Die Abkürzung für die neue Serie wird "STD" für "Star Trek Discovery" sein. Ist das erste Mal, dass die Worte "Star Trek" mit in die Abkürzung genommen werden. Ich hätte eher "DIS" als Abkürzung erwartet.
edit: Wohl doch nicht! Habe gerade gelesen, dass diese Abkürzung eher ein Scherz war, weil "STD" für "Sexually Transmitted Diseases" steht.
faszinierend, dass man eine obstruse Referenz aus der Originalserie (die Schlacht von Axanar) als Aufhänger für die neue Serie nehmen wird. So richtig kann ich den Reiz nicht nachvollziehen, insbesondere die zeitliche Nähe zur Zeitlinie aus der Originalserie. Das schreit schon jetzt nach unsäglichen Diskussionen über (vermeintliche) Kontinuitätsprobleme zu TOS.
Aber wer weiß, nachdem man mit VOY eine sinnvolle Prämisse hundsmiserabel umgesetzt hat, wird diesmal evtl. eine überschaubar wirkende Grundidee grandios umgesetzt ;-)
Ach ja, die alternative Zeitlinie aus den neuen Filmen dürfte, wenn man sich die aktuellen Einspielergebnisse von Star Trek: Beyond ansieht, erledigt haben.
Tja, da hat das mit dem Anbiedern an den Mainstream wohl doch nicht geklappt. Viele Fans wurden nachhaltig verstimmt, während die Filme für die breite Masse zu belangslos sind, als dass sie sich noch längerer Zeit dran erinnern. Kurz: Altfans vergrault, Rekrutierung neuer gescheitert.
Als reine Actionfilme funktionieren die Dinger sogar, nur kann man sich so was mittlerweile jede Woche im Kino ansehen. Es fehlte schlicht das Alleinstellungsmerkmal. Die beiden Vorgänger waren schon nur mäßig erfolgreich, wenn man sich das Budget in Verhältnis zu den Einnahmen ansieht. Andere Filme wurde bei solchen Zahlen nicht fortgesetzt.
Zur neuen Serie: Ich bin gespannt, wie sehr man sich optisch in den Kanon einfügt. Zehn Jahre vor TOS bedeutet ja, dass man die Uniformen aus The Cage tragen müsste und auch die Kulissen entsprechend aussehen. Erstere finde ich sogar relativ zeitlos, bei den Kulissen wird das schwierig. Aber Fuller hat ja schon angedeutet, dass man sich als Streamingserie nicht unbedingt an die üblichen Regeln halten muss. Es könnte also schon sehr in Richtung "Steampunk" gehen, ähnlich wie bei Episode 7, wo zwar alles größer, moderner und bunter ist, aber im Prinzip immer noch alles wie in den 70er Jahren ausschaut - nur eben mit hochauflösenden Flachbildschirmen statt Röhren.
Auch wenn Pan als Stimme (noch) vom Tisch zu sein scheint: In diesem Zeitkorridor kann man sich natürlich gut einen Soong-Erben vorstellen, der erste Experimente an Robotern (sollen definitv vorkommen) vornimmt... ;)
Uns "Altfans" wirft man ja immer wieder vor, dass wir nur noch lamentieren können: Aber was soll man auch angesichts dieses Prequel-Wahns machen? Man wusste doch, wie viele Hoffnungen an die neue Serie geknüpft waren - Hoffnungen, die explizit einen Schritt nach vorne (und nicht zurück!) beinhalteten. Man hätte Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte (ja sogar Jahrtausende!) nach dem letzten Film der alten Zeitlinie (ST: Nemesis) quasi ganz neu anfangen und endlich wieder dem alten Motto "to boldly go where no man has gone before" folgen können. Stattdessen nehmen sich die Macher nun wieder die "Vergangenheit der Zukunft" vor und setzen sich selbst den zuvor definierten Grenzen und festgefügten kritischen Blicken der Altfans aus, denen gerade die Kontinuität der Serie am Herzen liegt. Das Design von "Der Käfig" wird man z.B. in heutigen TV-Zeiten ganz sicher nicht 1:1 übertragen können; das Test-Design der USS Discovery lässt ja schon Übles ahnen.
Aber ich denke, man wird nicht nur mit den Altfans Probleme bekommen: Ich frage mich auch, wie bei dieser Prequel-Idee neue Zuschauer einsteigen können. Welcher Uneingeweihte blickt denn da zwischen neuer Zeitlinie und alter Zeitlinie ohne größere Erklärung (und dafür wird in den vorgesehenen 13 Episoden wohl kaum Zeit sein) überhaupt noch durch? Von sonstigen dem langjährigen Fan bekannten Dingen (wie z.B. der anscheinend leider wieder thematisierten Sektion 31) mal ganz zu schweigen. Und irgendwie tut man sich derzeit auch keinen Gefallen damit, die Serie insbesondere unter dem Aspekt "Diversität" vermarkten zu wollen. Muss man heutzutage wirklich noch darauf herumreiten, dass die Hauptfigur einer Serie weiblich und afroamerikanisch sein wird? Dass es einen schwulen männlichen Charakter geben wird? Irgendwie scheinen die Macher derzeit zu vergessen, worauf es wirklich ankommt: hervorragende Charakterdarsteller (gleich welchen/r Geschlechts, Coleurs, Religion oder sexueller Orientierung) zu casten und exzellente SF-Geschichten in ansprechender (SFX-)Umsetzung zu präentieren.
Also meine anfängliche Begeisterung tendiert bzgl. dieser Serie derzeit wieder beim Nullpunkt. Aber wer weiß, vielleicht überrascht Fuller uns ja alle mit einem ordentlichen Casting, einer gescheiten Trek-konformen Geschichte und Liebe zum Detail. Wenn dann auch noch ordentliche, abwechslungsreiche Sychronstimmen dazukommen, schau ich's mir bei Gelegenheit mal an. Zur Not könnte man die Serie ja wie in den 70ern ein wenig sprachlich aufpeppen (übrigens nicht die einzige Serie derzeit, bei der man das mal wieder probieren sollte). ;)
Die Befürchtungen hege ich auch, lasse mich aber gerne positiv überraschen. Nur 10 bis 13 Folgen pro Staffel lassen zumindest hoffen, daß man sich ein wenig von Low-Budget und Fließbandarbeit verabschiedet und vielleicht mehr auf Qualität setzt wie bei anderen modernen Serien, z.B. "Game of Thrones" oder "House of Cards". Die Serie benötigt einen kinomäßigeren Look und eine moderne Erzählweise.
Sich hier sklavisch an das Design von TOS zu halten, erachte ich für unnötig. Auch die Computer in ENT waren ja schon erheblich moderner als das, was man in der Originalserie gesehen hat. Das geht ja auch nicht anders. Man kann ja nicht Röhrenmonitore und 16-farbige Pixelgrafiken nehmen, um zu verdeutlichen, daß man in der "Vergangenheit der Zukunft" ist. Die Serie ist, insbesondere für ein jüngeres Publikum, nur dann glaubhaft, wenn sie modern ist und einen coolen Look hat.
Es ist unmöglich, das Design der 60er Jahre zu kopieren, ohne sich lächerlich zu machen. Man nehme nur die damaligen Trikorder mit ihren winzigen Röhrenbildschirmen. Computertechnisch sind wir heute schon weit über das hinaus, was in Star Trek jemals gezeigt wurde, obgleich die Touchscreens und LCARS der TNG-Ära immer noch recht zeitlos wirken.
Ich sehe nur zwei Möglichkeiten: entweder man nimmt das Retrodesign der 60er Jahre in etwas höherer Qualität - also nicht so papp- und sperrholzartig - und beleuchtet das ganze in kinomäßiger Qualität, so daß es wertiger und zeitgemäßer ausschaut. Oder man wendet sich radikal von diesem Design ab und läßt die Raumschiffe im Inneren aussehen wie in der Kelvin-Zeitlinie, insbesondere wie die USS Kelvin von Kirks Vater. Was meines Erachtens in die Hose gehen wird, ist diese langweilige und altmodische U-Boot-Atmosphäre à la VOY und ENT. Damit lockt man weder Altfans noch neue Zuschauer.
Wobei ich da schon ein Problem habe und das auch schon bei ENT hatte. TOS ist in seiner Darstellung der Zukunft schon sehr prägend gewesen und die neue Serie spielt ja angeblich in dieser Zeitlinie. Da kann nun nicht plötzlich alles wieder ganz anders aussehen; man müsste es so ähnlich darstellen, wie es in ENT mit der Defiant gemacht wurde. Die Frage ist dann allerdings, ob das in einer Serie nicht mit der Zeit lächerlich wirkt. Warum tut man sich diese Probleme eigentlich auch immer wieder an, kreist immer wieder um die alten Geschichten und ist durch diese dann auch entsprechend behindert. Die Zeit zehn Jahre vor TOS haben wir in "Der Käfig" gesehen und jetzt kann man das nicht mehr 1:1 nachbauen. Also wird es notgedrungen wieder ein Reboot. Warum geht man nicht mal ins 25. oder 26. Jahrhundert und erzählt frei von allen Fesseln neue Geschichten. Da kann man dann auch mal neue Designs kreiren, ohne immer schale Kompromisse (noch als solches erkennbar, aber trotzdem 2017 tauglich) eingehen zu müssen. Selbst die TNG-PADDs sehen heute altmodisch aus und sahen es auch schon in den letzten VOY Staffeln. Optisch ist die Serie nämlich schon damals von der Realität eingeholt worden.
Die Dreharbeiten müssten schon begonnen haben, oder? Zumindest finde ich nirgendwo Infos über bereits bekannte Schauspieler. Immerhin gibt es schon Infos zu den Charakteren: http://www.filmstarts.de/nachrichten/18506465.html (wie immer Spoilergefahr).
Das Interessante ist der klingonische Captain. Michael Dorn wollte doch schon mal, dass seine Figur eine eigene Serie bekommt. Das kommt hier natürlich zeitlich nicht hin (10 Jahre vor TOS), aber: Haltet ihr es für möglich, dass er vielleicht seine Rolle aus Star Trek VI wieder aufnimmt? Dann sehen wir vielleicht, wie er Captain eines Raumschiffes war, bevor er zu der Figur wurde, die wir bereits kennen.
Dann soll er in der Synchro natürlich Raimund Krone bekommen.
Als erste Hauptdarstellerin wurde nun Michelle Yeoh bestätigt - deren Stammstimme problematischerweise Arianne Borbach ist, in RAUMSCHIFF VOYAGER Stimme von B'Elanna Torres.
Gibt offenbar neue bestätigte Schauspieler/Charaktere.
Sonequa Martin-Green Lt. Cmdr. Rainsford Irina von Bentheim Shazad Latif Officer Kol Tim Knauer Chris Obi T’Kuvma Tilo Schmitz Mary Chieffo L’Rell K.A. Doug Jones Lt. Saru Joachim Tennstedt Anthony Rapp Lt. Stamets Timmo Niesner
Die beste Besetzung für Doug Jones war bisher Claus-Peter Damitz in THE NEIGHBORS (und dann ARROW & THE FLASH). Das kann ich objektiv sagen, weil ich sie ja selber dafür vorgeschlagen hatte.
Aber bei einer beschleunigten Produktion würde wohl trotz Cinephon-interner Kontinuität Überregionalität wohl leider nicht drin sein.
(Und wie aijinn an anderer Stelle so passend bemerkt hat: Sonequa Martin-Green ist in erster Linie natürlich keine WALKING DEAD-, sondern eine ONCE UPON A TIME-Darstellerin. )
Zitat von VanToby im Beitrag #57(Und wie aijinn an anderer Stelle so passend bemerkt hat: Sonequa Martin-Green ist in erster Linie natürlich keine WALKING DEAD-, sondern eine ONCE UPON A TIME-Darstellerin. )
Insofern würde sich ja Stephanie Kellner als Sprecherin anbieten. Sie hat, wie auch von Bentheim, immerhin schon ST-Erfahrung
Bei Michelle Yeoh fiel mir kürzlich spontan Meylan Chao (Lauren Tom, Bai Ling) als interessante Alternative ein - insbesondere nachdem ich mir nach der Casting-News noch mal "James Bond- Tomorrow never dies" zu Gemüte geführt habe und mir dort tatsächlich B'Elanna Torres vor dem geistigen Auge erschien, sobald Arianne Borbach loslegte
Der Cast mutet bislang wie ein recht buntes Potpourri an, was ich grundlegend gut finde (solange das nicht auf Kosten von Story- und Charakterentwicklung geht). Aus Genre-Sicht bin ich insbesondere auf die Verwandlung von Doug Jones gespannt. Es ist ja nicht mal klar, was für eine Art Außerirdischer er verkörpern wird, wer weiß ob man ihn unter der Maske überhaupt noch erkennen kann - was natürlich auch die Spekulation über passende Synchronsprecher erschweren dürfte. Wobei interessant ist, dass sein Charakter Abe Sapien im ersten Hellboy-Film im Original von David Hyde Pierce eingesprochen wurde - dieser wiederum wurde in "Frasier" bekanntlich von Michael Pan synchronisiert... womit wir den Bogen zur obigen Spekulation bzgl. Pans Beteiligung an ST:Discovery hergeleitet hätten
Sonequa Martin-Green kann ich nicht wirklich einschätzen - Walking Dead habe ich bislang fast gänzlich verschmäht. Die Reaktionen im Netz sind ein wenig zweigeteilt. Wird sich zeigen, ob sie eine Serie als Hauptdarstellerin tragen kann. Ich hatte auch eher auf eine namenhaftere Schauspielerin gehofft, z.B. auf Lupita Nyong'o (12 years a slave, gern auch mit Rubina Nath als Sprecherin) - womit man wohl auch mehr Presserummel hätte erregen können.
In Zeiten, in denen selbst eine Julia Roberts TV-Rollen annimmt ("Today Will Be Different"), wird sich doch auch für ST noch ein richtiges Zugpferd finden lassen. Irgendwo stand doch noch was von einem britschen Doktor, der zum Hauptcast zählen soll: wieso da nicht mal aus dem Vollen schöpfen und jemanden wie Rowan Atkinson oder gar Hugh Laurie aufbieten... tiefschwarzer britischer Humor könnte selbst diese hirnrissige Prequel-Idee ein wenig in den Hintergrund treten lassen Zumindest solange, bis das oben bereits erwähnte Klingonentrio dann mit dicken Stirnwulsten auf dem Schirm auftaucht und der Star-Trek-Nerd in mir zum quasireligösem Canon-Ankläger mutiert, da zu Kirks Zeiten bei den Klingonen eben alles schön flach zu sein hat...