Bei Disney+ steht bei der heutigen Folge dahinter [Audio: Begrenzt]
Das mit den anderen Sprachen ist mir auch aufgefallen. Sehr seltsam. Kann natürlich aber auch sein, dass das Synchronstudio SDI Media Germany hierzulande stärker ausgelastet war. Netflix ist ja auch ein Großabnehmer bei denen.
Zitat von websconan im Beitrag #119Bei Disney+ wurde heute angekündigt, dass bei The Clone Wars und anderen Produktionen Vorerst alles OmU gezeigt werden muss wegen Corona.
In anderen Ländern hat man anscheinend die Studios nicht geschlossen.
"Artemis Fowl" wird deswegen übrigens auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst später bei Disney+ zu sehen sein und voraussichtlich noch nicht am gerade für viele andere Länder angekündigten 12. Juni....
Zitat von websconan im Beitrag #119Bei Disney+ wurde heute angekündigt, dass bei The Clone Wars und anderen Produktionen Vorerst alles OmU gezeigt werden muss wegen Corona.
In anderen Ländern hat man anscheinend die Studios nicht geschlossen.
Schön das du mein Zitat veränderst. The Clone Wars wird auf Spanisch auch bei der SDI Media synchronisiert. Und die Studios in Spanien haben ebenfalls und weiterhin geschlossen, trotzdem ist die spanische Version verfügbar.
Da kann es ja auch hunderte Gründe geben. Die einen haben am Tag vor der Schließung die Arbeiten noch zu Ende bringen können, die anderen hatten für den Tag noch Aufnahmen angesetzt, schon macht ein einziger Tag den Unterschied zwischen verfügbar und nicht verfügbar aus. Ist ja alles nur Spekulation...
Nicht nur deswegen fehlt mir da immer das Verständnis, wenn sich Leute bei Facebook und Co. so aufregen (sehr krass ja auch bei Fox, als "Walking Dead" dann ohne Synchro lief).
Anne Hlm sorgt sich im aktuellen Mediapaten-Gespräch um das Ende der Synchronbranche in der derzeitigen Form und befürchtet, dass künftig an der Qualität gespart wird. Hier nochmal das aktuelle MP-Video mit einem Direkteinstieg an der entsprechenden Stelle:
Natürlich wird sie als Sprecherin die persönlich betroffen ist, hier die Sache etwas enger sehen. Aber ich denke jetzt nicht, das diese Pause von einem Monat, irgendwelche negativen Auswirkungen haben muss. Synchros wird es weiterhin geben, der Großteil (ca. 90% aller Deutschen) alles synchronisiert schaut. Wäre was anderes wenn ein Jahr nicht synchronisiert werden würde, da wäre die Sache schon anders.
Qualitätseinbußen durch Einsparungen sind ja nicht neu. Mit den ganzen neuen Anbietern an Entertainment muss mit dem gleichen Sprecherpool alles weltweit simultan erscheinen. Durch Corona wird das angestaute Pensum in einem kleineren Zeitrahmen erledigt werden müssen. Viel mehr Zeit erhalten sie nicht (außer halt die ganzen Nachtschichten, die jetzt nötig sein werden). Hier und da wird ein O-Ton-Lacher mehr beibehalten, um sich den wichtigen Sachen zuzuwenden. Ob sich die Auftraggeber vom Synchron abwenden und vermehrt zum O-Ton greifen werden, um nicht mehr von der Branche abhängig zu sein, wird sich zeigen. Netflix macht das ja schon gerne, jedoch mehr bei Produktionen aus Asien.
Ihre Befürchtungen, Iron, haben ihren Platz. Wird sie so sehen, das respektiere ich. Ihre Einschätzung hat IMO das Nadelöhr der nächsten Monate im Blick. Da wird es Verknappungen geben, vielleicht ein paar Aussetzer, die aber nur temporär sind. Ensemble fehlt, O-Ton mag einige Male gehen, manchmal wird ein Sprecher aber mehrere Kleinparts mitmachen müssen - ja, wird so sein. Die Synchronbranche wird der potenziellen neuen Regel aber schnell den Riegel vorschieben (müssen) - je kleiner man sich jetzt macht, desto kleiner geht man aus Corona heraus. Wissen die ganzen Bosse aber eh, die sind viel klüger als meinereiner.
Vorausgesetzt, dass Covid-19 nicht zum fliegenden Killer mutiert und uns alle bis Spätsommer in den Sarg nagelt, erwarte ich im Anschluss daran, also ab Sommer/Spätsommer, eine global stufenweise hochfahrende Produktionsmaschine, die bis Ende 20 in epischer Fulminanz läuft und spätestens Frühjahr 2021, wenn die ganze Serien-Phalanx eintrifft, flächendeckend bedient werden muss.
Branchen-Titanen wie Netflix scharren schon mit den Hufen. Gab bei Deadline.com einen Bericht darüber, dass überall Vorgespräche mit Produktionsflächen in Kalifornien, Atlanta, Kanada und Übersee laufen. Fällt der Startschuss, wird es einen Produktions-Hype geben, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. It's gonna be tremendous. Synchronstudios sollten jetzt für diese Zeit planen und Produktions-Highways schaffen, um dem dann gerecht werden zu können.
Wer jetzt investiert, wird dann ernten.
Wenn diese Welle hier eintrifft, sehe ich null Wahrscheinlichkeit dafür, dass an Qualitätsstandards geruckelt wird. Im Gegenteil, dann muss alles mit höchster Qualität bearbeitet werden. Goldene Zeiten für den Nachwuchs. Corona wird dann gelebte Vergangenheit sein, wir werden wieder Nähe zulassen können - und wollen.
Kurz gesagt: Kraft tanken für 2021. Das Jahr wird fantastisch, ergiebig und unfassbar anstrengend. Aber geil. Ich erlaube mir also insgesamt einen gesunden Optimismus.
Ich glaube Netflix wird in den Märkten, in denen die Synchronarbeiten wieder aufgenommen werden können, erstmal schauen welche Projekte vorrangig sind (sprich wo es sich am meisten lohnt eine Synchro anzufertigen). Dabei könnten dann Produktionen wegfallen, die noch eine Synchro erhalten hätten, aber als nicht so relevant eingestuft werden, um Kapazitäten zu sparen. Eventuell werden auch Aufträge an Nicht-Partner-Studios vergeben, wenn die Partner-Studios überlastet sind oder garnicht geöffnet haben.
Was die Nachsynchros betrifft wird wohl auch hier eine Ermessensfrage sein. Besonders bei Ländern/Regionen, wo mittelfristig nicht abzusehen ist, wie die Lage sich entwickelt.
Nicht-Partner-Studios... genau da kann man ansetzen.
Tatsächlich ist Corona eine Chance, ein Appeasement zu vollziehen und so ein bisschen an der Ehehygiene zwischen Kunden und Studios zu arbeiten. Schaffen Synchronstudios Schnittstellen, die das Miteinander harmonisieren, kann man den Begriff Partner vielleicht auch weniger antagonistisch besetzen. Zum Beispiel über In-House-Redakteure, die Quality Management schnell und effizient machen, und die Kunden entlasten. Denn denen werden 2021 die Köpfe rauchen - Mitarbeiterzahlen werden bis dahin weiter reduziert, die dann Anwesenden werden von der Produktionswelle erfasst und müssen strampeln, um nicht unterzugehen. Ein wöchentlich wachsender Druck, der nach unten weitergegeben wird. Fette Spannungspotenziale.
Ihnen proaktiv entgegenwirken, ist der smarte Weg. Auch die Aufnahmeleiter werden 2021 in ihrer IMO oft übersehenen Wichtigkeit erkannt und entlastet werden müssen - sonst treiben die bald tot die Spree, Elbe und Isar runter. Ob 2021 noch groß Zeit für Nachsynchros bleiben wird, wage ich zu bezweifeln. Sommer 2021 werden Kehlen blutig gesprochen, so viel wird es zu tun geben. Das sagt mir meine optimistische Seite.
Eigentlich eine spannende Sache: Einen Synchronausfall aufgrund eines Virus gab es in der Geschichte Deutschlands noch nie. Seit Beginn der Tradition wurde ja quasi durchsynchronisiert. Wir wohnen also quasi einem historischen Ereignis bei.
Da natürlich gleichzeitig und aus dem gleichen Grund die Produktion von Filmen und Serien eingestellt wird, relativiert sich das natürlich ein bisschen. Dennoch interessant irgendwie.
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The Clone Wars wird auf Spanisch auch bei der SDI Media synchronisiert.
