Wenn man in Zukunft jede alte Synchro ändern will wo etwas vorhanden ist was es im Original nicht gibt und sich heute sprachlich nicht mehr ziemt werden die Synchronstudios einiges zu tun haben......
Leute lasst doch mal die berühmte Kirche im Dorf! Hier muss gar nichts geändert werden. Die Synchro kommt aus einer anderen Zeit wo diese Dinge noch nicht solche Shitstorms ausgelöst haben und entsprechend sollte man sie auch betrachten. Mit der nötigen Distanz. Das heute immer mehr auch ältere Sachen an den Rassismus/Political Correctness Pranger gestellt werden geht mir zunehmend...ehm....auf den Sack! Kann es gerade nicht schöner ausdrücken. Völlig unnötig und bei allem Respekt auch etwas dämlich diese Dinge ohne den zeithistorischen Faktor zu betrachten.
Der guten Frau dürfte man keine Rainer Brandt Synchros abspielen. Da gabs ja die mächtigsten politisch unkorrekten Zoten....und von dem Thema was im Original vorhanden war und was nicht fangen wir dort gar nicht erst an. Ich weiss nicht ob die gute so eine Synchro überleben würde ohne Herzinfarkt ;)
Zitat von Schweizer im Beitrag #124Die Synchro kommt aus einer anderen Zeit wo diese Dinge noch nicht solche Shitstorms ausgelöst haben und entsprechend sollte man sie auch betrachten.
Man kann dieser Problematik auf jeden Fall begegnen, indem man zu Beginn eines Films eine Hinweistafel einblendet. Somit bliebe das Werk an sich unangetastet.
Ich finde dieser Vergleich passt überhaupt nicht. Äpfel mit Birnen und so...
Es gibt in dem Bezug nunmal mehrere Standpunkte. Die Dame hat sich halt getraut den Mund aufzumachen, was ihr hoch anzurechnen ist. Es gibt aber bestimmt auch Leute mit dunkler Hautfarbe, denen das egal ist oder es übertrieben finden. Vielleicht sollte Netflix eine Studie in Auftrag geben.
Zitat von Psilocybin im Beitrag #66Und Neger war und ist niemals okay gewesen.
Zitat von Koya-san im Beitrag #64Wieso sagen hier so viele eigentlich dass das Wort Neger damals ok war? Das dürfte auch damals nicht schön für schwarze gewesen sein würde ich mal sagen
Zitat von Insomnio im Beitrag #120Ich vermisse das Argument, dass eine Bearbeitung notwendig ist, weil das Wort "Nigger" im Original einfach nicht vorkommt.
Ich hab mich bis jetzt rausgehalten, aber offenbar wurde bisher nicht klargestellt, dass "Neger" nicht die deutsche Übersetzung von "nigger" ist. Insofern ist "Neger" auch nicht das "N-Wort". ("Neger" wäre im Englsichen "negro". "Nigger" exisitiert im Deutschen so gar nicht, wird aber verstanden und zwar als das was es ist, nämlich als eindeutige Beleidigung - im Gegensatz zu "Neger".)
"Neger" war einfach ein Synonym für alles, was in den letzten Jahrzehnten konstant neu betitelt wurde: Farbiger, Schwarzer und neuerdings BIPOC. Es war weder belastet noch ein Schimpfwort, wenn man es nicht in bestimmten Kontexten benutzt hat.
Das Problem haben übrigens gewisse romanische Sprachen viel stärker, weil "niger" im Lateinischen einfach nur "schwarz/dunkel" bedeutet. Im Spanischen wäre das "negro", im Rumänsichen "negru", was alles für Unwissende wie das böse "N-Wort" klingen kann, was es mitnichten ist. Der neuerdings ebenfalls in Verruf geratene "Mohr", der in vielen Stadtwappen und im Namen einiger historischer Bauten zu finden ist, kommt übrigens von "maurisch" und ist nichts weiter als eine Bezeichnung der Herkunft. Das war mitnichten rassistisch sondern ganz im Gegenteil eine frühe historische Rehabilitierung von Menschen afrikanischer Herkunft, die davor nämlich als Tiere(!) galten. Vom selben Wortstamm kommen übrigens die Namen "Maurice" (franz.), "Mauro" (itl.), "Morris" (engl.) und unser guter alter "Moritz". Ob man diesen Personen künftig raten wird, ihren zweiten Vornamen zu verwenden (falls vorhanden)?
Dieses Wissen scheint aber etlichen zu fehlen. Das ist nicht deren Schuld, weil dieses Missverständnis leider schon viel zu lange grassiert. Dennoch müsste die Ethymologie viel öfter ins Gedächtnis gerufen werden, damit eine faire Diskussion überhaupt möglich ist. Aufklärung tut Not. Es ist nicht in Ordnung, den Gebrauch bestimmter heute nicht mehr üblicher Wörter, die in früheren Zeiten völlig unverdächtig waren, im Nachhinein zu skandalisieren oder zu zensieren. Damit würde man den Eindruck erwecken, dass man zwar Rassist war, aber halt unbewusst. Nichts läge weiter entfernt von der Realität.
Das bedeutet aber auch nicht, dass all diese (an sich harmlosen) Wörter frei vom Verdacht der Diskrminierung wären. Diese entsteht nämlich durch das Bedürfnis, Leute andere Hautfarbe überhaupt anders zu benennen. Dafür ist es - Überraschung! - völlig egal, ob ich "Neger" oder "BIPOC" sage. Man braucht kein "korreketes" Wort für Menschen mit anderer Hautfarbe; man müsste vielmehr damit aufhören ständig ihre Andersartigkeit betonen zu wollen. Das schließt aber - und da liegt ein erkleckllicher Teil des Problems - die Betroffenen selbst mit ein. Auch sie selbst dürften sich nicht länger als Gruppe abgrenzen - weder von der Gruppe der Nicht-Betroffenen, noch von anderen betroffenen Gruppen. Bezeichnungen wie "Black Lives Matter" (in der das Wort "black" nach heutigen Maßstäben eigentlich gar nicht mehr pc ist) müssten ebenso verschwinden wie Einteilungen in "weißes" und "schwarzes Denken" in entsprechenden Debatten. Nicht die Definition von ständig neuen "Diversitäten" wäre angezeigt, sondern die Inklusion aller Diskrminierten in die Normalität. Darum geht es vielen (wie zum Beispiel dieser Dama aus Ghana) leider gar nicht.
"Neger" ist vor allem eine Kreation der Kolonialzeit. Ein Konstrukt, um Schwarzen die Menschlichkeit abzusprechen und so ihre Ausbeutung zu rechtfertigen. Wenn das nicht hochgradig beleidigend und verletzend ist?
Zitat von Insomnio im Beitrag #125Sklaverei hat zu seiner Zeit auch keine "Shitstorms" ausgelöst. Wollen wir die auch wieder einführen?
Hä??? Was soll dieser dämliche Vergleich?
Es geht darum, dass man Filme und deren Synchros im Kontext der Entstehungszeit betrachtet und nicht nachträglich skandalisiert und zensiert! Man kann auch eine Infotafel vor dem Film einblenden wie es zB. bei "Vom Winde verweht" inzwischen geschehen ist.
Und man sollte endlich aufhören wegen sowas immer wieder einen Shitstorm zu machen. Ich kann den Scheiss echt nicht mehr ab. Bin inzwischen so disconnected von der heutigen Welt wie niemals zuvor. Das ist nicht mehr meine Welt mit dieser extremen Cancel Culture und den Kreuzzügen im Rahmen der Politischen Korrektheit..... Das ganze ist in meinen Augen völlig ausgeartet.