Oh, dann deckt das also die Lücke des FBJ vor 1965 ab. Stehen da zufällig auch genauere Infos zu vor TV-Synchronisationen vor 1965 drin? Viele gäb's ja nicht, aber Infos über "Tintin" und "Kapitän Tenkes" (beide 1964) wären höchst willkommen.
Nein, leider nicht, STEFAN. Es steht bei jedem Film nur die Synchronfirma (oder manchmal auch nur "BRD-Synchron"), sonst nichts weiter zu Synchron. Sollten TV-Filme aus dem Ausland dabei sein, die in die DDR-Kinos kamen, würde dann auch nur die Synchronfirma stehen. Und damit ich alles berücksichtigt habe, noch dies: Filme, die dt. UT haben, das betrifft vor allem einige SU-Filme von gleich nach 1945, dann steht drin: "deutsche Untertitel", ohne die Firma zu nennen.
TINTIN steht nicht drin, aber KAPITÄN TENKES (2 Teile); da steht bei SYNCHRON: DEFA-Synchron. und es steht noch: FBJ 1966 S.150; FBJ 1989 S.315; SD (Sendedatum) 10.3.-16.6.89 (Folgen 1-13)
Ich besitze das Progreß-Filmprogramm Nr. 44/66 von dem Zwei-Teiler. Möchtest du daraus Angaben haben ? Von TINTIN erschien kein Filmprogramm . Gruß.hans.
Danke, das Programm habe ich auch. Die Krux ist, dass die Kinofilme komplett neu synchronisiert wurden (Idiotie!) und die Serie bei Neuausstrahlung einen neuen Abspann erhielt - ohne jede Synchroninfo. Seltsam, hab ich die Serie im FBJ übersehen oder standen da keine Infos ...?
Guckst du bitte nochmal nach ? Würde mich auch interessieren.(die FBJ hab ich ja nicht). Welche größeren Unterschiede gab es in der Sprecherbesetzung 1966 und 1989 ? DANKE. Gruß.hans P.S.: Jetzt verstehe ich (hoffentlich): Die Serie wurde so Mitte der 60er ausgestrahlt, dann kam ein Zus.-schnitt in 2 Teilen in die Kinos, mit eigener (neuer) Synchro, und dann wurde die Serie 1989 wiederholt, möglicherweise mit einer Synchro von damals (TV) oder einer neuen von 1988/89. In diesem Fall wären´s ja 3 unterschiedliche.... Bei diesen(m) Filmchen wirklich kurios....oder mehr....
Also - Erstsendung 1965 in der kompletten Serienfassung, Wiederholung 1989 in dieser Synchro, aber mit neuem Abspann (so auch auf DVD zu finden). Kinorelease als Zweiteiler 1966 in neuer Synchro, aber großteils mit Sprecherüberschneidungen - allerdings statt Winfried Wagner und Walter Niklaus Gerhard Paul und Achim Petry in den Hauptrollen. Regie Inge Lindner - bei der Serienfassung vermutlich Wolfgang Thal, aber da gibt es eben leider keine bestätigten Angaben, auch nicht, ob die Dialogbücher (Annette Ihnen) identisch waren (was ich aber für noch sinnloser hielte).
Die FBJs habe ich auch nicht, ich kann sie nur in der Deutschen Nationalbibliothek einsehen, dafür müsste ich sie aber erst bestellen und einen Lesesaaltermin ergattern - das ist zur Zeit äußerst aufwendig.
Danke wiederum, Stefan! Übrigens, das gehört zwar nicht hierher: ACHIM PETRY (zusammen mit Erhard Köster) hab ich vorm Berliner Ensemble mal angesprochen, und die beiden waren äußerst nett, hatten zwar keine Autogrammfotos dabei, haben mir aber ihre Schriftzüge auf ein BE-Programm gebannt. Hans Peter Reinecke stand anfangs auch noch dabei, aber der ging sofort weg, als ich auf sie zu kam. Erhard Köster sagte, daß Hans Peter sehr scheu wäre... Na ja. Reinicke, ist ja nicht wichtig, ich sags trotzdem, war für einen Mann, den man nur aus dem TV kannte, relativ klein, nur etwa 1,60 m, und total schmal, ich hab gestaunt. Da haben die Kostüm- bildner/-innen ganze Arbeit leisten müssen....Ich kannte ihn bloß als "vierschrötig"..... Für diejenigen unter euch, die die 3 nicht kennen sollten: sie haben eine ganze Menge synchronisiert, Erhard Köster sogar sehr viel...
Stefan, Winfried Wagner für Ferenc Zenthe, wie gefiel dir das ? Du magst den Winfried ja ganz gerne hören. Eine etwas kräftigere Stimme gerade für diesen Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit wäre vielleicht passender (?). A-Sprecher wie die beiden Mellies´ , aber wenigstens ein B-Sprecher wie Manfred Wagner ? Gruß.hans.
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #171Na ja. Reinicke, ist ja nicht wichtig, ich sags trotzdem, war für einen Mann, den man nur aus dem TV kannte, relativ klein, nur etwa 1,60 m, und total schmal, ich hab gestaunt. Da haben die Kostüm- bildner/-innen ganze Arbeit leisten müssen....Ich kannte ihn bloß als "vierschrötig".....
Das ist wirklich überraschend, denn in "Spur der Steine" fiel das überhaupt nicht auf, gerade im Vergleich mit dem Rest der Balla-Brigade. Der vierschrötige Eindruck kam natürlich von seiner herrlichen Kratzestimme (wie vermisse ich solche Stimmen heute). Da hat Gisela Büttner ihn in "Die Frau hinter dem Ladentisch" wohl stark nach seinem privaten Charakter besetzt - klasse Idee, mal was ganz Anderes!
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #171Stefan, Winfried Wagner für Ferenc Zenthe, wie gefiel dir das ? Du magst den Winfried ja ganz gerne hören.
Er war perfekt! Wagner höre ich in vielen Rollen eben gar nicht so gerne, weil er oft so unsäglich tragisch besetzt wurde. Erst durch Zenthe und Preben Kaas habe ich geschnallt, was für ein toller Komödiant er war (und da genau das nun gerade nicht Gerhard Pauls Stärke war, muss die Serienbesetzung viel überzeugender sein).
Winfried Wagner war ja auch ganz viele Jahre an der Volksbühne Berlin engagiert, das passiert nicht so ohne weiteres.
Stefan, nochmal zu Hans Peter Reinecke: Wenn du das Filmprogramm hast von "Spur der Steine" (es sind sogar 2 verschiedene erschienen, aber beide mit der selben Nr. 33/66) oder anderweitig von dem Film Fotos anschaust, dann sieht man die sehr schmalen Schultern und daß er für einen Mann nicht sehr groß ist (was ja, wie gesagt, gar nicht wichtig ist). Mit seiner tollen Stimme: da gebe ich dir völlig recht. Gruß.hans
MIRANDA (OT: Miranda)- Britischer Spielfilm 1948.......DEA:1.3.49
Zeitschrift 27/48 vom November 1948 Synchro: Eagle-Lion-Film-Synchron Prod. München Prod.-ltg :EDGAR FLATAU Buch und Regie: HANNS EGGERTH Die dt.Spr.: Elfie Beyer, John Pauls-Harding, Paula Paulsen (-Eggerth),Ingeborg Grunewald, Wolfgang Eichberger, Gertrud Spalke, Fritz Ley, Erika Streithorst, Hubert von Meyerinck, Fritz Hube, Winfried Stüwe, Helga Derbolowski, Charlotte Bertelsmann
ELFIE BEYER hat um diese Zeit herum sehr viele Damen-Hauptrollen gesprochen, die Interessenten dieser alten Nachkriegs- Synchros wissen das, hab´s trotzdem mal gesagt.
Und eine Lanze für GERTRUD SPALKE, deren Name man in der Zeitschrift 1947-52 unheimlich oft als Synchrondarstellerin findet. Fleißig, fleißig....
Der Autor und Regisseur HANNS EGGERTH hat seine Ehegattin PAULA PAULSEN-EGGERTH mehrere Male als Hauptrollen-Sprecherin besetzt. Bei der DEFA waren beide ja auch tätig; hier hat z.B. Autor und Regisseur VOLKER J.BECKER sie auch besetzt. So eine "dienstliche Verbindung" war auch beim Künstlerehepaar ALBERT VENOHR/MARIA GRIEM, allerdings nur bei der DEFA, gegeben. Regisseur Albert Venohr setzte seine Frau oft ein, wenn er die Synchronregie hatte. 1961/62 wurde er gebeten, nach Ostberlin überzusiedeln, wenn er weiterhin bei der DEFA arbeiten wollte, denn das Ehepaar wohnte in West-Berlin. Ein Aufnahmeleiter hat mir nach der Wende gesagt, daß er wohl nicht abgeneigt war (er gehörte ja bis 1933 zu linken Künstlergruppen in Berlin), aber seine Gattin Maria Griem dies um keinen Preis wollte. Gruß.hans Vielleicht noch ein P.S. hinten dran: Das Ehepaar VENOHR/GRIEM gehörte also nicht zu den Künstlern, die in der DDR tätig waren dauerhaft über den 13.8.61 hinaus, aber weiterhin ihren Wohnsitz in West-Berlin hatten. Der Intendant der KOMISCHEN OPER in Ost-Berlin, WALTER FELSENSTEIN, selbst in West-Berlin wohnhaft (aber zum Ende der 60er Jahre doch seinen Wohnsitz in die DDR verlegend) hatte bei den DDR-Oberen aufgrund der künstlerischen Erfolge seiner Komischen Oper einen Stein im Brett. Es durften ganz viele seiner ökonomisch-technischen und künstlerischen Angestellten bleiben und ihren Westberlin-Wohnsitz behalten, bis hin zu Mitgliedern des Balletts und des Chores.
Vielen herzlichen Dank für diese tollen Informationen. Es ist so schade, dass diese Filme gar nicht mehr gezeigt werden. Ein paar habe ich noch auf Videokassetten. Diese alten Synchronfassungen belegen eine Schauspiel- und Sprechtradition, die es leider nicht mehr gibt. Ich denke dabei immer an ein gut funktionierendes Ensemble, wie es damals jedes Stadttheater hatte mit der komischen alten, den Jugendlichen Held, der Naiven, der Tragischen u. s. w. Und das faszinierende ist, dass die Schauspieler so wandlungsfähig waren: Elfie Beyer brilliert als kurzatmige Bernadette genauso wie als Scarlett O'Hara, Axel Monjé spricht in vom Winde verweht gleich zwei Rollen, genauso wie Georg Thomalla in Pinocchio.
Danke, Pinocchio, für deinen Beitrag, der ganz sicher vielen Forum-Lesern und -Verfassern von Besetzungen und Kommentaren aus dem Herzen sprechen dürfte. Andererseits finde ich es interessant und auch gut, daß es Synchronfreunde gibt, die von den aktuellen Synchronsprechern begeistert sind. Wir sehen´s ja hier im Forum. "Irgendwas" muß ja an ihnen "auch" "dran sein".... Gruß.hans. Ach, da fällt mir doch wieder ein P.S.ein, ich kanns halt nicht lassen: Wenn wir hier über beeindruckende Schauspieler/Sprecher wie Frau Beyer, Monjè oder Thomalla sprechen, die Reihe ließe sich kinder- leicht fortsetzten, dann möchte ich Sprecher aus dem Osten aus längst vergangener Zeit nennen, die für mich dieselben Vorzüge hatten:
Ich denke da vor allem an Günther Simon und Horst Drinda , beide viel bei Synchron mit ihren ausdrucksstarken Stimmen vor allem in den 50ern eingesetzt, dann zwei, die bis fast zu ihrem Tode im Synchronatelier standen, Gerry Wolff und Otto Mellies. Auch hier könnte man noch etliche Namen nennen, auch Damen, z.B. Gisela May. Stefan der DEFA-Fan würde sicher gern Klaus Piontek dabei haben wollen, und Winfried Wagner, und das mit Recht.
Hallo Hans-Joachim Albrecht, du hast völlig recht. Es gibt in der Tat heute großartiges Sprecher. Ich persönlich liebe z.b. die deutsche Stimme von Michelle Pfeiffer. Komme gerade nicht auf den Namen. Aber ich kann es einfach nicht leiden, wenn alte Filme neu synchronisiert werden. Ich finde, sie bedürfen dieser alten Sprechkunst, die auch noch wesentlich länger in der DDR gelehrt wurde. Insofern gebe ich dir auch da völlig recht. Die Synchronisationen aus der DDR sind großartig. Man braucht ja nur die deutschen Fassungen der tschechischen Märchenfilme zu vergleichen. Die vom WDR sind bei weitem nicht so gut wie die aus der ehemaligen DDR.
Eine Frage noch . Ich finde keine Suchfunktion in diesem Forum oder bin ich einfach zu blöde? Ich suche etwas zu den film der Major und das Mädchen mit Clark Gable. Da gab es wohl eine alte Synchronisation und der Film hieß dann Susanna im Schlaf Coupé. Bevor ich dazu aber einen Beitrag eröffne, wollte ich schauen, ob es schon irgendwo was gibt dazu.
PINOCCIO, das ist wirklich manchmal nicht zum Anhören, da bin ich völlig mit dir und ganz sicher ganz vielen anderen Synchronfreunden einer Meinung, wenn ein alter Film neu synchronisiert wurde. Da können sich die Synchroneure noch so viel Mühe gegeben haben, es paßt einfach nicht zusammen. Zu den Synchronarbeiten aus dem Osten unseres Vaterlandes gäbe es noch viel zu diskutieren ( ist ja auch schon etliches gesagt in diesem prima Forum ). Da müßte man noch weiter ausholen. Objektivität können nur Leute vom Fach hineinbringen; wir Laien werden es immer nur bis zur subjektiven Variante schaffen. Nun zu deiner Anfrage: Auf dem ersten Bild unseres Forums sieht man oben zwei rote Zeilen. In Zeile 2 findet man an zweiter Stelle von links "SUCHE". Zu dem Clark-Gable-Film kannst du dich gerne nochmal melden, wenn du über SUCHE nicht das Gewünschte erreichst. Vielleicht steht er in meinen Unterlagen oder in denen meines Spezies (1953-59) aus Berlin. Gruß.hans.