Sehe es auch so ähnlich ronnymiller, auch wenn ich es nicht als so extrem empfinde, und den Eindruck, dass mittlerweile in erster Linie bei größeren Kinofilmproduktionen auf Qualität Wert gelegt wird wie Danneberg dies im Interview schildert hab ich auch. Dazwischen gibt es aber auch Leute, die trotz allem im kleinen Rahmen um Qualität bemüht sind, aber das ist für die nicht immer so leicht, weil da natürlich auch genug Geld für da sein muss.
aber das ist für die nicht immer so leicht, weil da natürlich auch genug Geld für da sein muss.
Und vor allem ZEIT. Gerade bei Serien wird heutzutage nur noch der Dispo hinterhergejagt. Bei teilweise über 40 ausgezählten Takes pro Stunde muss man sich oft nicht wundern, dass da irgendwann auch die Qualität auf der Strecke bleibt.
Dannebergs letzter Synchroneinsatz dürfte damit "Escape Plan 2: Hades" für Stallone gewesen sein, oder? (leider ausgerechnet DIESER Film, aber man kann sich sowas natürlich nicht immer aussuchen. Ist ja klar.)
Den Ruhestand hat er sich verdient. Für mich als Fan seiner Stimme und insbesondere seiner Stimme auf Schwarzenegger und Stallone ist es natürlich trotzdem bitter. Ich wollte bis ich jetzt das Interview gesehen habe die Hoffnung eigentlich nicht aufgeben, dass er bei besserer Gesundheit zumindest Stallone und Schwarzenegger weiter spricht. Aber jetzt ist alles klar und wenigstens die Diskussion beendet.
Er hat sich das natürlich absolut verdient und die Gründe sind nachvollziehbar. Ich wünsche ihm von Herzen alles gute! Eine weitere Legende die abgetreten ist aber wenigstens noch lebt zum Glück. Hoffentlich noch viele schöne Jahre für Herrn Danneberg!
Ich schließe mich dem Schweizer an: Ich wünsche von Herzen alles erdenkliche Gute und bin dankbar für seine Arbeit, die mir seit meiner Kindheit Freude bereitet hat. Ich habe auch gehofft, dass er noch Rambo 5 würde machen können, aber so sei es nun - das Interview verschafft Klarheit und die ist was Gutes.
Für mich persönlich sind damit auch alle "seine" Schauspieler in den Ruhestand gegangen und dann muss man auch hier loslassen können, denn ich möchte einfach keinen Terence Hill, Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger ohne "ihre richtige" Stimme hören. Mir ist diese Einheit, die Dannebergs Stimme und Spiel mit ihnen auf der Leinwand oder dem TV-Bildschirm gebildet haben, wichtiger, als neue Filme mit den Darstellern zu sehen.
Schön zu hören, dass er dort beim Spencer-Hill-Fantreffen live erfahren konnte, wie groß seine Bedeutung für viele Fans dieser Filme ist - das trifft auf die "Actionfans" mit Schwarzenegger und Stallone ebeno zu ... auch hier wäre ihm ein solcher Empfang sicher.
Zitat von ronnymiller im Beitrag #45@Taccomania - ich finde es genau umgekehrt. Ich finde, dass heute alles viel aufgesetzter und unnatürlicher wirkt - die Stimmen schweben oft über dem Bild, Unterhaltungen wirken nicht wie Unterhaltungen - manchmal merkt man sehr deutlich, dass nicht MITEINANDER gesprochen wird, sondern eher GEGENEINANDER. Bei großen Filmproduktionen wird oft noch einigermaßen Wert darauf gelegt, dass es stimmig rüberkommt. Bei Serien wird runtergekurbelt. Das hat dann wirklich Hörspielcharakter.
Ich verstehe nicht, was manche hier mit "Hörspielcharakter" meinen. Da muss man doch differenzieren: Es gibt Hörspiele, in denen genau wie in heutigen Synchros nur noch ge-x-t wird, vor allem in heutigen kommerziellen Hörspielen wie Sinclair usw. Die klingen dann genauso wie ge-x-te Synchros: Die Dialoge wirken oft unecht, die Sprecher reden aneinander vorbei anstatt miteinander. Demgegenüber wurden (und werden) die allermeisten Radiohörspiele mit allen Schauspielern gemeinsam aufgenommen. Das klingt dann viel echter.
Aber egal - hier soll es ja um Thomas Danneberg gehen. Mir hat dieses Interview auch sehr gefallen (herzlichen Dank für den Link!). Gleich in seiner ersten Antwort bringt er es auf den Punkt:
"Da wir bekanntlich mindestens zu zweit oder zu dritt vor dem Mikrofon standen, war vor allem Teamarbeit gefragt (...) Meines Erachtens hört man auch, dass früher ein echter Dialog stattgefunden hat und kein Monolog Einzelner, der zu einem Dialog zusammengeschnitten wird. Die Arbeit war impulsiver, wir konnten uns während der Aufnahmen die Bälle zuspielen."
Das erinnert mich an die Aussage einer Kollegin in einem Interview der Media-Paten (habe leider vergessen, welcher), die sagte, Thomas Danneberg habe einmal gemeint, er brauche am Synchro-Mikrofon keinen Partner, der Partner sei ja vor ihm auf dem Bildschirm. Nun - scheinbar sieht Herr Danneberg das heute rückblickend anders.
Und auch hier trifft er m.E. den Nagel auf den Kopf:
"Inzwischen wird jeder Sprecher einzeln aufgenommen, alles scheint auf Schnelligkeit und eine möglichst billige Abwicklung ausgerichtet zu sein (...) Viele der jüngeren Stimmen klingen in meinen Ohren gleich, künstlich aufgesetzt, austauschbar eben (...) Nahezu alle meiner inzwischen verstorbenen Kollegen waren Theaterschauspieler und das war zweifelsohne hörbar."
Ich möchte jetzt hier nicht auch noch Lobeshymnen äußern - das haben andere hier bereits zur Genüge und zu recht getan. Von mir vielleicht nur soviel, dass Thomas Danneberg für mich eine der coolsten Stimmen war, die es in der Geschichte der deutschen Synchronisation bisher gab.
Zwar hat er sich - für mich persönlich - keine Lorbeeren mit Stallone und Schwarzenegger verdient (weil diese Art Filme nun so überhaupt nicht meine sind).
Aber die Filme mit Terence Hill und John Travolta hat er für meinen Geschmack mit seiner Stimme noch erheblich aufgewertet. Was wäre Travolta z.B. in den deutschen Fassungen von "Saturday Night Fever" oder "Pulp Fiction" ohne das coole Danneberg-Organ? Oder wer hätte Rainer Brandts Sprüche auf Terence Hill besser und flockiger rüberbringen können?
Mir hatte Danneberg vor allem auf Dan Aykroyd gefallen. Eine sehr sympathische Kombi. Das wird mir in Zukunft am meisten fehlen. Denn Aykroyd ohne Danneberg geht für mich genauso wenig wie Murray ohne Elsholtz.
weil das vielleicht nur wenige kennen: hier einprivater Youtube Link zu "Thomas Danneberg: Söldner und Synchronstar",mein Featurette das 2014 als Bonus (neben Interviews mit Manfred Lehmann, Arne Elsholtz und Peter Baumgartner) auf den Special Edition BluRays der Söldner Filme von Ascot-Elite enthalten war: https://www.youtube.com/watch?v=MM5q7n1FUsc&feature=youtu.be
"Söldner und Synchronstar" war für meinen Geschmack um mindestens zehn Minuten zu kurz, es hätte in einer möglichen Verlängerung seine Synchronzeit mehr zur Sprache kommen müssen bzw. in diesen 17 Minuten. Dafür war soweit alles in diesem wirklich tollen, stimmungsvollen und bewegenden Interwiew so gut wie alles dabei, was ich gerne in einem Mediapaten-Interview gehört hätte (die Media-Paten hatten es vor vielen Monaten groß angekündigt und auf die lange Bank geschoben, oder mussten es vermutlich aufgrund Herrn Dannebergs Gesundheitszustand tun. Ich habe mittlerwile fast schon die Hoffnung aufgegeben, dass es noch dazu kommt. Beruhigend fand ich es angesichts der schlechten Nachrichten über seine Gesundheit, dass er vor hat, reisen zu unternehmen und Freunde zu besuchen. Hoffentlich findet er in näherer Zunkunft doch noch die Zeit und es ergibt sich eine Gelegenheit, den MP ein Interview zu geben.
Zitat von Uwe Huber im Beitrag #54weil das vielleicht nur wenige kennen: hier einprivater Youtube Link zu "Thomas Danneberg: Söldner und Synchronstar",mein Featurette das 2014 als Bonus (neben Interviews mit Manfred Lehmann, Arne Elsholtz und Peter Baumgartner) auf den Special Edition BluRays der Söldner Filme von Ascot-Elite enthalten war: https://www.youtube.com/watch?v=MM5q7n1FUsc&feature=youtu.be
Ich glaube, ich kannte es nicht - vielen Dank dafür!