Ich glaube, die deutsche Sprache ist für dieses starke verstellen auch nicht geeignet. Das wirkt häufig lächerlich und sehr billig, wenn das nötige Feingefühl fehlt. Das Englische ist dafür irgendwie eine willigere Plattform. Überhaupt ist das in Amerika ja weniger Voice-Acting als viel mehr pures Voice Bending. Und ob man sich daran wirklich ein Vorbild nehmen sollte ... ich weiß ja nicht.
Um auch mal kurz meinen Senf abzugeben: Jablonka ist jetzt als Homer gesetzt! Weitere Vorschläge sollten trotzdem zu keiner Umbesetzung führen, ehe Jablonka nicht anderweitig verhindert ist. Er macht das schon gut und bemüht sich. In einigen Momenten ist er wirklich sehr nah dran, aber es ist eben nicht dasselbe. Umbesetzungen sind immer eine schwere Sache. Bei Engelke war es ähnlich und am Anfang hat sie Marge noch nicht so gut getroffen. Mittlerweile finde ich sie aber klasse. Auch Volkmann hatte anfangs noch Schwierigkeiten (Ich erinnere mich an eine sehr verhaltene Szene in "Horror frei Haus" aus Staffel 2 im 1. Segment), war aber schon bald überragend. Was die anderen Umbesetzungen betrifft: Taschner als Burns halte ich nach wie vor nicht besonders gut gelungen. Da fehlt einfach dieses Kratzige und Diabolische, ich kann es nicht beschreiben. Damitz auf Flanders ist sehr gewöhnungsbedürftig, aber trifft den Grundton annähernd. Hans-Rainer Müller auf Grampa stört mich hingegen, der ist einfach überpräsent. Da gäbe es wohl bessere Alternativen. Cohn auf Brockman hingegen ist klasse und eine frische Besetzung dazu. Ich bin immer offen für kaum verbrauchte Stimmen.
Kann mich mit Taschner auf Burns leider auch nicht anfreunden, da er deutlich nach verstellter junger Stimme klingt. Dies war bei Brock in den ersten Simpsons-Staffeln zwar auch der Fall, aber nicht so offensichtlich wie jetzt bei Taschner.
Ekki hat Erich Ludwig vorgeschlagen. Ist zwar im Vergleich zu Brock sehr weit vom Original entfernt (wie Tobias auch richtig anmerkte), aber ich finde, er hätte trotzdem etwas gehabt...
Mir ist eine authentische, altersgerechte Stimme in dem Fall eigentlich lieber als ein chargierender junger Synchronschauspieler.
Für mich haben die Simpsons durch die zahllosen Umbesetzungen inzwischen jeden Reiz verloren. Klar, das war vielfach unvermeidbar. Gastell, Brock, Frank und all die anderen weilen leider nicht mehr unter uns. Dennoch fehlt mir da mittlerweile jeder Wiedererkennungswert, da können sich die Nachfolger noch so sehr anstrengen. Die Simpsons waren damals wohl zu prägend und sind das, trotz Qualitätseinbußen und mancher Umbesetzungen, bis vor ein paar Jahren geblieben. Inzwischen ist das aber einfach zu viel geworden.
Zumal die Simpsons im laufe der Zeit zahlreiche gute Konkurrenz bekommen hat. Angefangen bei American Dad über Bob's Burger, Bojack Horseman, South Park, Rick & Morty und vielem mehr. Verglichen dazu wirken die Simpsons geradezu verkrampft und trotz massig Popkulturreferenzen und Technikaktualisierung schrecklich aus der Zeit gefallen. Mit dem Tode zahlreicher Stammsprecher ist sogar noch das vertraute bei den Simpsons abhanden gekommen und irgendwann wird sich die Serie noch totlaufen. Mir persönlich ist es mittlerweile egal, da ich die Sipmsons schon seit Jahren, bis auf die paar neuen Folgen mit Jablonka als neuer Homer-Sprecher, nicht mehr verfolge.
Also, wenn man einen Sprecher für grantige alte Männer braucht, dann wäre doch Klaus Münster für Mr. Burns genau der richtige gewesen. Taschner war gut gemeint, weil er versucht Brock nachzuahmen, aber man hört die junge Stimmfarbe leider in jeder Szene durchkommen. Die Serie "Die Simpsons" war ein Produkt von und für die späten 80er und die 90er Jahre. Sie hätten Anfang des neuen Jahrtausends nicht weiter geführt werden sollen. Gerade das einbinden von Smartphones, sozialen Medien, Internet, wirkte immer sehr gestelzt und überzogen. Ich gebe zu, "Mr. X und der Website-Schund" oder "Der blöde UNO-Club" waren noch witzig, aber diese enthielten zumindest noch nicht diese extreme Anbiederung an Trends, wie später (ich sag' nur Mapple). Ich denke aber, was den "Simpsons" leider auch nicht bekommen ist, ist die Orientierung an oben genannten Zeichentrickserien. Ich glaube, ich habe noch nie so eine eklige "Simpsons"-Folge gesehen, wie das Crossover mit "Family Guy" ("The Simpsons Guy"). Diese übertriebene Darstellung von Gewalt passt schlicht nicht zu den "Simpsons". Ekel und Gewalt sind es, die Serien, die nicht darauf aubauten, später in die Abgründe des TVs geführt haben, neben "Die Simpsons" traf dies leider auch "Spongebob Schwammkopf". Ich zitiere mal Anita Höfer alias Betty White umgemünzt von "Family Guy" auf "Die Simpsons": "Verschwinde aus dem Äther!"
Der Witz bei Brock ist ja, dass er auch nicht alt klang, ganz im Gegenteil, weshalb er mich als Burns sehr lange gestört hat - so lange, bis ich die Originalstimme hörte ("See my west") und nicht den kleinsten Unterschied zwischen beiden. Insofern hält man sich mit Taschner hier an beide Vorgaben.
Brock klang, für mein Empfinden schon alt genug, und eben grantig. Gerade letzeres bringt Taschner zu wenig ein. Also, ich finde, dass Brock perfekt war. Auch ein Punkt, wo man ewig diskutieren könnte ;-)
Müller für Grandpa passt meiner Meinung nach eigentlich ziemlich gut. Ich glaube, dass fast niemanden von den Simpsons-Zuschauern den Sprecherwechsel überhaupt aufgefallen ist und ich denke es hört auch niemand heraus, dass er noch weitere Figuren spricht. Taschner finde macht das eingentlich ganz ordentlich, eine Umbesetzung wäre nach drei Staffeln eh zu spät. An wen ich mich überhaupt nicht gewöhnen kann ist Damitz, der Ned Flanders leider auch so wie seine anderen Zeichentrickfiguren (z.B. Phineas und Ferb) spricht. Seine Stimme passt eigentlich auch nicht auf Ned Flanders. Da stört mich Jablonka deutlich weniger, ich habe mich am Ende der 27.Staffel fast an ihn gewöhnt gehabt.
Mich überrascht übrigens, dass in diesem Thread so gut wie jeder männliche Schauspieler für Homer vorgeschlagen wurde - aber ausgerechnet Jablonka jedoch nicht!
Synsar, dem möchte ich widersprechen. Damitz kommt für meinen Geschmack nahe an den wunderbaren Ulrich Frank heran. Vielleicht kommt gerade hier zum Tragen, dass die Serie inzwischen recht ausgelutscht ist. Wie Butter, auf zu viel Brot verstrichen. Jablonka und all die anderen Nachrücker haben fraglos die Ungnade der späten Rollengeburt zu erdulden.
Sie leisten dennoch erstklassige Arbeit, finden sich schnell und organisch ins etablierte Gefüge ein, mutieren nie zum wehen Fremdkörper - durch die Bank! Was wohl auch der Führung durch den von mir hochgeschätzten Matthias von Stegmann geschuldet ist. Der Carlos Kleiber der Regiebox!
Von Hauff klingt für meinen Geschmack zu edel, da schwingt immer was von 'nem Gutsherrn hoch zu Ross mit (positiv). Taschner ist erdiger, dreckiger. Für meinen Geschmack rutscht er einen Tick zu häufig ins Chargenhafte. Gar nicht nötig, da seine Stimme per se mega ist. Hier leistet er gute Arbeit.
Ich persönlich wurde und werde mit Engelke nicht so recht warm. Musste vor ein paar Tagen an die große Elisabeth Volkmann denken, als ich beobachtete, wie Eliza, das Hündchen von Volksmann Busenfreundin Ingrid Steeger jener höchst widerwillig beim Gassigehen folgte.
Also ich finde die meisten Umbesetzungen in der Serie sehr uninspiriert. Wenn man wirklich jeden möglichen Sprecher vor's Mikro geholt hätte oder vielleicht sogar Leute, die noch nie vor'm Mikro standen, wären doch niemals diese überpräsenten und äußerst prägnanten Stimmen dabei rausgekommen. Kent und Marge sind da offenbar die einzigen, bei denen man mal was ausprobiert hat.
Ein weiteres Problem ist, dass man Damitz und Taschner immer sofort erkennt und sie, wie schon oft geschrieben, sowieso schon viele Rollen in der selben Serie sprechen.
Für mich wäre für Flanders eindeutig Bodo Wolf die beste Wahl gelesen, weil er Frank stimmlich sehr ähnlich klingt und dadurch das Vertraute hätte aufrecht erhalten können.