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Dieses Thema hat 557 Antworten
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iron


Beiträge: 5.106

04.11.2012 19:29
#481 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

[quote=Jayden|p7289112]
@ iron: Es gibt einen Grund, warum man "Provokateur" genommen hat -> nämlich die nächste Wortassoziation Frau - Provokateurin. Hätte man "Provokation" genommen, würde diese Weiterführung nicht mehr so gut funktionieren.


Na ja warum nicht...[skeptisches smeley]Da wärenAntworten nur ein wenig variiert worden und hätten nicht fast identisch geklungen.

Mücke


Beiträge: 172

04.11.2012 20:05
#482 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Ich hätte vielleicht besser schreiben sollen, dass ich den Charakter der älteren Filme bei der Gunbarrel-Sequenz gern gewahrt sehe.
Ich hab auch nix gegen die neuen "Mission: Impossible"-Film-Themen, aber solche Pseudo-Aufmotzerei mit "feschen Beatz" und ähnlichem Dreck, wie bei Brosnan, nervt halt. Und bei der "M:I"-Serie war das damals genauso. Das selbe Thema, nur auf Unza-Unza-Style gemischt, aber auch nicht rockig, sondern mehr so Minimal-Style. Grauenhaft.

...und die Tatsache, dass es bei "Dr. No" (logischerweise*) eh noch alles ganz anders war, sollte jedem, der am Vorhandensein der Gunbarrel-Sequenz einen guten Bond-Film bemessen will, ohnehin zu denken geben.

* Sollte ich damit Copyright-Rechte von Robert Geiss verletzt haben. Sorry...^^

iron


Beiträge: 5.106

04.11.2012 21:03
#483 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #475
Zitat von Mücke im Beitrag #473
Ich hab das Gunbarrel-OUTro nach Abschluss dieser Pre-Trilogie auch so verstanden, dass es zukünftig wieder am Anfang kommen wird.

DAS habe ich auch nach QUANTUM gedacht:-(
Ich sollte noch hinzufügen, dass der Intro-Ersatz für mich nicht leider nicht funktionierte (ja ich habe es bemerkt). Da hätte das echte Intro hingehört und gut.



Ich bin eigentlich immer noch der Meinung, dass mit "Ein Quantum Trost" die Vorgeschichte von Bond abgeschlossen wurde, zumal "Skyfall" nichts mehr mit den beiden vorhergehenden Filmen zu tun hat, vie Mendes extra betonte.
Und wenn doch Dubber schreibt, das "Craig in der Rolle sowas von angekommen" sei... Dementsprechend hätte die Gunbarrel-Sequwenz auch wieder an den Anfang gehört...
Wie sieht den dieser Intro-Ersatz ungefähr aus (nicht dass ihr gespoilert werdet)? Etwa so wie das, was im offiziellen Musikideo und anderen Videos mit dem Titelsong von Adele zu sehen ist?

Mücke


Beiträge: 172

04.11.2012 23:12
#484 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #474
Und Bondfilme waren pures Abenteuer, ein einzigartiges Universum. Deshalb meine ich, dass man den Bond-Charakter verwässert, wenn man ihn seiner Leichtigkeit beraubt und ihn gewaltsam psychologisiert - und ihn in eine Filmwelt implantiert, in der er als mythische Figur nicht funktionieren kann.

Schwieriges Thema...
Was du "psychologisiert" nennst, muss man den Filmen mit Lazenby und Dalton definitiv auch vorwerfen.
Da sind wir dann bei 3 von 6 Darstellern und dass die Filme von Brosnan scheiße waren, darüber sind wir uns ja einig.
Bleiben Connery und Moore.

Ich gehe sogar mit, dass Connery und Moore bis jetzt die einzigen beiden sind, die in der Rolle zur Vollendung fanden, allerdings habe ich eine sehr simple Erklärung dafür:
Die Anzahl ihrer Filme. Oder sagen wir: Die Anzahl ihrer Filme auf gutem Niveau.

Moore hat zum Teil auch richtig derben Müll gedreht und ist trotzdem was geworden. Ich bleibe dabei: Craig wird das schon noch wuppen. Lazenby hätte es auch gewuppt - das beweisen seine Auftritte in den 70ern.

(Bei Dalton bin ich mir nicht sicher, ob der Ansatz auf längere Sicht machbar gewesen wäre, zumal offenbar totale Unklarheit darüber herrschte, in welcher Art von Film man ihn positionieren will, und Brosnan lag bereits 1:3 in Rückstand als er gegangen ist...)

Wenn du buntes Abenteuer willst, guck Austin Powers. Die Welt ist halt heute nicht mehr ganz so exotisch zu verkaufen wie damals mit "Dr. No" oder der "schwarzen Armee" in "Leben und sterben lassen".

Craig ist der erste Bond seit Moore, wo man das Gefühl hat, dass es ein Konzept gibt. Das ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Man sollte sich dem auch mal öffnen. Schlechtreden mit Verweis darauf, dass früher alles besser war, ist nicht wirklich die Lösung.
Das kann man bei konzeptlosem Einerlei gerne tun, aber hier?

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

04.11.2012 23:27
#485 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zwischenfazit: "Skyfall" ist für Bond-Fans wie erwartet ein prächtiger Rorschach-Test. Die Reaktionen fallen in die erwartbaren Lager: Jene Filmfreunde, die den Mut zu subtilen Variationen zu schätzen wissen, und auf der andere Seite die (in jeder Hinsicht) "alten" Fans, deren Reaktionen weitgehend tragisch ausfallen. Sie erstarren im Begehr selbstreferentieller "Herrlichkeit" und verdammen die Tatsache, dass mit jedem Ticken der Uhr das, was eben gültige Gegenwart war, nun Vergangenheit wird. Den Blick auf Gestern gerichtet, zieht das Morgen an ihnen vorbei.

Wie sie auf die ja unveränderte Form und Farbe des Wiedergekäuten insistieren, betrübt mich. Leute, Bond ist Kunst, kein McDonalds-Burger. Von denen dürft ihr stets identischen Geschmack erwarten. Bond als Kunstwerk darf nicht nur variieren, er muss es sogar. Sonst hat er keine Existenzberechtigung. Wenn ihr jammert, dass diese Wiedergeburt nicht die typischen Größen auffährt, grätscht ihr meilenweit am Punkt vorbei.

Wiedergekäutes riecht. Ihr riecht. Wascht euch und esst mal was Frisches.

Mücke


Beiträge: 172

04.11.2012 23:30
#486 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

...zumal Moores Filme, gerade was die Bond-Figur angeht, von Connery eigentlich weiter weg waren als die von Craig (und Lazenby).

Mir wird sich die Logik, was Moore zu einem legitimeren Nachfolger macht, wohl nie erschließen.

weyn


Beiträge: 2.016

04.11.2012 23:52
#487 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat
Bond als Kunstwerk darf nicht nur variieren, er muss es sogar.


Zitat
Wiedergekäutes riecht. Ihr riecht. Wascht euch und esst mal was Frisches.


Hätt ich nicht besser sagen können, vor allem letzteres nicht. Sehr schöne Metapher

John Connor



Beiträge: 4.883

05.11.2012 00:38
#488 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Hehe, die Hobbypsychologen, die bei SKYFALL am Werke waren, scheinen ja mächtig Eindruck auf dich gemacht zu haben, dass du dich nun auch in Psychologismen ergehst, Dubber! Wer aus welchem Grund was gut oder schlecht findet, ist doch schnurz. Es ist ein Gesellschaftsspiel, das wir hier spielen: ein Film bietet einem die Option zu gefallen oder zu missfallen. Komplizierter isses nich. Lazenby und Dalton finde ich als Bond schlecht, Brosnan aber gut - was nun? Mücke kann der Modernisierung von Sherlock Holmes in SHERLOCK nix abgewinnen, ich aber bin begeistert; Jayden gefällt die Richtung nicht, die MENTALIST eingeschlagen hat, micht stört es nicht. So what?
Ist doch toll, dass SKYFALL vielen hier im Forum gefällt, Filme werden doch fürs Publikum gemacht. Mir hat er eben nicht gefallen, aus den oben genannten Gründen.

@ Mücke: Weder Lazenbys noch Daltons Bond fand ich sonderlich mit Psychologie befrachtet, ihre Handlungsweisen blieben in den bewährten Genrerahmen von Selbstjustizthrillern und Romanzen. SKYFALL jedoch will Bond unbedingt mit dem Holzhammer psychologisieren, ihn vulgärpsychologisch erklären. Da lobe ich mir doch die subtile Psychologie von FEUERBALL, wenn Fiona Bonds Eitelkeit einen Hieb versetzt, indem sie ganz nebenbei die Argumente der zeitgenössischen Bondkritiker ironisch aufnimmt. Bonds REaktion: ein achselzuckendes "Berufsrisiko!" Und damit hat sich's. Das ist der Bond, den ich mag, der abgeklärte, weise Bond, der über den Dingen steht.

Grüße,
Fehmi

Mücke


Beiträge: 172

05.11.2012 00:56
#489 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #488
SKYFALL jedoch will Bond unbedingt mit dem Holzhammer psychologisieren, ihn vulgärpsychologisch erklären.

Finde ich nicht. Wie kommst du überhaupt darauf? Klingt für mich so als ob du dich da tief in was reingesteigert hast. Ich mein, wer sagt dir, dass Mendes das will und du es nicht nur so aufgeschnappt hast?

Craig wird, genau wie Lazenby und Dalton, mit ein paar persönlichen Problemen und Verlusten konfrontiert (in "Casino Royale" wie auch hier) und bekommt, insbesondere vom Bösewicht, Schwächen eingeredet. Dass Bond von einem Bösewicht kleingeredet wird und Probleme mit seinen Vorgesetzten hat, war jetzt aber auch nicht das erste Mal... das gab es sogar bei Connery und Moore und wahrscheinlich auch mehr als nur einmal.

Und auch an kaltschnäuzigen Sprüchen mangelt es Craig hier erneut nicht. Da lachte teilweise der ganze Kinosaal.

Ich glaube man dichtet den Craig-Filmen auch viel zu viel an. Ausgerechnet Craig als Shakespeare-Darsteller in der Rolle zu verschreien, ist, in meinen Augen, zum Beispiel vollkommen weltfremd.
Ich würde noch nichtmal sagen, dass Craig ein besserer Schauspieler als Pierce Brosnan ist. Er hat halt bloß ein Konzept als Bond und Brosnan hatte entweder keins oder nur eines, das scheiße war und nicht mehr definierbar ist.
Und auch Moore war kein schlechterer Schauspieler als Dalton, nur weil er die Rolle viel kaspriger spielte, zumal er dabei wahrscheinlich sogar überzeugener war als Dalton mit SEINEM Ansinnen (was wiederum aber auch ganz wesentlich auf dessen Vorgänger zurückgeht, die es ihm schwer machten, die Figur neu auszulegen... insbesondere nach Moores besonders lockerer Gangart - Dalton war der richtige Bond zur falschen Zeit).

Und hey... George Lazenby war noch nichtmal Schauspieler.
Von daher erübrigt sich die Diskussion sowieso. Über die Frage, wer hier angeblich zu viel oder zu wenig spielt, kommen wir nicht in das Thema rein.

Das Phänomen, was hier passiert, ist, meiner Meinung nach, genau das, was die Publizisten "Framing" nennen. Man betrachtet die Craig-Filme aus einer bestimmten Warte heraus und versucht ihr angebliches Versagen anhand angeblicher Intentionen zu erklären, denen sie dann angeblich nicht gerecht werden. Worüber man den eigentlichen Kern der Sache aber verpasst und Craig quasi in einem von Craig-Kritikern geschaffenen Konstrukt versenkt.

Das ist so ähnlich als würde ich deine Beiträge oder deinen Kommentar-Stil zum Beispiel als Versuch dich wichtig zu machen, um dich als Moderator zu empfehlen, auslegen und dir dann ein grandioses Scheitern bei diesem angeblichen Vorhaben attestieren. Da stehst du auf einmal als Arschloch und obendrein noch als lächerlich gescheitert dar, obwohl du nichtmal weißt, was diese Nachrede eigentlich soll, denn das ist ebenso stark Willkür wie Unsinn, da ich das bei JEDEM hier so machen könnte, der über 1.000 Posts geschrieben hat und mit Ahnung und Wortgewandtheit glänzt.

Genau so macht ihr das aber mit Craig, da ihr ihn bzw. seine Bond-Filme an Dingen messt, die angeblich intendiert waren, aber nicht funktionieren (weil sie eh gar nicht intendiert gewesen sind) oder angeblich nicht in seinen Filmen vorhanden sind, aber hätten sein müssen, vielleicht aber auch einfach nur von euch "geframed" oder überbewertet werden.

Wenn man natürlich schon anfängt, den Filmen Bösartigkeit und Arroganz zu unterstellen, nur weil das Gunbarrel-Ding nicht am Anfang ist, wird es verdammt schwer... denn dann scheitert jegliche weitere Analyse quasi direkt vom Anfang weg.

John Connor



Beiträge: 4.883

05.11.2012 01:28
#490 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Mücke, das wird dem Threadstarter aber gar nicht gefallen, wenn du mich hier ständig zu sachfremden Kommentaren animierst.

Aber meine Beiträge SIND doch der Versuch, mich hier wichtig zu machen und mich als Moderator zu empfehlen! Dass ich damit bislang gescheitert bin, liegt aber einzig und allein an unserem Forumsleiter, der meint, ich wäre ein unsicherer Kantonist, dessen erste Amtshandlung darin bestünde, Marco Kröger nicht nur wieder an Bord zu holen, sondern ihn selbst mit Moderator-Kompetenzen auszustatten. Aber ich und Daniel betrachten unsere schwindelerregenden Millionen-Gagen auch ein bisschen als Entschädigung dafür, dass man uns Dinge nachgesagt, die hässlich ... aber nunmal wahr sind!

Mücke


Beiträge: 172

05.11.2012 01:42
#491 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Wahr ist nur, dass sich das Gunbarrel-Intro nicht am Anfang des Films befindet.

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

05.11.2012 02:08
#492 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Zitat von John Connor im Beitrag #488
Hehe, die Hobbypsychologen, die bei SKYFALL am Werke waren, scheinen ja mächtig Eindruck auf dich gemacht zu haben, dass du dich nun auch in Psychologismen ergehst, Dubber! Wer aus welchem Grund was gut oder schlecht findet, ist doch schnurz. Es ist ein Gesellschaftsspiel, das wir hier spielen: ein Film bietet einem die Option zu gefallen oder zu missfallen. Komplizierter isses nich.


Kühlschrank auf, denn das ist Quark. Zumindest selektiver Quark, denn ein bisschen tiefgründiger ist es schon. Bond ist qua Existenz Kunst, und diese sagt immer etwas Substantielles über den Rezipienten aus. Konsumieren, Nicht-Konsumieren, schweigend genießen, rummaulen - alles sagt was aus. Kausale Welt. Gilt besonders für beredte Tastatur-Krieger, die frohgemut ein prächtiges Profil ihrer Seele skizzieren. Hardliner nehmen sich dabei besonders hart an die Leine, wenn sie mit pseudo-lässiger Art für ihre seichte Lieblingsunterhaltung (per se nichts Verkehrtes) den "Vulgärpsychologisch"-Hammer auspacken. Wohlgemerkt als Contra-Argument. Die argumentative Schizophrenie ist so dick, dass Cindy aus Marzahn dagegen so dünn ist wie, na ja, die "Vulgärpsychologisch"-Argumentation.

Und "Gesellschaftsspiel" - noch ein unnötiger Verniedlichungs-Versuch, mach Platz in deinem Kühlschrank, der kommt neben den anderen Quark. Seien wir mal ehrlich: Es braucht nur ein paar Sätze, und dieses putzige kleine Gesellschaftsspiel wird von erwachsenen Männern mit all der freudigen Blutrüstigkeit von Sandkastenkindern gespielt. Mano-a-Mano, Schäufelchen aufs Köpfchen, möge die härtere Tastatur obsiegen. Beweisstück A: Synchron-Forum. Beweisstück B: Rest des Internets.

Ich verstehe euch Hardliner ja. Versteht also mich: Das ist keine Anklage, nur 'ne liebevolle Feststellung. Ich gehe stramm auf meine mittleren Jahre zu, befinde mich in einer schweren Bald-Geburtstags-Depression und wäre auch gern wieder 25. Es gibt hier kein "Richtig" oder "Falsch", kein "Gut" oder "Böse". Euer Blickwinkel ist voll okay. Ich finde lediglich euren Selbstbeschiss traurig.

Geil fände ich, wenn ihr die Eier hättet, einfach zuzugeben, dass ihr Schiss vor Veränderungen habt, es kacke findet, dass die Welt sich verändert, eure Fressen immer faltiger werden und eure Frauen immer fetter, und das wenigstens euer Kindheits-Recke Bond doch der Alte bleiben soll. Als Anker in einem Meer aus Veränderung. Ganz ungerührt, damit ihr euch einen drauf schütteln könnt.

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.644

05.11.2012 02:10
#493 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Stimmt mit mir irgendwas nicht, dass ich diesem ganzen JAMES-BOND-007-ZEUGS nichts, aber auch rein gaaaaar nichts abgewinnen kann? Nicht, dass ich es angesichts des ganzen Hypes aus Neugier nicht schon versucht hätte, aber über die berühmten 10 Minuten bin nie hinaus gekommen. Schon allen diese ganzen komischen Gunbarrels! Also, wirklich!


Ernsthaft. Ich bin nie der supergroße Bond-Film gewesen und habe den hier jetzt auch noch nicht gesehen, aber über das, was Dubber hier gesagt hat, hinaus gehend denke ich, dass ein "traditioneller" Bond heute gar nicht mehr möglich ist. Ich bin auch kein Filmwissenschaftler, der in die Werke viel hineindeuten will, denke jedoch, dass ich mit dieser Gangart auch gar nicht so daneben liege: Meiner Meinung nach sind vor allem die klassischen Filme zu großen Stücken ein Produkt ihrer Zeit gewesen. Man verfällt leicht dem Irrtum, über Assoziationsmöglichkeiten sich ein vom Produzent/Schöpfer reflektiertes Konzept konstruieren können zu meinen. Aber vieles von dem, was da entstand, tat dies vielleicht, weil es einfach gar nicht anders konnte, und manches, was einem heute als Konzept erscheint, mehr oder weniger automatisch mit sich zog. Ich kenne mancheinen, der mit dem Zeitgeist der 60er und 70er geradezu romantische Vorstellungen verbindet - aber bei ehrlicherer Betrachtung tat man es sich doch damals recht einfach: Man hatte, kaltem Krieg sei dank, klare Verhältnisse, wer die Guten und wer die Bösen sind. So ziemlich alle Klischees einer fremden Kultur wurden hingebungsvoll erfüllt. Ausnahmen ("Der Spion der mich liebte") waren nur da, um die Regel zu bestätigen. Die Konstruktion von Superschurken rechtfertigte den "über den Dingen stehenden" Bond-"Ideal"-Typus und damit in Wechselwirkung auch wiederum die Weltsicht seiner und der Zuschauer. Der Otto-Normal-Bürger hatte auch kaum eine Möglichkeit, es besser zu wissen, war der Informationsstrom doch recht einbahnig und fast schon monopolistisch. Er konnte sich erlauben, bei aller diffuser Furcht vor dem Bösen ganz passiv zu sein und sich in diese Abenteuer-"Fantasiewelt" eintauchen zu lassen. Das ist heute nicht mehr so. Damit will ich nicht sagen, dass ich diese von Fehmi kritisierte Psychologisierung und Hinterfragung (man könnte sie auch im Sinne von HOMELAND als "Post-24" bezeichnen) begrüßen wurde - ich sage nur, dass es so wie damals eigentlich heute gar nicht mehr funktionieren kann, da es dann kein Produkt der Zeit mehr ist. Aus ziemlich ähnlichem Grund muss ich ja auch zähneknirschend zugeben, dass echte Muttersprachler inzwischen oft leider unumgänglich sind, obwohl es ich es künstlerisch betrachtet meist furchtbar finde.

Ein gewisses zeitgeschichtliches Umstrukturieren gab es aber schon mit "Der MORGEN stirbt nie", bei dem unter Beibehaltung des Superschurken-Konzepts die neue Gefahr gerade in den Möglichkeiten des modernen Informationszeitalters gesucht und gefunden wurde. Ob so etwas für die heutige Zeit des globalen Terrorismus und zugleich nun einmal unleugbar vorhandender - und vor allem anders als damals in der heutigen Zeit schon heftig kulturisierter - kritischer Methoden-, Welt- und Selbstbild-Hinterfragung des agentischen Weltrettertums noch möglich ist, wage ich aber wie gesagt zu bezweifeln. Man könnte argumentieren, dass das Publikum jetzt erst recht mehr denn je einen Bond mit klaren Verhältnissen braucht. Vielleicht sogar insgeheim will. Aber ob man sich das noch erlauben kann ... (und will)
(PS: Und ja, ganz wie Dubber sagt: Manche haben sicherlich auch Angst zuzugeben und sich einzugestehen, dass es Veränderungen gibt. Ich gehöre mitunter auch dazu. Ein Verhaften am Überholten macht diese Veränderung oft nur noch mehr allzu deutlich und verursacht irgendwann Schmerzen.)

Bei mir waren es übrigens dann auch meist eher Nebenumstände, die mich mit Bond-Filmen verbanden: Mein erster Film war "Im Geheimdienst Ihrer Majestät", den ich damals sah, kurz nachdem (oder gar noch während??) ich mit meinen Eltern an einigen der Drehorte in der Schweiz Urlaub gemacht hatte. Jahre später kam für mich dann die bekannte Vorliebe mit den "Münchner" Bonds dazu, und bei den Dalton-Bonds mag ich schlicht und ergreifend schon die Titelsongs ... Das alleine reißt es natürlich nicht raus ("Stirb an einem anderen Tag" hat auch einen coolen, trotz des übertriebenen Hardcore-Realismus bis dahin, verplänkelt sich danach aber in Belanglosigkeit), aber es trägt jeweils mit zur einer bestimmten Form von Atmosphäre bei, in der sich tolle Action-Szenen, Schnee, Stadt, oder was man eben mag, einfügt.


PS: Mein Lieblings-Bond ist übrigens natürlich CASINO ROYALE von 1967 mit mir als Bösewicht, gespielt von Woody Allen!

Dubber der Weiße


Beiträge: 5.422

05.11.2012 02:16
#494 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Der Witz ist ja, dass "Skyfall" eigentlich nur minimal die alten Versatzstücke variiert. Der Schurke ist zwar kein Welteroberer, aber letztlich ist "Skyfall" ein souveränes Best-of der Reihe. Der Film zeigt, wohin die Reise gehen kann, verweist aber liebevoll auf all die Goodies, die 007 zu dem gemacht haben, was er ist. Näher als "Skyfall" war kein Bond der Connery-Ära. Und wird es vielleicht auch nicht wieder sein. Trotzdem ist diese subtile, zart eingebrachte Variation den Vergangenheits-Verliebten schon zu viel. Schade, dass sie dieses Geschenk nicht zu schätzen wissen.

In Sachen Musik machen die Daltons-Bonds alle anderen nass, das jedenfalls ist unbestreitbar. "The Living Daylights" schlägt all die getragenen Schnarch-Nummern selbst mit verbundenen Augen. War einer meiner ersten Kinofilme. Good times.

Slartibartfast



Beiträge: 6.672

05.11.2012 16:45
#495 RE: James Bond 007 - Skyfall (2012) Zitat · antworten

Ich will als Bondfan weder der ewig gestrige sein, aber auch Kult nicht aus falsch verstandenem Selbstzweck heraus negieren müssen. Ich will auch keine Almosen, um ruhig gestellt zu werden.
"Skyfall" hat diesen Spagat ja durchaus versucht und ist in (leider wichtigen) Details gescheitert. Das kommt heraus wenn man Erwartungshaltungen schürt, aber dann nicht erfüllt.

Meine Kritik ist gar nicht so sehr die Neudeutung der Bond-Figur. Aber es wirkt an vielen Stellen so, als würden sich die Produzenten ihrer eigene Figur schämen. Das stimmt mich melancholisch.

@Dubber:
Mein erster Bond war "Octopussy". 4 Jahre Vorsprung:-)

Zitat
Geil fände ich, wenn ihr die Eier hättet, einfach zuzugeben, dass ihr Schiss vor Veränderungen habt, es kacke findet, dass die Welt sich verändert, eure Fressen immer faltiger werden und eure Frauen immer fetter, und das wenigstens euer Kindheits-Recke Bond doch der Alte bleiben soll. Als Anker in einem Meer aus Veränderung.


Gerne nehme ich deine Vorlage an. Ja, die Welt wandelt sich. Deshalb braucht der Mensch Konstanten. Kultfilme sind solche. Nimmt man dem Menschen seine Konstanten weg, braucht er andere Dinge, auf die Verlass ist. Und manchmal habe ich keinen Bock nach welchen zu suchen. Superman wird alle paar Jahre neu verfilmt, wird aber ewig der amerikanische Superheld bleiben. Warum muss ich Bond partout zur Disposition stellen?

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