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Dieses Thema hat 232 Antworten
und wurde 19.197 mal aufgerufen
 Allgemeines
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berti


Beiträge: 17.846

21.08.2016 12:20
#31 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Zitat von Lammers im Beitrag #28
Zitat von berti im Beitrag #27
Zitat von iron im Beitrag #22
Immerhin hat Holger Hagen als dort Aufgewachsener nicht "Eirn", sondern wohl "Eien" gesagt.

Vielleicht ging sein Englisch eher in Richtung "Mid Atlantic"? Denn vor 1950 scheint das die Standardsprache vieler amerikanischer Schauspielschule gewesen zu sein (als er dort ausgebildet wurde). Außerdem heißt es im englischsprachigen Wikipedia-Artikel, diese Art der Aussprache werde oft von Amerikanern angenommen, die längere Zeit in nicht-englischsprachigen Ländern gelebt hätten.


Mid-atlantic-English ist, wenn man so will, das was für Deutschland das Hochdeutsch ist; also die Sprache, die z.B. mitunter im Fernsehen und im Radio verwendet wird. Bei internationalen Produktionen, wie ich jetzt auf einem Blog einer Sprecheragentur lesen konnte, wird mittlerweile gerne auf Mid-atlantic-English zurückgegriffen, um Großbritannien und die USA gleichermaßen zu bedienen. Mercedes macht es zum Beispiel. Hier der Link: http://www.sprechersprecher.de/blog/mid-atlantic-sprecher

Siehe dazu auch diesen Artikel:https://en.wikipedia.org/wiki/Mid-Atlantic_accent
Und diesen:https://www.youtube.com/watch?v=Gpv_IkO_ZBU

iron


Beiträge: 5.216

22.08.2016 15:08
#32 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #27

Vielleicht ging sein Englisch eher in Richtung "Mid Atlantic?


Ja, das Könnte sein. Aber das "American English" hat er außerdem durchaus beherrscht.

berti


Beiträge: 17.846

30.08.2016 10:54
#33 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Die Namen "Albert" und "Alfred" werden im Englischen korrekt "Älbert" und "Älfred" ausgesprochen, bei letzterem gibt es auch eine Aussprache wie im Deutschen (nur eben mit englisch betontem "r"). In Synchros ist über die Jahrzehnte verteilt allerdings oft von "Olbert" und "Olfred" die Rede (Beispiele müssen sicher nicht genannt werden).

Lammers


Beiträge: 4.155

30.08.2016 16:30
#34 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Wenn es um einen gewissen Regisseur geht, haben es zumindest die Fernsehansagerinnen immer richtig ausgesprochen.

Hier ein paar Beispiele:
https://youtu.be/1R9X0180Ohs
https://youtu.be/FtLElBqkq3U

kogenta



Beiträge: 2.069

30.08.2016 19:05
#35 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Da man beide Namen mit 'Al' ('Äl' und nicht 'Ol') abkürzt, sollte das eigentlich klar sein. Ist es aber nicht: Der Albert auf der 'Kleinen Farm' wird bei den ARD-Synchros richtig ausgesprochen, bei den späteren Sat1-Synchros heisst er dann 'Olbert', was mir schon immer unangenehm in den Ohren geklingelt hat.

Gruß, kogenta

iron


Beiträge: 5.216

30.08.2016 22:39
#36 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Die Aussprache von "Albert" war mir nicht immer ganz klar, aber durch die Abkürzung "Äl" eugentlich wirklich logisch. Nur das Alfred im Prinzip ausgesprochen wird, wie man ihn schreibt, war mir bisher noch nicht so recht bewusst...

In "Eine Himmlische Familie" spricht Detlef Bierstedt (und nicht nur er!) den Namen von "Simon" ab und zu korrekt "Saimän" aus, öfters aber "Saim"... Und in "Diagnose Mord" hört man Jochen Schröder zum "Verwaltungsdirektor" (Michael Tucci) wie er ihn einerseits richtig "Normen" nennt, andererseits kommt oft es dagegen vor, dass ich "Norm" zu ihm sagen höre; erst dachte ich mir in diesem Fall, das wäre eine Abkürzung, aber Schröder hebt die Stimme dabei leicht, daher gehe ich eher nicht davon aus.
Sie mögen sich hier der Sprachgepflogenheiten in Deutschland angepasst haben, aber in solchen Fällen ist so eine Aussprache m.E. fehl am Platz. Die jeweils zuständigen Regisseure hätten hier konsequent dazwischenfunken müssen...

Slartibartfast



Beiträge: 6.746

09.09.2016 15:17
#37 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Zitat von kogenta im Beitrag #23
Gehört nicht ganz hierher, weil es klein Fremdwort ist, passt aber zum Thema:
Das Getränk nennt sich KAFFEE.
Während im realen Leben 90% der Leute 'KAFFFE' (Betonung auf der ersten Silbe) sagen, hört man in Filmen nahezu immer 'KAFEEE'

Also, 90% möchte ich stark anzweifeln. Man sollte nicht vergessen, dass die Kaffeehauskultur nicht aus Bremen sondern aus Österreich kommt, und dort würde keiner "Kàffee" sagen, sondern analog zum französichen "café" natürlich "Kaffée".

Zitat von kogenta im Beitrag #23

Und wie steht es mit Ralph Macchio? Sieht nach italienischem Ursprung aus, dann würde 'cch' wie 'ck' gesprochen, also MACKIO. Man hört aber immer MATSCHIO oder gar MATSCHO, was ich für falsch halte. Möglich natürlich, dass die Familie die falsche Aussprache ihrer jetzigen Landsleute mittlerweile übernommen hat, aber so recht möchte ich das nicht glauben. Weiss das zufällig jemand definitiv?


"Mackio" wäre italienisch richtig, wie in "Pinocchio". Es liegt am "h". Ohne "h" hieße es "Matschio", mit hörbarem "i". Damit es "Matscho" heißt, müsste man "Maccio" schreiben also ohne "h".
Aus dem gleichen Grund heißt es auch wirklich "Lamborgini" und nicht "Lambordschini", wie oft fälschlich zu hören. Die "Spaghetti" müsste nach der neuen Rechtschreibung (man schreibt jetzt "Spagetti" ohne "h") eigentlich "Spadschetti" ausgesrochen werden.

Viel schlimmer ist aber, wenn das "i" nach einem "g" steht. Dann ist es kein hörbarer Vokal, sondern steuert die Aussprache des vorhergehenden "g":
Mit "i" wird das "g" wie "dsch" gesprochen, aber das "i" selbst ist stumm. (Folgt ein dunkler Vokal wie "o", wäre das "g" einfach ein "g" wie bei uns.)
Darum wird "Sergio" korrekt "Serdscho" gesprochen, also ohne "i"; "Giorgio" heißt "Dschordscho" und im Film "The Prestige" dürfte es nicht ständig "Prestiedschio" heißen sondern korrekt "Prestiedscho".
Da es da gleiche im Englischen mit dem "e" gibt (beim Namen "George" etwa), ist es kaum verständlich, warum das bereits in den englischen Originalversionen so oft falsch gemacht wird.

Zitat von kogenta im Beitrag #8
Der Filmregisseur ist der 'DIREKTER' und nicht der 'DEIREKTER', wie man sehr oft hören muss.
Das gilt somit auch für den im normalen Sprachgebrauch oft erwähnten 'DIREKTERS KAT' (Director's Cut), wo man andauernd fälschlich 'DEIREKTERS KAT' zu hören bekommt.

Hm, wie schon gesagt wurde, ist beides gebräuchlich, wie auch bei anderen aus dem Lateinischren stammenden Wörtern. So sagt William Shatner im Prolog einer Staffel "Sivilisäischens", in einer anderen jedoch "Sivilaisäischens".

Slartibartfast



Beiträge: 6.746

13.09.2016 17:34
#38 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Bei der Gelegenheit fällt mir der spanische Name "Jorge" ein. Alle kennen heute den stöckelschuhtragenden Choreografen Jorge González, wo sich Norddeutsche häufig die Blöße geben, weil sie das "r" einfach nicht rollen können. (Der Mann heißt "Chorrrrrrr-che", und nicht "Cho-che", gott verdammicht!)

Was ich aber nicht verstehe ist, dass die Figur des blinden Mönchs "Jorge von Burgos" im NAMEN DER ROSE "Chor-ge" ausgesprochen wird. Das ist leider falsch (s.o.), wird aber leider auch im englischen Orignal so gesagt. Manchmal sollte man einfach nicht alles glauben, was die Originalversion vorgibt - andererseits war der Film eine deutsche Produktion (Eichinger) mit einem französischen Regisseur. Hätten es die nicht besser wissen müssen?

E.v.G.



Beiträge: 2.337

13.09.2016 17:41
#39 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

a) ich suche meins immer noch, da hat auch ein Besuch in Schweinfurt nichts daran geändert.

b) sollte man meinen, aber dass kommt häufiger vor, dass man keine zuverlässigen Berater zu Rate zieht.

c) schön finde ich immer auch, wenn Geoffrey mit "O" ausgesprochen wird, obwohl es wie Jeffrey klingt. Ist halt nur die englische Schreibweise.

Slartibartfast



Beiträge: 6.746

13.09.2016 17:53
#40 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

zu c) Das halte ich jetzt für sehr schwierig.
Wenn "Geoffrey" von bestimmten Leuten tatsächlich wie "Jeffrey" gesprochen wird (was mir neu ist, aber das muss nichts heißen), ist das nicht unbedingt richtiger. Der eine sagt wohl "Dschoffri", ein anderer vernuschelt es zu "Dschaffri" und der dritte sagt eben "Dschäffri". Das Problem dürfte hier eher die deutsche Aussprache von Vokalen an sich sein, die immer prägnanter ist als von einem Native. Andererseits würde es seltsam klingen, wenn man versucht, die englische (oder gar die in der Regel sehr breite amerikanische Aussprache) wirklich 1:1 zu kopieren. Sowas geht meist nach hinten los, weil es einfach niemand bei uns so sagt. Ich halte es für legitim, bestimmte englische Wörter so auszusprechen, wie sie eigentlich heißen, auch wenn man dabei sofort hört, dass es nicht die native Aussprache ist.

Den Namen "Isaac" würde ich z.B. niemals "Aisik" aussprechen, so wie es in Amerika normal ist. Gemeint ist natürlich eine Art "ä" ("Aisäk"), die aber beim breiten amerikanischen Idiom schnell zum "i" werden kann.
Selbst im Deutschen ist die Aussprache fraglich. Spricht man die zwei "a"-s getrennt oder zusammen (also "Isa-ak" oder "Isahk")? Beides scheint gebräuchlich zu sein.

andreas-n


Beiträge: 571

13.09.2016 17:54
#41 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #38
Bei der Gelegenheit fällt mir der spanische Name "Jorge" ein. Alle kennen heute den stöckelschuhtragenden Choreografen Jorge González, wo sich Norddeutsche häufig die Blöße geben, weil sie das "r" einfach nicht rollen können. (Der Mann heißt "Chorrrrrrr-che", und nicht "Cho-che", gott verdammicht!)



Ich kenne diesen Jorge nicht und für den werde ich nicht extra das Zungenspitzen-R lernen. Den R-Laut kann der Norddeutsche sehr wohl rollen; er rollt es aber weiter hinten im Mund.

Slartibartfast



Beiträge: 6.746

13.09.2016 18:04
#42 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

1. Bist du kein Schauspieler. Von denen erwarte ich aber, dass sie sowas lernen.

2. Es würde ja genügen, wenn die südschwedischen TV-Moderaroren überhaupt ein "R" sprechen würden, meinetwegen auch das gutturale Rachen-R des Standardsprachlichen (klingt wie ein gehauchtes "ch", wie in "Spocht"). Leider lassen sie das "R" bei dem Herren (den kennst sicher auch du: https://thumbs.dreamstime.com/z/catwalk-...es-21941404.jpg) meist GANZ weg - ohne Not, wie du richtig erklärt hast.

3. Das "r" stirbt momentan offenbar ganz aus. Statt dem Rachen-R, was völlig genügen würde, hört man immer öfter (leider sogar bei Synchronsprechern!), dass der vorhergehenden Vokal langgezogen wird ("wiiad"). Sowas klingt furchtbar ("fuuachtba") unprofessionell, setzt sich aber grade durch ("duuuach").
Bei manchen Worten geht das sogar zu Lasten der Unterscheidbarkeit. So ist, wenn der "Herr" wie "Heeea" ausgesprochen wird, nicht mehr erkennbar, ob nicht vielleicht das "Heer" gemeint war (das tatsächlich so ausgesprochen wird).

andreas-n


Beiträge: 571

13.09.2016 18:58
#43 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #42
1. Bist du kein Schauspieler. Von denen erwarte ich aber, dass sie sowas lernen.


Was sollen sie jetzt lernen? "Jorge" mit einem Zungenspitzen-R oder mit irgendeinem rollendem R auszusprechen?

Beim rollendem R allgemein bin ich bei dir, aber nicht beim Zungenspitzen-R. Dieses zu erlernen kann für einen "Südschweden" eventuell Jahre dauern, bis es bei ihm einigermaßen authentisch klingt.

Und auch wenn: Es hat sich bisher noch niemand darüber aufgeregt, dass GGH "Enterprise" stets mit einem deutsch klingenden R ausgesprochen hat.

Zitat

2. Es würde ja genügen, wenn die südschwedischen TV-Moderaroren überhaupt ein "R" sprechen würden, meinetwegen auch das gutturale Rachen-R des Standardsprachlichen (klingt wie ein gehauchtes "ch", wie in "Spocht"). Leider lassen sie das "R" bei dem Herren (den kennst sicher auch du: https://thumbs.dreamstime.com/z/catwalk-...es-21941404.jpg) meist GANZ weg - ohne Not, wie du richtig erklärt hast.



Ja, den kenn ich irgendwoher. Aber, ach je, er ist mir jetzt genauso Wurscht wie bis gerade eben noch. Mich interessiert mehr, wer die "südschwedischen TV-Moderatoren" sind. "Let's Dance" kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Das Moderatorenpaar besteht aus einer Niederländerin und einem Frankfurter. Und Frankfurt ist für mich schon Voralpenland.

Slartibartfast



Beiträge: 6.746

13.09.2016 20:50
#44 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Siehste, und für uns ist Frankfurt kurz vor der Küste:-)

Bei GGH bin ich mir nicht sicher, aber Holger Hagen sagt im sonst brillanten Prolog beides: zuerst mit deutschen R und eine Zeile später mit englischem. Hat mich aber nie gestört.

Ansonsten hast du recht, Zungenspitzen-R braucht keiner außer die Russen. Die Bayern rollen das R auch nicht an der Zungenspitze, sondern an Zungengrund und Gaumen.
Wie gesagt, Standard-Rachen-R würde genügen.

andreas-n


Beiträge: 571

13.09.2016 21:12
#45 RE: Pseudo-Aussprachen fremdsprachiger Wörter/Namen Zitat · antworten

Zitat von Slartibartfast im Beitrag #44

Ansonsten hast du recht, Zungenspitzen-R braucht keiner außer die Russen. Die Bayern rollen das R auch nicht an der Zungenspitze, sondern an Zungengrund und Gaumen.
Wie gesagt, Standard-Rachen-R würde genügen.


Also, im Rachen bilden wir das R nun auch wieder nicht. Sind doch keine Schweizer.

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