Zitat von Stefan der DEFA-FanIch finde es schon merkwürdig, dass Schurken und andere zwielichtige Gestalten in der deutschen Fassung von "Star Wars - Die dunkle Bedrohung" ausschließlich von ostdeutschen Schauspielern gesprochen werden (Ausnahme: Gerry Wolff und Horst Lampe auf der Seite der Guten), das ist mir schon im Kino aufgefallen - na, auf jeden Fall macht es mir einen Riesenspaß, ihnen zuzuhören ("'ast du'n Knall??? Schick den Druiden ...") - Schurken sind sowieso die dankbareren Rollen, hier haben sie (Philip Moog ausgenommen) vielleicht nicht in der Handlung, aber auf der Tonspur gesiegt.
Gruß Stefan
Hallo Stefan.
Also leider muß ich hier sagen, dass gerade die neuen STAR WARS Filme (und besonders Episode I), mit zu den schlechtesten Synchronarbeiten gehören, die ich in den letzten 10 Jahren gehört habe!
Das hat vorm allem wohl mit den strikten Vorgaben von Lukas-Film,aber auch mit der Synchron-Regie UND der Sprecher-Besetzung zu tun!
Die löblichen Außamen sind (witziger Weise) zufällig alles West-Sprecher (nähmlich Moog auf McGregor, Ptok auf McDirmad und Udo Schenk als Watoo). Den Rest der Besetzung finde ich wirklich schauderhaft (natürlich auch die West-Sprecher,allen vorran den tuntigen Wolfgang Ziffer auf C-3po.Aber auch die Darth Sidious Stimme kling in Episode I grausig).
Übrigens, nicht das wir uns falsch verstehen: Ich mag ehemalige DDR Sprecher in der Regel sehr. Ich habe sie damals in den 90ern als wirklich angenehme Abwechslung zum (stimmlichen)Einheitsbrei der BRD empfunden
Besonder die 60er Jahre Folgen von TWILIGHT ZONE empfand ich als Genuß, die ja in den 90ern so gut wie ausschließlich von Ex-DDR Sprechern synchronisiert wurde!
Aber da dieser Thread ja SYNCHRON-STERNSTUNDEN lautet, finde ich, dass Beiträge über EPISODE I nun wirklich nicht hierher gehören!
Die Synchro passt einfach zu dem Film: SIE IST GENAUSO SCHLECHT!
Wenn ich daneben an die VORBILDLICHE Synchronisation der ersten drei SW-Filme denke (sowohl was Besetzung als auch Regie angeht), überkommt mich heute noch der Frust!
Udo Schenk ein West-Schauspieler? Hm, darüber könnte man streiten ... Aber es hat halt jeder seine Meinung, ich lass Dir Deine, lass Du mir meine. Und für mich gehört mein Beitrag durchaus hierher.
Stammt den Udo Schenk aus der DDR? Mir ist so, als hätte ich ihn auch schon VOR 1989 gesehen/gehört! Vielleicht täuscht mich da aber auch die Erinnerung.
Falls es so ist und Schenk erst nach 89 in der BRD zum Einsatz kam, spricht das allerdings nur noch mehr für die Bereicherung der Synchronisation im Westen duch viele ehemaliger DDR-Schauspieler/Sprecher!
Ich wollte Dich noch fragen, ob Du vieleicht weißt, wer den Hauptdrsteller aus SOLARIS (B. Donatis oder so ähnlch), damals in der DDR synchronisierte und ob der selbe Sprecher Ihn dann nochmal sprach(z.B. in GOJA)?
Die Ost-Synchro von Solaris hat mir immer gefallen und beeindruckt mich auch heute noch (wesentlich mehr als die West-Synchro, da sie meiner Meinung nach die Atmosphäre des Films besser einfängt).
SOLARIS gehört zum Beispiel zu einer MEINER persöhlichen STERNSTUNDEN!
Zitat von JörnStammt den Udo Schenk aus der DDR? Mir ist so, als hätte ich ihn auch schon VOR 1989 gesehen/gehört!
Udo Schenk stammt aus der DDR. Er wurde in Wittenberge (Brandenburg) geboren.Er war von 1975 bis 1985 am Maxim-Gorki-Theater in Berlin engagiert. Schenk hatte zu der Zeit auch einige Hauptollen beim DFF und wirkte auch in einigen DEFA-Filmen mit. 1985 verließ er die DDR und begann eine neue Karriere in der Bundesrepublik.Es folgten Theaterengagements in Köln und Berlin. Heute lebt er wieder in Berlin.
Zitat von JörnIch wollte Dich noch fragen, ob Du vieleicht weißt, wer den Hauptdrsteller aus SOLARIS (B. Donatis oder so ähnlch), damals in der DDR synchronisierte und ob der selbe Sprecher Ihn dann nochmal sprach(z.B. in GOJA)?
Donatas Banionis. Er wurde synchronisiert von JUSTUS FRITZSCHE (Studio Leipzig, deshalb hört man heute diese Sprecher faktisch gar nicht mehr). Die Synchro entstand mit erheblicher Verspätung 1988, da die alte (mit Walter Wickenhauser) offenbar verlorengegangen und stark gekürzt war; daher gehe ich davon aus, dass es diese Kombi ansonsten nie gegeben hat. In "Goya" war es KURT BÖWE, der anfangs sogar für die Titelrolle vorgesehen war, bevor die internationale Co-Produktion einen sowjetischen Darsteller verlangte.
Klaus Miedel für Peter Sellers in "Der Marder von London"
Miedel spricht eine perfekte Mischung aus hinterlistigem Aas und brutalem Drecksack. Passt super in die Rolle und schreit teilweise so exzessiv rum, wie ich ihn selten erlebt habe.
In Antwort auf:Die Synchro entstand mit erheblicher Verspätung 1988, da die alte (mit Walter Wickenhauser) offenbar verlorengegangen und stark gekürzt war
Wurde diese Fassung von "Solaris" für's Kino oder für's Fernsehen hergestellt ?
Für den Kinoeinsatz. Frag mich jetzt nicht nach der genauen WA, aber sie erfolgte im Zuge der "Tauwetter"-Periode, in der u.a. auch "Der Drachen" und "Briefe eines toten Mannes" ins Kino kamen ebenso wie zum zweiten Mal "Agonie" (dieser allerdings in der Originalsynchro).
Donatas Banionis. Er wurde synchronisiert von JUSTUS FRITZSCHE (Studio Leipzig, deshalb hört man heute diese Sprecher faktisch gar nicht mehr). Die Synchro entstand mit erheblicher Verspätung 1988, da die alte (mit Walter Wickenhauser) offenbar verlorengegangen und stark gekürzt war; daher gehe ich davon aus, dass es diese Kombi ansonsten nie gegeben hat. In "Goya" war es KURT BÖWE, der anfangs sogar für die Titelrolle vorgesehen war, bevor die internationale Co-Produktion einen sowjetischen Darsteller verlangte.
Hallo Stefan.
Vielen Dank für die Infos zu Schenk und Banionis.
Interessant, dass die Erstfassung von Solaris so stark gekürtzt gewesen sein soll (kennst Du den Grund dafür)?
Für eine "Verlegenheits-Kombi", finde ich die Zweit-Synchro von SOLARIS aber sehr gelungen (auch die Nebenrollen sind toll besetzt). Auch interessant, dass (obwohl im Jahre 1988 erstellt), die DDR-Snchro immer noch diesen typischen, Ost-Sprachstil hat, den man auf jeden Fall schon aus älteren DDR-Synchros kennt. Deshalb hätte ich nie vermutet, dass sie nicht aus den 70ern stammt!
Wie gesagt, die West-Synchro hat mich nie so überzeugen können (außer vieleicht Peter Fitz auf SNOUT). Allerding schade, dass man auf der DVD-Veröffentlichung nicht auch die BRD-Synchro raufgepackt hat (zum Vergleich).
Witzig, dass der vorgesehene Schauspieler Böwe in GOYA doch noch in den Genuß der Rolle kam (wenn auch "nur" als Sprecher).
Pardon, ich hatte mich vertippt. Es sollte heißen: "verlorengegangen ODER stark gekürzt" - da ich außer einem Ausschnitt nichts von ihr kenne, kann ich nichts über sie sagen. Dieser Ausschnitt wurde vor der Wiederaufführung im DDR-TV gezeigt - nur daher weiß ich etwas von der alten Synchro (die Kombi Banionis-Wickenhauser war doch etwas gewöhnungsbedürftig).
Zitat von SilenzioChristian Brückner - Robert de Niro - [...] Casino Mogens von Gadow - Joe Pesci - [...] Casino
Vollste Zustimmung! Die Erzählpassagen fetzen besonders, ansonsten flippte Brückner vor allem in der Szene, als Ace seine Frau durch's Haus schleift völlig aus. Genial! Und Joe Pesci ohne Mogens von Gadow geht sowieso ebenfalls nicht. Das passt einfach wie die Faust auf's Auge. In "Catchfire" gab's zwar ein recht gutes Stimmdouble als Gadow-Ersatz, soweit ich mich erinnere, aber ansonsten..... Die Besetzung in diesem Filmhat zwar an sich was Kurioses, dass dieser kleine Mann der Chef der Unterwelt sein soll, aber von Gadow erfüllt den Part, wie Pesci ihn wirken lässt, makellos. Ich kam durch den Film übrigens auf die Idee, dass Mogens von Gadow vermutlich auch einen guten Asterix im Stile von Hans Hessling abgegeben hätte. Hessling hat übrigens auch mal eine vergleichbare Rolle, wie Gadow in "Casino", für Mickey Rooney eingesprochen ("Der große Schwindler").
Manfred Lehmann als Zuhälter-(!)Weichei(!) für James Woods und Martina Treger für Sharon Stone waren auch sehr gut. Schön sind auch die späten Gala-Vorstellungen vieler Synchron-Altstars, wie Klaus Miedel (in seiner wahrscheinlich letzten Synchronrolle), Michael Chevalier (der auf mich hier irgendwie erstaunlich frisch wirkte, in etwa, wie er auch schon 10-15 Jahre zuvor klang), Rolf Schult und Hans W. Hamacher.
Zitat von Mücke[...]Und Joe Pesci ohne Mogens von Gadow geht sowieso ebenfalls nicht. Das passt einfach wie die Faust auf's Auge. In "Catchfire" gab's zwar ein recht gutes Stimmdouble als Gadow-Ersatz, soweit ich mich erinnere, aber ansonsten.....[...]
Dann sieh dir bitte niemals "Mein Vetter Winnie" an. Dort wurde die größte Fehlbesetzung aller Zeiten verbrochen. Manfred Lehmann für Pesci. Da hört sich noch viel schlimmer an, als es auf dem Papier aussieht. Vor Allem wäre das eine Paraderolle für von Gadow gewesen.
Nachdem ich jetzt die erste Staffel von "Verliebt in eine Hexe" auf DVD gesehen habe, muss ich die deutsche Fassung (leider leider wurde nur ein Teil synchronisiert) unbedingt hier aufführen. (Irgendwie fühlte ich mich an die "Avengers" erinnert - vielleicht eine Arbeit der Rondo Film? Die ganz kurzen Gastauftritte von Heinz Giese lassen jedenfalls darauf schließen, dass er federführend war). Die Schauspielerauswahl ist perfekt, Ingeborg Wellmanns leises Kichern ist geradezu süß, überhaupt klingen alle regelrecht gut gelaunt - aber die Krone ist TRUDE HERR. Ihr Schnattern ohne Punkt und Komma, die ständig überkippende Stimme und die konstante Panik - einfach herrlich!
Joachim Tennstedt für John Malkovich in "In the Line of Fire"
Einfach herrlich, wie er hinter der ruhigen, leisen Sprechweise die schwere psychische Störung und Gewaltbereitschaft der Figur durchscheinen lässt. Seine Telefongespräche mit Eastwood (mit Klaus Kindler als akustischem Kontrast) sind ein Fest für die Ohren!
Zitat von JörnDie löblichen Außamen sind (witziger Weise) zufällig alles West-Sprecher (nähmlich Moog auf McGregor, Ptok auf McDirmad und Udo Schenk als Watoo).
Und Bernd Rumpf (however...geboren in Göttingen, Ausbildung in Essen) auf Liam Neeson! Der traf den hoffnungslosen Abgesang in dieser Figur wirklich kongenial.