So, nach mehrmaligem Anschauen des Trailers sage ich folgendes: Ja, Ludwig könnte als StimmKlon funktionieren ähnlich wie Maire auf Yoda. Aber er muss tatsächlich noch eine ganze Schippe Boshaftigkeit draufpacken, die bei Heyne von Natur aus mitschwang. Ich mochte Ptok immer gerne, er war der perfekte unscheinbare Kanzler, der sogar fürsorglich und besorgt klingen könnte. Auch als er die Maske fallen ließ, drehte er ordentlich auf („Unbegrenzte Macht“, „Gut, guut...“ , „Mein kleiner grüner Freund“) So gesehen ist es wirklich schade, ihm den Abschluss zu verwehren. Und ja, Ludwig hat halt die kratzigere Stimme, die eher in Richtung alter Imperator geht, aber wie gesagt... ich hoffe, da kommt erheblich mehr...
Heyne hatte so etwas einmalig Selbstherrliches und Betrunkenes in seinem Singsang, das ist schwierig zu adaptieren. Die Abmischung klingt im Trailer aber schon mal super. Jetzt muss Erich Ludwig nur noch vor jedem Take einen nachkippen und dann sollte das auch hinhauen mit der unwiderruflichen Vernichtung der erbärmlichen kleinen Rebellenbande. "Ganzzz wie du willsss, Jedi."
Ist vielleicht etwas flapsig von mir formuliert, aber er sprach den Imperator ja mit eher schwerer Zunge, etwas säuselnd und zischelnd (Gebiss lässt grüßen?), das ganze unter ständig variierendem Sprechtempo (vermutlich auch der Vorlage geschuldet), was ich ultimativ als betrunken/angeheitert zusammenfassen würde. :D
Muss leider auch zugeben, dass mich Ludwig gar nicht überzeugt. Das assoziiere ich null mit dem Imperator.
Ptok finde ich auch nicht wirklich ideal, aber da es keinen zweiten Heyne gibt und das Publikum Ptok schon gewöhnt ist, wär' ich mit ihm auch einverstanden gewesen.
Auch ich bin der Meinung, mit der entsprechenden Betonung und dem "säuseln" würde der Ludwig den Heyne schon ganz gut kopieren können. Was ich schon richtig fände, denn ich gebe den Leuten absolut recht, die sagen, dass es mehr Sinn macht, sich an den Sprechern der alten Trilogie zu orientieren, als an denen der Prequels (was bei Yoda in Episode VIII ja wirklich TOLL geklappt hat).Ansonsten hätte man ja auch Meister für Yoda und Ziffer für C-3PO nehmen können/müssen (was man ja gottseidank nicht getan hat). Und bei aller Sympathie für Ptok: mit Heynes Imperator hat er einfach NULL Ähnlichkeit gehabt. Als Politiker/Kanzler war er noch ok, aber als Imperator wirkte er einfach nicht "abgründig" genug, für meine Begriffe.
Zum Trailer selber: der hat mich gar nicht "abgeholt" und war für meinen Geschmack leider ziemlich kitschig und übertrieben (z.B. die Sprüche aus dem Off, die Szene mit 3-PO und auch die dusseligen Pferde-Viecher, die auf nem Raumschiff rumreiten... :-/). Viel mehr als unangenehme Assoziationen zu dem grauenvollen LAST JEDI löste der Trailer leider nicht in mir aus.
Dank Episode VIII bin ich wirklich mittlerweile soweit zu sagen: "macht doch bitte endlich Schluss mit dem Ganzen". Und soweit haben mich damals selbst die (ziemlich bescheidenen und enttäuschenden) Prequels nicht gebracht, sowas je über Star Wars zu sagen.
Aber über eine gute Synchro kann ich mich trotzdem freuen (auch wenn der Film selbst wohl eher eine Enttäuschung für mich werden wird).
Ein allerletztes Mal Luke, Leia 3-PO und den ollen Lando mit ihren vertrauten Stimmen zu erleben, mag ich als Krieg der Sterne-Freund der ersten Stunde dann doch nicht verpassen ;-)
Vermouth
(
gelöscht
)
Beiträge:
23.10.2019 03:36
#311 RE: Star Wars: Episode IX - Der Aufstieg Skywalkers (USA, 2019)
Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden mit der Auswahl der Sprecher des Imperators. In der alten Trilogie hat Heyne sehr gut gepasst. Dann für die Prequels war Ptok sehr gut, vor allem weil die Rolle dort auch von ihm verlangte, dass er so tun konnte als ob er einer der Guten war. Jetzt hier am Ende der Sequel Trilogie hat man mit Ludwig wieder Jemanden gefunden der sich an Heyne orientiert und richtig schön böse ist. Ich hätte nichts dagegen gehabt wenn man wieder Ptok besetzt hätte, aber ich muss ehrlich sagen das mich Ludwig bereits mit den zwei Sätzen im Trailer überzeugt hat. Toll gemacht!
Er besitzt vor allem wahre Autorität, die einer Stimme eben zueigen ist, oder nicht. Eine Stimmidentität kann man nicht künstlich (und auch nicht künstlerisch) herstellen, sie ist so einzigartig und unverfälschbar wie ein Fingerabdruck.
Ich erhoffe mir eine Mischung aus meinen beiden liebsten SW-Filmen: "Das Imperium schlägt zurück" (in Sachen Nostalgie nicht zu, ganz genau: schlagen) und "Rogue One" (zeigt, dass SW reifer erzählt werden kann, ohne seine Erwachsenenmärchen-Magie einzubüßen).
Also quasi "Rogue One schlägt das Imperium".
Dann darf auch gerne der Skywalker-Strang erzählt sein. Ich will einfach nur ein würdiges Finale, das keine Laserschwerter wegwirft, sondern respektvoll das Omega der Story darbietet. Meine innere Stimme sagt mir, dass ich sehr zufrieden sein werde. Sie darf mir nichts Genaues verraten, aber ich vertraue ihr blind. Sie ist eins mit der Macht, die Macht ist mir ihr. Wenn das Ende dann gekommen ist: Tränchen schnell wegwischen, Tusch, Applaus, vielen Dank für die schönen Momente.
Und dann geht es weiter mit dem Mandalorianer, der Cassian-Serie, der Obi-Wan-Serie (die mich jetzt schon wuschig macht) und irgendwann auch wieder im Kino. Ich beabsichtige mit 180 als würdig gealterer Mann in meinem Nano-Ersatzkörper auf meinem Hoverbike zum nächsten Hologramm-Multiplexx zu schweben und SW 81 zu gucken.
Liege gerade auf Hotelbett und wache nach etwas Schlaf auf. In der Glotze läuft Episode 6, Vader mit Imperator. Höre nur Ton, gucke an Wand. Und überlege im Halbschlaf kurz, ob das Ludwig ist. Der Sound ist schon sehr nah dran. Imp ist hier noch wilder. Ludwig-Imp spricht ruhiger, nicht kräftiger, das habe ich falsch interpretiert. Gebremster Schaum. Das dockt fantastisch an.
Mir ist beim reinen Hören auch erstmals der Gedanke gekommen, wie stimmlich nah hier die deutschen Yoda und Imperator beieinander waren. Hätten (mit anderem Acting, logo) auch die Rollen tauschen können.
Zitat von caramelman im Beitrag #306Ist vielleicht etwas flapsig von mir formuliert, aber er sprach den Imperator ja mit eher schwerer Zunge, etwas säuselnd und zischelnd (Gebiss lässt grüßen?), das ganze unter ständig variierendem Sprechtempo (vermutlich auch der Vorlage geschuldet), was ich ultimativ als betrunken/angeheitert zusammenfassen würde. :D
Interessanterweise hatte ich sogar mal die völlig verrückte Idee, einen Spaß-Thread über Sprecher zu eröffnen, bei denen man den Eindruck bekommen könnte, dass sie während bestimmter Synchronaufnahmen unter Alkoholeinfluss standen. Bin aus Pietätsgründen aber Gott sei Dank davon abgekommen. Würde dem Ruf von so manchen Sprechern möglicherweise äußerst schaden. (Und lustig ist es eigentlich auch überhaupt nicht...)