Um Reese Witherspoon und Manja Doering ist es ein bisschen rätselhaft, welche Synchro da wohl zuerst kam. Vermutlich doch "Der Mann im Mond" (TV + Synchron), der zwar schon von 1991 ist, aber erst im Mai 1996 erstmals auf RTL 2 lief. Im Juni 1996 gab es dann "36 Tage Terror" (Magma Synchron und von Andreas Fröhlich) auf VHS. Der Regisseur bei "Der Mann im Mond" ist unbekannt. Die früheren TV + Synchron-Regisseure waren wohl fast alle aus der alten Adlershofer-Garde, sprich Irene Timm, Lutz Erdmann, Michael Rakow, Marianne Leo. Da kann man nur wild spekulieren, welcher der Herren oder Damen für "Der Mann im Mond" infrage kommen könnte. Möglich wäre natürlich auch schon Renée Eigendorff.
Die französische Schauspielerin Sylvie Testud, einigen vielleicht bekannt aus dem Film "Jenseits der Stille" von Caroline Link, ist von verschiedenen Leuten synchronisiert worden (in "Jenseits der Stille" war es Annika Pages), wobei sich spätestens ab 2013 Sabine Falkenberg durchgesetzt hat. Das erste Mal hat sie Sylvie Testud 2002 in dem Fernsehfilm "Liebe tötet mich" synchronisiert.
Deutsche Fassung: Studio Hamburg Synchron GmbH, Hamburg Dialogbuch und -regie: Katrin Miclette
Joachim Kunzendorf hat auch Martin Keßler für Nicolas Cage das erste Mal eingesetzt. Keßler lieh Cage erstmals in "Schneesturm im Paradies" (1994) seine Stimme und etablierte sich dann relativ schnell und ist seitdem bis auf wenige Ausnahmen seine Stimme. Es gibt zwar noch einen früheren Film mit Martin Keßler auf Nicolas Cage (Time to Kill, 1989), der allerdings erst 2009 synchronisiert wurde
Lustig nur dass Kunzendorf seine eigens entworfene Kombi dann in "Leaving Las Vegas" selbst wieder verworfen hat und Kessler auf Julian Sands statt auf Cage selbst besetzte.
Ronald Nitschke würde ich sagen. Ich kenne den Film nicht und weder bei Arne oder Martin gibt es dazu Angaben, aber laut beiden Seiten hat Nitschke da zwei Rollen, plus sein Vater eine Rolle. Das sieht mir doch sehr verräterisch aus. Zumal 1985 die Zeit vorbei ist, wo er Kleinstrollen gehabt hätte (wenn nicht aus Cameo-Zwecken) und er ja um den Dreh auch schon Regie führte.
Wie bereits im Eröffnungsbeitrag dieses Threads erwähnt, wurde die geniale Kombination, Karl Malden/Friedrich W. Bauschulte ja von Rainer Brandt ins Leben gerufen. Eine Besetzung, die mich irgendwie irritiert. Klar, Bauschulte gehörte zweifellos zum Brandt-typischen Cast, aber wäre der ebenfalls oft Brandt besetzte Martin Hirthe hier nicht naheliegender gewesen? Ab Mitte der 60er hatte jener zusammen mit Fritz Tillmann schließlich die meisten Einsätze für Malden. Hinzu kommt noch, dass Bauschultes Organ doch einen sehr starken Kontrast zu seinen beiden bulligen Malden-Vorgängern darstellt. Diese Abweichung überrascht mich, da die Besetzung nun mal nicht direkt auf der Hand liegt und ich Brandt besetzungstechnisch oft nicht sehr kreativ finde.
Ronald Nitschke hat Charles Rettinghaus das erste Mal für eine aktuelle Synchro eines Kinofilms besetzt: "Universal Soldier" (1992). Rettinghaus hat ihn zwar schon in Filmen gesprochen, die eher entstanden; die wurden aber erst später synchronisiert.
Ich hoffe, ich habe nichts übersehen und wenn Zeit ist, muss ich meine Ausgangsliste definitiv mal wieder aktualisieren, aber... Cuba Gooding jr. und Dietmar Wunder wurden, glaube ich, wirklich noch nicht erwähnt und hier gewinnt einmal mehr Joachim Kunzendorf, der ihn erstmals in "Outbreak" besetzte. In "Die andere Mutter" kurz danach besetzte Susanna Bonaséwicz, auch bei der Magma, ihn glücklicherweise auch wieder. Aber ich denke, dass es in erster Linie tatsächlich an "Outbreak" lag, der damals durchaus als Blockbuster durchgehen kann und Wunder auch Glück hatte, dass Cuba Gooding jr. eine ziemlich große Rolle in dem Film hatte, dass auch Frank Schaff nicht anders konnte und ihn natürlich im nicht weniger großen "Jerry Maguire" wieder besetzte. Und... und... und...
Er hätte natürlich auch wieder wie in dem ebenfalls von ihm bearbeiteten Film "Boyz n' the Hood" auf seine Kombi mit Matthias Hinze zurückgreifen können, was er aber kunzendorftypisch nicht tat. Was mich wieder einmal zu der Frage bringt, wie viel damals (und noch früher) in solchen Dingen mit Synchronlisten gearbeitet wurde. Gab es "Datenbanken" wo eine, nennen wir es mal Instanz, solche Fakten eintrug? Oder wurde das nur bei besonders populären Schauspielern bzw. Filmen so gehandhabt?
Thematisch passend habe ich diesbezüglich einen alten Beitrag von Erik Paulsen gefunden.
Zitat von Erik im Beitrag Der Killer Kodex (USA/I 1993)Das war in einer Zeit, als noch kaum jemand Internet hatte und die Informationsmöglichkeiten nicht annähernd so vielfältig waren wie heute. Daher waren auch "zur Rolle passend" und "der Originalstimme möglichst ähnlich" die wesentlichen Kriterien beim Besetzen; man konnte ja nicht wissen, wer relativ unbekannte Darsteller wie jene Dame in irgendwelchen anderen Synchronproduktionen besetzt hatte. Diesen Kontinuitätsfetischismus wie heute - der leider manchmal Kontinuität bei Fehlbesetzungen zur Folge hat - gab es damals noch nicht.