Zitat Ist das überhaupt üblich, dass der Chefingenieur ein Unteroffizier ist?
Naja, O'Brien ist ja nicht "Chefingenieur" sondern "Chief Ops", was anfangs noch etwas holprig mit "Einsatzleiter" übersetzt wurde.
Zitat von mln.jdz im Beitrag #523Mich würde das auch mal interessieren, wie der Übergang ausgesehen hat. Mich würde auch interessieren, wieso Rolf Schult, Eva Kryll und Rita Engelmann gegangen sind, bzw. ausgetauscht wurden. War es die Masse an Episoden, die nun auf einen Schlag synchronisiert werden musste (beim ZDF waren es ja staffelweise Häppchen), oder war es Johannson, der zur "Sprecherflucht" führte.
Das werden wir wohl nie erfahen. Möglich ist schon, dass der Wechsel des Regisseurs was damit zu tun hatte. Oft sind Besetzungen auch mit gewissen Bindungen an eine Person verbunden. Da geht es auch um Gefälligkeiten etc. Und wenn ein "New Kid" das Studio betritt, hat diese Person nicht unbedingt die Möglichkeit jemanden wie Rolf Schult Honig um den Bart zu schmieren. So erklärt sich auch, dass Lutz Riedel es schaffte, Schult (und die andern) zu reaktivieren. Die Masse an Folgen war es wohl eher nicht, da die letzte Erdmann-Ära bereits im täglichen Rhythmus ausgestrahlt wurde, also wohl auch am Stück bearbeitet wurde. Dafür, dass Johannson die Sprecher vielleicht doch vergrault hat, spräche andererseits, dass auch Eva Kryll gegangen ist, obwohl diese in anderen Serien wie "Babylon 5" (unter Erdmann!) zeitgleich und ausgiebig tätig war.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #524Die Masse an Folgen war es wohl eher nicht, da die letzte Erdmann-Ära bereits im täglichen Rhythmus ausgestrahlt wurde, also wohl auch am Stück bearbeitet wurde.
Aber gerade dann - das ist Knochenarbeit, die in ziemlich kurzer Zeit absolviert werden musste, wohingegen eine sich über längere Zeit hin streckende Synchro nicht nur weniger Belastung bedeutet, sondern auch bessere Möglichkeit zur Terminorganisation (es sei denn, man ist längere Zeit außer Landes).
Gruß Stefan
mln.jdz
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05.03.2017 18:43
#18 RE:DISKUSSION: Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert (USA 1987-1994)
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #524Die Masse an Folgen war es wohl eher nicht, da die letzte Erdmann-Ära bereits im täglichen Rhythmus ausgestrahlt wurde, also wohl auch am Stück bearbeitet wurde. Dafür, dass Johannson die Sprecher vielleicht doch vergrault hat, spräche andererseits, dass auch Eva Kryll gegangen ist, obwohl diese in anderen Serien wie "Babylon 5" (unter Erdmann!) zeitgleich und ausgiebig tätig war.
Wenn die Angaben stimmen (fernsehserien.de), wurde im ZDF zuletzt 16 Folgen am Stück (täglich) gezeigt (Episode 68 bis 83 vom 2. bis 26.08.1993); das entspricht etwa einer halben Staffel. Davor war fast ein Jahr Pause und auch da liefen nur 30 Folgen im wöchentlichen Rhytmus (vom 14.02.1992 bis zum 27.11.1992), was auch eher gemächliche Arbeit ermöglicht. Bei Sat.1 liefen dann ab 2. März 1994 alle weiteren Folgen - über die Hälfte der Serie (93 Folgen!) - von Mo bis Freitag innerhalb von fünf Monaten. Das ist schon ein erheblich anderes Pensum als die 16 Folgen en bloc beim ZDF.
Bei Eva Kryll hatte ich auch vermutet, dass Erdmann sie zu Babylon 5 mitgenommen hat; allerdings startete die Serie erst im August 1995.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #524Naja, O'Brien ist ja nicht "Chefingenieur" sondern "Chief Ops", was anfangs noch etwas holprig mit "Einsatzleiter" übersetzt wurde.
Im Grunde erfüllt er aber genau die Aufgabe eines Chefingenieurs, wieso macht das ein Unteroffizier? Das Ganze ist ohnehin nicht schlüssig, da O'Brien mal Offizier gewesen sein muss, denn er war der Taktische Offizier bei Capt. Maxwell. In "Das Schiff" erzählt er dann aber, dass er die Akademie nie besucht hat. Das passt alles nicht zusammen.
Detlef Bierstedt (Riker) hat im Trekcast #002 im Interview erzählt, dass es im Fall von Rolf Schult wohl Krankheitsgründe gegeben hat und er deshalb um eine Umbesetzung gebeten hat: http://www.startrek-index.de/trekcast/tr...002-erschienen/
Vielleicht war Schult deshalb auch die "Akkordtätigkeit" für die SAT1 Ausstrahlung nicht angenehm.
Was das ZDF betrifft - nur die letzten "ZDF Episoden" wurden 1993 täglich ausgestrahlt. Das spricht nicht für eine Akkordtätigkeit in der ZDF-Synchro, lediglich nur für einen Bruch in der "Häppchen-Ausstrahlung". Hätte man im November 1992 die Ausstrahlung nicht ausgesetzt, wären die restlichen Episoden wohl Woche für Woche fortgeführt worden.
Zitat von mln.jdz im Beitrag #526 Im Grunde erfüllt er aber genau die Aufgabe eines Chefingenieurs, wieso macht das ein Unteroffizier? Das Ganze ist ohnehin nicht schlüssig, da O'Brien mal Offizier gewesen sein muss, denn er war der Taktische Offizier bei Capt. Maxwell. In "Das Schiff" erzählt er dann aber, dass er die Akademie nie besucht hat. Das passt alles nicht zusammen.
Nee, tut es nicht. Aber "Ops" ist an Bord nicht der Chefingenieur, sondern Datas Posten auf der Brücke. Auf einer Raumstation ist das alles ein wenig niedriger angesiedelt, Sisko ist ja auch nur Commander.
mln.jdz
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05.03.2017 22:07
#21 RE:DISKUSSION: Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert (USA 1987-1994)
Dem Namen her nach ja, aber im Grunde repariert er dauernd irgendwas. Die Funktion von Data erfüllt eher Dax, aber das bezieht sich eher auf die Tätigkeit als Wissenschaftsoffizier. Der Sprung vom Lt. Cmdr. zum Unteroffizier ist mir dann außerdem doch zu groß. Es ist ein bisschen wie bei Raumpatrouille: Der einzige, den man in der ganzen Serie nie etwas reparieren sieht, ist der Ingenieur; der Name sagt nichts.
Um zum Thema zurückzukommen: Genau aus diesem Grund lege ich auf die Ränge in der Synchro keinen großen Wert. Es ist auch im Original wenig durchdacht und beliebig. Wie Troi Commander geworden ist, ist auch nicht zu erklären.
Zum Anlass von #trek30 gab es in Eberswalde eine tolle Veranstaltung, zu der auch u.a. Michael Pan (Sprecher von Data) und Synchrochef Ulrich Johannson eingeladen waren: http://www.raumschiff-eberswalde.com/holodeck/
Es gibt hierzu mehrere Clips/Interviews im Netz, super interessant. Einen längeren Beitrag habe ich hier bei "Sie reden - der dreibeinige Podcast" gefunden: (Pan bei 1:03:40, Johannson bei 1:18:45)
Zitat von Round hammer im Beitrag #530Zum Anlass von #trek30 gab es in Eberswalde eine tolle Veranstaltung, zu der auch u.a. Michael Pan (Sprecher von Data) und Synchrochef Ulrich Johannson eingeladen waren: http://www.raumschiff-eberswalde.com/holodeck/
Es gibt hierzu mehrere Clips/Interviews im Netz, super interessant. Einen längeren Beitrag habe ich hier bei "Sie reden - der dreibeinige Podcast" gefunden: (Pan bei 1:03:40, Johannson bei 1:18:45)
Ich finde es schon bemerkenswert, wie viel Wert ein Synchronautor und -regisseur, der so gestelzte Synchros zu verantworten hat, darauf zu legen scheint, dass nicht geixt wird, sondern die Sprecher gemeinsam vorm Mikro stehen um sich gegenseitig zu bereichern. Ich komme immer mehr zu dem Eindruck, dass er sein STAR-TREK-Deutsch auch für etwas "künstlerisch wertvolles" hielt, was er sehr bedacht so gestaltete. Das er anders konnte, hat er ja sogar innerhalb von STAR TREK bei der Synchro des ersten Pilotfilms gezeigt. Warum er glaubte, dass Seven und Tuvok so geschraubt reden müssen und das man derart viele (oft falsche) Anglizismen in den Text streuen müsse, erschließt sich mir nicht. Johannson ist einer, den ich wirklich nicht verstehe.
Es gibt sogar ein gefilmtes Interview mit ihm (etwa ab 4:30, siehe https://youtu.be/QXSFfhb6UdE, Michael Pan kommt auch zu Wort). Er sagt darin, dass er zu Star Trek kam "wie die Jungfrau zum Kinde". Und auch, dass es für ihn "die schönste Zeit (…) beim Synchron war." Klingt erstmal nicht nach einem, dem egal ist, was er da abliefert. Wer weiß, unter welchen Umständen damals gearbeitet werden musste.
Ich glaube auch nicht, dass es ihm egal war. Ich halte es wirklich mittlerweile für eine (rückblickend wenig glückliche) künstlerische Entscheidung. Er war wohl der Meinung, dass Leute bei der Sternenflotte und insbesondere Seven und Tuvok so sprechen. Dazu kam dann leider noch eine verhängnisvolle Liebe zu false friends.