Zitat von TheBaronWüstenhagen hat nicht nur Holmes in Form von Lee, Neville, Williamson, Richardson und Basil-Mouse synchronisiert, sondern auch - wenn mich nicht alles täuscht - den Moriarty Paul Freemans in GENIE UND SCHNAUZE. Eine beachtliche Liste in Sachen Holmes, in der Tat.
Daneben sprach er noch eine an Professor Moriarty angelehnte Rolle in der Duck Tales-Folge Dr. Jekyll & Mr. McDuck" (Holmes war dort Frank Glaubrecht) und Alan Shearman als Inspektor Lestrade in der Enterprise-Folge "Sherlock Data Holmes".
Wirklich komisch, dass Wüstenhagen im Zeitraum von 25 Jahren so oft als Holmes zu hören war, obwohl a) die Darsteller sich von Aussehen und Rolleninterpretation teilweise stark unterschieden und b) seine Stimme sich in diesem Zeitraum ja extrem verändert hat!
Zitat von AMKFür mich klingt Langer nicht "hager", und seine voll-sonore Stimme ist mir für "Holmes" zu "weich" bzw. nicht "schneidend" genug (eigentlich hat Langer überhaupt keine "schneidende" Stimme, aber "Holmes" muss ja vielleicht auch keine haben ... Ist in irgendeinem Buch "Holmes´" Stimme beschrieben?).
In der Geschichte "The Stockbroker´s Clerk" ("Der Angestellte des Börsenmaklers") spricht Watson von den "hohen, etwas schneidenden Töne(n) der Stimme meines alten Gefährten". Christian Rode im "Privatleben" war in dieser Hinsicht also eine dem Kanon sehr entsprechende Besetzung.
In Antwort auf:In der Geschichte "The Stockbroker´s Clerk (Der Angestellte des Börsenmaklers)" spricht Watson von den "hohen, etwas schneidenden Töne(n) der Stimme meines alten Gefährten".
Da scheint mein "Favoritenvorschlag" Udo Schenk nicht ganz ideal zu sein, mein "Alternativvorschlag" Bodo Wolf (und vielleicht auch der "Alternativvorschlag" Lutz Mackensy) dagegen schon (vom "Altersproblem" abgesehen) ... Und wohl auch "Titanias" Joachim Tennstedt.
Zitat von MückeStewart Granger hatte in "Der Hund von Baskerville" (1972) Gert Günther Hoffmann. Watson (Bernard Fox) wurde von Wolf Rahtjen gesprochen, wenn mich nicht absolut alles täuscht. Ich habe ihn mal mehr oder weniger mit Wolfgang Draeger verwechselt, aber bei dem Film hier bin ich mir eigentlich sicher. Die Synchro müsste einige Jahre nach dem Film entstanden sein. Ich fand GGH im Prinzip nie blasser, in allen Synchronrollen, die ich von ihm kenne. Grangers ironische Ader, die dieser Holmes-Adaption das gewisse Etwas gab, hat Heinz Engelmann in den Karl May-Filmen sehr gut rübergebracht, deswegen wäre er gerade für den Briten Holmes eine sehr kuriose, aber durch Granger passende Besetzung gewesen. Allerdings kam die Synchro dafür wohl etwas zu spät - Heinz Engelmann synchronisierte da zwar noch, aber ich weiß nicht, ob es da immer noch gepasst hätte. Das Problem dürfte ganz einfach gewesen sein, dass Granger zum Zeitpunkt des Entstehens der Synchro im Prinzip keinen Stammsprecher mehr hatte. Axel Monjé war ja schon länger verstorben, Helmo Kindermann (der ohnehin viel zu jung war) vermutlich auch und sowohl C. Ackermann, als auch H. Engelmann und W. Lukschy (habe ich, glaube ich nie gehört, aber halte ich für unvorstellbarst auf Granger) dürften ebenfalls nicht mehr zur Verfügung oder Debatte gestanden habe, wenn die Synchro, wie ich vermute, in den 80ern entstand. GGH mag sich als Holmes angeboten haben, aber für Granger war er in dem Film wirklich so fehlbesetzt, dass er praktisch höhepunktlos bremste und Granger als Holmes für das deutsche Publikum letztlich weit unter Wert verkaufte. Ist im grandiosen Gesamtbild von Gert Günther Hoffmanns Synchronschaffen auffällig, sollte hier mal angesprochen worden sein, aber auch nicht überdramatisiert klingen. GGH gefiel mir persönlich immer sehr gut, außer in diesem Film und außer auf Sean Connery in "Sein Leben in meiner Hand". Wolf Rahtjen als Watson war aber große Klasse. Interessant und lustig fand ich auch, dass der Sprecher von William Shatner eine unglaubliche Stimmähnlichkeit zum jüngeren GGH hatte. Der Mann war eigentlich der ultivmative GGH-Nachfolger für Shatner, würde ich mal behaupten wollen, wenn man es rein von den stimmlichen Aspekten und der Zeit her betrachtet. Über seine Qualitäten, konnte man sich in dem Kurzauftritt kein weitgreifendes Bild machen, aber rein stimmlich(!) traf er Shatner sehr gut.
Die deutsche Erstausstrahlung dieses Films von 1972 erfolgte am 15. Oktober 1988. GGH war also zum Zeitpunkt der Synchro exakt so alt wie Stewart Granger, als er den Film drehte. Von allen früheren Granger-Sprechern war 1988 tatsächlich nur noch Heinz Engelmann im Geschäft, der sich aber a) damals schon rar machte, b) meist nur noch Nebenrollen sprach und c) auch schon ziemlich alt klang. Ich glaube, ich kenne den Film nicht, deshalb frage ich: Wüsste jemand einen damals aktiven Sprecher, der vom Alter her und optisch zu Granger und vom Typ her zu Holmes gepasst hätte? Daneben würde mich auch interessieren, ob Bernard Fox nun Wolf Rathjen oder Wolfgang Draeger war. Als William Shatners Sprecher wird in Martins Kartei ein gewisser Klaus Adler genannt, von dem dort aber keine weiteren Rollen verzeichnet sind. Kennt jemand diese Stimme und kann die von Mücke genannte Ähnlichkeit zum jüngeren GGH bestätigen?
In Antwort auf:»Seidenstrumpfmörder«: Holmes: (natürlich) Thomas Vogt, Watson: keine Ahnung, aber nicht Vollbrecht. Beide (also eigentlich alle vier: die Gesichter und die Stimmen) sind gut aber nicht wirklich weltbewegend. Irgendwie liegen sie alle etwas neben den Figuren, was aber auch an dem verworrenen und nicht sehr doyleschen Drehbuch liegen mag.
Da der Film gerade wieder läuft: Die Rolle des "Watson" wird von Gerald Schaale gesprochen.
Zitat von bertiWüßte jemand einen damals aktiven Sprecher, der vom Alter her und optisch zu Granger und vom Typ her zu Holmes gepasst hätte? Daneben würde mich auch interessieren, ob Bernard Fox nun Wolf Rathjen oder Wolfgang Draeger war.
Watson war Rahtjen.
Was Granger anbetrifft: Heinz Drache. Alternativ evtl. Harald Leipnitz.
Beide hätten auch aufgrund ihrer "Wallace-Vorgeschichte" was Interessantes in der Rolle gehabt.
Bis jetzt ging es hier ja hauptsächlich um Holmes und Watson, generell aber um Detektive aus der britischen Literatur. Ich wollte den Blick mal auf einen Klassiker der US-Literatur ausweiten. Hat jemand beim Lesen von Raymond Chandlers Romanen eine bestimmte Stimme für Philip Marlowe im Ohr? Bei mir war es meistens Klaus Kindler, manchmal auch Joachim Kemmer. Witzigerweise schon, als ich noch nicht wusste, dass Kindler Marlowe tatsächlich einmal (in "Der Tod kennt keine Wiederkehr") gesprochen hat. An Kemmer dachte ich übrigens nicht wegen Bogey, der ja bekanntlich vom Typ her nicht ganz mit dem Marlowe der Romane identisch ist (zu klein und agil).
Zitat von bertiBei mir war es meistens Klaus Kindler, manchmal auch Joachim Kemmer. Witzigerweise schon, als ich noch nicht wußte, dass Kindler Marlowe tatsächlich einmal (in "Der Tod kennt keine Wiederkehr") gesprochen hat.
Zweimal: Auch für Dick Powell in "Mord mein Liebling" war Kindler zu hören.
’Tschuldigung, aber Chandlers Detektiv (egal, ob er nun Marlowe, Dalmas oder Carmady heißt; im Prinzip ist es ja sowieso immer derselbe) hat seine definitive Stimme mit Hans Peter Hallwachs in den Hörspielen-Adaptionen von Hermann Naber schon bekommen.
In Antwort auf:Hat jemand beim Lesen von Raymond Chandlers Romanen eine bestimmte Stimme für Philip Marlowe im Ohr?
Soweit ich weiß, hat Chandler sich seinen "Philip Marlowe" mehr wie Cary Grant (und weniger wie Humphrey Bogart) vorgestellt. Mehr oder weniger unabhängig davon: Beim Lesen von "Der lange Abschied" hatte ich Frank Glaubrecht im Ohr.
Zitat von Hendrik MeyerhofAchja, der bislang schlechteste aller Holmes-Sprecher war IMHO Fred Maire in "Mord an der Themse" [1978], aber Christopher Plummer wusste als Holmes auch einfach nicht wirklich zu überzeugen.
Ich kenne die Verfilmung nicht, aber laut verschiedenen Quellen wurde James Mason als Watson dort von Wilhelm Borchert gesprochen. Kann jemand bestätigen, dass die Synchro aus Berlin ist? Maire erscheint zwar dort eher ungewöhnlich, aber Borchert in München kann ich mir noch weniger vorstellen. Dort hätte man wahrscheinlich eher Holger Hagen besetzt.
Es ist glasklar eine berliner Synchro - vielleicht führte ein Münchner wie Wolfgang Schick (auch wenn ich mir wieder Vorwürfe einhandle: der Film ist drastisch gekürzt und gerade bei Schick passierte dies immer wieder) Regie. Ich finde Maire übrigens hier ganz und gar nicht schlecht, im Gegenteil: Hier hat er mich überzeugt, dass er auch weich und sympathisch klingen kann.