mehr Filme machen will.
Fener bin ich der Meinung, dass in Form von Naomie Harris durchaus und sogar mit allen notwendigen Spitzen ein klassisches Bond-Girl vorhanden gewesen ist. Und Q ist mir in der Darstellung von Ben Whishaw allemal lieber als mit John Cleese. Zwar ist nicht von der Hand zu weisen, dass man das alles schonmal gesehen hat, aber wenigstens macht er aus der Rolle keinen Kasper und besitzt auch reichlich Potenzial, sie mit mehr als genug Wiedererkennungswert zu erfüllen.
Unterm Strich fand ich den Film in jedem Fall trotzdem ziemlich gut, werde - sofern die OV hier nächste Woche noch angeboten wird - auch nochmal reingehen und glaube, dass es ab jetzt richtig krachen wird. Ich hab das Gunbarrel-OUTro nach Abschluss dieser Pre-Trilogie auch so verstanden, dass es zukünftig wieder am Anfang kommen wird. Und Judi Denchs Ausstieg wird der Reihe gut tun. Tragisch, aber wahr.
Zitat von John Connor im Beitrag #459Ich kann’s nicht ändern: Craig ist einfach nicht mein Bond.
DEN Teil habe ich verstanden.
Hehe gut, und ich hatte schon die Befürchtung, ich wäre in dem Punkt vielleicht etwas zu subtil gewesen!
Zitat von Starbuck im Beitrag #460 Mendes hat ja bereits eingeräumt, dass er in Nolans Richtung geschielt hat. Das macht Skyfall aber noch lange nicht zu einem verfilmten Comic. […] Abgesehen davon schließt sich da gerade ein Kreis. Nolan hat sich für Batman bei Bond bedient, jetzt bedient sich Bond eben auch ein bißchen bei Batman. Aber eben nur, was die Vielschichtigkeit der Figuren angeht, nicht in Bezug auf ein Comic-Universum.
Wie bereits gesagt: Bond war in den Sechzigern ein popkultureller Trendsetter, spätestens seit MOONRAKER imitiert er andere Erfolgsrezepte – was nicht unbedingt verwerflich ist, wenn nur die kopierten Versatzstücke Bond-kompatibel wären. Das sehe ich bei diesem Psycho-Quark aber nicht. Mit dieser angeblichen Vermenschlichung Bonds höhlt man den Charakter aus.
Klar gibt es bei Bond neben fundamentalen auch unverbindliche Charakter-Komponenten. Das Hartgesottene etwa, das Ernsthafte oder das Romantische (die Connery auch alle bedient hat) machen meines Erachtens nicht unbedingt den definitorischen Kern der Bondfigur aus, wohl aber das Hedonistische, das Charmante, das Selbstironische und die Libido – Dalton konnte diesem Image nicht gerecht werden, Craig tut es auch nicht. Aber genau darin unterscheidet sich Bond von allen anderen popkulturellen Heroen und ist genau deshalb ein oft kopiertes Ideal des Männlichen gewesen. Deswegen eben fällt es mir schwer, Craigs Performance als bondish anzusehen. Die Macher vertrauen der Originalität und Attraktivität der Bond-Figur nicht mehr.
Zitat von Starbuck im Beitrag #460 Ich kann nichts Falsches daran finden, in einem Agentenfilm die Rolle der Geheimdienste in der heutigen Zeit zu thematisieren […]
Und ich kein besonderes Verdienst darin, es zu tun. Es ist ja nicht so, dass die Infragestellung von Geheimdiensten ein Diskurs der Neuzeit wäre, John Le Carré hat bereits in den Sechzigern nicht schlecht davon gelebt, „den ungeschönten, hässlichen Geheimdienstalltag“ mit all seinen internen Intrigen immer wieder zu verwursten. Glücklicherweise waren die Bond-Macher damals intelligent genug, sich von solchen bürgerlichen Attitüden nicht beeindrucken zu lassen. Sie haben gut daran getan, sich auf derlei Rechtfertigungen gar nicht einzulassen und eine Phantasiewelt zu konstruieren, in der solche Überlegungen einfach keine Rolle spielen.
Zitat von Starbuck im Beitrag #460 Abgesehen davon ist dieses Thema der sich verschiebenden Fronten so alt, wie die Bondfilme selbst. In den Romanen tritt Bond gegen den Auslandsgeheimdienst der Russen an. Ein klares Ziel. Ein klarer Gegner. In den Filmen wurde daraus SPECTRE. Eine schattenhafte Organisation mit zunächst gesichtslosem Anführer, die keiner Ideologie verhaftet ist.
Na, das meine ich doch. Der Geheimdienst war in den klassischen Bonds eine Chiffre, eine Leerstelle, nicht weiter von Belang. Ebenso Bonds Gegner. Was meint man damit zu erreichen, indem man etwas aufs Tapet bringt, was Bond-Fans nie gestört hat?
Zitat von Starbuck im Beitrag #460 Wie sagt man so schön: Der größte Fehler eines Filmemachers ist es, sein Publikum zu unterschätzen. Das angeblich so simpel gestrickte Blockbuster-Publikum hat sich schließlich zu Hauf Nolans Batman-Trilogie oder auch Inception angsehen. Auch nicht gerade unreflektierte Kost.
Nichts gegen das Blockbuster-Publikum! Als Bond-Fan war ich von CASINO ROYALE zutiefst enttäuscht, als stolzer Teil des Blockbuster-Publikums habe ich seine Vorzüge als Action-Thriller geschätzt. Mendes tut aber genau dies, er unterschätzt sein Publikum, wenn er dem bildungsbürgerlichen Vorurteil Vorschub leistet, das Schwere sei dem Leichten vorzuziehen, im Ernsthaften, im Realistischen sei per se ein Qualitätsausweis zu sehen. Ich schätze z.B. die Serie SEINFELD auch deshalb so sehr, weil sie anders als alle anderen Sitcoms zuvor kein einziges Mal in die Falle des Sentimentalismus getappt ist – bis zur finalen Folge nicht. SEINFELD ist pure Komik, Komik in Reinform. Und Bondfilme waren pures Abenteuer, ein einzigartiges Universum. Deshalb meine ich, dass man den Bond-Charakter verwässert, wenn man ihn seiner Leichtigkeit beraubt und ihn gewaltsam psychologisiert - und ihn in eine Filmwelt implantiert, in der er als mythische Figur nicht funktionieren kann.
Zitat von Mücke im Beitrag #473 Ich hab das Gunbarrel-OUTro nach Abschluss dieser Pre-Trilogie auch so verstanden, dass es zukünftig wieder am Anfang kommen wird.
DAS habe ich auch nach QUANTUM gedacht:-( Ich sollte noch hinzufügen, dass der Intro-Ersatz für mich nicht leider nicht funktionierte (ja ich habe es bemerkt). Da hätte das echte Intro hingehört und gut. Interessante Zwischenfrage. Beim Outro fehlte leider sogar das horizontale Wackeln der Linse und es gab erstmals einen Freeze nach dem Schuss. Kann es sein, dass dies nur in der deutschen Fassung so ist? Schließlich kommt ja direkt danach "50 Jahre Bond".
Meiner Meinung nach wäre es inkonsequent gewesen hier jetzt plötzlich wieder ein Gunbarrel-Intro zu liefern, da ja offenkundig ist, dass dieser Film Bond erst am Ende dahin führt, wo er ihn im klassischen Sinne hin haben will, was die Tatsache, dass es hier am Ende kommt, für mich auch sinnvoll macht.
Richtig wäre, im nächsten Film wieder ein Gunbarrel-Intro zu machen. Ich hoffe auch, dass dies so sein wird.
Mal davon abgesehen finde ich es fast noch wichtiger, dass die richtige Musik darunter läuft als dass es am Anfang kommt. Wenn ich mich recht entsinne, lag bei Brosnan (zum Teil) eine neu gemixte Quasi-Club-Version unter dem Gunbarrel-Intro, die zum Kotzen scheiße, wenn nicht sogar außerdem noch merklich schneller abgemischt war und das Flair erst recht versaut hat. Da nützt es mir dann gar nix, ob das nun am Anfang oder Ende kommt, denn Scheiße bleibt Scheiße. Ich mochte auch den neuen Mix des "Mission: Impossible"-Themas, der irgendwann in der 5. Staffel eingeführt wurde, nie. Das versaut mir die Stimmung total.
Man muss sich mal vorstellen, jemand würde das "Star Wars"-Thema mit Synthesizer modernisieren. Viel Spaß beim 7. Film...^^
Nur, damit ich das richtig verstehe. Bond ist nicht am Ende von "Casino" und auch nicht am Ende von "Toast" sondern erst am Ende von DIESEM FILM da, wo er früher war???
SEUFZ!!!!
Aber vielleicht ist er da ja auch erst am Ende seines LETZTEN Bonds.
SEUFZ 2!
An Mücke: Die Musik zur Gunbarrel-Sequenz variiert von Film zu Film, und bei "Prof. No" ist der Anfang davon noch völlig anders.
Das die Sequenz am Ende kommt, stört mich nicht die Bohne. War sowohl hier als auch bei Quantum passend zum Inhalt. Allerding finde ich in beiden Filmen die Qualität der Sequenz äußerst bescheiden. Da hat diese Sequenz bei den Brosnan Filmen schon optisch besser ausgesehen. Hier finde ich sie teilweise schlechter produziert, als in den 60er oder 70er Jahren. Bäh. Schade das man nicht bei allen Craig Bond diese Sequenz ähnlich variantenreich eingebaut hat, wie bei Casino Royale. Das fand ich da nämlich geil gelöst. Gerade hier fand ich den Gunbarrel noch häßlicher als bei Quantum, zumahl sich die Szene einfach wegblendet und dann daraus diese häßliche 50 Jahre Bond wird. Nochmal bäh.
Zitat von PeeWee im Beitrag #478Nur, damit ich das richtig verstehe. Bond ist nicht am Ende von "Casino" und auch nicht am Ende von "Toast" sondern erst am Ende von DIESEM FILM da, wo er früher war??? SEUFZ!!!! Aber vielleicht ist er da ja auch erst am Ende seines LETZTEN Bonds.
Genau mein Gedanke...
Zitat von PeeWee im Beitrag #478An Mücke: Die Musik zur Gunbarrel-Sequenz variiert von Film zu Film, und bei "Prof. No" ist der Anfang davon noch völlig anders.
Genau so ist es. Selbst bei Golden Gun, Moonraker, Octopussy und A View to A Kill, die alle das selbe Arrangement hatten (das mit den Streichern), gibt es leichte Untesrchiede (z.B. im Tempo). Was mir erst kürzlich aufgefallen ist: Schon Diamonds Are Forever hatte einen kruden 3D-Effekt, den es bis Golden Eye dann nicht mehr gab. Naja, und Eric Serras Techno-Mucke fand ich immer noch schlimmer als die Club-Version aus DAD, aber was solls.
Weiß jemand was zum Originalmaster von SKYFALL? Gibt es den Freeze dort auch? (Dubber, wo bist du?)