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Dieses Thema hat 994 Antworten
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 Synchronschaffende
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Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.395

05.07.2011 13:52
#346 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

GGH für Luigi Pistilli in "Die Rechnung wird mit Blei bezahlt"

In diesem Italo-Western spricht GGH zum Glück mal nicht den Helden. Es ist mal richtig angenehm ihn als Schurke zu hören, solche Rollen hätte er mal öfters sprechen können.

Lammers


Beiträge: 4.155

09.07.2011 14:31
#347 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Das hat er u.a. auch in dem Film "Der Mann aus dem Westen" (1958) mit Gary Cooper gemacht. Dort spielt er einen der früheren Banditen, mit denen die Hauptfigur (eben Gary Cooper) zusammengearbeitet hat. Dort durfte GGH mal ziemlich rabiat spielen.

berti


Beiträge: 17.847

09.07.2011 14:39
#348 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Eine andere, herrlich fiese Rolle war auch Cliff Robertson in "Der Kandidat".
(Insgesamt übrigens eine sehr gelungene Synchro!)

berti


Beiträge: 17.847

18.07.2011 10:01
#349 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Silenzio

Zitat von Jörn

EINE ÄHNLICHE GRANDIOSE LEISTUNG WIEDERHOLT BORCHERT NOCHMAL IN DER SELBEN KOMBI AUF FONDA IN DEM FILM "SIE MÖCHTEN GIGANTEN SEIN"!
EBENFALLS GANZ HART UND DRECKIG ABER IN WENIGEN SZENEN AUCH UNHEIMLICH SENSIBEL.
INSGESAMT IST DER FILM SEHR GUT SYNCHRONISIERT!
EINZIGSTER WEHRMUTSTROPFEN DER SYNCHRO IST DIE (MEINER MEINUNG NACH VÖLLIGE FEHLBESETZUNG) VON MICHAEL CHEVALIER AUF PAUL NEWMANN, DA SICH ZU DIESER ZEIT (1973) GGH BEREITS AUF NEWMANN ETABLIERT HATTE.
DER FILM ERSCHEINT NÄCHSTEN MONAT (ENDLICH) BEI UNS AUF DVD.


Durch die DVD-Veröffentlichung konnte ich den Film auch vor kurzen sehen und kann dem nur zustimmen. Ich finde Borcherts Leistung hier sogar noch besser als in "Spiel mir das Lied vom Tod". Chevalier auf Paul Newman ist natürlich ein Ärgernis - zumal die Synchro bei der BSG entstand. Aber als völlig fehlbesetzt möchte ich ihn auch nicht bezeichnen, passte zur Rolle sogar recht gut.



Mittlerweile konnte ich mir die DVD ausleihen und stimme dem Urteil über die Synchro voll zu. Borchert so aggressiv, obszön und (sowohl in Bezug auf die Wortwahl als auch auf den Stimmklang) "dreckig" zu erleben, war ein echtes Erlebnis! Eine Mischung aus reaktionärem Patriarch und obszönem alten Mann. (Details dazu gleich noch in einem anderen Thread.)
Aber auch Heinz-Theo Branding, Edgar Ott, Norbert Langer, Friedrich W. Bauschulte (auch teilweise ungewohnt obszön) und Christian Brückner waren klasse.
Ich würde Jörn zustimmen, dass GGHs Nicht-Besetzung ein großer Verlust ist. Man könnte jetzt argumentieren, dass für den Sohn einer Holzfäller-Familie der härter klingende Chevalier besser geeignet gewesen sei. Aber eine untypische Besetzung wäre für den noblen GGH eine Herausforderung gewesen. Und im Vergleich zu Borchert wäre es bei weitem nicht so krass ungewohnt ausgefallen.
Ein Glück, dass hier nicht Arnold Marquis auf Henry Fonda besetzt wurde! Diese Kombination gab es schonmal (wobei ich gerne wüsste, wie man auf sowas kommen konnte), und bei dieser Rolle wäre sie vielleicht sogar naheliegend gewesen.

Lammers


Beiträge: 4.155

07.09.2011 12:37
#350 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Thomas Danneberg für Nick Nolte in "Tödliche Fragen":

Nick Nolte spielt hier den korrupten und brutalen sowie ultrafiesen Polizisten Mike Brennan, der einen lateinamerikanischen Drogendealer kaltblütig erschießt und dann versucht, dass Ganze als Notwehr darzustellen.
So wie Nick Nolte hier in der Rolle heraussticht tut das auch Thomas Danneberg. Er ist hier ungewohnt fies und auch mit allerhand harten Sprüchen, viele davon unter der Gürtellinie, zu hören.

Eine Kostprobe gibt es in diesem Thread: Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt (9)

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.395

07.09.2011 18:10
#351 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

... Um nicht zu vergessen Christian Brückner, der mir hier teilweise besser gefallen hat als in mancher De Niro-Sprechrolle ...

dlh


Beiträge: 15.268

07.09.2011 19:35
#352 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Axel Malzacher für Saverio Guerra in "Becker". Ist eine dieser kleinen, feinen Kombinationen, die einem schon ein Lächeln auf's Gesicht zaubern, wenn man nur dran denkt.

berti


Beiträge: 17.847

09.09.2011 18:42
#353 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Florian Halm für Colin Farrell in "Brügge sehen...und sterben?"

Wie er hier sowohl die innerliche Aggression gegen den Zwangsaufenthalt im ungeliebten Brügge, die Traumatisierung durch die ungewollte Kindstötung und den sich aus beiden Ursachen ergebenden psychischen Stress rüberbrachte: Einfach nur sagenhaft!

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.395

11.09.2011 03:01
#354 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Klaus Jepsen für Robert Blake in "Lost Highway".

Einen besseren als Jepsen kann man sich in dieser Rolle nicht vorstellen. Grandios!

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.395

14.10.2011 14:13
#355 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

STURM ÜBER WASHINGTON

Otto Premingers Polit-Thriller mit einer durch die Bank weg großartigen und passenden Synchronbesetzung. Eduard Wandrey und Wilhelm Borchert sind für ihre jeweiligen Schauspieler (Laughton, Fonda) spitze wie immer. Paul Edwin Roth, Herbert Stass, Walther Suessenguth, Hans Nielsen u.a. waren auch klasse. Die eigentliche Sternstunde dieser Synchronisation bildet aber die Besetzung von Walter Bluhm für Burgess Meredith. Einfach großartig!

Jerry



Beiträge: 9.332

14.10.2011 14:28
#356 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Philipp Moog auf Neil Patrick Harris.

Also, wenn das keine Synchron-Sternstunde ist, dann weiß ich auch nicht . Diese Besetzung ist einfach göttlich und gäbe es Philipp Moog nicht, müsste man ihn für NPH und Barney Stinson erfinden.

berti


Beiträge: 17.847

16.10.2011 11:18
#357 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Wolfgang Lukschy für Joseph Cotten in "Niagara"

Er hat in dieser Rolle zwar nicht sehr viel Text, aber trotzdem ragt sie aus der Lukschy damaliger Karrierephase deutlich heraus: Schon zu Beginn ein nervliches Wrack, überlebt er einen Mordanschlag, wird selber aus Rachsucht zum Mörder an seiner Frau, die er trotz allem aber noch liebt, und bricht darüber innerlich völlig zusammen. Meilenweit weg von vielen seiner damaligen steifen Helden!

berti


Beiträge: 17.847

20.10.2011 09:44
#358 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Anlässlich der Wiederaufführung fällt mir ein, dass ich schon länger etwas zu "König der Löwen" schreiben wollte.
Insgesamt ist es eine hervorragend besetzte Synchro, in der sich der (damals noch nicht zum Standard gewordene) Promi-Faktor noch in Grenzen hält. Fehlbesetzungen sind mir nicht aufgefallen. Das einzige, was etwas unangenehm auffällt, ist der Bruch zwischen Simbas Sprech- und Gesangsstimme. Hätte Manuel Straube nicht auch den Sprechpart übernehmen können? Oder fand Frank Lenart Julius Jellinek hier besser? Aber das ist eine Kleinigkeit. Für die mittlerweile sehr aktive Magdalena Turba war diese Rolle eine ihrer ersten, und der früh verstorbene Wolfgang Kühne war einfach majestätisch.
Besonders hervorheben möchte ich jedoch Ilja Richter und Thomas Fritsch: Richter war einerseits natürlich ein Promi, hatte aber bekanntlich zuvor schon eine lange Synchronkarriere hinter sich. Als Timon war er so brillant wie als Graf Duckula und übertraft teilweise das Original (etwa wenn er schrill loskreischt "Hab ich irgendwas nicht mitgekriegt?"). Mir fällt kein besserer Sprecher für diese Rolle ein.
Gleiches gilt für Thomas Fritsch als Scar: Mal sanft umschmeichelnd (als er mit der Maus spielt, oder Simba von dem Elefantenfriedhof erzählt), mal feierlich erhaben (die verlogene Rede, in der er die Königswürde übernimmt), oder auch kehlig und bedrohlich. Zwar kommt er nicht ganz an den einfach unschlagbaren Jeremy Irons im Original heran, aber trotzdem bleibt seine Leistung im Gedächtnis.
Interessant wäre, wie Frank Lenart auf ihn kam, denn zu diesem Zeitpunkt hatte Fritsch ja noch nicht so viel synchronisiert. Kontinuität zum Schauspieler war es nicht, denn Fritschs Einsätze auf Irons folgten erst danach (und wären ohne diesen Film vielleicht gar nicht erfolgt?).
Als Alternative fällt mir höchstens Joachim Kemmer ein. Da dieser aber erst ein Jahr zuvor Dschafar gesprochen hatte, wäre seine erneute Besetzung etwas einfallslos gewesen.
Jedenfalls ist es auffällig, wie die Anzahl von Fritschs Synchronrollen nach diesem Film zunahm. Er sprach nicht nur Jeremy Irons mehrmals (obwohl Frank Glaubrecht noch lange dessen häufigster Sprecher blieb), sondern ersetzte bei William Hurt mehrfach den eigentlich schon fest etablierten Randolf Kronberg.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.395

29.10.2011 02:22
#359 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

NACKTE GEWALT

Klaus Miedel für Robert Ryan passt wie die berühme Faust aufs Auge. Er legt ihn richtig schön diabolisch an. Gefällt. Auch Horst Niendorf für James Stewart weiß zu gefallen, passt viel besser als Eckart Dux in einigen Capra-Filmen. Natürlich geht nichts über Siegmar Schneider, aber Niendorf geht in Ordnung. Großartig fand ich auch Walther Suessenguth für Millard Mitchell.

berti


Beiträge: 17.847

06.11.2011 11:49
#360 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Die Synchronisation der "Brücke am Kwai" ist ein Glanzstück.
Wilhelm Borchert war gleich bei seinem ersten Einsatz für Alec Guinness ideal. Er traf die bornierte Arroganz und den Dünkel des Berufsoffiziers Colonel Nicholson, aber auch die nachdenklichen Momente bei dessen Monolog auf der Brücke am Abend vor der Eröffnung und das Erschrecken im Finale des Films. Sein "Was hab ich getan?" verschmilzt völlig mit Guinness´ erschrockenem Gesichtsausdruck.
Paul Klinger für William Holden gefiel mir ebenfalls, wenn er sich zynisch gab. In diesen Momenten habe ich Heinz Engelmann nicht vermisst. Gleiches gilt für Werner Peters als mal polternder, mal Jovialität heuchelnder japanischer Kommandant (Sessue Hayakawa) und den damals noch unverbrauchten GGH in der markanten Nebenrolle als zweifelnder Arzt Clipton (der vernünftigste Mensch im ganzen Film). Unvergesslich sein "Wahnsinn, Wahnsinn!" in der Schlussszene.
Ein Kabinettstückchen unter den Nebenrollen waren Eckart Dux für Geoffrey Horne und Siegfried Schürenberg für Andre Morell. Die Szene, in der Schürenberg fragt, ob Dux jemanden kaltblütig mit dem Messer umbringen würde, und dieser herumdruckst, habe ich heute noch im Ohr.
Ich hoffe, Mücke verzeiht mir diese Lobeshymne!

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