Ich habe den Film schon ein Dutzend mal gesehen und das ist mir nie Aufgefallen, wäre mir wahrscheinlich auch nie. Ach man als hätten wir 2020 keine anderen Probleme.
Zitat von Tamer_of_Astamon im Beitrag #45Das sind echte First World Problems. *facepalm*
Vorsicht mit solchen Wertungen.
Auch wenn diese Reaktionen uns übertrieben vorkommen mögen, so müssen wir lernen, dass wir als "Weiße" in einer privilegierten Position sind und im Grunde gar nicht wissen können, wie es ist, Opfer von Alltagsrassismus zu sein.
Man kann zwar angemessen auf mögliche Schwachstellen in der Argumentation hinweisen (wie z. B. eben, dass die Zeiten damals andere waren), aber es darf aus meiner Sicht auf gar keinen Fall an Verständnis und Empathie für von unserer Gesellschaft unterdrückte Minderheiten fehlen.
Und nein, ich bin auch keinesfalls das perfekte Vorbild: Jahrzehntelang fand ich es beispielsweise cool, Randolf Kronbergs Interpretation für Eddie Murphy zu hören, aber mittlerweile beginne ich die Herangehensweise auch echt zu hinterfragen...
Wenn ihr wollt, zerfleischt mich ruhig, aber ich finde, das Thema ist trotzdem zumindest diskussionswürdig.
Das "Neger"-Thema (ebenso wie die Kritik bezüglich Kronbergs Murphy Charge) ist nun wirklich nichts neues und wurde hier im Forum sogar schon mal diskutiert. Wer dazu noch Redebedarf hat kann das ruhig in diesem Thread hier machen: "Neger" in der Synchronisation
Es ist ein historischer Film, das war einfach üblicher Zeitgeist, selbst wenn man es heute unangemessen und anachronistisch empfindet. Ich find das so belämmert, alte Werke abändern zu wollen, nur dass sie in den heutigen Zeitgeist passen. Das hat bei Gott nichts mit Rassismus zu tun. Es ist original aus der damaligen Zeit und da war es ok. Und wenn dann die ganzen „bösen“ Wörter entfernt sind, dann sucht man sich was Neues. Wahrscheinlich werden dann aus allen historischen Filmen Raucher rausgeschnitten, weil irgendwelche penetranten Nichtraucher dagegen sind, dass Raucher in Filmen auftreten.
Der Nachsynchro-Wunsch hat hier mehr an Beachtung verdient als die Tausenden Weichspülungs(nach)synchros, die man sonst bei den Flug- und TV-Fassungen aus zB den USA zu hören bekommt. Aber das nur am Rande. Dieses "aber damals" zieht mMn auch nicht ganz, denn der große Unterschied von damals zu jetzt ist in der Beteiligung der Mehrheitsgesellschaft zu finden (ergo nicht von den Begriffen angesprochene Personen). Deshalb hat sich die Verwendung solcher Wörter verändert, nicht weil auf einmal Betroffene die Mehrheit wurden oder sie erst gestern mit mit Wörtern Bigotterie erlebten, sondern weil endlich ihre Message bei der Mehrheit durchkam und reflektiert wurde. Aber wie man sich denken kann, wird man nicht überall ernst genommen.
Schade, denn selbst Kontra geben zu Punkten der verlinkten Dame, geht mMn besser als einen draufzusetzen oder den Drang zu haben es auf persönlicher Ebene zu bagattelisieren. Entschuldigt, aber hier im Forum widmen wir uns jedem dummen Kleinigkeitsfehler und der Historie, da sollte man schon offener zu gesellschaftskritischeren Punkten sein. Da will man mehr "Rücksicht auf Zeitgeist", aber nicht Rücksicht auf Einfluss von Synchronisation auf Sprachkultur und vice versa (Sprachkultur auf Synchronisation) – entfernt verwandtes Thema: Synchronesisch ("makes sense/macht Sinn" etc.).
Dass Synchroneigenübersetzungen übers Ziel hinausschießen können (ob nun absichtlich oder nicht und mit welcher, ist situativ zu beurteilen), ist kein lediglich altes Thema (wie genannt erfundene Akzente oder auch letztens Fehlübersetzung bei The Boys). Da tut es dem Konsumenten nicht weh, wenn kurz was umgetextet oder entfernt werden sollte, was so nicht einmal drin war. (Wie zB bei Es war einmal...) Je früher, desto besser. (So manche Eigenerfindungen werden ja ohnehin ohne unser Wissen hinterm Vorhang abgefangen.) Für mich ist das Beispiel hier nicht viel anders als wenn Kontinuitätsfehler ausgemerzt werden durch Nachtexten (siehe DuckTales 2017); aber die Machbarkeit ist aufgrund verschiedener Gründe nicht so einfach zu bewältigen. Darum wird das Thema hier meienr Prognose nach wieder vergessen werden.
Edit: @Tamer Stille deinen Drang die Leute, deren Meinung du nicht teilst, zu beleidigen, wenn, dann hier (wenn's sein muss). Wenigstens setzen die ihren Namen hinter ihrem Geschriebenem. Und ich bin mir sicher, dass es den Menschen "sonst" gut geht, außer sie haben Covid-19, was ich ihnen nicht wünsche. BTW wer im first world lebt, sieht halt dessen Probleme (egal wie winzig oder gigantisch) aus nächster Nähe, weshalb kommentiert wird. Ich seh dich ja auch nicht kommentieren was zB in Hawaii oder Georgien los ist.
Zitat von Tamer_of_Astamon im Beitrag #52Wahrscheinlich werden dann aus allen historischen Filmen Raucher rausgeschnitten, weil irgendwelche penetranten Nichtraucher dagegen sind, dass Raucher in Filmen auftreten.
Du bist begeisterter Raucher, oder? Da kenne ich so einige, die nicht begreifen können, dass Andere was dagegen haben, Schadstoffe ins Gesicht geblasen zu bekommen, überall Stummel auf Straßen und Waldwegen zu sehen oder Rauchgeruch ertragen zu müssen. Dies als Wort von einem "penetranten Nichtraucher", der es absolut idiotisch findet, wenn Goofy eine Zigarette wegretuschiert wird oder ähnliche nachträgliche Zensierungen.
Zitat von Tamer_of_Astamon im Beitrag #52Wahrscheinlich werden dann aus allen historischen Filmen Raucher rausgeschnitten, weil irgendwelche penetranten Nichtraucher dagegen sind, dass Raucher in Filmen auftreten.
Du bist begeisterter Raucher, oder? Da kenne ich so einige, die nicht begreifen können, dass Andere was dagegen haben, Schadstoffe ins Gesicht geblasen zu bekommen, überall Stummel auf Straßen und Waldwegen zu sehen oder Rauchgeruch ertragen zu müssen. Dies als Wort von einem "penetranten Nichtraucher", der es absolut idiotisch findet, wenn Goofy eine Zigarette wegretuschiert wird oder ähnliche nachträgliche Zensierungen.
Nein, ich bin Nichtraucher!! Das war nur als übertriebenes Beispiel gemeint, was danach sein könnte, sobald alle „bösen Wörter“ aus alten Filmen getilgt sind.
Mir geht diese intensive Rassismusdebatte ohnehin auf den Zeiger!! Die voll scheinheiligen Gutmenschen sehen neuerdings ja überall Rassismus!! Da werden Lebensmittelmarken umbenannt, genauso wie Ortschaften, man kann nicht mal mehr einen „Mohr im Hemd“ in Ruhe genießen, ohne irgendwelchen absurden potentiell rassistischen Hintergedanken ausgesetzt zu sein!! Es wurden Farbige interviewt, was sie von dem ganzen plötzlichen Umbenennungswahn halten, diese antworteten, sie haben sich davon gar nie rassistisch angegriffen gefühlt!! Das ganze hat den ursprünglichen Sinn dahinter meiner Meinung nach verfehlt und erinnert mehr an radikale Weißwaschung, oder ich weiß auch nicht wie ich es ausdrücken soll, wenn nirgends mehr Farbige vorkommen sollen/dürfen!! Wusstet ihr schon, neuerdings ist offenbar sogar schon „Indianer“ ein böser Ausdruck!!