Es gab mal eine Folge in der "Bill Cosby Show", in der es einen ziemlich deutlichen Bruch gab. Die Familie war in einer Art Tonstudio und jedes Mitglied sollte etwas ins Mikrophon sprechen, das dann zu einer Art Rap abgemischt wurde. Dieses blieb im Original - auch schon beim ersten Einsprechen. Das war im Fall von Denise(?) ein langgezogenes "Robert" und bei Theo sogar ein ganzer Satz. Das war schon auffällig, weil hier auf Originalton umgeschaltet wurde, obwohl es sich um keine Gesangseinlagen handelte, sondern eben um normalen Dialog. Da aber direkt nach dem Einsprechen die Audioschnipsel mit einem Keyboard immer wieder abgespielt wurden und auch gezeigt wurde, wie daraus so ein Lied wurde (ähnlich wie es Stefan Raab mit seinem "Hol mir mal eine Flasche Bier" tat), wollte man wohl einen Bruch zwischen dem Einsprechen und dem Abspielen vermeiden, dafür aber einen noch stärkeren Bruch zwischen Synchro- und O-Ton in Kauf nehmen. Synchronisation des Raps kam wohl nicht infrage.
Als im Finale von Hitchcocks "Psycho" Norman Bates Lila im Keller mit dem Messer attackiert, ist sein Schrei (der sich mit der schrillen Geigenmusik überlappt) im O-Ton geblieben. Früher dachte ich, es sei eh nur unartikuliert. Erst als ich die Szene auf der DVD mit eingeschalteten Untertiteln sah, merkte ich, dass er "I´m Norma (sic!) Bates!"schreit.
Zitat von MarkusIn "Mr. und Mrs. Smith" (von Hitchcock, nicht Brangelina) lässt Marion Degler ihrer Carole Lombard buchstäblich das letzte Wort: Deglers Keifereien vor der Erstürmung der Widerspenstigen am Ende des Films gehen (fast) nahtlos in Lombards abschliessendes "Oooooh, David" über.
Das Gleiche ist auch am Ende der Anfangssequenz von "In tödlicher Mission" passiert: Ein im Rollstuhl sitzender Katzenliebhaber mit Glatze (aus Copyright-Gründen durfte er nicht als Ernst Stavro Blofeld bezeichnet werden) versucht James Bond mittels eines ferngesteuerten Hubschraubers zu töten. Als dies fehlschlägt, wird er von Bond (im wahrsten Sinne des Wortes) aufgegabelt und trotz Flehens um sein Leben in einen Fabrikschlot gekippt. De Betreffende wird von John Hollis verkörpert, im Original von Robert Rietty und im Deutschen von Herbert Weicker gesprochen. Sein letzter Schrei beim Sturz (ein in die Länge gezogenes "Mr. Bond!") blieb jedoch im O-Ton, wohl weil es durch den Echo-Effekt ziemlich verzerrt war und der Bruch so kaum auffiel. Ich selber habe es erst anhand der DVD gemerkt. Apropos: Zu Beginn des Filmes wirt Walter Gotell als General Gogol von Alwin-Joachim Meyer gesprochen. Bei seinem Auftritt gegen Ende ruft er kurz "Njet!", was im Original belassen wurde. Sein anschließendes Lachen wurde aber nicht übernommen, sondern (wie Stefan mal erwähnte) von Wolfgang Hess zur Verfügung gestellt, der im Film Chaim Topol synchronisiert. topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=509231&message=7119119
Mal ein Beispiel aus einem anderen Land: In der ungarischen Synchronfassung der Tatort-Folge "Duisburg-Ruhrort" ist in der Szene am Pegel Ruhrort Schimanskis Kollege Thanner (Eberhard Feik) zu sehen, der sich auf französisch mit einem Schiffer unterhält. An den Stellen, wo Thanner den Schiffer nochmal etwas auf französisch fragt, ist Eberhard Feiks Originalstimme zu hören, während man die übrige Zeit selbstverständlich dessen ungarische Synchronstimme hört, die übrigens sehr gut passt.
Als "African Queen" 1958 mit einigen Jahren Verspätung in die deutschen Kinos kam, wurde er an mehreren Stellen gekürzt, die als zu deutschfeindlich empfunden wurden. Bei der späteren Rekonstruktion wurden diese Szenen nicht synchronisiert, da ihr Dialog (bis auf zwei kurze Sätze von Robert Morley) sowieso deutsch war. Allerdings hat das zur Folge, dass bei der Vorbereitung für die Hinrichtung am Ende des Films die drei deutschen Offiziere innerhalb einer Szene plötzlich mit ihren eigenen Stimmen zu hören sind, während sie in der Kinosynchro von Curt Ackermann, Peter Elsholtz und GGH gesprochen werden.
Zitat von bertiIn "Ghostbustes II" hört man in einer Szene (im Gerichtssaal) Dan Aykroyd, Bill Murray und Harold Ramis im O-Ton lachen. Der Kontrast zu Danneberg, Elsholtz und Bengsch ist deutlich zu erkennen.
Das Gleiche ist mir noch bei zwei anderen Filmen aufgefallen: In "Spider-Man II" lacht J. K. Simmons als J. Jonah Jameson in einer Szene höhnisch und so ausgiebig, dass man deutlich hören kann, dass es O-Ton ist. Warum man dies nicht den in dieser Rolle so genialen Joachim Kerzel machen ließ, ist mir absolut unverständlich. In "Ein tollkühner Himmelhund" lacht der Titelheld Captain "Bullshot" Crummond (Alan Shearman) in einer Szene zwar nur dezent, aber man hört einen deutlich Kontrast zu seinem Sprecher Wolfgang Draeger. Shearmans Stimme ist nämlich deutlich tiefer.
In "Die Marx Brothers im Kaufhaus" gibt es, wie es bei diesen Filmen wohl üblich war (kenne nur "Die Marx Brothers im Krieg"), auch ein paar Gesangseinlagen, darunter auch eine etwas längere (etwa 6-7 Minuten). In diesem Song gibt es auch eine Modenschau, wo ein paar Models diverse Kleider vorführen, die von Groucho in Reimform vorgestellt werden und jetzt kommt's: Nachdem die Vorstellung eines Objekts beendet ist, lässt er noch ein paar freche Bemerkungen ab, die man im Original gelassen hat; leider nicht untertitelt . Einen Kommentar hab ich aber noch im Kopf: "A bright red dress but Technicolor is so expensive".
Zitat von LammersEbenso hört man in dem Film "Haie der Großstadt" (1961) an zwei Stellen Paul Newmans Originalstimme. Einmal in der Kneipe als er von seinen Mitspielern K.O. geschlagen wird und als er auf den von George C. Scott gespielten Gordon losgeht.
Als in der Mitte des Films Sarah (Piper Laurie) betrunken ein Glas umkippt, wurde ihr Stöhnen komischerweise aus dem Original übernommen.
Poul Bundgaard ist auch in "Die Olsenbande sieht rot" kurz im Original zu hören, als Benny und Kjeld im Keller eines Gebäudes mit Bettlaken das "dumme Schwein" erschrecken.
Zitat von SilenzioAm Anfang von DIE OLSENBANDE LÄUFT AMOK hört man Poul Bundgaard (Kjeld) kurz im Original und nicht Günther Schubert.
An welcher Stelle denn? Ich kenne den Film in und auswendig und mir ist keine Stelle präsent.
Zitat von LammersPoul Bundgaard ist auch in "Die Olsenbande sieht rot" kurz im Original zu hören, als Benny und Kjeld im Keller eines Gebäudes mit Bettlaken das "dumme Schwein" erschrecken.
Falsch! Hier ist Erhard Köster zu hören. In der ZDF-Fassung, da hat man allerdings auf das Original zurückgegriffen. (Sie haben übrigens auch keine Bettlaken, sondern sind als Köche verkleidet.) Dafür hört man Bundgaard in "Die Olsenbande steigt aufs Dach", als er wie ein Hund am zähen Fresspaket zerrt.
In "Die Kanonen von Navarone" hört man Gregory Peck bei der Begegnung mit dem deutschen Patrouillenboot im Original, als er mehrere kurze Sätze auf Griechisch sagt.
In "Die Verfluchten - Der Untergang des Hauses Usher" hört man Damon auch in der deutschen Fassung einmal "USHER!!" schreien. Roger Moore hört man als James Bond gleich mehrfach - vor allem Stöhnen in den Kampfszenen, die aus dem Originalton ins IT übernommen wurden, aber in "In tödlicher Mission" sagt er auch kurz ein Wort, als er sprungbereit auf der Schanze steht, das nicht synchronisiert wurde. Heftig wird's bei Louis de Funes - in "Balduin, der Schrecken von Saint Tropez" hört man das "Mäh!", mit dem er die Ziegen anlockt, sowohl von Martienzen als auch von de Funes übereinander (!) in gleicher Lautstärke (!!)