Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #75Da hast du tatsächlich Recht, Tamer. Vielen der Moral-Kläffer geht es darum, stolz ein stinkendes Häufchen zu präsentieren und bestaunt zu werden.
Eh. Aber unter den „Moral-Kläffern“ sind ja nicht nur Weiße. Die Instagram-Lady ist keine, die ist eine Farbige. Ich gestehe, ich habe auch gedacht, die ist so ein weißer Gutmenschen Instagram-Star, ein verwöhnter weißer Twen, was sich wichtig macht. Vielleicht haben wir etwas zu Vorschnell geurteilt!! Was aber keineswegs bedeutet, man sollte „Kevin Allein in New York“ jetzt negativeren und anprangern, nur weil die Lady es sagt, da es bei Gott nicht der einzige Film ist, mit jenem welchen N-Wort!!
In der Tat, ich schrieb auch nicht von weißen Moral-Kläffern. Ich urteile weder vorschnell noch holzschnittartig. Bringt das Alter mit sich. Das geht alles en detail, Einzelfall-bezogen. Und dann wird die Natur einer Diskussion sehr schnell offenkundig. Heutzutage nicht immer zum Vorteil der "Firestarter". Aber jeder Zeit ihre Diskutanten.
Früher war das heutzutage so beliebte "willst du damit sagen, dass (empört vorgetragenes völliges Gegenteil von dem, was gesagt wurde)?!!!!!!!" ab einem bestimmten NC undenkbar. Nee, Quatsch, nicht mal NC. Überall. Leider erzeugte das globale Entstehen alternativer Wahrheiten/Wahrnehmungen ein Ungleichgewicht. Zu viel/zu wenig, zu schnell/zu langsam. Die illiberalen Eiferer freuen sich mal wieder über Schnee, dabei ist es bloß die Asche der freiheitlichen Diskussion.
Kann man alles super finden. Muss man aber nicht. Noch nicht. Im Bekanntenkreis wurden werdende Eltern angefeindet, weil sie stolz von einer nahenden Tochter berichteten. Darauf schrieb eine, na ja, Freundin, das sei dem Kind gegenüber veranwortungslos, da es durch ein biologisches Geschlecht in eine überaltete Konvention gepresst werde. Entscheidend sei die spätere Selbsterkenntnis des erwachten Individuums, was es sein möchte. Bin mir sicher, die Schrulle genoss in jener Nacht den tiefen Schlaf den Gerechten.
Nun kann man natürlich sagen, dass sind bloß verstrahlte Bildungsbürger, die gelangweilt sind, weil sie nicht in ihre Lieblingsrestaurants und Museen können. Aber wer weiß, vielleicht greift man in fünf Jahren die Begriffe "Mann" und "Frau" an. Die Jagdsaison ist jedenfalls eröffnet.
Zitat Ich urteile weder vorschnell noch holzschnittartig. Bringt das Alter mit sich.
Dubber, Wenn das so wäre, sollte man sich wünschen, dass manche Zeitgenossen so schnell wie möglich altern!
Mag sein dass man früher das N-Wort unbefangen(er) benutzt hat, aber es stand eben nun mal nicht im Drehbuch...! Schlimmer daran ist, dass man die Originallaussage unnötig verfälscht hat; ist zwar nur ein schnell dahingesagter kurzer Spruch, wäre aber trotzdem eideutig ein Beispiel für "unterschwelligen Rassismus" und den erwähnten gleichnamigen Faden.
Ich habe mich vor Schreiben meines Beitrags ein wenig im Netz schlau gemacht: Im amerikanischen Original kommt das Wort "SKAG" vor, ein Slangbegriff für "Heroin" (siehe https://dict.leo.org/englisch-deutsch/skag). Also im Grunde genommen ist dort gemeint, dass nicht jeder ein Heroinsüchtiger sei, nur weil jemand eine etwas dunklere Hautfarbe hat. Höchstwahrscheinlich wollte man in einem weihnachtlichen Familienfilm den Bezug auf Heroin bzw. sonstiges Rauschgift vermeiden und hat es dann einfach in Kauf genommen dass die wohlwollende Aussage gegenüber Schwarzen/Dunkelhäutigen im Original doch deutlich ins Gegenteil verkehrt wurde und "Neger" in der DF "gelandet" ist.
Mit dem "indianer " habe ich eigentlich keine so großen Probleme (imho. etwas andere Begriffsentwicklung und mE. einfach ein Sammelbegriff für die unterschiedlichen Stämme der amerikanischen Ureinwohner - obwohl zwischen einem Indianer und einem Koffer schon ein Riesenunterschied besteht), doch aus dem Mund eines Teenagers würde der völkerkundliche Fachbegriff "Indigener" wohl äußerst sonderbar wirken...!
Ich befürchte, es ist naiv zu glauben, dass man den Originaltext damals wirklich verstanden hat. Sich "ein wenig im Netz schlau" machen ging ja auch nicht. Wir hier im Forum müssten ja auch mittlerweile gelernt haben, dass nur weil etwas im Original-Drehbuch steht, es nicht zwangsweise auch ins Synchronbuch schafft. Man hat eine Alternative gesucht welche sich ähnlich anfühlen sollte und sich dabei leider vergriffen.
Muss man wie Knew-King sagt wirklich berücksichtigen, dass es damals ohne Internet usw. schwieriger war etwas nachzurecherchieren. Denke dabei auch an das "Club Soda" aus "Beverly Hills Cop". Hätte es damals schon die Möglichkeit gegeben etwas mal schnell nachzugoogeln wäre unter Elsholtz wohl draus "Sprudelwasser" geworden, weil das zum spritzigen und lockeren Dialog gepasst hätte.
Dann eben noch die Tatsache das manche Dinge aus dem Original sich nicht ohne weiteres ins deutsche übernehmen lassen können und man dann irgendeine Alternative finden muss.
Unglaublich, das sich Netflix tatsächlich zu so etwas hinziehen lässt Die Synchro ist jahrzehnte alt, mann kann es auch mal gut sein lassen. Eine Infotafel am Anfang würde vollkommen ausreichen.
Zitat ‼️GOOD NEWS ‼️
Ich bin bezüglich meines Posts zu der rassistischen Synchronisation in "Kevin allein in New York" von Martina Schmid (Dubbing Production Supervisor Germany) von Netflix kontaktiert worden und wir haben ein längeres produktives Gespräch miteinander geführt. Sie hat sich im Namen von Netflix für meinen Post bedankt und sich die Synchronisation entschuldigt. Sie werden dafür sorgen, dass die Synchronisation bei der nächsten Ausstrahlung geändert worden ist. Das "Kevin allein in New York" leider kein Einzelfall ist und es vieler dieser Übersetzungen gibt war selbstverständlich auch Thema. Ausserdem haben wir auch grundsätzlich darüber gesprochen, dass es leider auch oft vorkommt, dass BIPOCS oft in der deutschen Synchronisation plötzlich einen Akzent haben und ich Original die jeweilige Sprache aber perfekt sprechen. Netflix möchte zukünftig diese Form von Synchronisation verhindern und ist sich über oben genannte Vorwürfe im Klaren und möchte diese Probleme zukünftig gezielt angehen. Da auch die Synchronbranche noch lange nicht divers genug ist, möchte Netflix zukünftig den Zuwachs von BIPOC Sprechern unbedingt unterstützen. Martina freut sich insbesondere über BIPOC Bewerber, die selbstverständlich dann nicht nur gebeten werden die Rollen der "Ausländer" zu sprechen, darüber waren wir uns einig. Bewerbungen an: mschmid@netflix.com
Vielen Dank an @netflixde fürs zuhören und besonders an Martina Schmid für das gute Gespräch. To be continued I'll keep you posted.
ABER VOR ALLEM TAUSEND DANK AN EUCH FÜRS MEHRFACHE TEILEN UND AUFMERKSAM MACHEN. WIR HABEN DAS ZUSAMMEN GESCHAFFT 🙏🏿💯
Also zählt die Aussage nicht das sie sich nicht für alle Projekte kümmern kann, anscheinend hat man genug Zeit sich um jahrzehnte alte Synchronfassungen zu kümmern. Und ausserdem, der Film gehört doch 20th Century Fox und somit Disney. Was will Netflix da ändern? Mit Disney+ läuft das Ding sicherlich nie mehr auf Netflix.
Läuft der Film aktuell überhaupt auf Netflix? Wenn ja wird aus diesem Instagram Post auch nicht so ganz klar, ob man nur die einzelne Stelle neu Synchronisieren möchte oder gleich den kompletten Film.
Wie schon geschrieben, mir ist das bei mindestens 10 Sichtungen nie Aufgefallen. Wenn man heutzutage darauf Achtet dass solche Worte nicht mehr Verwendet werden ist es völlig ok, aber das Verändern von früheren Werken finde ich mehr als Kritisch. Man könnte jetzt jeden Film von früher durchgehen und würde bestimmt überall was finden, was heute nicht mehr Zeitgemäß wäre. Man kann gerne eine Hinweistafel einblenden (was ich in den Fall nicht mal als Notwendig ansehe), eine neu Bearbeitung würde das Publikum wohl nur Verwirren. Es ist ein sehr schwieriges Thema
Sehr interessant was sonst noch so gefordert wird bei diesem Thema, wenn das Fuss fasst können wir uns von fantastischen Kombinationen (Sprecher/Schauspieler unterschiedlicher Hautfarbe, dafür eine gute Stimmkombi) wie z.B. Sascha Rotermund für Omar Sy verabschieden. Nimmt ja langsam Züge an wie in den USA
Es gibt mehrere Faktoren die zu Aktion rufen und nicht nur "der Inhalt gefällt mir nicht". Zielgruppe, Signifikanz, Realismus, Bekanntheit, Intention, Originaltext etc. Dieser "man könnte jeden Film..."-Alarm zieht deshalb mMn nicht.
Das Gespräch war Netflix wohl eher dem Vorwurf dienlich, dass sie Akzente im Deutschen verlangten wo keine im Original waren (und Netflix-Synchros gibt's ja nicht so lang). Die Kevin-Thematik ist ja eher Nebensache für Netlix in dem Sinne. (Dass Netflix Drittanbieter-Programm verändert, ist aber bekannt – aber natürlich nicht ohne Korrespondenz mit Lizenzhalter oder Involvierten. Bei der Chappelle Show haben sie die ganze Serie rausgekickt, weil Chappelle sich über Comedy Centrals Deal mit ihnen beschwerte.)
@WB2017 Dieses Alarmieren von Sprecher-Kombinationen ist sowas fern von der Realität und den Typecasting-Beschwerden, wenn man den Standpunkt in ihrem letzten Absatz lesen würde.