Schauspiel mit CGI zu ersetzen, würde sich glaub ich in nächster Zeit schwer rentieren, da die spielenden Personen sozusagen Mark(e)t(ing)produkte sind, weshalb die Zuschauerschaft für die Filme zahlt. Der Wandel würde sehr lange brauchen bis die Kosten und Technologien der Computer für große Filme ausgereift sind.
Dieser 5-6-Minüter oder der (mMn besser animierte) 7-minütige Nachfolger (von Neill Blomkamp) hat durch Real-Time-Rendering in der Unity-Engine "nur" ca. 5 Monate Produktionszeit gebraucht, mit Motion Capture und PCs. Vor ein paar Jahren noch unvorstellbar.
Im Synchron geht das Ersetzen definitiv viel leichter. Die wahren Synchronsprecher*innen werden leicht zu ersetzen sein (aus Kosten- und Marketing-Sicht), aber "star talents" werden ein wenig länger bestehen bleiben, wegen PR undso. Die Branche müsste sich neue Verträge einfallen lassen. "Bezahlung pro Minute der rekonstruierten/erstellten Stimmabbildung" oder so. Dann müsste es noch unkorrupte Supervisor geben, die dann kontrollieren wer wessen Stimmabbild benutzt hat und das dokumentieren und melden, denn wer weiß schon wer meine Stimme wo verwendet hat?
Klingt alles dystopisch und crazy, aber mehr Gedanken muss ich mir in diesem Jahrzehnt denke ich nicht mehr machen.
Hat mit dem Thema des Threads zwar nur am Rande zu tun, aber inwiefern ist es heutzutage eig. möglich, Stimmen computertechnisch älter oder jünger klingen zu lassen?
Bin zwar an sich kein Befürworter dieser Technik, könnte man aber durchaus nutzen, um älter klingende Sprecher bei Nachsynchronisationen fehlender Szenen möglichst unauffällig einzufügen.
Außer Pitchen (und das nur leicht) ist da kaum was zu machen. Und selbst diese Möglichkeit wird oft verabsäumt. Auch wenn die Nachsynchro der ersten TNG-Folgen gut gelungen war, hätte ein leichtes Anheben von Bussingers Stimme (und leichtes Absenken von Wolfs) das Ganze noch überzeugender gemacht.
Zudem muss individuell entschieden werden - höher ist nicht gleich jünger.
Gibt auch Sprecher deren Stimmen sich schon massiv verändern. Bei denen wäre technisch auch nicht viel zu machen gewesen. Ein gutes Beispiel wäre Uwe Paulsen oder wenn wir bei den lebenden bleiben zuletzt Thomas Danneberg. Der hatte zuletzt eine schwere in seiner Stimme bekommen da wäre es mit höher pitchen nicht einfach so getan.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #33Hat mit dem Thema des Threads zwar nur am Rande zu tun, aber inwiefern ist es heutzutage eig. möglich, Stimmen computertechnisch älter oder jünger klingen zu lassen?
Bin zwar an sich kein Befürworter dieser Technik, könnte man aber durchaus nutzen, um älter klingende Sprecher bei Nachsynchronisationen fehlender Szenen möglichst unauffällig einzufügen.
Bei der etwa 30 Jahre nach dem Film entstandenen DVD-Synchro von "Frankensteins Höllenmonster" wurde Friedrich Schoenfelders Stimme etwas beschleunigt:Frankensteins Höllenmonster (1974; DF: 2004) (2) Ohne diese Erwähnung wäre mir das ehrlich gesagt gar nicht aufgefallen. Und da Peter Cushing gerade zur Entstehungszeit des Films (aus traurigem Anlass) deutlich älter wirkte, als er war, wäre es auch nicht unbedingt nötig gewesen.
Wenn man viel und gutes Material der jungen Stimme hat, um per Machine learning eine künstlich, gleichklingende Stimme zu erzeugen, könnte es funktionieren. Wie Deepfake, bloß für die Stimme. Natürlich ist das Ergebnis nicht perfekt, aber es wird immer besser. Beispiele: https://trumped.com https://youtu.be/IL_E2c4fwII
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #34Außer Pitchen (und das nur leicht) ist da kaum was zu machen. Und selbst diese Möglichkeit wird oft verabsäumt. Auch wenn die Nachsynchro der ersten TNG-Folgen gut gelungen war, hätte ein leichtes Anheben von Bussingers Stimme (und leichtes Absenken von Wolfs) das Ganze noch überzeugender gemacht.
Zudem muss individuell entschieden werden - höher ist nicht gleich jünger.
Bei der TOS-Nachsynchronisation ist mir übrigens lustigerweise aufgefallen, dass Andreas Neumann bei der Blu-ray-Fassung durch die tiefer gepitchte Stimme sogar noch einen kleinen Tick näher an GGH liegt als auf DVD.
Und das obwohl die Serie leider auf der Blu-ray AFAIK in der falschen Geschwindigkeit vorliegt. (Man hat die Folgen damals für's TV mit 25 fps synchronisieren lassen. Dadurch klingen sie mit 24 fps auf der Blu-ray natürlich zu tief.)
Nicht mehr lange und Synchronisationen von alten Filmen könnten mit den originalen Sprechern dank AI nachsynchronisiert werden. Oder Cameo-Auftritte von verstorbenen Schauspielern könnten mit der echten Stimme unterlegt werden.
Monotones Vorlesen geht, aber wie sieht es mit richtigem Schauspiel aus?
Mich erschaudert es förmlich wenn ich mir vorstelle wie man für sowas etwa die Stimme von Bernd Rumpfs heranziehen würde von dem ich mal sagte das er mir auch ein Telefonbuch vorlesen könnte. Egal wie gut die Technik da voranschreitet. Irgendwie wird es aus dem Computer ausgespuckt immer "berechenbar" klingen.
Ganz gleich, ob einem das gefällt oder nicht, wenn es technisch machbar ist, wird es auch umgesetzt. Zu hoffen bleibt, dass man dazu weltweit klare Regelungen schafft. Das bleibt natürlich nicht nur auf die Stimme beschränkt. Vor einigen Monaten geisterte ja bereits die Ankündigung der Wiederauferstehung von James Dean durch die Presse. Mittels CGI soll er im Film "Finding Jack" wieder auf die Leinwand zurückkehren. Die Produzenten wollten ursprünglich Elvis Presley und Paul Newman "wiedererwecken", aber die jeweiligen Erben/Rechteinhaber haben sich geweigert da mitzumachen... Ich habe nichts gegen den (entsprechend kenntlich gemachten) Einsatz von AI, wenn es darum geht, bereits vorhandenes Archivmaterial zu verbessern/retten. Aber das Ganze zu nutzen, um komplett neues Material zu erschaffen, geht mir entschieden zu weit.
Bis jetzt bauen Computerprogramme und eben auch solche "AI Voice" Geschichten nur auf bekanntem auf. Das besondere an echten Menschen ist ja das sie immer wieder in der Lage sind etwas neues zu erschaffen und einen auch damit überraschen können. Die Software ist hingegen immer in dem Rahmen gefangen der vom Programmierer dahinter vorgegeben wird. Ob künstliche Intelligenz eines Tages so weit sein wird wage ich nicht zu prognostizieren. Ich sehe für die nähere Zukunft jetzt keine Quantensprünge in dem Bereich. Noch sieht und klingt das alles noch "Tod" (bestenfalls gelangweilt/lustlos) und einen "Zombie Dean" muss ich jetzt auch nicht unbedingt haben.