»Das Zeichen der Vier« (Zeichentrickfilm von 1983): Holmes: Horst Stark (Original: Peter O’Toole), Watson: Friedrich Schoenfelder.
Beide sind jeder für sich gut (eigentlich erstaunlich, dass hier noch keiner auf Stark für Holmes gekommen ist), aber zusammen ist der Altersunterschied zwischen beiden doch zu groß. Merkwürdigweise ist der Synchronbuchautor auf die komische Idee verfallen, dass sich alle (wenn sie sich nicht duzen) mir "Ihr" statt "Sie" anreden, als würde das ganze in Mittelerde oder bei Karl May spielen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #87Das ist Erik Schumann, der ungewohnt hoch spricht - witzige Besetzung, denn 1968 sprach Schumann in einer Reihe Hörspiele mit Peter Pasetti den Watson.
Das kann natürlich Zufall gewesen sein, da zwischen der Zeichentrick- und der Hörspielserie über zwanzig Jahre lagen. Hat Erik Schumann eigentlich schonmal irgendwo Holmes selbst gesprochen?
"laut Lexikon des internationalen Filmes lief 'Sherlock Holmes in New York' erstmals 1991 im deutschen Fernsehen"
sowie Antwort auf Beitrag #82 von stefan der defa fan:
Synchronjahr ist bereits 1987 ---------------------------------------
Nach bald drei Jahren wird meine zeitverzögerte Antwort nimmer sp spannend sein, aber trotzdem. In Österreich lief "Sherlock Holmes in New York" bereits 1989 im Fernsehen. Der ORF zeigte des öfteren Filme/Serien mit Defa-Synchronisationen, anscheinend manchmal vor dem deutschen Fernsehen. Damals kannte ich Moore als Bond und "Simon Templar" wurde gerade wiederholt. Ansonsten kannte ich noch zwei, drei Filme mit ihm-aber überall war Clausnitzer seine Stimme. Da war der Holmes-Film ein kleiner Schreck damals, sogar "Die Zwei" lernte ich erst später kennen. Die Programmansagerinnen sagten übrigens damals immer an, wenn ein Film Defa-Synnchronisation hatte. Ich kenne den Film nur in der Defa-Fassung, so lief er öfters im ORF, so ist er auf Dvd und bei drei, vier Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen kenne ich ihn auch nur so, auf Video hatte ich eine Kabel 1-Aufzeichnung, ebenfalls diese Version. Daß man in München mit Leipnitz synchronisierte, wo doch auch Clausnitzer dort zuhause war, das irritiert mich ein wenig. Paßt er denn? Den Film find ich ganz drollig, wenn man ihn als Krimi für Kinder betrachtet, als echter Holmes-Film ist er nicht unbedingt brauchbar.
Zitat von fortinbras im Beitrag #96Ich kenne den Film nur in der Defa-Fassung, so lief er öfters im ORF, so ist er auf Dvd und bei drei, vier Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen kenne ich ihn auch nur so, auf Video hatte ich eine Kabel 1-Aufzeichnung, ebenfalls diese Version. Daß man in München mit Leipnitz synchronisierte, wo doch auch Clausnitzer dort zuhause war, das irritiert mich ein wenig. Paßt er denn?
Zufälligerweise werde ich den Film in den nächsten Tagen nochmal sehen. Anhand der Dialoge (manche Formulierungen sind mir als relativ blumig in Erinnerung geblieben) ließe sich testen, ob es die Fassung ist, die ich früher auf Kabel1 gesehen hatte. Natürlich kann es sein, dass ich mich seinerzeit geirrt und Siebenschuh für Leipnitz gehalten habe. Zumal ich Leipnitz als Sprecher in diesem Film nur auf einer einzigen Seite mal vorgefunden habe, und diese (sie hieß "unsere Stars" und enthielt Synchronangaben zu Christopher Plummer, Laurence Olivier, Stewart Granger, Romy Schneider, Trevor Howard, Anthony Quayle, Peter Finch, Alec Guinness oder eben Roger Moore) ist schon seit vielen Jahren nicht mehr online. Als ich bei Leipnitz noch sicher war, kam mir das auch komisch vor. Aber als mir später klar wurde, dass Clausnitzer Moore bei dessen Gastauftritt in der Muppet Show nicht sprach, sondern man dort Karl Walter Diess nahm, wunderte es mich nicht mehr.
Da soll nichts Schlimmeres passieren! Trotzdem fast schade, wäre interessant gewesen, wie Leipnitz auf Moore gewirkt hätte. Mir fehlt hier Clausnitzer sehr, oder auch Erik Schumann, den ich auf Moore passend fand. Auch Blumhagen meinetwegen. Abgesehen davon, daß der Film ja irgendwie kurios ist und Moore ein eigentümlicher Holmes, fehlt mir ein wesentliches Element in der Defa-Synchronisation und auch bei Joachim Siebenschuhs Stimme: eine gewisse Ironie, ein Augenzwinkern. Das hat sogar die OV. (PS-aber lieber noch 100 mal Moores Holmes als jenen von Stewart Granger! Leider nie synchronisiert, aber seltsamerweise war Charlton Heston ganz ungewohnt interessant in der Rolle!)
Zitat von fortinbras im Beitrag #99Mir fehlt hier Clausnitzer sehr, oder auch Erik Schumann, den ich auf Moore passend fand. Auch Blumhagen meinetwegen. Abgesehen davon, daß der Film ja irgendwie kurios ist und Moore ein eigentümlicher Holmes, fehlt mir ein wesentliches Element in der Defa-Synchronisation und auch bei Joachim Siebenschuhs Stimme: eine gewisse Ironie, ein Augenzwinkern. Das hat sogar die OV. (PS-aber lieber noch 100 mal Moores Holmes als jenen von Stewart Granger!
Theoretisch hätte der Film natürlich schon für das westdeutsche Kino synchronisiert werden können. Dann allerdings wäre er zu dieser Zeit (aufgrund des Verleihs) wohl bei der BSG gelandet. Und da Niels Clausnitzer da wohl noch nicht etabliert genug war, um ihn nach Berlin zu holen, hätte man vermutlich eher Blumhagen genommen, vielleicht auch Schumann (der öfter in Berlin war). Aber das hätte den Film wohl nicht mehr retten können. Die Kritik im "Lexikon des internationalen Films" bringt es auf den Punkt: "Prominent, aber unglücklich besetzt". Übrigens wird im Handbuch "Sherlock Holmes in Film und Fernsehen" von 2003 Fred Maire als Moores Sprecher genannt! Vielleicht hätte Peter O´Toole hier besser gepasst? Der Vorlage hätte er sicher mehr entsprochen. Die "Baskerville"-Verfilmung von 1972 ist vom Drehbuch her allerdings gar nicht so schlecht, sondern sogar auffallend werkgetreu. Aber die gestraffte Handlung von knapp siebzig Minuten ist ebenso von Nachteil wie die offensichtliche Studioatmosphäre der meisten Szenen "im Freien". Und die Fehlbesetzung der beiden Hauptrollen gibt dem Film den Rest; eine bessere Besetzung hätte den Film vielleicht interessanter gemacht.
"Sherlock Holmes in New York" -------------------------------------- Punkto Clausnitzer muß ich dir jetzt widersprechen, denn durch "Simon Templar" und die ersten beiden Bond-Filme war er schon etabliert, als dieser Film herauskam. Zwischen "Die Zwei" und Blumhagens nächstem Einsatz auf Moore ("Auf dem Highway...") vergingen ja doch viele Jahre! Das mit Fred Maire hab ich auch gelesen und da würde mich interessieren, woher die Info stammt. Moore selbst hält ja laut seinen Memoiren auch reichlich wenig von diesem Film.
Zum "Baskerville"-Film mit Stewart Granger:
Da widerspreche ich dir nicht! Vom Drehbuch her ist er sehr gelungen, wenn auch ein wenig zu durchgepeitscht, wodurch der Film kaum Stimmung erzeugen kann. John Williams als Frankland war auch großartig besetzt. Ganz furchtbar fand ich nur William Shatner, der alles ist, nur kein Engländer und ziemlich schlecht den Stapleton spielt. Synchronmäßig hätte man den Film aber auch besser machen können, denke ich mir. Mein Favorit unter den Verfilmungen des Stoffes ist die BBC-Version mit Peter Cushing. Ist zwar nicht so dramatisch und visuell stark wie andere, aber sehr ansprechend. Ich rätsle bis heute, wer wohl Peter Cushing in den deutschen Episoden synchronisiert hat, die man ja auch gelöscht hat. Falls nicht doch irgendwo mal was auftaucht, das gibt's ja...
Zitat von fortinbras im Beitrag #101Punkto Clausnitzer muß ich dir jetzt widersprechen, denn durch "Simon Templar" und die ersten beiden Bond-Filme war er schon etabliert, als dieser Film herauskam. Zwischen "Die Zwei" und Blumhagens nächstem Einsatz auf Moore ("Auf dem Highway...") vergingen ja doch viele Jahre!
Allerdings gab es Clausnitzer für Moore zu dieser Zeit in Berlin (laut Arne) nur in "Brüll den Teufel an". Wer weiß, ob erst der Erfolg von "Der Spion, der mich liebte" dazu beitrug, dass sich Clausnitzer etablierte und auch in Berlin regelmäßig besetzt wurde?
Zitat von fortinbras im Beitrag #101Ganz furchtbar fand ich nur William Shatner, der alles ist, nur kein Engländer und ziemlich schlecht den Stapleton spielt.
Aufgrund der geringen und nur kurzen Auftritte wäre wohl auch ein besserer Schauspieler als Shatner daran gescheitert, hier Profil zu gewinnen.
William Shatner/Baskerville ---------------------------------- Ja, da hätten ganz große Schauspieler auch nicht sehr virl daraus machen können. Aber sie wären vielleicht würdevoller gescheitert, denn Shatner-den ich sonst sehr gerne mag, ausser wenn er Folgendes tut-spielt nämlich so, als wäre er der großartigste Schauspieler im Film. Und buhlt um Aufmerksamkeit. Aber so fehlbesetzt Granger ist, er passt in eine Kostümrolle und hat eine gewisse Präsenz, selbst wenn er nur herumsteht. Shatner wirkt in der Kostümierung doch eher albern und die Regie konzentriert sich nun mal auf Granger. Weshalb er wohl ein wenig auf "Rampensau" macht, wie' im Schauspielerjargon so schön heisst...
Zitat von Gast im Beitrag #101Das mit Fred Maire hab ich auch gelesen und da würde mich interessieren, woher die Info stammt.
Vielleicht eine Verwechslung mit "Mord an der Themse", in dem Fred Maire tatsächlich als Holmes-Sprecher (aus dem Mund von Christopher Plummer) zu hören war? Die falsche Angabe käme mir ansonsten komisch vor, da das Buch bei den Rathbone-Filmen auch Sprecherangaben zu den 1980/81 entstandenen Fassungen enthält. Und das bereits 2003, während in diesem Forum noch zwei Jahre später die Existenz alternativer Synchros zunächst angezweifelt wurde!