Ich habe leider keine näheren Angaben zur Synchronfassung von Dr. Goldfoot. Hier kann ich mich nur auf ein Gespräch mit Alf Marholm und dessen persönlichen Aufzeichnungen berufen. Herr Marholm sprach davon, für die Ifu in einer Reihe von zweitklassigen Filmen des Phantastik-Genres Hauptrollen gesprochen zu haben. Nur selten habe er diese Möglichkeit bei besseren Produktionen gehabt. Er erinnerte sich an Dr. Goldfoot und hatte den Film in seinem Verzeichnis stehen. Mehr weiß ich davon nicht mehr. Diese Rolle soll ihm aber einige Freude bereitet haben. Er meinte jedoch, Price noch in zwei weiteren Produktionen gesprochen zu haben. Aber hier bietet sich nur Robur an und keine weitere Produktion.
Könnte er Price nicht auch in "Solo für O.N.C.E.L." (ZDF-Synchronisation) gesprochen haben? Die Bearbeitung war ja wohl auch zur selben Zeit. Wäre wohl inzwischen bekanntermassen mindestens oder noch stärker wie bei "Dr. Goldfoot" schon ewig und drei Tage mal sehr wünschenswert, dass endlich mal nicht nur einfach die Serie sondern auch hoffentlich die Erstsynchro der auch vom ZDF gesendeten Folgen herauskommt!
Interessant jedenfalls, jetzt erst mal das hier so zu erfahren! Auch hier wäre ja auch noch zusätzlich an Wolf Ackva zu denken gewesen und wurde auch schon spekuliert. Aber bei einem schrägen und irgendwie Schrott-Film wie diesem ist wohl auch keinem ein nicht ganz so treffender Alf Marholm übel zu nehmen (wobei ich kenne den Film noch nicht; kann es mir aber logischerweise vom Handlungsplot samt Titel gut vorstellen!), oder wobei man seinen Eindruck eh erst richtig einordnen könnte, wenn man die Fassung überhaupt erst mal noch hören könnte!
Es ergab sich seinerzeit ein Gespräch mit Marholm im Zuge eines geplanten, aber nie realisierten Buches zur Schwarzwaldklinik. Er war zu dem Zeitpunkt schon sehr alt, aber von erstaunlicher Frische. Offenbar war seine Liste nicht vollständig, da er im Zusammenhang mit Price eine dritte Arbeit betonte, aber sie nicht mehr zuordnen konnte. Eine Frage, welche seiner Synchronarbeiten er besonders schätzte, beantwortete er mit "alle Bösen! Die Bösen machen immer Freude! Und die Engländer, die haben so eine reizende Art zu spielen!" Er nannte konkret Adolfo Celi im Film Yankee, das wäre eine sehr schöne Arbeit gewesen.
Dr. Goldfoot ist in den Szenen mit Vincent Price ein kurzweiliges Vergnügen, aber das unnötige Herumgekaspere der jungen Hauptdarsteller ist über weite Strecken unerträglich. Und die viel zu langen Verfolgungsjagden sind von einer Machart, die dem Standard der frühen Vierzigerjahre entspricht. Immerhin hat der Film einen Soundtrack, der ins Ohr geht und die selbstparodistischen Szenen mit Price sind sehr hübsch geworden. Die nie deutsch ausgewertete Fortsetzung wird immer als deutlich schwächer bezeichnet, ist in Wahrheit aber der deutlich bessere Film.
Danke für die interessanten Ausführungen, Pavel! Schön zu hören, dass es Alf Marholm Spaß gemacht hat, Price zu synchronisieren. Ich hab mich allerdings auch schon gewundert, dass man Marholm (zumindest in den 60er und 70er Jahren) hauptsächlich in recht obskuren Filmen hörte. Lag wohl in erster Linie daran, dass er damals vorwiegend in Remagen besetzt wurde und zu dieser Zeit dort eben vermehrt solche Sachen bearbeitet wurden. Ab den 70ern kam er dann ja aber auch oft in Münchner TV-Synchros zum Einsatz und etablierte sich da u.a. als (zumindest für mich) deutsche Stimme des großartigen Sydney Greenstreet.
Interessant auch, dass er gerne Bösewichte sprach. Er sprach diese Rollen herrlich süffisant, durchaus ähnlich wie Price das gerne tat.
Zitat von Pavel im Beitrag #286Dr. Goldfoot ist in den Szenen mit Vincent Price ein kurzweiliges Vergnügen, aber das unnötige Herumgekaspere der jungen Hauptdarsteller ist über weite Strecken unerträglich. Und die viel zu langen Verfolgungsjagden sind von einer Machart, die dem Standard der frühen Vierzigerjahre entspricht. Immerhin hat der Film einen Soundtrack, der ins Ohr geht und die selbstparodistischen Szenen mit Price sind sehr hübsch geworden. Die nie deutsch ausgewertete Fortsetzung wird immer als deutlich schwächer bezeichnet, ist in Wahrheit aber der deutlich bessere Film.
Hätte ich nicht besser zusammenfassen können! Bezüglich das Soundtracks ist noch interessant anzumerken, dass Vincent Price in einem Interview mal erzählte, dass der erste Film ursprünglich mit Musical-Einlagen (in denen Price gesungen hat) gedreht wurde, die jedoch auf Geheiß der Produzenten rausgeschnitten wurden, was ihn sehr verärgert hat, da der Film so relativ witzlos geworden wäre.
Wolff nicht, aber auch bei Konstantin bin ich mir etwas unsicher. Sicher, wenn er seine Stimme mal nicht unmäßig nach unten gedrückt hat wie üblich, könnte es hinkommen ...
Ich möchte hier auch mal meine Meinung kundtun: Meine Top 3 der zeitgenössischen Synchro´s: 1. Joloff, 2. Lukschy, bei 3. schwanke ich.....zwischen Eichberger (den ich in ganz toll fand, aber ohnehin nur kurzfristig weiterbesetzt hätte werden können), Ackermann (der spät. ab mitte der 60er zu schwer und zu alt klang), Schönfelder (der für mich nur auf die Weichen Rollen geht - wäre in einer zeitgenössischen "Rabe" Synchro sicher toll gewesen) und Schürenberg (der von allen wohl der passendere Allrounder war).
Bei den "Spätsynchro´s kann ich nur zwei Sprecher nennen, die beider leider und für mich völlig unverständlich. je nur einmal zum Zuge kamen: Rode und Stark. Speziell Rode´s Einsatz gehört für mich zu den absoluten Sternstunden (nebenbei: Schönfelder klang mir bereits in Fliege 2 zu alt!!!). In 80/90er Neusynchros hätte ich es (grob) wie folgt aufgeteilt: Filme nach ca. 1960: Rode, vorher: Stark! Wie sehr hätte ich mir gewünscht einer der beiden wäre statt Bayer zum Einsatz gekommen...!!! :(
Ich hätte Rode gern öfters für Price gehört, anstelle von Hans Bayer - wobei dieser gar nicht mal so übel ist, aber nicht unbedingt großartig.
Ackermann und Schoenfelder waren früher meine Favoriten, Schoenfelder ist bei Price aber ein wenig abgesunken in meiner Gunst. In einzelnen Rollen war er ganz großartig ("Ruhe Sanft GmbH"), aber oft war es auch Schema F.
Ackermann mag ich sehr für Price und man hätte ihn gerne öfters nehmen können, aber mir geht's auch so, daß ich denke, er wäre ab Mitte der 60er zu schwer geworden.
Lukschy hat mich im "Tingler" absolut fasziniert und Joloff, der ihn immerhin viermal sprach, paßte auch hervorragend. Dieser wäre übrigens mein Favorit gewesen für "Satanas".
Lukas Ammann im "Hexenjäger" gefiel mir auch nicht schlecht, er traf die Rolle sehr gut und offensichtlich suchte man auch nach einem Sprecher, der nicht so verbraucht war im Klischee-Horrorfach. Dennoch hätte ein noch markanterer Sprecher eine Spur wirkungsvoller sein können, bzw ein Klischeebösewicht wie Joloff war dennoch in der Lage, abolut großartiges Synchronschauspiel zu liefern und nicht nur nach gängigen Mustern zu arbeiten.
Weiß man schon mehr von der Synchro zu "Haus am Geisterhügel"? Ist die immer noch verschollen? Vielleicht erbarmt sich mal ein Label wie Anolis Entertainment (i-catcher Media) und nimmt es in die "Galerie des Grauens" auf DVD und Blu-ray mit Originalsynchro auf.
Ich habe mal versucht, eine "Hitliste" der Einsätze zu erstellen. Dass Friedrich Schoenfelder mit (mindestens) 13x (!) auf Platz 1 ist, überrascht mich nicht. Platz 2 allerdings schon: Jürgen Thormann (6x) Erst danach folgen Curt Ackermann und Siegfried Schürenberg mit jeweils 5 Einsätzen. Wolfgang Lukschy und Friedrich Joloff brachten es immerhin auf 4 Einsätze.
In welchem Zusammenhang entstand eigentlich die "Vincent"-Fassung mit GGH?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #298In welchem Zusammenhang entstand eigentlich die "Vincent"-Fassung mit GGH?
Fürs Kino. Der Kurzfilm lief damals als Vorfilm zu "Nightmare before Christmas". Für die DVD wurde - aus welchem Grund auch immer - neu synchronisiert.