Jetzt wurde auch das erste Mal in der 50-Jährigen Geschichte die SDCC gestrichen. Somit werden die Trailer für die kommenden Blockbuster wahrscheinlich nicht gebündelt erscheinen wie bisher.
Ein befreundeter Comicverlag-Boss weint gerade, San Diego ist eines seiner Jahreshighlights.
Das Jahr 2020 ist für uns alle verloren. Die Zäsur bietet aber Chancen. Ich z.B. habe meine ersten Steuerunterlagen weggeworfen (von 1998, da lebte die Hälfte von euch allen noch gar nicht), und habe dann all meine im Leben begangenen Fehler aufgeschrieben (da das Papier irgendwann ausging, musste ich auf Klopapier umsteigen, darum die Knappheit, sorry).
Eine bessere Gelegenheit wird es zu unser aller Lebzeiten nicht wieder geben, vorübergehend aus dem Hamsterrad zu hüpfen und sich selbst in der tiefsten Tiefe zu begegnen. Und dann die Dinge zu tun, aktiv umzusetzen, die man sonst vor sich her schiebt. Sich hinterfragen. Bei jenen, an denen man sich versündigt hat, um Verzeihung bitten. Lächerliche Ziele aufgeben. Demut lernen. Seine Habe ausmisten und geliebte alte Stoffteddys finden (minus ein Auge). Was auch immer man schon immer tun wollte - tun. Nicht vergessen, wie knapp wir (Stand jetzt, und nicht für alle gesprochen) einer Kugel ausgewichen sind.
Corona ist eine Chance, das Leben wahrzunehmen und Dank zu empfinden. Um Gräber zu besuchen und die Toten zu umarmen. Um die Größe der kleinen Dinge zu spüren und dem vermeintlichen Großen die Dramatik abzuerkennen.
Die eigentliche BREAKING NEWS in dieser alarmistischen, hysterischen, absurd überdrehten Phase, in der wir unablässig mit Angstphrasen zugetickert werden, da nur Emotionen für Klicks sorgen, ist für mich... ein klarer Bach in meinem Kindheitsdorf. Ein Spatz auf dem Grab meines Opas. Ein Nachbarkind, das grauenhaft Trompete spielt und dafür aufrichtigen (!) Applaus von allen an den Fenstern Versammelten erntet.
Hoffen im Angesicht von Schwierigkeit. Hoffen im Angesicht von Unsicherheit. Die Kühnheit des Hoffens. Ich hoffe, dass Corona im Rückblick eine Keimzelle eines neuen Hoffens und Spürens sein wird.
Passend zum Thema Artikel bei Blickpunkt:Film, dass der Bundesverband Schauspiel die "Homeoffice"-Lösung über das sogenannte Cloud-Dubbing ablehnt und wie Synchronproduzenten aktuell versuchen, Aufnahmestudios so einzurichten, dass bald wieder synchronisiert werden kann:
Zitat "Zu den Maßnahmen zählen beispielsweise digitale Dialogbücher, Trennwände aus Plexiglas und natürlich die regelmäßige Desinfektion der Oberflächen", so Völger.
Diese aufgezählten Maßnahmen hätte man imho. eigentlich schon wesentlich früher setzen können, ohne einen vierwöchigen "Lockdown" beschließen zu müssen - abgesesehen von "digitalen Dialogbüchern" vielleicht. Was versteht man darunter genau und vor Allem, welche Vorteile haben und was bringen sie, insbesondere im Hinblick auf die aktuell notwendigen Schutzmaßnahmen? Besten Dank im Voraus für die Anwort!;)
Zitat "Zu den Maßnahmen zählen beispielsweise digitale Dialogbücher, Trennwände aus Plexiglas und natürlich die regelmäßige Desinfektion der Oberflächen", so Völger.
Diese aufgezählten Maßnahmen hätte man imho. eigentlich schon wesentlich früher setzen können, ohne einen vierwöchigen "Lockdown" beschließen zu müssen - abgesesehen von "digitalen Dialogbüchern" vielleicht. Was versteht man darunter genau und vor Allem, welche Vorteile haben und was bringen sie, insbesondere im Hinblick auf die aktuell notwendigen Schutzmaßnahmen? Besten Dank im Voraus für die Anwort!;)
Diese Sicherheitsmaßnahmen haben sich nicht von heute auf morgen umsetzen lassen, sowas dauert nun mal einige Wochen. Die Studios sind seit dem 20.4 fast alle wieder in Betrieb, und versuchen alle Aufnahmen, die liegengeblieben sind, so schnell wir möglich nachzuholen. Teils auch in Abend- und Wochenendschichten. In den meisten großen Studios gibt es fast nichts mehr, was man anfassen könnte: Kein Dialogbuch, kein Sprecherpult. Regie und Ton sitzen meist in getrennten Räumen, oder eben hinter Plexiglas. Der Sprecher ist allein im Studio, der Text läuft über den Monitor. In einigen Studios bekommt der Sprecher den Text auf einem Tablet, das vor jedem Sprecherwechsel desinfiziert wird. Die Hände desinfiziert sich jede/-r schon am Eingang sowieso. Cut arbeitet meistens von Zuhause aus, oder in einem Extra-Raum, und ist digital zugeschaltet.
Aufnahmeleitung, Produktionsleitung, etc. arbeiten alle im Home-Office.
Nach jedem Sprecher wird 10 - 15 Minuten durchgelüftet und Türklinken und ähnliches desinfiziert. Einige kommen von sich aus schon mit Mundschutz und Handschuhen ins Studio.
Studiokantinen und -cafés sind natürlich geschlossen.
Die Atmosphäre hat manchmal etwas gespenstisches. Aber heute ist der vierte Tag, und es funktioniert. Immerhin.
Mit digitalem Dialogbuch stelle ich mir das Dialogbuch auf einem Tablet vor. (Komisch, dass das zuvor nicht Standard wurde. EDIT: Erst jetzt den Absatz in Sandokans entdeckt.) Nichts papier-haptisches, was nicht desinfizierbar ist, wo jeder zweite seine Griffel dranhat und möglicherweise abschleckt.
Zitat von Donnie Darko im Beitrag #143Komisch, dass das zuvor nicht Standard wurde.
ZUM GLÜCK war das vorher nicht Standard. Und ich hoffe, man kehrt wieder zum altbewährten Papier zurück.
Wieso? Das ist doch haufenweise Papierverschwendung. Warum nicht einfach ein Tablet oder direkt ein Pult mit integriertem Touchdisplay? Das ganze ist dann zum lesen ja auf der gleichen Höhe und durch die Touchfunktion kann auch geblättert werden. Oder mann sortiert die Texte direkt nach Sprecherparts.
Papier bietet den Vorteil, dass man sich Notizen im Text machen kann. Gerade bei Textänderungen auf Zuruf kann das schon nützlich sein. Ebenso, wenn man sich Pausen oder Zögerer eintragen will, sollten diese nicht im Buch stehen.
Und das Tablet ist über alles gesehen umweltfreundlicher? Die Rechnung möchte ich erst einmal sehen. Keine Frage, es wird zuviel Papier ausgedruckt - häufig vollkommen unnötig. Aber die Annahme, dass ein Tablet grundsätzlich umweltschonender ist halte für diskussionswürdig. Aber das ist natürlich OT...
Ich kennen die Gepflogenheiten in einem Synchronstudio nicht. Gibt es nur ein Dialogbuch, mit dem alle Sprecher arbeiten? Ich war immer davon ausgegangen, dass jeder seine eigenen Texte/Papiere hat. Damit wäre ja das Infektionsrisiko an der Front quasi null.