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Starbuck


Beiträge: 92

30.10.2012 17:55
#406 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #396
Craig ist ein schlechter Schauspieler. Er ist deshalb ein schlechter Schauspieler, weil sein Rollenrepertoire extrem beschränkt ist.


Wow! Nichts gegen deine Meinung, aber bitte nicht persönlichen Geschmack mit Allgemeingültigkeit verwechseln. Craigs Fresse nicht zu mögen, ist ja in Ordnung - ihn als schlechten Schauspieler mit geringer Bandbreite zu diskreditieren, halte ich für ehrenrührig. Schon mal "Kaltblütig" gesehen, oder "Liebeswahn"? Auch seine Rolle in "Verblendung" hat nichts mit James Bond gemein. Wenn DAS keine Bandbreite ist, was bitte dann?

Dietmar Wunder hat Craigs Schauspiel im 1live-Interview sehr treffend beschrieben. Craig spiele Bond zurück genommen, aber absolut auf den Punkt.

Ich kann ihm da nur Recht geben. Craig macht die Emotion unter der Oberfläche spürbar, und das lässt seine Figuren authentisch werden. Keiner von uns trägt seine Gefühle ständig nach außen. Wir legen uns alle einen Panzer zu und wollen uns möglichst nicht in die Karten sehen lassen. Eine Figur so zu spielen, dass der Zuschauer trotzdem hinter die Fassade blicken kann, hat nichts mit bewegungsloser Mimik oder Tumbheit zu tut, sondern mit Schauspielkunst.

Und was Mr. Craigs Glaubhaftigkeit als Womanizer angeht: Wer im richtigen Leben Sienna Miller, Heike Makatsch und Rachel Weisz auf der Tanzkarte hat, kann da in meinen Augen kein Rohrkrepierer sein. Ich kenne jedenfalls genug Frauen, die den Typ verdammt geil finden.

Noch ein Wort zu Skyfall: Hab den Film jetzt zweimal gesehen und er hat alle meine Erwartungen weit übertroffen. Hut ab vor Sam Mendes und den Autoren. Die Leute verstehen, worauf es bei einem Bondfilm ankommt. Und wer danach noch behauptet, Craig könne keine Oneliner liefern, dem gehören die Gleitsichtgläser geputzt und der Gehörgang durchgepustet.

Mücke


Beiträge: 172

30.10.2012 18:04
#407 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Ich hoffe mal, dass ihr mit euren Lobeshymnen nicht zu viel versprochen habt.
Ein Freund von mir arbeitet im Kino und mit dem hätte ich ab der 2. Woche kostenlos in den Film gekonnt. Für die erste Woche wurde aber eine Freikartensperre verhängt, worauf ich mir aber jetzt trotzdem erstmal ne Karte für morgen gekauft hab, in der Erwartung, wahrscheinlich eh nochmal rein zu wollen.

John Connor



Beiträge: 4.883

30.10.2012 19:59
#408 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat von Starbuck im Beitrag #406
Und was Mr. Craigs Glaubhaftigkeit als Womanizer angeht: Wer im richtigen Leben Sienna Miller, Heike Makatsch und Rachel Weisz auf der Tanzkarte hat, kann da in meinen Augen kein Rohrkrepierer sein. Ich kenne jedenfalls genug Frauen, die den Typ verdammt geil finden.


Hehe, nun ja… Herrn Craigs filmexterne Pickup-Qualitäten interessieren mich nicht die Bohne (aber wo wir schon dabei sind: es wird dich wahrscheinlich schockieren zu erfahren, dass Rock Hudson in seinem Privatleben einen etwas anderen Lebensstil gepflegt hat als auf der Leinwand ). Wenn er sich aber zutraut, die Pop-Ikone Bond zu verkörpern, dann setzt er sich auch nolens volens meinen Erwartungen an diese Figur aus, unter anderem auch: charmant, selbstironisch, gelassen und attraktiv auf das weibliche Geschlecht zu sein. Craigs Bond hat bislang von all dem nix ahnen lassen.

Zitat von Starbuck im Beitrag #406
Craig macht die Emotion unter der Oberfläche spürbar, und das lässt seine Figuren authentisch werden. Keiner von uns trägt seine Gefühle ständig nach außen. Wir legen uns alle einen Panzer zu und wollen uns möglichst nicht in die Karten sehen lassen. Eine Figur so zu spielen, dass der Zuschauer trotzdem hinter die Fassade blicken kann, hat nichts mit bewegungsloser Mimik oder Tumbheit zu tut, sondern mit Schauspielkunst.


Wer die Otto-Normalverbraucher-Authentizität der Hauptfigur von SKYFALL goutiert, kann dies gerne tun, nur soll er sie bitteschön nicht mehr Bond nennen. Und wenn Craig die Emotionen lediglich spürbar werden ließe, wäre doch alles in Ordnung. Bislang habe ich ihn aber nur so erlebt, dass er seine beleidigte Trotzigkeit stets mit dem Holzhammer nach außen gekehrt hat, wo eine achselzuckende Nonchalance rollenadäquater gewesen wäre. Und Wunder potenziert dieses Manko mit seiner nölenden Performance auch noch. Bond ist eine überlebensgroße Figur, kein Hugh Grant-Klon und auch kein Dr. Fleischman.

Zitat von Starbuck im Beitrag #406
Schon mal "Kaltblütig" gesehen, oder "Liebeswahn"? Auch seine Rolle in "Verblendung" hat nichts mit James Bond gemein. Wenn DAS keine Bandbreite ist, was bitte dann?


Das ist keine Bandbreite, das ist das ewig gleiche Agieren in den engen Bahnen des Scandinavian-Genre. Craig kann nur sowas spielen, für überlebensgroße Charaktere taugt er nicht so. Warum nur wird immer die Verkörperung kaputter Charaktere als Ausweis von Schauspielkunst angesehen? Die Schauspielschulen sind voll von Leuten, die so etwas mit geschlossenen Augen spielen können. Sämtliche der von Craig bislang verkörperten Rollen hätten von über einem Dutzend Schauspieler nicht minder überzeugend gespielt werden können, bei Bond gilt diese Milchmädchenrechnung aber nicht. Bond hat ein bestimmtes Image und erfordert auch einen Schauspieler, der diesem Image gewachsen ist.

Starbuck


Beiträge: 92

30.10.2012 20:46
#409 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #408
Wenn er sich aber zutraut, die Pop-Ikone Bond zu verkörpern, dann setzt er sich auch nolens volens meinen Erwartungen an diese Figur aus, unter anderem auch: charmant, selbstironisch, gelassen und attraktiv auf das weibliche Geschlecht zu sein. Craigs Bond hat bislang von all dem nix ahnen lassen.

Wie gesagt, ich kenne Frauen, die das mit der Attraktivität durchaus anders sehen. Aber da haben wir es. Es sind deine Erwartungen. Und die will ich dir natürlich auch gar nicht ausreden. Ich finde es ja vollkommen okay, wenn man "seinen" Bond gerne als jederzeit souveränen Supermann haben will, der alles mit einem nonchalanten Zucken der Augenbraue wegfegt. Ich persönlich habe davon in den Roger Moore und Pierce Brosnan Phasen genug gehabt. Und ich glaube auch, dass man die Figur heute anders erzählen muss, damit sie weiter Bestand haben kann. Übermenschen finde ich langweilig. Wenn ich aber das Gefühl kriege, dass jemand aus Fleisch und Blut sämtliche (auch innere) Widerstände überwindet und zum Helden wird - dann gehe ich da emotional auch mit.

Was "charmant, selbstironisch und gelassen" angeht... Mir fällt dazu die Sequenz in "Casino Royale" ein, in der Bond und Vesper Lynd vom Bahnhof zum Hotel fahren, er sie zuerst mit ihrem Decknamen konfrontiert, klar macht, dass er nur mit verheirateten Frauen anbändelt, an der Rezeption mal eben ihrer beider Cover auffliegen lässt, um sich dann vor dem Aufzug mit ihr einen verbalen Schlagabtausch zu liefern. Ein paar Filmminuten, in denen Craig das in meinen Augen alles zu genüge geliefert hat. Und Dietmar Wunder übrigens auch.

Zitat von John Connor im Beitrag #408
Wer die Otto-Normalverbraucher-Authentizität der Hauptfigur von SKYFALL goutiert, kann dies gerne tun, nur soll er sie bitteschön nicht mehr Bond nennen.

Das kommt drauf an, wie man Bond für sich definiert. Das hier ist kein Hochglanz, kein Comic, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut, mit Schwächen und Selbstzweifeln - der trotzdem all die phantastischen Dinge tut, die Bond schon immer getan hat. Er bezwingt die Bösen und kriegt die schönen Frauen. Für mich macht das eine Figur wieder spannend, die ohne diesen Reboot nur noch ein Abziehbild früheren Glanzes gewesen wäre.

Zitat von John Connor im Beitrag #408
Bislang habe ich ihn aber nur so erlebt, dass er seine beleidigte Trotzigkeit stets mit dem Holzhammer nach außen gekehrt hat, wo eine achselzuckende Nonchalance rollenadäquater gewesen wäre.

Dann empfehle ich beispielsweise die Szene mit dem Psychologen aus "Skyfall". Wenn du da auch nur beleidigte Trotzigkeit in Craigs Spiel siehst, hilft die ganze Diskussion hier auch nichts mehr.

Zitat von John Connor im Beitrag #408
Das ist keine Bandbreite, das ist das ewig gleiche Agieren in den engen Bahnen des Scandinavian-Genre. Craig kann nur sowas spielen, für überlebensgroße Charaktere taugt er nicht so. Warum nur wird immer die Verkörperung kaputter Charaktere als Ausweis von Schauspielkunst angesehen?

Um die aufgeführten drei Figuren als kaputt über einen Kamm zu scheren, sind sie zu unterschiedlich. Es ist nun mal schwerer, menschliche Fehlbarkeit und Emotionen glaubhaft darzustellen, als den unzerstörbaren Superhelden zu geben. Und dass es auch andere Schauspieler gibt, die einen ähnlich guten Job machen könnten, schmälert ja nicht das Können von Daniel Craig.

Zitat von John Connor im Beitrag #408
Bond hat ein bestimmtes Image und erfordert auch einen Schauspieler, der diesem Image gewachsen ist.

Dieses Bond-Image ist genauso wandelbar, wie die Jahrzehnte, in denen die Filme bisher entstanden sind. Sonst würde diese Filmreihe nicht schon fünfzig Jahre überdauern. Natürlich gibt es gewisse Standards, die gewahrt bleiben müssen. Genau das hat Sam Mendes hier meines Erachtens geschafft und gleichzeitig ein paar neue Wege beschritten. Und wenn Craig nicht im Stande wäre, der Bond-Figur gerecht zu werden - dann frage ich mich, warum er und seine Filme so erfolgreich sind.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

30.10.2012 20:51
#410 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Eure Konversation scheitert, da ihr unterschiedliche Diskussionsgrundlagen habt. John kennt Craigs Darstellung in "Skyfall" noch nicht. Starbuck schließt die in seine Argumentation aber schon ein.

Da kommt ihr nicht zusammen.

Starbuck


Beiträge: 92

30.10.2012 21:12
#411 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Na ja, wenn John Connor sagt, dass Craig ein schlechter Schauspieler ist, dann bin ich da eben anderer Meinung - auch wenn ich jetzt mal vergesse, dass ich Skyfall schon gesehen habe.

Für mich führt Craig hier logisch fort, was er in den beiden Vorgängerfilmen begonnen hat. Daher mein Beispiel aus Casino Royale. In Skyfall füllt er die Bondrolle noch viel souveräner und auch humorvoller aus, es ist doch aber nicht so, dass er seine Interpretation nun komplett verändert hätte.

Ich finde so eine Diskussion aber auch gar nicht schlimm. Unterschiedliche Standpunkte auszutauschen, kann ja in einem solchen Forum kein Fehler sein.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

30.10.2012 21:23
#412 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Natürlich nicht. Das meinte ich auch nicht. Johns Meinung ist einfach nicht "aktualisiert" - das stört mich. Und Craig ist tatsächlich jemand, der mit seinem Hang zu an Gesichtslähmung grenzendem Minimalismus durchaus polarisiert. Er scheint oft zu glauben, dass das Blau seiner Augen an schauspielerischer Farbe dicke langt - was ich nicht so sehe. Er müsste mal mehr aus sich rausgehen, wie z. B. in "München". Das war geil, oder auch in "Road to Perdition". Da glänzen nicht nur die Äuglein, sondern er.

Gerade weil Craig in "Skyfall" für meinen Geschmack erstmals kein tumber 007-Gorilla ist (in "Casino Royale" widerte mich sein Aussehen zu sehr an und versuchte er zu wenig, bei "Quantum Prost" saugte der Film wie eine Schwulensauna bei Nacht und ließ ihm keine Chance), möchte ich John die Chance geben, sich eine ganzheitliche Meinung zu bilden. Ich halte es für möglich, dass sich sein Craig-Bild etwas ändert, wenigstens bei diesem einen Film.

Starbuck


Beiträge: 92

30.10.2012 21:30
#413 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Okay, nach der Nummer mit der Sauna frag ich jetzt mal lieber nicht... Ich will das Thema auch gar nicht verbissen weiter diskutieren. Bin ja hier nicht auf der Jagd nach dem weißen Wal.

ElEf



Beiträge: 1.910

31.10.2012 05:17
#414 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Ich glaube bei Bond braucht man sich nicht unbedingt über die schauspielerischen Qualitäten zu streiten. Sean Connery ist zwar für mich der beste Bond, aber noch lange kein guter Schauspieler.
Da hat Craig ein bisschen mehr zu bieten. Als Beispiel könnte ich "The Jacket" nennen.

Mücke


Beiträge: 172

31.10.2012 10:49
#415 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Johnny Boy, ich versteh deine Logik nicht.
Du hast selber gesagt, dass alle nach Connery nur eine Facette von ihm bedienen.

Das gilt für Craig von der Sache her mindestens genauso - in puncto Direkheit der Gewalt macht ihm, außer Lazenby, so schnell nämlich auch keiner was nach.

Daher stellt sich mir jetzt die Frage:
Warum darf man Craig nicht Bond nennen, aber Moore schon?

Wird mir anhand deiner Argumentation nich transparent.

Slartibartfast



Beiträge: 6.667

31.10.2012 11:13
#416 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Ich stelle sowieso in Abrede, dass alle Nachfolger Connerys nur "eine Facette von ihm bedienen". Vielleicht bieten alle jeweils einen Eigenscghaft, die Connery auch hatte, aber vor allem erweitern sie die Rolle stets um Dinge, die Connery NICHT hatte:
Bei Moore um das Aritokratische, bei Dalton um das Ernste etc...

smeagol



Beiträge: 3.900

31.10.2012 12:12
#417 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Das sehe ich auch so - alle (bis auf Lazenby, der für mich den einzigen Versuch einer 1:1 Kopie von Connery darstellt) haben zwar stets eine Facette von Connerys Darstellung aufgegriffen und verstärkt ausgeprägt - aber auch eigenes eingebracht. Bei Moore z.B. war es das schon erwähnte "aristokratische" mit einer gegenüber Connery fokussierung auf die Ironie (passt für mich halt auch sehr in den Zeitgeist der 70er).

Alle Interpretationen waren für mich immer stark geprägt durch die zeitlichen Umstände, also den Zeitgeist. Der kalte Krieg, der Beginn des Internetzeitalters bei Goldeneye und so weiter. Und Craig und dessen Interpretation der Rolle passt heute einfach - eine Herangehensweise an die Rolle a la Moore würde heute nicht ankommen. Wie schonmal geschrieben würde ich für die Zeit nach Craig auch ernsthaft in Erwägung ziehen, das Franchise zurück in die 60er zu verlegen. Dann hat man wieder ganz, ganz andere Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Rolle. Ich glaube nicht, dass es so kommen wird - eher wird man sehen, was im Jahre 2016 eben passen wird, wie sich die Welt um uns herum verändert hat. Und der dazu passende Bonddarsteller wird auch gecastet. Ob dann vielleicht jemand vom Typ her Jon Hamm berücksichtigt wird oder wirklich ein Schwarzer Bon verkörpert wird sich dann zeigen. Und ob Bond wieder raucht oder eben wieder ein oberflächlicher Frauenheld ist, wird sich an die aktuellen Gegebenheiten anpassen.

Für mich passt das "zerrissene" von Craigs Darstellung halt hervorragend in die heutige Zeit - für mich genau der richtige Darsteller für den aktuellen Bond (was ich vor Casino Royale nie gedacht hätte).

Slartibartfast



Beiträge: 6.667

31.10.2012 17:01
#418 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Word!

Mücke


Beiträge: 172

31.10.2012 23:11
#419 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Sehr guter Film. Jetzt muss Craig aber auch noch mindestens 4 weitere Filme machen, damit diese Pre-Trilogie Sinn macht.

Am Ende hatte man wirklich das Gefühl: "Jetzt kann es endlich losgehen."
Ich empfinde außerdem die Tatsache, dass M scheinbar erstmals ein ganzer Kerl sein wird als sehr spannend. Ich fand es phasenweise ziemlich anstrengend wie vor allem Judi Dench immer als große moralische Instanz über all ihren Bond-Filmen schwebte. Das tat dem Drive der Filme nie wirklich gut - wirkte, meines Erachtens, eher hemmend. Selbst die Brosnan-Filme wären möglicherweise besser gewesen, wenn er einen offensiven M an seiner Seite gehabt hätte. Craig gelang es im Gegensatz zu Brosnan aber zumindest, sich seine Souveränität zu bewahren, was die Konstellation wiederum interessant machte.

M war ja bisher immer eine sehr aristokratische und mahnende Figur, aber Judi Dench war dahingehend wirklich das absolute Extrem.
Schauspielerisch gab es an Dame Judi aber natürlich nie etwas auszusetzen. Im Gegenteil: Sie wurde zum Schluss immer beeindruckender. Hoffen wir das Beste in Bezug auf ihre gesundheitlichen Probleme!


An der Synchro gibt's m.E. auch nichts auszusetzen. Lobo war ziemlich gut, aber klingt halt ne Oktave höher als Bardem im Original. Und vor allem hat Udo Schenk jetzt endlich mal Gelegenheit, sein Psychopathen-Image, nein schlimmer, Psychopathen-Schlächter-Image () als Stimme von Ralph Fiennes loszuwerden. Das hat schon fast was Rührendes. Das war der erste mir geläufige Film, einschließlich Werken wie "Der englische Patient", die eigentlich einen positiven Charakter transportieren sollen, wo mir Fiennes mit Schenk nicht wie ein total kranker Freak vorkam, der ständig den Eindruck erweckt, etwas sehr, sehr Übles auszubrüten. Danke!
Liegt evtl. nicht nur an der Rolle, sondern auch daran, dass Fiennes langsam merklich älter wird, während Schenk immer noch genauso wie vor 15 Jahren klingt. Eventuell wächst Fiennes ja so langsam in Schenk rein....^^

ronnymiller ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2012 00:15
#420 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Skyfall ist spannend, hat einen brillanten Bösewicht (der aber in der deutschen Fassung wirklich beschissen synchronisiert ist), endlich sind ALLE Bond Zutaten der Serie drin :) - wie das gelöst wurde, ist stellenweise super (die Martini Szene); manchmal anspielungsreich witzig (Q) oder nostalgisch (Aston Martin Szene) und am Ende zwar nostalgisch großartig aber etwas unglaubwürdig (Die Eve Szene).
Der Film ist stellenweise sensationell inszeniert, manchmal aber auch etwas langatmig aber nie langweilig. Der Plot ist etwas überkonstruiert, der Aufwand den der Bösewicht für seine simplen Rachepläne treibt, wirkt ungläubwürdig. Aber die geniale Optik macht das wieder wett. Die Action ist diesmal sparsam eingesetzt und gerade am Anfang etwas holprig inszeniert, dafür ist der Showdown unschlagbar. Was bleibt? Nicht der beste Bond Film wie manche behaupten, sondern ein sehr guter, fast ein Oscar würdiger Arthouse Bond von einem Regisseur, der eindeutig ein Bond Geek ist. Ich fands gut, muss mir das aber nochmal im Original angucken, damit ich Bardems Leistung auch würdigen kann.

Warum ich für Lobos Synchro so derbe Worte finde? Weil sie nicht funktioniert!
"Mami war sehr böse" - geht in der Synchro fast unter. Im Original eine Hammerszene, in der Synchro läuft sie einfach weg. Das gilt für mehrere Szenen. Bardem wirkt in der Synchro lächerlich. Sorry. Ob Petruo besser gewesen wäre, weiß ich nicht - aber das diabolische hat er deutlich besser drauf.

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